Ist allofmp3.com legal?

Nun, niemand kann von einem durchschnittlichem deutschen Musikkäufer erwarten, dass man sich über die im eigenen Land verbreiteten Pressemeldungen hinaus mit dem Urheberrecht fremder Länder detailliert auskennt.

In Verbindung mit der aktuellen Diskussion/Rechtsunklarheit über diesen Anbieter würde ich vermuten, dass es zumindes eines nicht ist:

der Anbieter ist wohl nicht offensichtlich illegal.

Somit dürfte nach aktuellem Stand des Urheberrechts zumindest ein private Nutzung der dort erworbenen MP3s legal sein - die "moralische" Frage ist natürlich davon getrennt zu betrachen:

Ist der Boykott des aktuellen Angebots der innländischen Musik-/Filmindustrie (wegen überhöhter Preise, mangelhafter Qualität, destruktive Angriffe auf Kundeneigentum, schlechtem Service und Kundenbeschimpfungen) durch Eigenimport legaler ausländischer Medien moralisch zu befürworten oder zu verurteilen?

Kann 50 Cent noch ein menschenwürduíges Leben führen wenn sein Jahreseinkommen von 41Mio EUR auf 40,5Mio EUR sinkt oder ist er dann zu nahe der Armutsgrenze?

Hallo,

leider wurde die Legalität von AllOfMP3 noch nicht gerichtlich getestet, so dass man von einem Download eigentlich nur abraten kann. Selbst wenn man in einem möglichen Verfahren seitens der MI Recht bekäme, wäre die Kosten-/Nutzenrechnung wohl nicht mehr ganz so positiv...

Es gibt im Wikipediaartikel zu AllOfMP3 einen recht guten Überblick über die rechtliche Situation:
Wikipedia

Gruß

Für den Kunden ist es wohl nicht so richtig illegal, da man von ihm nicht verlangen kann, die Gesetzeslage so genau zu kennen. Ob es allerdings aus der Sicht von AllofMP3 illegal ist, ist eine andere Frage, die viele (wie ich übrigens auch) mit "illegal" beantworten würden. Sie haben nunmal nur die russischen Rechte und keine internationalen (was es afaik auch gar nicht gibt). Apple darf seinen iTMS schliesslich auch nicht weltweit anbieten, sondern nur in bestimmten Ländern, und da auch nur mit einzelnen Lizenzen.

Dass die MI AoMP3 bekämpft, ist also verständlich. Nicht zuletzt wegen der unverschämten Preise: wo kommen wir denn hin, dass der Kunde (AoMP3) plötzlich bestimmen kann, wieviel er für eine Ware (Musik) bezahlt?

Moralisch gesehen sollte man einen grossen Bogen um den Laden machen: die Künstler gehen leer aus. Da kann man auch gleich zu P2P-Tauschbörsen gehen.

Die britische Musikindustrie streng gerade eine Klage gegen Allofmp3 an. Guckst Du hier: =allofmp3]http://www.golem.de/...html&wort[]=allofmp3

Gruß
M.

Angel schrieb:

... die Künstler gehen leer aus. Da kann man auch gleich zu P2P-Tauschbörsen gehen.

Mal ganz ehrlich, ist man nicht manchmal zu stark beeinflusst von der Propaganda der Rechteinhaber?

Ich errinnere mich gern an die schönen Rechnungen der GVU nach denen jede Raubkopie eines Films einen Schaden von ca. 20 EUR anrichtet - seit dem frage ich mich, ob ich immer, wenn ich eine DVD für 12,99 EUR kaufe, ich gerade einen Schaden von 7,01 EUR anrichte.

Ich kenne keine wirklich seriösen Untersuchungen über die entstehenden Einnahmeverluste durch sogenannte "Raubkopien" (aus Wikipedia: "Raub ist nach deutschem Strafrecht die Wegnahme einer fremden beweglichen Sache mittels Gewalt gegen eine Person oder unter Androhung einer gegenwärtigen Gefahr für Leib und Leben ...")

Ich erinnere mich jedoch an eine Studie vor einigen Jahren, nachdem die Besitzer vieler "Raubkopien" üblicherweise auch überdurchschnittlich viele Originale besitzen. Nicht selten kaufen "Plattensammler" sogar Alben, die sie bisher nur als mp3 besaße als CD nach.

IMO ist das Schlagwort "Raubkopie" ein "missbrauchter" Begriff für zwei völlig unterschiedliche Sachen:

1) das private Sammeln/Tauschen von Musik in quasi identischer Weise wie vor 30 Jahren (früher haben Jugendliche halt die Charts aus dem Radio auf Kassete aufgenommen)

2) das wirklich kriminelle professionelle Kopieren und in Umlauf bringen urheberrechtlich geschützter Werke.


Bei 1) kann ich nicht abschätzen und finde auch keinerlei glaubwürdige Daten darüber ob dieses Verhalten sich nun positiv oder negativ auf das Gesamtkonsumverhalten auswirkt.

Hatte die Plattenindustrie damals etwa recht mit dem Slogan "Home Taping is killing music"?

Haben die Künstler in der Zeit vor der Kassette wirklich soviel mehr Geld eingenommen als heute, in der Zeit der "Raubkopie"?

Wenn ich weiterführen darf: Die gängigen Lizensierungsmethoden sind mehr als unfair, da es sich überhaupt nicht an der eigentlichen Nutzung orientiert!

Welcher mp3-Sammler mit Terrabytes an Songs nutzt diese denn auch? Würden Songs prinzipiell erst mal nichts kosten, und dann nach der tatsächlichen Nutzung abgerechnet werden, fände ich das prima! Das würde aber ein ganz restriktives DRM bedeuten - was meiner Meinung nach ja nicht ganz falsch wäre. - Fürs Kino bzw. Konzert bezahl ich ja auch nicht nur einmal und geh sooft ich möchte hin.

Nur mal so zum nachdenken, also quasi Off-Topic.

Ach so, zum Thema: Wenn man "gutgläubig" bei der Website einkauft, muss man höchstens die Songs zurückgeben, bekommt aber keine Anzeige. Wenn ich aber weiss, dass die Website nicht ganz koscher ist, dann ist das, also ob ich wissentlich Hehlerware erstehe.

Hallo,

Da es entfernt mit diesem Thema zu tun hat: Gerade fand ich hier einen Testbericht zu flatster. Vielleicht kann dieser Dienst für den ein oder anderen hier eine Alternative darstellen. Laut Hersteller ist das ganze vollkommen legal.
Auf der Seite kann man sich auch 3 Songs zum testen herunterladen und das klappe wirklich gut.

Gruß liuzzo

Ich bin in einigen Foren unterwegs.
Euer *Flatster-Spam* nervt langsam!
(ich vermute mal es sind immer dieselben Leute)

Gruss