"2+2+2" DVD-Audio etc.

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leif_85
Neuling
#1 erstellt: 29. Aug 2004, 14:58
Hallo,

bin neu hier. Habe im Archiv nach 2+2+2 von www.MDG.de gesucht und nicht viel gefunden. Schade.

Wer hat das nach den Presseberichten überragende und hörplatzunabhängige "2+2+2" Aufnahmeverfahren schon mal gehört und wo?

Wie war es?

Es wäre mir angenehm es irgendwo in der Südwestecke unseres Landes selbst zu hören.

Bitte auch Privatpersonen melden, da Händler das System nach meinen Erfahrungen boykotieren. Ich bin seriös und bringe guten Pfälzer Wein mit.
Die links auf der MDG site zu Händlern sind unbrauchbar. Nach Detmold zu MDG sind es 650 Kilometer einfach . . .


MfG, leif_85
Ueli
Inventar
#2 erstellt: 30. Aug 2004, 19:36
Hallo Leif

Das 2+2+2 System (von Darbinghaus und Appasionato auf DVD-A und Songline auf SACD) hab ich schon mehrfachin einer Dabringhaus-Vorführung gehört, unter anderem auf der Funkausstellung in Berlin und der World of Hifi in Hannover.

Hat mich nicht überzeugt, zumal Herr Dabringhaus selbst einräumt, dass der Effekt mit zunehmendem Hörabstand zur Front abnimmt.

Habe bei mir selbst ein 2+2+2 System installiert und besitze z.Z. 14 DVD-A und 3 SACD´s in diesem Aufnahmeverfahren.

Ergebnis ist ähnlich wie bei den Vorführungen. Wenn ich vorne stehe und umschalte, wirkt der Effekt groß. Am Hörplatz aber, im hinteren Raumdrittel, bleibt davon nicht viel übrig.

Gruß
Ueli
leif_85
Neuling
#3 erstellt: 31. Aug 2004, 21:43
Ueli,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht über "2+2+2". Die Firman Apassionato und Songline kannte ich noch gar nicht.

Ich bin ja schon etwas enttäuscht, daß Du nicht in den höchsten Tönen der Begeisterung über das System sprichst.

Der Entfernungseffekt ist nicht überraschend. Genauso, wie aus den Einzelsignalen eines Mehrwegesystems erst in einem gewissen Abstand der Gesamteindruck entsteht, müssen auch die Höhenkanäle bei größerem Abstand mit den Frontkanälen verschmelzen.
Vielleicht würde es bei Dir helfen die Höhenkanäle noch höher anzubringen. Das läßt sich ja leicht ausprobieren.
Alternativ könnte man möglicherweise noch zwei Paar Lautsprecher weiter hinten anbringen, die ebenfalls die Front/Höhenkanäle wiedergeben. Man müßte die Signale natürlich etwas verzögern.
Oder man gibt die Front/Höhenkanäle über Dipolstrahler in der Raummitte wieder und stellt noch zwei Rearlautsprecher zu den Geräten. Man hätte dann zwei Hörzonen, eine allerdings seitenverkehrt.

Ganz unten auf Deiner mail steht übrigens noch "Gnipen-1585"
was bedeutet das?

Gruß, leif_85
Ueli
Inventar
#4 erstellt: 01. Sep 2004, 15:10
Hallo Leif

Tatsächlich haben meine Höhenlautsprecher nicht den optimalen Abstand über den Hauptlautsprechern. Es müßte lt. Herrn Dabringhaus etwa die halbe Stereo - Basisbreite sein. Da meine Hauptlausprecher aber schon 1,65 m hoch sind, ist dies nicht einfach zu realisieren. Es fehlen etwa 30 - 50 cm. Eigentlich müßte ich sie direkt unter der Decke montieren, aber da der Eindruck auch bei den Darbinghausvorführungen eher ernüchernt war, habe ich bisher diesen Aufwand gescheut. Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass sich dieses Aufnahmeverfahren nicht durchsetzen wird.

Da mit den mehr zur Raum-Mitte hin Dipolstrahlern hab ich schon ausprobiert, auch die Verlegung der Signale für die Höhenlautsprecher auf die beiden Back-Center hinten. Alles nicht überzeugend.

Von meine etwa 350 SACDßs und DVD-Audios sind mal gerade 5% in 2+2+2 aufgenommen, Tendenz fallend. Da lohnt der ganze Aufwand nicht, zumal die Dabringhausproduktionen klangtechnisch eher im Mittelfeld liegen.

Die Signatur "Gnipen 1585" (Bergipfel am Zugersee, der sich aufgrund seiner komplizierten Geologie von Jahr zu Jahr verändern kann) ist eher eine Verlegenheit. Ursprünglich wollte ich hier meine Surroundkonfiguration angeben. Da habe ich aber schnell aufgeben. Einfach weil sich alles immer wieder verändert und die ganze Schaltung von 5.1 auf 2+2+2 und auf 7.1 einfach zu kompliziert ist. Bei mir im Hörraum liegen bestimmt mehrere hundert Meter Kabel - das reinste Grauen! Dazu kommen neben den 9 Lautsprdchern 4 Subwoofer, 6 Verstärker usw., alles auf knapp 22 m2. Das man da überhaupt noch Musik hören kann, grenzt an ein Wunder.


Hinter der Firma Appasionato verbirgt sich das Scweizer Label Divox.

Gruß
Ueli
leif_85
Neuling
#5 erstellt: 05. Sep 2004, 19:32
Hallo Ueli,

die mehreren hundert Meter Kabel und die Masse der Geräte haben wohl einen ganz schlechten WA-Faktor <gg>. Vielleicht verbessern sie aber schon ausgeschaltet die Raumakustik?

Für 5.1/7.1 werde ich den Aufwand garantiert nicht betreiben.
Ich trage mich stattdessen mit dem Gedanken neue Boxen zu bauen und zu aktivieren. Das werden dann auch 6 Monoblocks und eine DSP Weiche mit den entsprechenden Kabeln.

Da Du Dich auskennst, würde ich gerne noch wissen, ob Dir eine pyramidenförmige 4-fach Lautsprecheraufstellung bekannt ist? Rein theoretisch müßte das doch den idealen 3D-Klang erlauben. Wenn ich mich nicht täusche, hat Stockhausen mit sowas experimentiert.

Gruß leif

P.S.: falls unbekannt, WA-factor = wife acceptance factor.
Ueli
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2004, 18:26
Hallo Leif

Der WAF spielt bei mir insofern keine Rolle, als die Musikanlage in meinem Arbeitszimmer in einem separaten Gebäude steht.

Bei der Heimkinoanlage meiner Frau in unserem Wohnzimmer gelten natürlich strenge ästhetische Kriterien.

Die von Dir beschriebene pyramidenförmige vierfach Lautsprecheraufstellung sagt mir leider nichts.

Wohl aber der Name Karl Heinz Stockhausen. Der gehört leider auch zu den Zauderen, was die neuen Möglichkeiten der Musikwiedergabe betrifft. Gerade seine Werke dürften an Transparanz doch ganz besondern von der Mehrkanalwiedergabe profitieren. Statt dessen wolle er, so in einem STERO-Interview, abwarten, bis klar sei, welches Surroundformat sich durchsetze. Da kann er lange warten. Später wird er dann vielleicht beklagen, dass auch der Klassikmehrkanaltonträgermarkt mit Vivaldi, Mozart und Bach verstopft sei.

Gruß
Ueli

Gruß
Ueli
leif_85
Neuling
#7 erstellt: 11. Sep 2004, 22:28
Hallo Ueli,

nichts genaues weiß ich leider nicht . . .

Aber in den späten '70ern gab oder hätte es doch die Quadrophonie geben sollen.
Diese vier Kanäle waren bei den meisten Händlern in den vier Ecken eines viereckigen Raumes angeordnet. Wie heute auch die 5 oder 6 Lautsprecher in einer (2-dimensionalen) Ebene.

Eine verschwindende Minorität hat sie aber in einem gleichseitigen Dreieck am Boden und den vierten Kanal eine gleichseitige Pyramide bildend an der Decke aufgehängt.

Leider habe ich nie etwas über diese sagenumwobene Anordnung gehört. Sie war wohl nur experimentell.
Die Faszination kommt natürlich vom minimalen Aufwand von 4 Punkten (bzw. Kanälen) mit denen der einfachste dreidimensionale Körper definiert wird.

Möglicherweise stellt MDG für das 2+2+2 System das übliche Hauptmikro ca. 3 Meter hinter dem Dirigenten auf. Die Höhenkanäle könnten einfach hoch über dem Hauptmikrofon aufgenommen werden.
Bei der Orientierung der Rück-Kanäle bin ich mir nicht sicher, ob sie hinter dem Hauptmikrofon nach hinten oder nach vorne schauen.

Die Schallabstrahlung eines Orchesters oder Orchesters mit Chor und Solisten, wie ich sie nomalerweise aufnehme, geht ja nach vorne ins Publikum. Wie soll man also die üblichen acht Mikrofone orientieren? Ich würde vorschlagen Hauptmikrofon mit 2mal ORTF und 2mal Laufzeit 3 Meter hinter dem Dirigenten (und schon sind 4 Kanäle verbraucht).
Zwei Mikrofone braucht man noch zur Stützung des Chores. Die Rauminformation würde ich versuchen durch zwei an der Decke hängende Mikrofone mehr oder weniger weit hinter den Hauptmikrofonen zu bekommen, die ebenfalls nach vorne schauen.
Ich bräuchte also acht statt der theoretisch minimal nötigen vier Kanäle. Wenn man die Laufzeit-Mikros opfern würde nur 6.

Wie auch immer. Wenn man einen (Wohn-)Raum in 3-D beschallen will sind sicher 6 Lautsprecher das richtige: 2 vorne, die das Haupmikrofon und die Chorstütze wiedergeben, zwei hinten oben für die Rearnmikros und zwei oben in der Mitte für zwei Mikros über dem Hauptmikro. Alternativ vielleicht zwei LS vorne für das Hauptmikrofon, zwei darüber für den Chor und zwei hinten oben für die Höhenmikros.
Sonst, d.h. mit quadrophonen vier LS in Pyramidenform wird der Raum nicht überall gut beschallt, er ist ja recht- und nicht dreieckig.

Ich habe keine Ahnung was schon probiert worden ist.

Bei der Wichtigkeit einer wirklichkeitsnahen 3-D Abbildung und gleichzeitigen Hörplatz-Unabhängigkeit verstehe ich nicht, warum man erst diverse (zweidimensionale) Kino-Formate entwickelt bevor man sich den 3 Dimensionen des Raumes zuwendet. Ist das marketing? Erleben wir 3-D noch?

Viele Grüße,

leif_85
Ueli
Inventar
#8 erstellt: 13. Sep 2004, 17:57
Hallo Leif

Vielleicht erleben wir 3-D mal mit der Klangfeldsynthese vom Frauenhoferinstitut. Aber zur Zeit arbeiten die auch nur zweidimensional, weil die Einbeziehung der Decke (des Bodens?) angeblich an die Grenzen der Rechnerkapazität und der Leidensbereitschaft der Zimmereinrichter stößt.

Ueli
leif_85
Neuling
#9 erstellt: 17. Sep 2004, 12:23
Hallo Ueli,

vielen Dank für den höchst reizvollen Ausblick in die Zukunft der Musikwidergabe.
Ich habe zu "Klangfeldsynthese" diesen allgemeinverständlichen Artikel aus der "Zeit" gefunden:

http://www.zeit.de/2004/08/T-Klangfeldsynthese

Wir dürfen anscheinend hoffen "es" noch zu erleben.

Gruß, leif_85
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