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Type IV Kassetten in altem Tapedeck sinnvoll?+A -A |
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Autor |
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Crazy_Borg
Neuling |
#1 erstellt: 10. Jan 2013, 23:39 | |||||
Puh, lange nicht mehr hier gewesen, naja was solls. Ich hab zwecks Youngtimer mal wieder meine alte Stereoanlage reaktiviert. Das Original Autoradio liest nunmal nur Kassetten und soll weiterhin drin bleiben. FM Transmitter oder 3,5"-Adapterkassetten hin und her, es soll etwas stilvoll bleiben. Folgendes Problem: Beim Überspielen von sagen wir mal etwas unkonventioneller Musik stießen Type II CrO2 Kassetten leider an ihre (Bass-)Grenzen. Unschön. Ich hab mir nun ein paar alte Type IV Kassetten zugelegt (gebrauchte Fuji FRmetal) aber erst danach gesehen dass mein Tapedeck keine Einstellung dafür hat. Ist ein BASF D-6035 von 1978. Und das hat nur Typ I, II und III als manuelle Auswahl. Jetzt die Frage: Ergibt es Sinn die mit der Type II Einstellung zu benutzen? Hat ja ebenfalls einen Bias von 70us. Ist der Löschkopf dann überhaupt stark genug das Band richtig zu löschen (da sind Volksmusik und Schlager drauf, da will ich ungern ghosting im Hintergrund hören) oder mache ich mir damit am Ende noch meinen Tonkopf kaputt? Das Autoradio selbst ist von 1987 und hat wohl Autobias. Ich hab bereits in diesen und diesen Thread geguckt, aber da stand leider nichts Konkretes drin. [Beitrag von Crazy_Borg am 10. Jan 2013, 23:57 bearbeitet] |
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DOSORDIE
Inventar |
#2 erstellt: 12. Jan 2013, 17:47 | |||||
Es ist oft so, dass vor Allem moderne Musik einer starken Dynamikkompression unterliegt, dadurch verändert sich auch das Verhältnis des maximal nutzbaren Pegels auf dem Band, denn die komprimierte Musik hat keine richtigen Spitzen mehr, der Peak Wert liegt dann etwas tiefer, steuert man in den empfohlenen roten Bereich aus verzerrt die Aufnahme. Es gibt echte Chromdioxid Cassetten, die bis Mitte der 90er von deutschen Herstellern gefertigt wurden (BASF und AGFA, ein paar No Name Hersteller und ORWO in der DDR), anfangs in den 70ern gab es auch japanische Chromdioxid Cassetten unter Lizenz. Dann gibt es die Chromersatzbänder der Japaner (TDK, Sony, Maxell etc.) Echtes Chromdioxid Band ist extrem rauscharm, ist aber nicht so laut aussteuerbar, wie japanische Bänder oder Typ I Bänder, die alten BASF Chrome Super II kann man höchstens so bis -1 dB oder weniger aussteuern, während TDK SA oder Maxell XL II bis +2 oder sogar +4 dB aussteuerbar sind. Ein zweites Problem ist, dass die Chromidoxid Bänder wesentlich mehr Aufsprechpegel brauchen als die japanischen Bänder, die japanischen sind empfindlicher. Jede Cassette hat einen anderen Arbeitspunkt, dein Deck ist von Anfang der 80er und ist wahrscheinlich auf BASF Cassetten eingemessen, wenn du nun eine neue TDK SA Cassette nimmst und den Pegel bei der Aufnahme auf +2 dB einstellst wird die SA so bespielt, wie eine Chromidioxid Cassette von BASF anfang der 80er um den eingestellten Pegel zu erreichen braucht die Chromdioxid Cassette viel mehr Aufsprechpegel als die SA, wodurch sich das Verhältnis verschiebt, die SA wird total übersteuert, es kommt hinten nicht so raus, wie du eingestellt hast. DIe 100%ige Performance deines Decks erreichst du nur, wenn du die Cassetten benutzt, auf die es eingemessen ist oder es neu einmessen lässt, benutzt du andere Bänder, ist die Aufnahme hinterher lauter oder leiser als eingestellt und dumpfer oder schriller als das Original. Das BASF Deck ist mit Sicherheit nicht schlecht, aber du musst erstmal herausfinden worauf es eingemessen ist oder eben neu einmessen und dann nur noch diese Sorten verwenden. Sogenannte 3 Kopf Decks können während der Aufnahme schon wiedergeben, man kann also sofort kontrollieren, ob die Aufnahme gut ist und nicht nur die optische Kontrolle durch die Pegelanzeige benutzen. Bei neueren Decks kann man auch die Einmessung abgleichen und so das Potenzial fast jeder Cassette voll ausnutzen. Wenn ich mit meinem GX 75 Aufnahmen mache verlasse ich mich nicht auf die Pegelanzeige, sondern höre über Kopfhörer ob Verzerrungen wahrnehmbar sind, dann drehe ich den Pegel so lange zurück, bis sie sich in Grenzen halten oder nicht mehr hörbar sind. Bei kritischen Stücken kommt es schonmal vor, dass auf der Cassette Unreinheiten hörbar sind, die auf der CD oder dem mp3 nicht existieren. Das ist einfach systembedingt, die Cassette ist kein perfektes System, aber auch nicht schlecht. Zusätzlich sollte man wissen, dass Chrombänder zwar einen ausgeprägteren Höhenbereich haben, als Ferrobänder, dafür aber im Bassbereich eher verzerren, es kann unter Umständen für basslastige Aufnahmen von Vorteil sein Ferrobänder zu verwenden. Metallbänder lassen sich ohne Metallbandentzerrung nur abspielen, du kannst versuchen sie auf Schalterstellung Chrom zu bespielen, wirst aber das Potenzial nicht voll ausnutzen können, ausserdem sind die Bänder härter und nutzen die Tonköpfe von nicht darauf ausgelegten Geräten schneller ab, der Vorteil der Bänder ist die hohe Langzeitstabilität, klanglich sind sie aber nicht so stark überlegen, dass der hohe Kaufpreis gerechtfertigt wäre - für mich jedenfalls nicht, das macht 1 bis 2 dB aus, hört man eigentlich gar nicht und gute Chrombänder schaffen das auch. Da du kein 3 Kopf Deck hast bleibt dir nichts Anderes übrig, als dir einen kritischen Punkt in einem deiner Stücke zu suchen und ihn wiederholt aufzunehmen, Stelle zurückspulen und hören ob es noch zerrt, wenn ja Pegel absenken und Vorgang wiederholen bis es halt passt. Bedenke auch, dass Songs unterschiedlicher Künstler und in unterschiedlichen Auflagen unterschiedlich abgemischt sind und auch unterschiedlich laut sind. Du kannst dir also nicht einfach ne Playlist mit Musik von unterschiedlichen Alben machen und dann das Tape durchlaufen lassen, man muss - wenn man das bestmögliche Ergebnis haben will jeden Song einzeln einpegeln... Mit nem 3 Kopf Deck ist das wie gesagt wesentlich einfacher. LG, Tobi |
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Crazy_Borg
Neuling |
#3 erstellt: 12. Jan 2013, 23:07 | |||||
Danke für die umfangreiche Antwort. "More Information than expected" wie man so schön sagt. Ich hatte gestern Abend schon einen Versuch gestartet und bin zum selben Ergebnis gekommen. Metal abspielen geht problemlos und klingt sehr gut, nur das Tape Hiss scheint stärker ausgeprägt zu sein als bei CrO2. Allerdings auch nur mit guten Kopfhörern deutlich (AKG K240), über Boxen hört man es selbst bei leisen Segmenten nicht. Bespielen von Type IV unter CrO2 Setting ist aber eine Qual. Es klingt deutlich schlechter als Type II, der Bass ist stark gestört: Verzerrungen, teilweise Kratzen, dazu insgesamt wie bei Type II zu "wischiwaschi". Verschiedene tiefe Töne sind kaum noch zu unterscheiden, Rythmen verschwinden einfach in einem Meer aus Brei. Daher erhoffte ich mir ja von den Type IV Bändern Besserung. Ich habe dann mal andere hier noch verstaubte Tapedecks angeschlossen. 1.) Ein Sharp RT-100, ca mitte 80er. Klingt leider genauso schäbig wie es aussieht. 2.) Ein Uher "Classic" UCT-235C, um 1990. Eins der Harman Modelle. Nicht so toll aber brauchbar. Beide haben Wahlschalter für Type IV, daher. Das Sharp rauscht allerdings enorm. Obs am Alter liegt oder an der einfachen Technik (sieht nicht sehr wertig aus) kann ich im Moment nicht sagen. Also weiter mit dem Uher. Ergebnis: Aufnahme auf Metal klingen ganz gut, allerdings auch hier verstärktes Grundrauschen (egal mit welchem Kassettentype) und der Kopfhörerausgang hat keine Lautstärkeregelung (WTF?). Ausserdem ist Motor / Getriebe extrem laut. Schlecht gefetteter Schneckenantrieb? Muss ich wohl mal aufmachen die Kiste. Auf jedenfall kommt immer noch kein guter Bass rüber, egal wie weit ich es herunter regele. Keine Verzerrungen wie beim BASF unter Type IV, aber auch nicht viel "feiner" als mit Type II. Argh! Ergo läufts wohl erstmal darauf hinaus dass ich mir ein gebrauchtes anständiges Kassettendeck besorge. Mal nachforschen was man bis 50€ (mehr isses mir nicht wert) so an 3-Köpfern in der Bucht bekommt. Ich weiss nicht auf was das BASF eingemessen ist. Die Anlage wurde erst von meinem Vater an meinen großen Bruder weitergegeben und dann an mich. Vater nutzte 50:50 ferro zu alten CrO2 und dazu eine handvoll metal, mein Bruder wohl hauptsächlich CrO2. Ich hab hier fast ausschliesslich TDK SA-90 (94-97 Modell) und Sony UX-S 90 (chrome). Hier ist auch noch eine unbenutzte Sony UX-ES 90 aus den 80ern, 'ne Chance das sie "echtes" CrO2 ist? Gereinigt wurden die Tapedecks auch, allerdings sammelt sich da beim BASF kaum Schmutz auf den Köpfen da die Kassetten horizontal drinliegen. Ein hoch auf die Schwerkraft. |
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DOSORDIE
Inventar |
#4 erstellt: 13. Jan 2013, 09:50 | |||||
Es tut mir leid, wenn ich dich mit Informationen überfüttere, aber um dein Problem zu lösen, muss man halt etwas tiefer in das Thema reingehen. Ja Metallbänder klingen auf Chromstellung abgespielt richtig, weil sie genau so entzerrt werden wie Chrombänder, deshalb ist das korrekte abspielen mit jedem Chromfähigen Gerät möglich, auf Stellung Ferro klingen sie wie Chrom halt auch überspitzt, geht aber auch. Deshalb steht auch auf billigen Geräten aus den 80ern um zu protzen gern mal "METAL PLAY" drauf. Die Vormagnetisierung ist halt komplett anders, liegt glaub ich bei 50 anstatt bei 70 Mikrosekunden - also ähnlich wie der Unterschied zwischen Ferro und Chromcassetten, da klingen die Aufnahmen bei vertauschten Schalterstellungen ja auch nicht gut, Metallbänder brauchen auch nochmal einen höheren Löschstrom, als Chrom und Chrom braucht einen höheren als Ferro, vor Allem die teureren Bänder, das hat schon Alles seinen Sinn. Die Leute dachten auch oft, wenn sie sich bessere Cassetten kaufen, klingt es grundsätzlich besser, auch wenn der Recorder dann gar nicht darauf ausgelegt war, viele Recorder können nur Ferrobänder bespielen, eine Chromcassette liefert in dem Fall ein viel schlechteres Ergebnis, als es eine günstigere Ferro Cassette liefern würde, genau so ist es aber auch mit diesen mehrschichtigen Bändern, die in den meisten Cassettendecks gar nicht richtig bespielt werden können (auch in meinem GX75 nicht), je mehr X und S da dran sind umso mehr Schichten haben die meistens und umso schwieriger sind sie auch einzumessen, die haben nämlich eine sogenannte Präsenzsenke, das ist eine Verbiegung im Frequenzgang im Mittenbereich, um die auszugleichen braucht man mindestens 2 Einmesspunkte anstatt 2 wie bei den meisten Decks, sonst hast du entweder zu viel Höhen und zu wenig Mitten, oder zu viel Mitten und zu wenig Höhe bei scheinbar korrekter Einmessung. Bei Abspielern im Auto oder im Walkman teilen sich Chrom und Metal übrigens eine Schalterstellung, wenn es nur eine Metal Taste gibt ist die auch bei Typ II Bändern zu drücken, sonst klingt es überspitzt. Wenn dein Autoradio Autobias hat, muss es aber ein besonders Gutes sein, das ist nämlich bis zuletzt (warum auch immer) überhaupt nicht in Mode gewesen, selbst mein Blaupunkt Kansas DJ was so etwa von 2007 sein dürfte hat noch eine MTL Taste. Günstigere Autoradios können nur Ferro korrekt abspielen, das macht aber nix, muss man halt am Höhenregler drehen, damit es "richtig" klingt. Es gab da immer ne Standardvariante von den ganzen Herstellern also bei Sony wärs die UX gewesen, bei TDK die SA, bei Maxell die XL II, dann gabs aber UX-S, UX-ES und was weiß ich nicht Alles, bei TDK gabs SA-X, SA-XG und so weiter, die liefern in den meisten Tapedecks eher die schlechteren Ergebnisse, sind aber teurer, als die normalen Versionen, Für Ferro und Metall gab es auch mehrschichtige Bänder, die oft zu ähnlichen Ergebnissen führen. Mit den Sony ES Bändern - egal welcher Sorte hatte ich in allen Decks, die ich hatte nur Schwierigkeiten, klang immer dumpf und komisch, egal wie ich eingemessen habe, solche Probleme hatte ich mit der SA von TDK nie, darauf sind auch viele Decks standardmäßig von Werk aus eingemessen. Metallbänder sollten weniger oder höchstens genau so laut wie Bänder auf Typ II rauschen. Echte Chromdioxid Cassetten sind für deine Anwendungen wie gesagt nicht unbedingt von Vorteil, denn wie gesagt: Sie haben ein sehr leises Grundrauschen aber kommen dafür extrem früh in die Sättigung, bei den alten BASF Bändern braucht es viel Fingerspitzengefühl um die korrekt auszusteuern - vor Allem bei neuer Musik ist in der Pegelanzeige da oft nicht sonderlich viel los, das bedeutet dann aber auch dass Verstärker mit wenig Leistung wesentlich höher aufgedreht werden müssen und im Auto ist das ein Nachteil, denn wo gute Ferro und Chromersatzbänder richtig Krach machen, muss man das Autoradio bei echten Chromdioxidbändern schon mal bis hinten hin aufdrehen und erreicht eben nicht so hohe Pegel, das geringe Grundrauschen hat auch den Nachteil, dass Chromdioxidbänder Echos aufweisen, denn durch das aufgewickelte Band kopiert sich die Magnetisierung und so kann man dann im Hintergrund in leisen Stellen immer hören, was als nächstes kommt oder was schon lief. Chromersatzbänder rauschen lauter, sind aber auch wesentlich höher aussteuerbar, wodurch der sogenannte Rauschabstand (also Spanne zwischen Maximalpegel und Grundrauschen) genau so hoch oder sogar höher ist als bei den echten Chrombändern, ausserdem kommen Chrombänder wohl nicht so gut mit wechselnden Temperaturen und vor Allem Kälte klar, habe ich mal gelesen, da muss wohl die Magnetisierung schneller nachlassen, als bei Zimmertemperatur, das höhere Grundrauschen der Chromersatzbänder hat den Vorteil, dass man keine Echos mehr im Grundrauschen hört. Dolby funktioniert übrigens auch nur bei korrekter Einmessung richtig, sonst hört sichs dann bei der Wiedergabe an, wie eine kaputte Cassette, nur so, falls du es benutzen solltest. Sony UX Bänder sind keine echten Chrombänder. UX ist ne Abkürzung für deren Gemisch, weiß grad nicht wie das heißt. SA bei TDK steht für Super Avilyn und ist ebenfalls einfach der Name des Gemischs der Magnetpartikelschicht auf dem Cassettenband. Selbst BASF, die eigentlich das Chromdioxidband entwickelt haben, hat in den letzten Jahren der Cassettenherstellung nur noch Chromersatzbänder verwendet, auch wenn man mit echten Chromdioxidbändern auch hervorragende Aufnahmen machen kann. Es ist ein Trugschluss, dass man mit günstigen Recordern keine guten Aufnahmen hinbekommt, selbst mit ordentlichen Ghettoblastern kann man tolle Aufnahmen machen, insofern weiß ich nicht was da verkehrt läuft. Die von dir aufgezählten Decks sind eigentlich Alle nicht schlecht und müssten mit irgendeiner guten Ferrocassette oder Standard Chrom(ersatz) brauchbare oder sogar gute Ergebnisse liefern, günstige Recorder haben allerdings nicht die besten Köpfe und auch nicht die besten Aufnahmeverstärker, wodurch der Rauschabstand geringer ist, als bei hochwertigen Tapedecks, da kanns schon sein, dass das Rauschen beim Abhören über Kopfhörer ziemlich laut erscheint, die nutzbaren Pegel sind auch oftmals geringer, als bei besseren Decks, es gab aber auch viele günstige Decks die mit den richtigen Bändern richtig Dampf machen konnten. Vor Allem ab den 90ern waren auch die Einsteigergeräte in der Lage hochwertige Aufnahmen zu liefern, da war dann halt der Gleichlauf nicht so gut, wie bei den großen Decks mit Doppelcapstan und 2 oder 3 Motorenlaufwerk, aber bei Pop hört man das Meistens nicht, bei Klassik oder Jazz schon eher. Du kannst mir ja mal ein paar Lieder aufzählen, die du verzweifelt versuchst aufzunehmen, ich werde dann mal mit SA Cassette und GX75 versuchen das aufzunehmen und gucken, ob ich genau solche Schwierigkeiten habe, wie du und wie hoch ich den Maximalpegel eingestellt habe (variiert allerdings von Deck zu Deck und von Herseller zu Hersteller), nur mal so rein interessehalber. Laute Laufgeräusche kommen oft durch altes Fett, Riemen die durchrutschen oder eine abgenutzte Mechanik, solang ich das aber nicht auf den Gleichlauf niederschlägt kannst du damit leben, wenn du das Gerät wirklich nur zur einmaligen Aufnahme verwendest und die Bänder nicht auch zuhause hörst. Übrigens - egal wie die Cassetten von aussen aussehen, gebrauchte Bänder sind oftmals nicht gut wieder zu bespielen, auch wenn die Aufnahme darauf noch gut anzuhören ist, sobald du neu bespielst kommen die Dropouts, die Bänder bekommen mit der Zeit Abnutzungen an der Oberfläche, die Magnetschicht bleibt aber erhalten sodass die ursprüngliche Aufnahme weiterhin gut klingt, bespielt man sie aber neu bekommt der Aufnahmekopf Probleme mit der nicht mehr glatten Oberflächenstruktur des Bandes und kann keine guten Neuaufnahmen mehr liefern, du kannst also anhand der Wiedergabe einer gebrauchten Cassette niemals fest stellen, ob man da noch gute Neuaufnahmen mit hinkriegt, man muss es probieren, ich würde aber nicht ausschliessen, dass da dein Problem liegt. Du kannst ruhig mal versuchen die Sony UX-ES auszupacken und was drauf aufzunehmen, wenn das besser ist fahr in den nächsten Elektronikmarkt und kauf Restbestände von TDK SA und TDK D, die Bänder sind immernoch gut, wenn deine Tapedecks nicht durchweg kaputt sind, muss da wie gesagt auf jeden Fall bei Einem davon eine gute Aufnahme rauskommen. 3 Kopf Decks kriegt man für 50 Euro auf jeden Fall, allerdings ist es auch da so - selbst wenn der Artikel bei ebay als voll funktionsfähig beschrieben wird, kann es immer sein, dass dann doch was nicht ganz richtig ist, was einem Laien vielleicht nicht aufgefallen ist, eine Garantie, ob du was Gutes kriegst hast du nie, weil die Produktion der wirklich guten Cassettengeräte schon Anfang der 2000er eingestellt worden ist. So, das reicht als Wort zum Sonntag erstmal. LG, Tobi |
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Burkie
Inventar |
#5 erstellt: 13. Jan 2013, 20:58 | |||||
Hallo, Type IV (Metall) Kassetten benötigen mehr Bias-Strom als Chrom-Kassetten, obwohl sie wegen der Kompatibilität auch in Chrome-Stellung abspielbar sind. Somit kannst du sie wahrscheinlich nicht richtig bespielen. Du wirst feststellen, das womöglich noch etwas der vorherigen Aufnahme nicht richtig gelöscht ist. Workaround: Mehrmals löschen. Ob die Aufnahme dann wirklich taugt, kann ich auch nicht bestätigen. Wenns vom Klang her gefällt, bitte sehr. Es ist auch wahr, dass hochtonreiche Musik bei Kassetten gerne mal in die Übersteuerung geht, obwohl vorderhand am Pegelmeter alles im grünen Bereich war. Diese Pegelmeter sind aber so auf die normale Amplitudenstatistik von normaler Musik eingestellt, also keine übertriebenen Höhen. Hochtonreiches Material muss vorsichiger ausgesteuert werden, sonst verzerrt es. Grüße |
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Gelscht
Gelöscht |
#6 erstellt: 13. Jan 2013, 22:00 | |||||
Zum Abspielen: Ja. Zum Aufnehmen: Nein.
Die 70µs beziehen sich auf die Entzerrung bei der Wiedergabe. Die Vormagnetisierung ("Bias") ist für Typ IV viel höher als für Typ II. Weder die Elektronik noch die Köpfe Deines Cassettenrecorders können so einen hohen Bias liefern. Gruß Thomas |
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Crazy_Borg
Neuling |
#7 erstellt: 24. Jan 2013, 00:05 | |||||
Hallo zurück. Hat etwas gedauert, musste erstmal ein paar Sachen überprüfen. Ergebnis: So einfach wie man sich die ganze Sache vorstellt ist es nie. Das Autoradio hat wie schon hier bereits erraten KEIN Autobias. Da habe ich die Car-Hifi-Industrie überschätzt. Es ist auch kein höherwertiges Radio aus der Zeit, sondern leider Bodensatz. Basisradio Grundausstattung des Fahrzeugs. Juhuu, solche "Hörgenüsse" durfte ich vor Jahren schon einmal mit einem VW Alpha im '94 Polo erleben. Zumindest ist es immerhin Stereo. Also der fehlende Bandwahlschalter nicht wegen autobias sondern wegen Ferro-only. Also ist die ganze Type-IV Kassettengeschichte schonmal für die Tonne. Riemen des Radios war natürlich bei 25 Jahren Alter auch gerissen. Neuer Riemen rein, leiert aber dennoch. Wirds wohl doch einer dieser Audiokassettenadapter für MP3-Player oder ähnliches. Trotzdem Danke an alle für die Hilfe. Spar ich mir die Anschaffung eines neuen Tapedecks auch erstmal. Eine FerroChrome "Sony Duad 90" (Type III !) Kassette habe ich mir zwischenzeitlich aus Neugier auch mal gekauft.
Löschen ging problemlos, da ist auch im Hintergrund nichts hörbares an Rest zurückgeblieben. Ich hab mehrere Probeaufnahmen gemacht und dafür auch den Pegel jeweils weiter runtergedreht, kein Erfolg beim Entzerren.
Hat sich zwar erledigt, aber es geht um den Hotline Miami Soundtrack. Gibt's auch hier offiziell zum Anhören. Ich nehme aber die *.ogg Dateien direkt vom Spiel, die sind teilweise anders abgemischt und grundsätzlich basslastiger. Viel Vergnügen, bin auf deine Versuche gespannt. |
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DOSORDIE
Inventar |
#8 erstellt: 24. Jan 2013, 09:51 | |||||
Wie kann man den diesen Soundtrack unverzerrt auf Cassette aufnehmen? Der ist doch so schon mutwillig total verzerrt? Aber ich hatte keine Probleme, das so angezerrt wie es sich anhört "sauber" auf eine uralte Chromdioxid Super von BASF aufzunehmen, mit für die Cassette völlig normalen Werte. Da nützt dir nicht mal ne CD oder DAT was, wenn das Ausgangsmaterial sich schon so anhört. Da kannst du ewig am Pegelregler drehen. Versuch mal von Regy Clasen das Album "Wie tief ist das Wasser" auf Cassette aufzunehmen, da hab ich fast den Verstand verloren, die hat übelste Tief und Kickbässe und ist auf der CD schon leicht angeclippt, was man aber nur minimal hört, wenn man die sauber auf Tape aufnehmen will ist hinterher kein Pegel mehr übrig, mit einer Chrome Extra II von BASF haben am Ende nur noch 2 oder 3 Segmente von der Peak Level Anzeige aufgeleuchtet, ziemlich viel Rauschen ohne Dolby. LG, Tobi |
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Passat
Inventar |
#9 erstellt: 24. Jan 2013, 13:30 | |||||
Nein, sondern du verstehst das falsch. Bias braucht man nur bei der Aufnahme, nicht bei der Wiedergabe. Und da Autoradios bis auf sehr wenige Ausnahmen aus den 70ern keine Aufnahmefunktion haben, gibts das bei Autoradios natürlich nicht. Grüße Roman |
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Crazy_Borg
Neuling |
#10 erstellt: 24. Jan 2013, 20:50 | |||||
Ah, habe den falschen Begriff gewählt bzw. 2 in einen Topf geworfen. Ich meinte die automatische Wahl des Bandtypes. Denn für die Wiedergabe ist es schon wichtig, oder? Wenn ich eine CrO2 Kassette in Gerät A mit Schalter auf CrO2 (Type II) aufnehme und die dann in Gerät B bei diesem auf Ferro (Type I) Stellung abspiele klingt das doch nicht richtig.
Bei mir wird der Bass totgematscht. Besonders bei "M.O.O.N. - Hydrogen" ab Sek.15. Das ist echt nur eine Matsche. Dieses "Boom - Tschack - Boom - Tschack"... hört sich auf Kassette nicht mehr wie 2 gesonderte Töne an sondern nur noch wie 1 durchgehender. Bei "Scattle - Knock Knock" ist es noch offensichtlicher. Ich weiss, das kann man schlecht beschreiben... Die einzelnen Basstöne sind eben nicht mehr erkennbar. Es ist quasi wie ein Klangteppich aus denen nur ein Wummern rauskommt aber man es nicht zuordnen kann. Der Bass von "Scattle - Inner Animal" kommt auch nur wie durch 20 Wolldecken an. Das überall gewollte Verzerrungen als Stilmittel drin sind ist mir bewusst, auf den höheren Frequenzen kommt ja auch alles richtig an. Ich weiss nicht ob das Sinn machen würde das ganze erst von PC auf Kassette und dann wieder zurück aufzunehmen um den Unterschied zu hören. Müsste hier erst wieder meine ganze Verkabelung umbauen. Ich hab auch versucht alle möglichen Fehlerquellen auszuschliessen. Direkt von der Soundkarte (X-Fi Platinum PCI) in den Line-in vom Tapedeck, ohne Umwege über den Verstärker. |
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Passat
Inventar |
#11 erstellt: 24. Jan 2013, 21:32 | |||||
Ja, es klingt dann höhenbetont. Die meisten einfacheren Autoradios haben keine Bandsortenumschaltung. Geräte aus der Endzeit der Kassettengeräte dagegen haben meist eine automatische Umschaltung. Grüße Roman |
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DOSORDIE
Inventar |
#12 erstellt: 25. Jan 2013, 01:54 | |||||
Cassettendecks, Kompaktanlagen und Ghettoblaster ja, Autoradios und Walkmans hatten aber größtenteils bis zulezt tatsächlich eine MTL Taste - warum auch immer. Hmm, kann ich nicht sagen, ich kann mir das aber auch nicht anhören, weil es sich so fürchterlich kaputt anhört. Natürlich macht es die Cassette nicht besser, aber dass sich die "Präzision der Verzerrung" merklich verändert, wenn ich sie auf Band aufnehme kann ich bei DIESER Aufnahme nicht feststellen, allerdings habe ich schon oft bemerkt, dass gewisse Ungenauigkeiten die schon in der Quelle sind durch eine Cassettenaufnahme noch verstärkt werden oder diverse Verzerrungen, die in der Quelle nicht hörbar sind auf der Cassette egal wie weit man den Pegel senkt nicht wegzukriegen sind. Bei 4 Spur Bandmaschinen und "Konsumergeschwindigkeiten" habe ich da ähnliche Probleme, die eher noch schlimmer als bei Cassette ausfallen. Es kann übrigens auch sein, dass du den Rauschteppich als Matsch wahr nimmst, das ist mir eben wieder aufgefallen, das macht gewisse Aufnahmen oftmals "weicher", manchmal ist das ein angenehmer Effekt, manchmal höchst störend. Ich habe monate lang einen DAT Walkman auf der Busfahrt zur Arbeit benutzt, irgendwann war mir das ziemlich anstrengend, diese Sterilität war ich nicht gewöhnt, mir hat da irgendwas gefehlt, ich habe dann wieder analoge Cassetten gehört und war auf Einmal viel zufriedener, bei Musik mit viel Dynamik kann einen das Rauschen aber auch irre machen... LG, Tobi |
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Burkie
Inventar |
#13 erstellt: 25. Jan 2013, 02:35 | |||||
Hallo, Metall-Kassetten werden mit der Chrome-Entzerrung abgespielt, das war schon immer so. Das wurde bei Einführung der Reineisen-Bänder so festgelegt, damit Metall-Kassetten auch auf älteren Rekordern mit nur Chrome-Entzerrung auch noch richtig klangen. Auch wenn da ein paar Vorteile des Metallbandes verschenkt wurden... Deshalb gab es auch die Aufschrift "Metall-Play" auf billigen Hifi-Anlagen oder Getto-Blastern, die eigentlich nur bis max. Chrome konnten... Zum richtigen Bespielen, also Aufnehmen auf Metall-Kassetten ist ein höherer Biasstrom als für Chrome-Kassetten notwendig. Deswegen macht es nur eingschränkt Sinn, Metallkassetten im Chromedeck zu bespielen. Vieleicht klingt es subjektiv besser als mit Chrome-Kassetten... Metall- oder Chrome-kassetten in Stellung "Normal" oder "FeO2" abgehört klingen etwas höhenbetont. Da aber bei den meisten Kassettendecks der Mittelklasse ohnehin die Höhen bei der Aufnahme gelitten hatten, klingt Chrome oder Metall auf "Normal" subjektiv besser, weil besser vernehmbare Höhen. Besonders im Autoradio... Grüße |
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DOSORDIE
Inventar |
#14 erstellt: 26. Jan 2013, 13:47 | |||||
Es gab auch Recorder, die Metallcassetten auf 50 Millisekunden entzerrt haben, hat sich aber nie durchgesetzt und auch keinen großen Vorteil gebracht, das Grundrauschen war wohl ein Bisschen niedriger, aber nicht kompatibel zu anderen Geräten. LG, Tobi |
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alfa.1985
Inventar |
#15 erstellt: 26. Jan 2013, 18:09 | |||||
Hi, bitte nicht gleich killen - ich hab mir, nachdem ich vor ca. 10 Jahren mein altes gutes Akai Deck weggeworfen habe nun ein schönes, gebrauchtes erbuchtelt - soweit so gut. Aber es gibt scheinbar keine Metal oder CRo2 Cassetten mehr zu kaufen - hat jemand ne Idee wo ich sowas noch finde - alles was ich mir googel ist "Ferro" und das reizt das neue Deck nicht aus. Grüße alfa |
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DOSORDIE
Inventar |
#16 erstellt: 27. Jan 2013, 13:06 | |||||
Gute Ferrobänder machen aber auch ne gute Qualität und dazu gehört eigentlich Alles, was aktuell noch erhältlich ist. Die TDK Ds sind doch hervorragend und mit nem guten Deck kannst du auch damit gute Ergebnisse erreichen. TDK SA und Sony UX-S sind noch überall in Supermärkten und Elektronikfachgeschäften erhältlich, zumindest hier, sind zwar Alles nur noch Restbestände, aber die kauft einem schon keiner vor der Nase weg. Die Sonys sind allerdings nich so dolle, da hab ich schon Probleme mit Leiern am Ende gehabt, das Band ist aber okay, die SA ist nach wie vor Spitze, auch wenn das Abschirmblech unterm Andruckfilz fehlt. Metal gibts nicht mehr, ich habe da aber auch nie so einen Qualitätszuwachs bemerkt, der den höheren Preis rechtfertigte. LG, Tobi |
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alfa.1985
Inventar |
#17 erstellt: 27. Jan 2013, 13:53 | |||||
Vielen Dank Tobi, werd mal außerhalb der Provinz nach den TDK's Ausschau halten. LG alfa |
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