CD und Fehlerkorrektur

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inferno-q
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Aug 2009, 23:17
servus community,

mal eine Frage an Euch, hat CD überhaupt ein Fehlerkorrekturmechanismus integriert?

eigentlich möchte ich wissen, wofür bezahlt man für einen High-End Player. Ich habe gehört bei High-End Player wird durch mechanische Features Fehler beim Ablesen vermieden.

Mein DVD-Laufwerk z.B., ich kann eine Datei auf CD/DVD tausand mal ablesen, der Inhalt bleibt immer unverändert, weil durch Datenübertragung sämtliche Fehler automatisch korregiert wird. Wieso kann man das nicht mit CD-Player machen?

Vielen Dank!

Grüße,

inferno
hifi-privat
Inventar
#2 erstellt: 18. Aug 2009, 13:33

inferno-q schrieb:
Wieso kann man das nicht mit CD-Player machen?


Kann er doch, tut er doch. Aber so ein kleiner, nützlicher Rechenvorgang in einem kleinen, wenige Cent teuren Chip lässt sich halt gaaaanz schlecht für horrende Summen vermarkten ;).
Schneewitchen
Inventar
#3 erstellt: 18. Aug 2009, 16:34
Jeder CD-Player hat eine Fehlerkorrektur.
Sobald diese aktiv ist,leidet der Klang der CD.Rechenpower geht zu Lasten des Wohlklanges.
Deshalb ist es von Vorteil,wenn die Fehlerkorrektur so wenig wie möglich zum Einsatz kommt.Das läßt sich erreichen,daß CDs möglichst geringe Fehler aufweisen.Produktionstechnisch will man das z.B. bei Blu-spec CDs in Japan erreichen,die sorgfältiger gefertigt werden.
Aber natürlich lassen sich auch beim CD-Player Fehler beim Abtasten der CD vermeiden.High End CD-Player investieren daher in eine aufwendige Mechanik,um Fehlerquellen zu vermeiden oder zu verringern.Das hat dann auch seinen Preis.
MartinG
Stammgast
#4 erstellt: 18. Aug 2009, 19:08

Schneewitchen schrieb:

Sobald diese aktiv ist,leidet der Klang der CD.


Nein!
Du hast sicher schon gehört, dass es C1, C2 und CU-Fehler gibt. C1- und C2-Fehler lassen sich samplegenau eliminieren, solange sie in einem bestimmten Zeitintervall nicht zu häufig auftreten. C1-Fehler kommen sogar immer (!) und praktisch durchgehend vor.
CU-Fehler sind aber "uncorrectable". Hier interpoliert der CD-Player dann mehr oder weniger begabt. Das muß auch nicht immer hörbar sein, ist es aber meistens.

Gruß,
Martin
Burkie
Inventar
#5 erstellt: 18. Aug 2009, 19:14

Schneewitchen schrieb:
Jeder CD-Player hat eine Fehlerkorrektur.
Sobald diese aktiv ist,leidet der Klang der CD.Rechenpower geht zu Lasten des Wohlklanges.


Das ist völlig falsch.
Die Fehlerkorrektur arbeitet in zwei Stufen. Hierzu sind die fortlaufenden Samples in Frames organisiert und verschachtelt, sodass (vereinfacht) im 1. Frame an erster Stelle das erste Sample steht, im 2. Frame an erster Stelle das zweite, usf; im 1. Frame an zweiter Stelle das achte Sample, im 2. Frame an zweiter Stelle das neunte, usf.

Bei der Wiedergabe werden die Frames gepuffert, und daraus die fortlaufenden Samples herausgelesen. (Drehzahlschwankungen der CD wirken sich wegen der Pufferung auf die Wiedergabe nicht aus.)
Fehlerkorrektur erste Stufe:
Fällt wegen eines Kratzers ein kompletter Frame aus (das wird über Checksummen detektiert), so fehlen im Datenstrom (nach dem vereinfachten Beispiel) Samples, die zeitlich "weit" auseinanderliegen. Einzelne defekte Samples lassen sich über Checksummen vollständig rekonstruieren (die Daten sind redundant gespeichert).
Der Klang ist exakt so, als gäbe es gar keine Lesefehler.

Fehlerkorrektur zweite Stufe:
Ist der Kratzer zu groß, fallen also zu viele Frames aus, können die defekten Samples nicht mehr rekonstruiert werden. Nun greift die Fehlerverdeckung: Fehlende Samples im Datenstrom werden aus den vorhandenen Daten interpoliert. (Dazu liest der Laser die vorhergehende und nachfolgende Spur aus.)

Die Digitaldaten sind nun nicht mehr exakt dieselben wie die Originaldaten. In den allermeisten Fällen ist das aber auch unhörbar.




Deshalb ist es von Vorteil,wenn die Fehlerkorrektur so wenig wie möglich zum Einsatz kommt.

Fehler erster Stufe lassen sichvöllig korrigieren, sodass es egal ist, wie häufig die Fehlerkorrektur zum Einsatz kommt.



Das läßt sich erreichen,daß CDs möglichst geringe Fehler aufweisen.Produktionstechnisch will man das z.B. bei Blu-spec CDs in Japan erreichen,die sorgfältiger gefertigt werden.



Das Argument ist falsch. Richtig ist, dass Fehler mit einigen Pressfehlern (erster Stufe) sich völlig fehlerfrei abspielen lassen. Kommen jedoch weitere Fehler hinzu, etwa Kratzer, so kann bei CDs mit einigen Pressefehlern ab Werk schon "das Maß voll" sein, und die Fehlerkorrektur zweiter Stufe greifen muß. Oder selbst diese ist dann überfordert.


Aber natürlich lassen sich auch beim CD-Player Fehler beim Abtasten der CD vermeiden.High End CD-Player investieren daher in eine aufwendige Mechanik,um Fehlerquellen zu vermeiden oder zu verringern.Das hat dann auch seinen Preis.


Die Anforderungen bei CD-ROMs sind bezüglich Lesefehler viel größer als bei Audio-CDs. Und CD-ROM-Laufwerke sind spottbillig. Bei Hi-End bezahlt man das Hi-End-Flair. In Hi-End-Playern stecken auch nur bewährte OEM-Mechaniken.

MfG
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