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Vollaussteuerung als Kopierschutz?+A -A |
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Autor |
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turbo_rolf
Stammgast |
#1 erstellt: 02. Jun 2009, 13:34 | |
Hallo, bei der CD "artgerecht" von Roger Cicero habe ich ein merkwürdiges Phänomen. Erste und wichtigste Bemerkung: Ich habe mir die Original-CD im Doppelpack mit DVD gekauft und nicht etwa irgendwo "runtergeladen". Wenn ich die CD auf eine CD-RW kopiere, so habe ich (besonders stark bei Titel 15 "Für 'nen Kerl") starkes digitales Übersteuern/Rauschfahnen beim Abspielen im Auto und auf DVD-Spielern. Derselbe Effekt tritt auf, wenn ich die CD mit FreeRip3 bei 100% Rippinglautstärke rippe. Wenn ich die Rippinglautstärke auf 90% einstelle, klingt es dagegen ordentlich. Kann mir jemand erklären, wodran das liegt? Danke im voraus und Gruß Rolf [Beitrag von turbo_rolf am 02. Jun 2009, 13:54 bearbeitet] |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#2 erstellt: 02. Jun 2009, 19:46 | |
Dabei könnte es sich um Übersteuerungsartefakte, entweder durch konsekutive FS-Samples oder Inter-Sampling-Overs, oder aber um beides gleichzeitig handeln. Allerdings reagieren DACs darauf unterschiedlich, weshalb du mal einen Test mit verschiedenen Playern machen solltest, um zu sehen, ob der "Effekt" bei ALLEN Playern gleich auftritt ! Leider ist es offenbar von diversen Mastering-Fuzzies schon zuviel verlangt, einen richtig eingestellten Brickwall-Mastering-Limiter zu verwenden ! Grüße |
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MartinG
Stammgast |
#3 erstellt: 03. Jun 2009, 05:15 | |
Was aber den Effekt nicht erklärt. An sich sollte eine CD-Kopie 1:1 sein, egal um was für ein Bitmuster es sich handelt. Hast du Exact Audio Copy? dort gibt es eine einfache Möglichkeit WAVS zu vergleichen. Dann könntest du die CD und die kopierte CD-RW jeweils in eine Datei rippen, und dir von EAC eventuelle Unterschiede berichten lassen. Vielleicht ist ja auch die Brennqualität der RW so schlecht, dass du beim Abspielen Artefakte der Fehlerkorrektur des Players hörst? Auch das könntest du mit EAC testen. Gruß, Martin [Beitrag von MartinG am 03. Jun 2009, 05:16 bearbeitet] |
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turbo_rolf
Stammgast |
#4 erstellt: 03. Jun 2009, 09:11 | |
Hallo und vielen Dank für die Antworten. Ich werde am Wochenende mal weiter einiges in den Richtungen ausprobieren. Merkwürdigerweise ist die gerippte WAV-Datei von der CD-RW übrigens abspielbar. Wenn es nicht zu sehr langweilt werde ich auch ein paar Screenshots von Kurvenformen einstellen. Gruß Rolf |
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MartinG
Stammgast |
#5 erstellt: 03. Jun 2009, 16:12 | |
Es gibt ja sehr viele CD-Player, die CD-RWs überhaupt gar nicht abspielen. Ich vermute, es gibt auch welche, die es ein bischen tun ;-) Die Reflexion ist zwar eigentlich zu schwach, aber die Fehlerkorrektur bekommt es durch Interpolation noch hin. Das sich leisere Singnale besser interpolieren lassen als gebrickwallte, müsste man allerdings nun noch erklären. Gruß, Martin |
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Duckshark
Inventar |
#6 erstellt: 03. Jun 2009, 16:54 | |
Also, dass die Vollaussteruerung der Musikindustrie als Kopierschutz dient glaube ich eher nicht. Es ist schlicht und einfach beschissenes Mastering (Stichwort: Loudness-War), was zunächst mal überhaupt keinen Zweck (mehr) erfüllt, als einzig der Selbstzweck laut zu sein. Leider tritt das bei ziemlich vielen CDs auf. Das Phänomen, was du beobachtet hast, ist aber ganz interessant. Meine Erklärungsversuche gehen in eine ähnliche Richtung, wie die meiner Vorredner. Inwieweit kannst du sicherstellen, dass es sich um eine bitidentische Kopie handelt (mit welchem Brennprogramm hast du gearbeitet?) Die zweite mögliche Fehlerquelle ist das Auslesen im CD-Player. Tritt das Phänomes auch auf, wenn du auf eine normale CD-R brennst? |
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rstorch
Inventar |
#7 erstellt: 10. Jun 2009, 19:06 | |
Das alles ist keine Erklärung für die Übersteuerung der Kopie. In einem Programm zum Kopieren haben Dinge wie 100% Rippinglautstärke nichts verloren. Vermutlich ist dieses Programm nicht in der Lage 1:1 Kopien zu erstellen und fummelt vermutlich mit schlechtem Procesing in den Audiodaten herum. Igitt. Eine 1:1 Kopie kann niemals zerren, egal wie hoch das Original ausgesteuert ist. |
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Duckshark
Inventar |
#8 erstellt: 10. Jun 2009, 19:18 | |
Hast du den zweiten Teil meines Posts auch gelesen? |
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rstorch
Inventar |
#9 erstellt: 11. Jun 2009, 22:42 | |
Als Fazit könnte man also schreiben, der Themeenersteller benutzt eine schlechte Software zum Rippen/Kopieren. |
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turbo_rolf
Stammgast |
#10 erstellt: 12. Jun 2009, 07:26 | |
Hallo Storch,
Das will ich nicht ausschließen, daher hier die Geschichte mit mehr Details, die ich in der Zwischenzeit mal nachvollzogen habe: - CD-Laufwerk ist ein MATSHITA DVD-RAM UJ862A in einem lenovo T500 - Brennprogramm Nero Express Essentials - CD Roger Cicero "artgerecht" UPC/EAN-Code 5051865349921, CDDB-ID d00ce00f - CD-RW Intenso, neu aus der Verpackung (Infodisc (97m25s30f)) - mit 4-facher Geschwindigkeit gebrannt (Disk kopieren) und erfolgreich verglichen - FreeRip-Version 3.091 in der Standardkonfiguration - Original-CD und kopierte CD gerippt nach WAV, beide in AUDACITY eingelesen, einen invertiert, Summe ist Stille mit Ausnahme eines -50dB-Knacksers beim ersten Musikimpuls. Also scheint die Kopie der CD wirklich 1:1 der Original-CD zu entsprechen. Anschließend mit demselben FreeRip in 128kBit/s (gedacht für den MP3-Spieler im Auto) Datenrate in MP3s gerippt. Der Screenshot in AUDACITY sieht so aus: Auffällig ist, dass die Original-CD (obere Stereospur) nur ganz knapp an die Aussteuerungsgrenze geht, die MP3-Datei aber bis an den Anschlag. Entsprechend reagiert auch die Pegelanzeige in AUDACITY, bei der Original-CD keine Übersteuerungsmeldung, aber bei der MP3-Datei. Und an den Stellen kam es beim Abspielen auch zu den deutlich zu hörenden ("digital" klngenden) Rauschfahnen. Probleme gab es beim Abspielen der kopierten CD in einem Renault Modus und beim Abspielen der MP3-Datei im Windows Media Player. WINAMP hat sich immer ordentlich verhalten. Beide Problemfälle sind leider nicht mehr reproduzierbar: Der Modus war nur ein Leihwagen (deshalb auch nur eine kopierte CD mit reingenommen) und im Windows Media Player krieg ich den Effekt nicht mehr hin. Er trat aber auf 2 Rechnern unabhängig voneinander auf. Entschuldigt also bitte, wenn ich Euch mit diesem (auf merkwürdige Art und Weise gelösten) Problem belästigt habe. Gruß Rolf |
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rstorch
Inventar |
#11 erstellt: 12. Jun 2009, 07:47 | |
MP3 hat mit hoch ausgesteuerten Files grundsätzlich Probleme. Hier entstehen oft Overs, die das Original nicht hat. Es gibt viele Player, die mit CD-RWs Probleme haben, vermutlich war das bei dem Auto-Player im Leihwagen auch der Fall. Wenn die CD auf anderen Playern gut läuft, ist doch alles in Ordnung. |
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turbo_rolf
Stammgast |
#12 erstellt: 12. Jun 2009, 08:21 | |
Hallo Storch,
Vielen Dank, das erklärt, warum nach Rippen mit 90% Lautstärke und Wandeln in MP3 alle Player funktioniert haben. Da gab es, auch nach Aussteuerungsanzeige AUDACITY keine Übersteuerungen mehr. Nochmals Dank und Gruß Rolf |
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turbo_rolf
Stammgast |
#13 erstellt: 11. Jul 2009, 12:00 | |
Hallo, heute habe ich (unbeabsichtigt) noch einen Test gemacht, der aufschlussreich sein könnte. Die Original-CD erzeugt in einem HIMAGE HJ2100-DVD-Spieler auch solche "digitalen" Rauscheffekte an den lauten Stellen. Allerdings kann ich den Effekt verhindern, wenn ich die Lautstärkeregelung des DVD-Spieler nur auf 10 von 15 (=maximale Lautstärke) stelle. Das spricht dafür, dass die Lautstärkeregelung im digitalen Bereich des DVD-Spielers ansetzt und zu hohe Pegel die DA-Wandler überfordern. Klingt insgesamt also so, als ob ich ein Opfer des Loudness-War geworden wäre. Danke und Gruß Rolf |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#14 erstellt: 11. Jul 2009, 18:42 | |
So ist es. Allerdings tritt das Problem bei höheren Datenraten in geringerem Maße auf. So z.B. bei 192k schon deutlich geringer. Andererseits treten "lossy-compression"-bedingte Overs umso stärker in Erscheinung, je höher der RMS-Level ist. Genau das aber wird in unserer Zeit ja immer mehr zu einem Problem. Ich skalieren den Pegel vor dem MP3-Encoding (via Lame) grundsätzlich. Allerdings normalisieren ich auch alle gerippten Dateien auf maximal -0.80 (- 1.00) dB (aber nach dem Rippen, im Editor), da mir konsekutive 0.0 dBFS - Samples grundsätzlich gegen den Strich gehen ! |
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