Klangschwund Schallplatte auf MP3

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Pacco_Royal
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 16. Okt 2010, 13:08
Hallo,
hier eine Frage, die zur Akte X gehört:
Vor Jahren habe ich meine Schallplatten- und Kasettensammlung auf MiniDisc überspielt. Nun beschäftige ich mich mit der Wandlung der MiniDiscs auf MP3. Dabei fällt auf: Alle Aufzeichnungen vom Radio sind einwandfrei auf MP3,
die Schallplattenaufnahmen haben keinen Klang, besonders fehlen die Bässe. Programm zur Überspielung ist Magix Music Cleaning Lab, MiniDisc-Abspieler ist ein Sony JB 930. Was kann die Ursache für den Klangschwund sein?
mucci
Inventar
#2 erstellt: 16. Okt 2010, 14:22
Ist der Klang auf Minidisc genauso? Aufnahme von Schallplatte braucht nämlich oft eine Anpassung der Höhen und Tiefen, da die Höhen zu hoch und die Tiefen zu tief (äh, ich meine zu niedrig) sind.

Wie hast du konvertiert? MD-digital-out in Computer? Welche Bitrate hat die MP3? Kannst du evtl. erst mal auf WAV aufnehmen und später auf MP3, damit zumindest ausgeschlossen wird, dass dieser Konvertierungsschritt "schuld" am schlechten Klang ist?
Pacco_Royal
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Okt 2010, 15:56
Hallo mucci, der Klang der Minidiscs ist ok und entspricht der Originalwiedergabe.
Bei WAV-Aufnahmen kommt der gleiche Effekt: Radio gut, Platte schlecht.
Vom MD-Deck in den analogen Line in am PC, Bitrate 44100.
cr
Inventar
#4 erstellt: 17. Okt 2010, 01:01
Das kann nichts werden.
1x Datenreduktion ist kaum merklich.
Dann noch einmal und das wars. Die Qualität kannst du vergessen.
Datenreduzierte Formate sind sind zur Archivierung und Weiterverarbeitung eben unbrauchbar. Nicht umsonst predigen wir hier immer, dass nur lossless-Formate (wav, flac etc.) Sinn haben.
Wenn es besonders krass ist (wie anscheinden bei dir, beurteilen aus der Ferne kann man das ja nur schwer), kann es auch an einer unbrauchbaren Soundkarte liegen.

Der Qualitätsverlust von 2x lossy Wandeln ist aber auf jeden Fall deutlich. Auch sagen Experten: Die vierte Generation einer lossy-Wandlung (zB auch die vierte Kopie einer Minidisc auf Minidisc) ist bereits völlig unbrauchbar.


[Beitrag von cr am 17. Okt 2010, 01:13 bearbeitet]
Accuphase_Lover
Inventar
#5 erstellt: 17. Okt 2010, 01:38
Da ich schon öfter sowohl MP3, als auch MD nachbearbeitet habe, kann ich nicht die Behauptung unterstützen, lossy Formate seien zur Nachbearbeitung generell unbrauchbar.
Auch wenn theoretisch eine Mehrfachanwendung der Datenreduktion deutlich schlechter ist, kommt es immer auf den Einzelfall an.

3. und 4. Generationskopien habe ich allerdings noch nicht nachbearbeitet !

Falls der Vinylhobel DIREKT an den MD-Recorder angeschlossen wurde, ist das miese Ergebnis allerdings sonnenklar !
mucci
Inventar
#6 erstellt: 17. Okt 2010, 14:03

cr schrieb:
Das kann nichts werden.
1x Datenreduktion ist kaum merklich.
Dann noch einmal und das wars. Die Qualität kannst du vergessen.
Datenreduzierte Formate sind sind zur Archivierung und Weiterverarbeitung eben unbrauchbar.


Das kann ich so nicht stehen lassen.

Natürlich ist es besser, eine Bearbeitung nur am Original vorzunehmen, aber dass bei lossy Formaten nach 2 Generationen nichts gescheites mehr herauskommt. Was stimmt, ist, dass die Qualität natürlich etwas schlechter ist als wenn ich direkt das Original bearbeite, aber es sind keine Welten dazwischen. Das gilt insbesondere für nicht zu stark komprimierte MP3s, z.B. 320kbit MP3. Der Unterschied ist über recht viele Generationen kaum merklich. Bei 128kbit MP3, die ja viel stärker komprimiert sind, gilt das natürlich nicht, da ist viel eher das Ende der Fahnenstange erreicht.

Ich behaupte das jetzt hier nicht nur einfach so, sondern unterlege es mit nachvollziehbaren Tests. Ich habe eben mal einen kleinen Ausschnitt eines Songs vom Original WAV in 15 Generationen immer wieder neu komprimiert, und zwar in 128kbit und 320kbit. Das Ergebnis kann sich zumindest für 320kbit sehen lassen, wesentlich weniger anfällig für Kopierverluste als z.B. selbst hochwertigste Bandkopien. Bei 128kbit geht es ziemlich rasch runter mit der Qualität, die 15 Generation ist da wirklich nur noch unbrauchbarer Matsch.

Aber hört es euch einfach selbst an. Hier ist ein ZIP-File mit allen 15 Generationen des Soundschnipsels (nur 10 MB):

http://www.mediafire.com/?asnnj6fcdz312gc

Mein persönliches Fazit: Im Notfall kann man sogar über mehrere Generationen 320kbit MP3 bearbeiten, ohne zu große Klangverluste befürchten zu müssen. Die maximal mögliche Qualität erreicht man damit aber natürlich nicht.
cr
Inventar
#7 erstellt: 17. Okt 2010, 14:16
Es hängt allerdings sehr stark vom Musikmaterial ab....

Was das Problem des Threaderstellers betrifft, muss es dann wohl an der Soundkarte/Software liegen oder einer falschen Einstellung....

Das mit der Minidisc 4.Generation stammt nicht von mir, sondern aus einem großen heise-Artikel über das CD-Brennen vor etlichen Jahren. Da ich niemanden kenne, der einen, geschweige denn zwei MD-Rekorder hat, konnte ich es leider nicht experimentell nachprüfen.


[Beitrag von cr am 17. Okt 2010, 14:27 bearbeitet]
Accuphase_Lover
Inventar
#8 erstellt: 17. Okt 2010, 14:41
Nun, ich habe drei MD-Recorder und habe sowohl analog als auch digital kopiert, in ATRAC und MP3.

Bis zu einer 2.Generationskopie war alles in Ordnung !

Ich habe komplette Remasters auch schon auf Grundlage von MP3 (192k-320k) erstellt. Hat einwandfrei funktioniert.
cr
Inventar
#9 erstellt: 17. Okt 2010, 14:44
Ist zwischen digital und analog überhaupt ein Unterschied? Auch bei digital wird ja immer wieder neu codiert, da man ja nicht die MD-Rohdaten kopiert (im Gegensatz zur Kopie einer mp3-Datei von einem Laufwerk aud nächste).
Accuphase_Lover
Inventar
#10 erstellt: 17. Okt 2010, 17:11
Zumindest gehörmäßig war bei einer Kopie der 1. Generation zwischen digital und analog kein Unterschied.

Allerdings gab es analog das lästige Problem der Aussteuerung !
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