Dolby Atmos

AusdemOff (Beitrag #46) schrieb:

Ebenso die Thematik der Winkel. Sicherlich heißt das nicht das man komplett frei wäre von der Platzierung der LS im Raum, so verbissen wies es aber oftmals dargestellt wird ist es aber auch nicht.

Dafür gibt es aber die Dolby Vorgaben und die sollte man auch möglichst einhalten. Das es nicht auf jedes einzelne Grad oder jeden Millimeter ankommt, sollte klar sein. Daher stehen in den Vorgaben ja auch von bis Angaben. Nur wenn man sich außerhalb dieser Vorgaben bewegt, dann klingt es eben nicht so, wie es klingen sollte. Und dann wundern sich die Leute wenn die Surrounds bei Audyssey in Verbindung mit dem Dyn.EQ zu vorlaut spielen. Tja wenn man sieht, wie bei manchen die Surround Lautsprecher angeordnet sind, nämlich direkt am Haupthörplatz und dann noch vielleicht genau auf den Hörer gerichtet und die Sitzgelegenheit zudem noch an der Wand steht, dann wundert mich das überhaupt nicht, dass ein solcher Eindruck entsteht.

Man sollte sich daher schon mit den Vorgaben von Dolby beschäftigen und schauen, ob man das in seiner Wohnsituation tatsächlich gut genug umsetzen kann und nicht versuchen, es unbedingt zu erzwingen. Denn oftmals ist weniger mehr. Will heißen ein optimal gestelltes Stereo Setup klingt häufig besser als ein irgendwie in den Raum gequetschtes 5.1 oder 7.1 Lautsprechersystem. Wenn der Raum es nun mal nicht hergibt, die Lautsprecher halbwegs nach den Vorgaben von Dolby zu stellen, ist es nur ein schlechter Kompromiss.

Genau so verhält es sich mit Atmos Installationen. Wer schon ein 5.1 System nicht vernünftig in seinem Raum stellen kann, braucht erst gar nicht mit dem Gedanken zu spielen, sich ein Atmos Setup aufzubauen. Aber oft sieht man hier oder bei YT zu Genüge Installationen, wo dann zig Lautsprecher in einem kleinen Raum (ich würde es eher Kabuff nennen) untergebracht sind. Aber Hauptsache man kann damit prahlen, dass man nun Dolby Atmos oder Auro 3D hören kann. Da frag ich mich dann immer, was hat diese Leute dazu gebracht. Die Antwort darauf ist meist ganz simpel. Es ist das zum Teil aggressive Marketing der Händler, die den Leuten damit einreden wollen, dass man ohne Atmos nicht mehr auskommt und alles andere nur schei...e klingt. Dann wird von diesen Händlern den Leuten suggeriert, dass in die kleinste Bude ein Atmos oder Auro Layout gehört. Das ist mMn völliger Humbug und dieses aggressive Marketing stößt mir schon lange sauer auf. Ich möchte hier keine Namen nennen. Ich glaube jeder weiß, welche Händler ich meine.

Von daher stellt sich das Ganze Thema um die Lautsprecherpositionierung für mich so dar. Was für die untere Ebene also ein 5.1 oder 7.1 Layout hinsichtlich der Dolby Vorgaben gilt, sollte auch für die obere Ebene gelten. Wer das so in seinem Raum vernünftig integrieren kann, soll es auch meinetwegen tun und damit glücklich werden. Wer es nicht richtig umsetzen kann, der sollte es lieber bleiben lassen oder eben mit dem bescheidenen Klang leben, aber nicht alles auf das ach so schlechte Raumkorrektursystem des AVR schieben. Denn ein System klingt immer nur so gut, wie genau man sich bei der Lautsprecherpositionierung auch an die Vorgaben gehalten hat. Daran kann auch das beste Raumkorrektursystem nichts ändern. Es kann allenfalls gröbere Unzulänglichkeiten ausbügeln. Doch zaubern kann es auch nicht. Und bei allem nicht die Raumakustik außer Acht lassen. Wenn beides stimmig ist also Lautsprecherkonzept und Raum, dann hat man auch den Klang, den man sich wünscht. Ist eigentlich ganz einfach, aber in der Praxis meist schwieriger umzusetzen als man anfangs denkt.

Nemesis200SX (Beitrag #48) schrieb:

Am meisten interessiert das noch den Tonmeister weil der sich mit Objekten leichter tut diese im Raum zu platzieren anstelle das ganze kanalbasiert umzusetzen.

Eine derartige Software verfügt über ihr eigenes Modellierungskonzept und transformiert das vom Benutzer erstellte Soundmodell per Tonformat-spezifischen Renderer (gibt's vom jeweiligen Tonformat-Erfinder) dann auf Knopfdruck in das eine oder andere Tonformat.
Von Dolby, DTS und Auro gibt es aber auch jeweils eine eigene Creator Suite, die die jeweilgen Eigenheiten des Tonformats stärker zum Benutzer durchdringen lassen als andere, plattformunabhängige Software.

hifipirat (Beitrag #52) schrieb:

Und dann wundern sich die Leute wenn die Surrounds bei Audyssey in Verbindung mit dem Dyn.EQ zu vorlaut spielen...

Ohne die Lautsprecher zu versetzen, hatte ich beim Marantz SR7015 genau dieses Problem und jetzt beim Yamaha RX A6A nicht mehr. Meine hinteren CM6 sind optimal platziert, daran kann es nicht liegen...

Wenn ein Lautsprecher zu Laut spielt stellt man ihn einfach leiser.
Wegen sowas kauft man sich einen neuen AVR?

love_gun35 (Beitrag #55) schrieb:

Wegen sowas kauft man sich einen neuen AVR?

Ursprünglich nur, damit ich wieder in allen Räumen MusicCast habe, da war HEOS ein Fremdkörper.
Im Nachhinein merke ich, dass der Yamaha in sehr vielen Dingen der bessere AVR ist.

Errkah (Beitrag #54) schrieb:

Meine hinteren CM6 sind optimal platziert, daran kann es nicht liegen...

Meine hinteren B&W 803D3 sind gemäß Dolby Vorgaben auch richtig platziert, was die Grad Zahl angeht. Nur der Abstand zum Hauptsitzplatz ist etwa um 55 cm geringer gegenüber den Front Lautsprechern. Trotzdem hatte ich nie Probleme mit zu vorlauten Surrounds. Weder mit meiner Marantz AV 8802a noch mit meiner derzeitigen AV 8805.

Es kommt bei der Wahrnehmung der Lautstärke der hinteren Lautsprecher sicherlich auch auf die persönlichen Vorlieben an. Der Eine mag es, wenn es hinten etwas dezenter zur Sache geht und jemand anderes wiederum möchte lieber, dass auf den hinteren Kanälen ordentlich was zu hören ist.
Klang wird immer ganz individuell wahrgenommen.

Ja, da gebe ich dir Recht! Und deshalb gibt es ja eine Lautstärke Regelung.

love_gun35 (Beitrag #58) schrieb:

Ja, da gebe ich dir Recht! Und deshalb gibt es ja eine Lautstärke Regelung. :D

Mit der Lautstärke-Regelung wird man nichts erreichen, höchstens mit der Pegeleinstellung für die Surrounds. Wer je nach Quelle, daran drehen will, weil sich die Überbetonung der hinteren Kanäle bei unterschiedlichen Upmixern, bei Straight usw. anders verhält, der mag das lächerlich finden und kluge Ratschläge bezüglich der Lautstärke geben…
…ich für meinen Teil genieße jetzt die Surroundkulisse die einmal eingesessen wurde und passt.

Ich habe die Lautstärke der Rears auch einmal eingestellt und das war's. Ich verstehe jetzt das Problem ehrlich gesagt nicht.
Ach ja, heißt bei dir ja Pegeleinstellung der Surrounds und nicht Lautstärkeregelung der Rears.

Kann mir mal jemand erklären, was bei Atmos objektbasiert heißt bzw, daß sich damit die Töne frei im Raum entfalten können - auch da, wo keine Lautsprecher stehen? Dann bräuchte man ja allenfalls 2 Lautsprecher und dennoch schwirrt es akustisch im raum herum!!! Ich denke, die Töne bei Atmos werden genauso aufgenommen, wie bei allem Surround, nämlich Objekt (Mensch, Auto). Wenn der Ton dann nicht von diesen Objekten kommt, sonder von ganz woanders (oben), ist das doch im Prinzip unnatürlich bzw. eine gewollte Spielerei. Kommen die Töne auch von dort, wo keine Lautsprecher stehen? . Das wäre dann so ähnlich wie bei dem Phantom-Center bei Stereo oder üblichem Surround, weil der gleiche Ton über 2 Lautsprecher wiedergegeben, mittig erklingt. Das funktioniert, wenn man "mittig" sitzt. Bei Personen an verteilten Plätzen (Kino) dürfte es dann an exakter Ortung fehlen.

Dietrich
.

Akustisch gibt es zwischen einem objektbasiertem und einem kanalbasiertem Tonformat keinen Unterschied.
Objektbasiert ist einfach nur ein Speicherformat, mit dem zusätzliche Lautsprecher angespielt werden können, ohne die Datenmenge erhöhen zu müssen.
Bei kanalbasiert benötigt jeder Lautsprecher eine bestimmte Datenmenge: mehr Lautsprecher führen zu einer höheren Datenmenge.
Datenträger und Datentransferraten besitzen eine Obergrenze. Bei kanalbasiert funktionieren also nur maximal X Lautsprecher. Bei objektbasiert dagegen können Objekte auf beliebig viele Lautsprecher verteilt abgespielt werden.

4-Kanal (Beitrag #61) schrieb:

Ich denke, die Töne bei Atmos werden genauso aufgenommen, wie bei allem Surround, nämlich Objekt (Mensch, Auto). Wenn der Ton dann nicht von diesen Objekten kommt

Nicht der Mensch oder das Auto wie in Deinem Beispiel ist in Atmos das Objekt, sondern ganz allgemein eine Tonaufnahme. Die Tonaufnahme wird nicht wie bei kanalbasiert auf einen oder mehrere Kanäle verteilt abgespeichert, um die Tonaufnahme im Raum zu platzieren, sondern als Objekt abgespeichert. Das Objekt besitzt einen Zeitstempel und Ortsinformationen, wann und wo es im Raum gespielt werden soll.

Das ganz ist recht ähnlich zu Pixelgrafik und Vektorgrafik. Vektorgrafiken können beliebig groß gezoomt werden, ohne an Details zu verlieren und mehr Speicher zu verbrauchen. Pixelgrafiken dagegen benötigen für eine größere Darstellung und ohne an Details zu verlieren mehr Speicher und müssen komplett neu erstellt werden.

Oder anders ausgedrückt: bei kanalbasiert werden die Tonobjekte bereits beim Erstellen des Audio-Tracks auf die Kanäle verteilt, bei objektbasiert erst zur Abspielzeit.
Bei kanalbasiert ist somit die maximale Anzahl der Kanäle fix, bei objektbasiert dagegen nicht.

Ist der Atmos Ton aus dem Kino der gleiche wie im Heimkino nur die Anzahl der Kanäle variiert?