Aufnahme von Minidisk Player - Line In?

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hipstress
Stammgast
#1 erstellt: 11. Apr 2011, 18:49
Hallo zusammen,

ich habe gerade meinen alten MD Player wieder ausgegraben, weil sich auf den alten MDs noch ein paar Schätze verstecken, die dringend mal auf die Festplatte umgezogen werden müssen.

Leider hat mein Motherboard wie ich sehe nur einen optischen Ausgang, keinen Eingang
http://www.asus.de/p...ntent=specifications

- Optical S/PDIF out ports at back I/O


da bleibt dann wohl nur noch der line in...
gibt es Möglichkeiten, hierbei eine möglichst gute Qualität zu erreichen? Sind einige Programme zur Aufzeichnung besser als andere?

Oder fällt noch jemandem eine bessere Möglichkeit ein, das ganze auf den Rechner zu bekommen?

Danke
hipstress
Stammgast
#2 erstellt: 13. Apr 2011, 23:55
niemand?
homo_ludens
Neuling
#3 erstellt: 14. Apr 2011, 00:44
Hallo hipstress,

habe 2 Ideen, die Dich aber ein bischen was kosten:

1. ich zieh mir meine MD Schätze immer über die Coax-Verbindung zwischen meinem MD-Deck (Sony MDS JB940) und meinem Hifi CD-Recorder (Philips CDR800) auf CD-RW. Dann kann man die Aufnahme über das Computer CD-Laufwerk digital als WAV oder AIFF in den Rechner importieren. Also, wenn Dein MD Player einen Digitalausgang hat - CD-Recorder kann man sich relativ preiswert bei eBay schiessen (<100 EUR) und nach getaner Arbeit dort wieder vertickern.

2. Ansonsten ein hochwertiges externes USB-Audio-Interface (z.B. M-AUDIO FAST TRACK PRO) mit S/PDIF Ein-Ausgängen zum Anschluss an einen USB Port Deines Rechners besorgen. Kommt so auf 180 EUR. Ob es danach bei den verschiedenen tonverarbeitenden Software-Programmen überhaupt Klangunterscheide gibt, weiss ich nicht. Bei der Verwendung von Toneffekten oder Effekt Plug-Ins sicherlich, aber die reine Audiodatei einlesen und danach unbearbeitet als WAV auf eine CD brennen, da sollte nix schiefgehen. Die meisten Klangverluste hat man immer beim Wandeln von Analog in Digital und umgekehrt. Garbage in - Garbage out gilt darum immer. Und die wenigsten Rechner haben standardmässig eine Soundkarte mit gutem Analogeingang eingebaut.

"Gute" 3,5mm Klinkenstecker kenn ich nicht. Nur teure.

Grundsätzlich gewinnen MD Aufnahmen im Rechner an Klang, wenn man die Aufnahme mit einem Exciter aufpoliert (künstliches Dazurechnen von Obertonreihen) - Eine günstige Lösung hierfür wäre das Cleaning Lab von magix, sofern man in der Windows-Welt unterwegs ist.

Und natürlich sollte man zur MP3 Erstellung (sofern gewünscht) den guten LAME Encoder verwenden, weil der nicht wie der Fraunhofer Encoder bei 15khz einfach die hohen Frequenzen abschneidet.

Liebe Grüße vom Uncle
hipstress
Stammgast
#4 erstellt: 14. Apr 2011, 20:09
danke für die ausführliche antwort!
Ich habe gerade einen Freund aufgetan, der eine Art Externe USB Soundkarte hat, an die man die anlage per Cinch anschliessen kann, das müsste doch qualitätsmäßig besser sein, oder?

dann Könnte man einfach auf dem PC aufzeichnen.
Wäre dafür auch noch das Cleaning Lab zum aufpolieren von Nöten?

Und - sollte man direkt als mp3 aufzeichnen (mit Lame) oder erstmal in ein anderes Format und dann konvertieren?

Danke!
homo_ludens
Neuling
#5 erstellt: 14. Apr 2011, 23:21
Bei meinem Vorschlag Nr. 2 zieht man ein digitales Signal vom MD auf CD, dann auf PC und von da aus in mp3 oder in ein anderes Digitalformat und auf eine Festplatte oder auf eine CD: also immer digital, auch wenn zwischendrin die Samplingrate mal wechselt. Damit hat man den annähernden Originalklang der Ursprungsaufnahme.

Wenn man eine USB Soundkarte mit Cinch verwendet, nutzt man das Analogsignal des MD (das bei teuren MD Decks (z.B. ab der Sony QS Serie) ähnlich gut klingen kann wie das Digitalsignal) und digitalisiert es dann wieder. Also "DAD" statt "DDD". Das muß nicht zwingend schlechter klingen, der Klang wird aber durch die Qualität der Analogkomponenten und Wandler beeinflusst - da würde ich dann zumindest ein höherwertiges Cinchkabel (z.B. Oehlbach) verwenden, nicht den beigepackten Billigschrott ab Werk. Mit dem Cinchkabel sollte man dann aber direkt ins Line Out des MD Decks gehen und nicht über einen Verstärker. Die Wahl des Kabels ist aber eine Philosophie für sich - da gibt es höhenlastige oder basslastige Kabel, warmklingende, etc. Hier gilt: was man nicht mehr hört, sollte man nicht bezahlen.

Ich zeichne grundsätzlich in WAV auf - davon kann man CDs brennen und hinterher immer noch MP3 Dateien in allen Variationen erstellen. Da MP3 eine Datenreduktion vornimmt, kann es nie so gut klingen wie eine WAV-Datei. Wenn man von vorneherein in MP3 aufzeichnet, ist der maximal erzielbare Klang auf die voreingestellte Datenrate begrenzt - besser wird es dann nicht mehr, auch wenn es Programme gibt, die aus MP3s wieder WAV Dateien herstellen. Aber ich bin etwas voreingenommen, was MP3-Dateien betrifft: ich habe die Erfahrung gemacht, daß gerade bei niedrigen Datenraten der Klang von MP3-Dateien beim häufigen Umkopieren stark leidet. Auch wenn jeder denkt, daß die Digitale Welt unbegrenzt kopierfähig ist, ich sehe das etwas anders. Da wir uns daran gewöhnen müssen, den Rest unseres digitalen Lebens ohnehin damit zu verbringen unsere Daten ständig in das aktuell verfügbare Datenformat zu konvertieren ("Ich konvertiere, also bin ich!") versuch ich möglichst viele Bits am Start zu haben - weniger werden es gegen Ende hin sowieso ganz von alleine sein :-)

Aufpolieren hängt davon ab, wie gut die Aufnahme ist - bei Sprachaufnahmen kann man es sich möglicherweise sparen, bei Musik hängt es davon ab:

1.bei selbst gemachten Musikaufnahmen (Chor, Band. etc.) gibt es fast immer etwas zu verbessern (Entrauschen, Dynamikbearbeitung, etc.),
2. sind es alte Plattenaufnahmen, kann man die Aufnahme auch gleichzeitig noch entrümpeln und entknacksen.
3. Sind es CD Aufnahmen stell ich mir immer kritisch die Frage, was mich billiger kommt: die CD gebraucht bei eBay ersteigern, das Album im mp3 Download kaufen oder die MD-Aufnahme wie oben beschrieben zu erstellen (die ersten beiden Varianten klingen wahrscheinlich besser) und nachzubearbeiten. Für die Nachbearbeitung in Tools wie Magix gibt es nämlich auch eine Faustformel und die lautet 1:7, d.h. wenn man eine Minute Musik klanglich aufpolieren will, steckt man im Schnitt ca. 7 Minuten Arbeit hinein - passt das oder ist Nachkaufen dann doch einfacher und vielleicht sogar billiger?

Gutes Gelingen wünscht Uncle
hipstress
Stammgast
#6 erstellt: 17. Apr 2011, 19:15
Vielen Dank für die nun schon zweite äusserst ausführliche Antwort!
Ich werde einfach mal per Cinch probieren und mal probehören, ob mir das reicht, oder ob ein Neuversuch nötig ist
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