Jethro Tull - Benefit - Steven Wilson Stereo Remix

Wilson ist nicht gerade dafür bekannt, dass er alte Aufnahmen gut restaurieren kann. Er ist mehr der Mischer. Seine Mixe gefallen mir mit der Zeit auch immer weniger. Vor allem, weil die Drums oft Phasenprobleme aufgrund zu hoher Kompression auf dem Drumsbus oder der Summe bekommen.

Die Aqualung klingt in meinen Ohren richtig gut. Da war wohl das Ausgangsmaterial besser. Allerdings hat Wilson oder der Mastering-Ing 2 Fades versaut. Die Songs klingen aus und im Fade gibt es dann einen Break auf einen Fade mit höherem Pegel. Sehr unprofessionell das Ganze. Vor allem für den Preis. Es gibt Leute, die hören auf dem Album auch noch andere Fehler. Da ist mir nichts weiter aufgefallen. Ich versuche auch nicht, das Haar in der Suppe zu finden. Aber die Probleme mit den Drums bei Wilson fallen mir einfach zu stark auf. Wenn man mal leicht den Kopf bewegt, dann hört man so ein phasiges Zischeln.

Gestern gerade wieder mal die TAAB in 5.1 gehört. Der Sound ist recht hart. Wilson setzt da anscheinend Equipment ein, die diese Härte forciert. Man könnte mit entsprechenden Geräten (Vari Mu Kompressor, passiver Röhren EQ) die Härte rausnehmen. Mag sein, dass das aber die Band nicht will.

Hi. Ich bin zunächst kein analytischer Musikhörer. Aber ich war vom ersten Moment an sehr enttäuscht vom Klangbild von Benefit und stehe noch zu jedem geschriebenen Wort. Die DVD ist mittlerweile gerippt, muss aber noch in ein brennbares Format umgewandelt werden...

Von Aqualung habe ich mittlerweile auch das 40. anniversary _adapted_ set. Eine optisch wie haptisch wunderbare Ausgabe für wenig Geld. Gemessen am Preis der noch umfangreicheren 2011er Ausgabe ein tolles Schnäppchen. Warum also das 2CD mit den beiden 2011er CD-Auskopplungen für einen kaum geringeren Preis kaufen ... dachte ich.

Aber es ist ein Kreuz mit dem Herrn Wilson und mir. Vom Klangbild her (also dieser subjektive Gesamthöreindruck) bringt mich das ähnlich auf die Palme wie schon Benefit. Auch hier eine sehr beschränkte Räumlichkeit. Die Stimme, die Tasteninstrumente, die Plastik-Westerngitarren, zwar kein Rauschen aber auch keine Lebendigkeit im Klang. Das Teil klingt für mich gehemmt und steril (blumig ausgedrückt, ich weiß).

Also Anlage kaputt? Alt genug ist sie ja. Gehör kaputt? Ist schließlich nicht mehr ganz jung. Andere CD mit bekannter, guter Qualität eingelegt ... alles noch da ... Gott sei Dank! Aber warum lobt alle Welt dieses Wilson Remaster in den Himmel und schwärmt von neuzeitlicher Aufnahmequalität?

Ich habe das 2011er Stereo Set als MP3 und war -bei bescheidenem Playerklang- ebenfalls angetan, wollte aber nicht das Geld für die große Box ausgeben. Also die Studio CD aus dem neuen Set MP3 gerippt und mit dem 2011er Set verglichen. In meinen Ohren hört man den Unterschied auch auf dem portablen Player. Das 2011er Set klingt deutlich musikalischer, freier. Das könnte eine Version sein, auf die alles Lob passen dürfte. Muss also demnächst wohl nochmals einkaufen gehen.

Vielleicht sind meine Ohren aber auch nur ein Fall für den Psychiater. Aber die bisher gekauften Wilson-Ausgaben fliegen wieder raus.