PC on board Audio, Soundkarte, externes Audio Interface?

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Doc-Brown
Stammgast
#1 erstellt: 15. Jan 2017, 22:22
Hallo ins Forum,

mit einem kleinen PC möchte ich mir gerne für die Stereoanlage einen Audio Recorder basteln. Nun stellt sich die Frage welchen Audio Anschluss ich hierfür am besten verwenden sollte.

- on board Audio, der PC hat z.B. Realtec ALC887
- Soundkarte, z.B. ESI Juli
- USB oder IEEE1394 externes Audio Interface, z.B. Behringer U-Phoria UMC202HD oder UMC204HD oder UMC404HD etc.

Mit dem Behringer Modell UMC404HD könnte ich aktive LSP via XLR anschliesen und würde den Weg über die Stereoanlage somit nicht benötigen.

Welche Verbindung ist empfehlenswert?
Gibt es bei den verschiedenen Arten, die Anlage anzuschliesen, von der Qualität Unterschiede oder Probleme?
Hat jemand Erfahrungen damit?
Kann jemand andere Geräte empfehlen?
USB powered oder mit Netzteil, was ist besser?

Für ein paar Tips bin ich dankbar.

LG Doc-Brown
höanix
Inventar
#2 erstellt: 18. Jan 2017, 16:15
Moin

Möglich sind alle genannten Verbindungen, allerdings könnten über die Onbard-Soundkarte Störungen eingestreut werden.
Die einfachste Möglichkeit ist ein externes Interface, da man zur Quellenänderung nicht hinter dem PC hantieren muß.
Was möchtest du denn aufnehmen?
Für die bestmögliche Qualität ist die Quelle der Knackpunkt.
Wie heißt es so schön: Was vorne nicht reingeht kann hinten nicht rauskommen!

LG
Doc-Brown
Stammgast
#3 erstellt: 20. Jan 2017, 21:12
Aufnehmen würde ich gerne von den amgeschlossenen Quellen an der Anlage, wie Phono, Tuner, Tape etc. und auch mal mit Mikrofonen akustische Musikinstrumente in Stereo aufnehmen können.

Ich finde, dass es über den PC (on board chip) weniger klar klingt, Instrumente sind im Orchster schlecht zu unterscheiden und zu orten. Mehr Brummen oder Rauschen konnte ich mit Kopfhörer nicht feststellen. (Verglichen habe ich HiFi-CD-Player mit Kopie auf Datei, abgespielt über PC und mit Kopfhörer.) Die Aufnahmefunktion von Analog habe ich noch nicht installiert und das Gerät noch nicht bei der Stereoanlage stehen.

Oder anders gefragt: Lohnt sich eine "Aufrüstung" mit Soundkarte oder externem Interface? Werde ich mit o.g. Geräten eine Verbesserung ggü. dem on board Chip feststellen oder sind diese nicht ausreichend? Welche Geräte müsste ich dann verwenden? Der Hersteller Behringer scheint zumindest beliebt und weit verbreitet zu sein.

HiFi Geräte zum Aufnehmen scheint es nicht mehr zu geben.
höanix
Inventar
#4 erstellt: 20. Jan 2017, 21:57
Moin

Bei Mikrofonaufnahmen, besonders wenn 48V Phantomspannung benötigt wird, würde ich Geräte von Focusrite nehmen.
Als externes Gerät den 2i2 zum Beispiel.

LG
Doc-Brown
Stammgast
#5 erstellt: 21. Jan 2017, 11:55
Ach, wegen der 48V Phantomspeisung habe ich eher ein Gerät in Betracht gezogen, das über eine eigene Stomversorgung verfügt. Zudem muss auch noch der Kopfhörer mit ausreichend Leistung versorgt werden. Auf die Spannungsversorgung nur von USB, wie beim 2i2, hätte ich mich daher nicht verlassen. Bei den "größeren" Geräten von Focusrite ist das vorhanden.

Könnte man statt PC auch ein Tablet verwenden? Allerdings habe ich keine Software für Android bei den Interfaces gefunden.
Doc-Brown
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jan 2017, 20:20
Z.B. liefert Behringer, wenn man sich registriert zu seinen Geräten die Software Tracktion, die auf Linux, MacOS und MS-Windos läuft. D.h. dass ihre Hardware mit einem Media-System, das auf Linux basiert, funktionieren sollte. Ob die Qualität allerdings besser als des PCs ist, weis ich nicht. Bei Focusrite kann ich leider diesbezüglich nichts finden, auch nicht bei der dort mitgelieferten Software Pro Tools. Die Geräte sollen besser sein, aber was nützen sie mir, wenn sie nicht funktionieren. Welche Empfehlungen zu alternativen Geräten gibt es noch?

Wie ich leider feststellen muss, passt die Juli Soundkarte nicht in den vorgesehenen PC: es können nur niedrige Karten in das Gehäuse eingebaut werden.

Bis jetzt macht es für mich keinen Sinn den alten CD-Player durch ein klanglich schlechteres System zu ersetzen d.h. mir einen PC mit on board Sound dort hin zu stellen. Zuvor muss prinzipiell eine adäquate Audio Aufnahme und Wiedergabe für mich überzeugend gelöst sein, bis ich weiter geeignete Software suche und probiere.

Verwunderlich finde ich die geringe Resonanz zu dem Thema hier, wo doch viele irgendwie ein Computersystem zum Musik hören verwenden und sich darüber auch Gedanken bei der Auswahl gemacht haben.
höanix
Inventar
#7 erstellt: 29. Jan 2017, 20:45
Ich nutze zum Musik hören einen lautlosen Daphile PC und einen externen DAC, angeschlossen über USB.
Da muß man sich über nichts Gedanken machen.
Doc-Brown
Stammgast
#8 erstellt: 03. Feb 2017, 20:20

höanix (Beitrag #7) schrieb:
Da muß man sich über nichts Gedanken machen. ;)


Sehr gut, Daphile bzw. Gentoo werde ich mir genauer ansehen und ausprobieren. Mir geht es als erstes um das Aufnehmen und die Qualität dabei. Ich habe vor allem LPs und Bänder. D.h. ich muss erst einmal einiges digitalisieren, bevor ich den Musik Server bequem zum Hören nutzen kann. Immer wenn ich ein Band einfädle oder LPs auflege, würde ich das beim Anhören dabei gleich aufnehmen. Praktisch wäre, wenn ich mit einem Audio-Interface und 4 Eingängen zwei Stereo Quellen unabhängig aufnehmen könnte.
cr
Inventar
#9 erstellt: 03. Feb 2017, 20:44

HiFi Geräte zum Aufnehmen scheint es nicht mehr zu geben.


Sicher gibts das: Tascam SD-Rekorder, CD-Qualität und hochauflösend, ab 500 Euro. Das hat früher ein brauchbarer Cassettenrekorder auch gekostet....
Bei Thomann.de findet man auch noch ein paar Billigheimer ab 300, die es vielleicht auch tun


[Beitrag von cr am 03. Feb 2017, 20:44 bearbeitet]
höanix
Inventar
#10 erstellt: 03. Feb 2017, 20:55

D.h. ich muss erst einmal einiges digitalisieren

Das wollte ich auch mal.
LP reinigen, LP auflegen, Nadel absenken, erstmal Aufnahme aussteuern, LP neu starten und dabei aufnehmen,
Aufnahme nachbearbeiten, zuschneiden, taggen und abspeichern.
Ich möchte die Musik nicht hören sondern genießen.
Und das geht dabei nicht, deshalb habe ich das wieder eingestellt.
Ich habe die Musik doch auf LP hier, also wozu die ganze Arbeit?
Bei Kassetten ist das was anderes, da mache ich das vielleicht noch mal.
LG
Doc-Brown
Stammgast
#11 erstellt: 05. Feb 2017, 10:00
In mehreren HiFi Geschäften hat man mir leider gesagt, dass sie HiFi Geräte zum Aufnehmen nicht haben.

Ein Musiker Recorder mit Mikrofonanschlüssen hätte den Nachteil, dass man damit nicht so komfortabel auf das gesamte Archiv zugreifen kann. Dann würde ich noch zusätzlich einen PC (oder kleinen ARM) benötigen. Dieser könnte mit einem Audio Interface auch gleich die Aufnahme erledigen.

Es gibt eine alte Bandmaschine und viele Bänder mit eigenen privaten Aufnahmen Hausmusik. Da muss ich nichts mehr dran bearbeiten, das ist bereits fertig geschnitten. Zudem möchte ich diese Tradition gerne mit modernen Mitteln (digital) fortsetzen. Kassetten habe ich nicht.

Ich höre gerne Opern. Dabei muss man 3-4 LPs mit je 2 Seiten wechseln bzw. 3-4 CDs. Der PC würde diese digitalisiert am Stück abspielen. Zudem wäre es angenehm, wenn man Marker setzen, A-B Wiederholung oder an einer unterbrochenen Stelle später wieder weiter hören könnte. Ich hoffe eben, dass ein Computer etwas mehr Komfort bietet. Es ist jedoch nicht das Ziel, eine komplette Klassik Sammlung von A bis Z zu digitalisieren.
cr
Inventar
#12 erstellt: 05. Feb 2017, 19:36
Hat halt alles Vor- und Nachteile.
Ein Standalone Gerät ist zuverlässiger und bequemer (beim PC kann es durchaus vorkommen, dass er mal andere Sachen macht und dann gibts einen Aussetzer), ein PC ist universeller.
Wenn ich viele Platten zum Digitalisieren hätte, würde ich das sicher nicht über den PC machen, sondern über einen 24-Bit-SD-Rekorder. Das wäre mir der geringere Ärger wert.
(wenn ich irgendeinen Bedarf hätte, was aufzunehmen, hätte ich bereits längst den http://www.tascam.eu/de/da-3000.html
Ein weiterer hochauflösender ist der http://www.tascam.eu/de/ss-r250n.html, ist aber ganz neu, Preis noch unbekannt, mglw. unter dem oben genannten von 1070,-, vielleicht aber auch nicht, weil er netzwerkfähig ist (DANTE).
Doc-Brown
Stammgast
#13 erstellt: 05. Feb 2017, 22:11
Bei einem Computer System und einem Audio Interface kann ich die Eigenschaften selber bestimmen. Z.B. würde ich mir einen RT Kernel kompilieren und ihn exclusiv nur für Audio verwenden, was als headless System sowieso ohne Display und Tastatur nicht anders möglich ist. Das Interface bestimmt die möglichen Anschlüsse und ein paar mehr sind kaum teurer. Speicherplatz ist auch kein Problem oder sonstige Erweiterungen.

Ein fertiger Recorder, den ich in der Auswahl hatte, ist der Tascam DR-100MKIII wegen der Möglichkeit mit Mikrofonen aufzunehmen.

Als stationäres Gerät hatte ich auch schon den Tascam HS-20 angesehen, weil er mit dem größeren Display evtl. besser zu bedienen ist. Aber der hat keine Mikrofonanschlüsse, wie die anderen vorgeschlagenen Typen auch.

Mit einem fertigen Gerät bin ich sofort am Start, wärend die PC Lösung mit ungewissem Ausgang verbunden ist.
dacander100
Stammgast
#14 erstellt: 06. Feb 2017, 00:48
Na ja, wenn es nicht gerade ein billiges Notebook mit langsamen USB-Anschluss ist, bist du mit der PC-Lösung genauso gut bedient, und noch billiger dazu. Da reicht ein gebrauchter 50 € PC. Und es macht auch keinen Unterschied ob du ein Interface für 20 oder für 200 € nimmst. Das Signal wird hier nur digitalisiert, was wesentlich unbedenklicher ist als umgekehrt bei D/A-Wandlung. Es reicht auch das CD-Format 44,1/16 völlig aus. Vielleicht auch noch 24 bit.

Noch höhere Abtastraten sind Unsinn und erhöhen nur die Dateigröße. Man darf aber nicht den Fehler machen und Denken, die so aufgenommene Datei könnte unbedenklich nun mit einer Software weiterverareitet verarbeitet werden. Kann sie natürlich, aber das zieht hat auch wieder klangliche Nachteile nach sich.

Ist die Musik erst einmal auf Festplatte, kannst du diese ja auch auf jedes andere Speichermedium, z.B. USB-Stick übertragen, und somit auch von vielen Geräten abspielen. Viele Verstärker oder Receiver haben einen USB-Anschluss, womit du auch wieder vom PC unabhängig bist. Oftmals wird hier aber nur das "reine" CD-Format 44,1/16 abgespielt.
cr
Inventar
#15 erstellt: 06. Feb 2017, 03:01
Die AD-Wandlung ist um einiges aufwendiger als die DA-Wandlung, wenn es gut sein soll.


das Signal wird hier nur digitalisiert, was wesentlich unbedenklicher ist als umgekehrt bei D/A-Wandlung.


Gibts dafür einen Beleg?


[Beitrag von cr am 06. Feb 2017, 03:01 bearbeitet]
dacander100
Stammgast
#16 erstellt: 06. Feb 2017, 19:09
Nein, sind nur meine eigenen Erfahrungswerte. Mag sein das andere andere Erfahrungen gemacht haben.
Um die heutige D/A Wandlung braucht man sich qualitätsmäßig aber auch wirklich keine großen Sorgen mehr machen.
cr
Inventar
#17 erstellt: 06. Feb 2017, 19:18
Um die DA-Wandlung nicht, würde ich auch sagen.

Von Verschlechterungen durch die AD-Wandlung hört man von Leuten, die sie zwei Mal hintereinander haben: Zuerst im AV-Receiver und dann nochmals für eine digitale Frequenzweiche oder Raumkorrektur-DSP. Ob es stimmt oder eingebildet ist, kann ich nicht beurteilen...
Hörschnecke
Inventar
#18 erstellt: 08. Feb 2017, 20:43

cr schrieb:

Von Verschlechterungen durch die AD-Wandlung hört man von Leuten, die sie zwei Mal hintereinander haben: Zuerst im AV-Receiver und dann nochmals für eine digitale Frequenzweiche oder Raumkorrektur-DSP. Ob es stimmt oder eingebildet ist, kann ich nicht beurteilen...


... kannst Du denn wenigstens eine Quelle zitieren, wenn Du "das Gerücht" schon nicht beurteilen kannst?
Brasstölpel
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 08. Feb 2017, 21:46
Hallo Doc-Brown!

Ich habe das jetzt hoffentlich richtig verstanden, dass du dich der Digitalisierung von alten Aufnahmen
von verschiedenen Medien widmen möchtest. Was diese Thematik betrifft, denke ich, dass ich dir da helfen kann. Ich versuche das Ganze mal chronologisch abzuhandeln.

Hardware oder PC?
Speziell bei der Digitalisierung ist der aktuelle Standpunkt, dass man auf PC-gestützte Verfahren
zurückgreift. Hier überwiegen schlichtweg die Vorteile: Übersicht, Kontrolle, Archivierungsmöglichkeiten,
Bedienung...
Die in diesem Thread erwähnten Hardware-Geräte wie Tascam HS-20, Tascam DA-3000 etc. würde ich
außen vor lassen, da diese Geräte entweder für andere Zwecke konzipiert sind oder erst in einem
professionellen Recording-Studio Sinn machen.

Interne-, USB-, Firewire- oder Thunderbolt-Audio-Interface ("Soundkarte")?
Das Mittel der Wahl sind mittlerweile externe Audio-Interfaces. Einerseits kann man so AD- und DA-Wandlung gleich in ein Gehäuse stecken und andererseits hat man für mehrere Anschlüsse auch viel mehr Platz, als im limitierenden PC-Gehäuse. Desweiteren ist es bei der heutigen Fülle an verschiedener Hardware nicht auszuschließen, dass die im PC entstehende Strahlung einen Effekt auf die internen Audio-Interfaces hat, speziell bei den heutigen sehr hohen Taktfrequenzen [Je höher die Frequenz, umso kleiner/kürzer ist die leitfähige Fläche, welche benötigt wird um als Antenne zu fungieren].
Deswegen die Wahl eher zwischen USB-, Firewire- oder Thunderbolt. Thunderbolt ist eine Schnittstelle, welche in erster Linie Sinn macht, wenn man wirklich viele Audiospuren gleichzeitig und in hoher Auflösung und sehr hoher Samplerate aufnehmen möchte. Und damit meine ich nicht 16 Spuren gleichzeitig, sondern einiges mehr. Eigentlich ist diese Schnittstelle meiner Meinung nach für den Audio-Bereich völlig unnötig, da überdimensioniert. Im Videobereich sieht es da anders aus, aber egal.. Firewire geht mehr und mehr zurück, in der Verbreitung. Die Schnittstelle ist zwar sehr solide und eigentlich auch durchdachter als USB, aber es besteht bei Audio-Interfaces die starke Abhängigkeit von den Firewire-Chipsätzen auf den Mainboards oder Firewire-PCIe-Karten,d h.:
Meistens geht alles glatt, aber wenn man Pech hat, hat man einen halb-kompatiblen Chip, so dass es
zu gelegentlichen Aussetzern des Tons kommt oder man hört einfach gar nichts.
Demzufolge, meine Empfehlung:
USB-Audio-Interface
(Ob mit oder ohne externen Netzteil ist egal. Das entscheidet der Hersteller aufgrund der Anschlüsse
und Funktionen ob das benötigt wird.)
Die üblichen Verdächtigen in dem Bereich sind die Firmen Presonus, Focusrite, Steinberg, Tascam, RME...

Ausstattung des Interface?
Für Aufnahmen mit Mikrofonen, speziell Kondensatormikrofonen, ist zumeist eine Stromversorgung über das XLR-Mikrokabel nötig (+ 48V "Phantomspannung"). Also, sollte das Interface sowas haben.
Was die Anschlüsse betrifft, so herrscht in diesem Bereich symmetrisches (balanced) XLR oder
symmetrisches (balanced) 6,3mm Klinke vor. Wenn du Hifi-Geräte wie Tapedeck etc. anschließt, wirst du
das Signal mit dem Gain am Interface unter Umständen verstärken müssen. Hifi-Pegel basiert auf 0,32V
und der störunanfälligere Studiopegel liegt - je nach Studioumgebung - bei 1,23V bis 1,55V.
Was die Bitrate betrifft, gibt es eigentlich - im günstigen Bereich - "nur" 24bit. Reicht völlig aus.
Die Sampleraten hingegen reichen von 44,1kHz bis 192kHz (oder auch mehr). Rein theoretisch benötigst
du für normale Musik nur 44,1kHz...für Filmanwendungen 48kHz. Eine Klangbeeinflussung durch
höhere Sampleraten gibt es nicht, d.h.: die Flöte klingt dadurch nicht klarer, dumpfer, heller, breiter
oder lauter.

Programm zur Digitalisierung?
Eigentlich jede DAW, wie z.b.: Steinberg Cubase, Avid ProTools, Presonus StudioOne, Cakewalk Sonar etc. Es muss nicht die Profi-Version sein. Der Vorteil dieser DAW`s ist, dass du rein theoretisch über ein
USB-Audio-Interface mit 6 analogen Eingängen zeitgleich 3 Stereo-Audioquellen (z.B.: Tapedecks) in
6 Mono- bzw. 3 Stereo-Spuren aufnehmen könntest (Zeitersparnis). Vorteil einer vernünftigen DAW ist auch, dass damit nachbearbeitet werden kann, mit Equalizern, DeClicker und DeNoiser (Plug-ins zur Audio-Restauration im Falle von Klicks oder mediumbedingtes Rauschen) usw. Alles je nach Bedarf.

Grundsätzliches:
Im Thread bemerke ich, dass oft das Aufnehmen und Abspielen gern als ein Prozess oder in Form eines
Gerätes favorisiert wird. Hierbei muss ich anmerken, dass das Digitalisieren schlichtweg Arbeit ist.
Gehört wird danach und evt. auch auf einem ganz anderen Gerät.
Auch musst du dir überlegen, wie weit du dich aufgrund dieser Thematik in das professionelle
Audiosegment vorwagen möchtest. Denn um einen gewissen Zeitaufwand in Sachen Lektüre und Rumprobieren
wirst du nicht herumkommen, wenn du deine analogen Aufnahmen mit entsprechender Qualität umwandeln
möchtest.

Gruß
Doc-Brown
Stammgast
#20 erstellt: 09. Feb 2017, 20:20
Mir ging es im ersten Schritt um die Frage der Klangqualität und welche Geräte hierbei für eine Verbesserung zu empfehlen sind. Wenn ich mir um die Qualität der Wandlung heutzutage keine Sorgen machen muss, kann ich einfach ein Audio Interface kaufen, das die benötigten Anschlüsse mitbringt. Das wird hoffentlich besser sein, als die on board Soundkarte mit einem ALC887-VD2 chip.

Ein Desktop PC mit AMD E-350 und 8GB sowie USB 3.0 ist wie gesagt vorhanden. Einen ARM Computer zu verwenden, wäre für mich noch eine Option, wenn die Soundkarte sowieso nicht im Gehäuse ist. Gerne möchte ich nur einen einzigen Baustein (neben den Mikrofonen) verwenden. Also auch einen Bildschirm und Keyboard bzw. Maus kann ich dort nicht aufstellen. Die Recorder hatte ich (weil zusätzlich Mischpult und PC nötig) bereits verworfen.

HiFi Geräte, die Dateien aufnehmen oder abspielen können, habe ich bisher noch nicht. Das soll dann damit möglich sein.

Anfangs werde ich Tonbänder und ein paar Opern auf LPs digitalisieren. Bearbeiten werde ich nur den Dateinamen und in dringenden Fällen an einem anderen PC mit Bildschirm den Anfang und das Ende der Aufnahme trimmen. Eine DAW benötige ich hierzu vermutlich nicht an der HiFi Anlage. 2 Quellen gleichzeitig aufzunehmen, sollte selbstverständlich möglich sein. Ich werde höchstens mal ein Streichquartett mit 4 Mikrofonen aufnehmen. Hierfür kann eine reine Aufnahmefunktion evtl. am prompt, ausreichen.

Wenn die Hardware funktioniert, werde ich über die Software, an sowas wie das von höanix empfohlene Daphile, nachdenken. Leider habe ich dort noch die Funktion zum Aufnehmen nicht gefunden. Es scheint noch weitere, ähnliche Systeme zu geben, die ich mir diesbezüglich ansehen werde. Es sollte möglichst auch auf einer ARM CPU laufen.
höanix
Inventar
#21 erstellt: 09. Feb 2017, 21:16
Moin

Daphile ist ein Linux-System speziell optimiert für das Abspielen von Musik, Aufnahmen sind dort nicht vorgesehen.
Da mußt du dich nach einer anderen Linux Distribution umsehen, besonders wenn sie auf einem ARM Prozessor laufen soll.

LG
Doc-Brown
Stammgast
#22 erstellt: 10. Feb 2017, 20:20
Dann muss ich mich doch weiter umsehen. Welche vergleichbare Distro mit Aufnahme ggf. auch zum nach installieren gibt es? Ich benutze Debian, das läuft fast auf allen CPUs und ist auch sonst weit verbreitet. Das wäre mir als Grundlage angenehm.

Nun habe ich das Behringer UMC404HD bestellt und werde es mit dem vorhandenen PC ausprobieren.
höanix
Inventar
#23 erstellt: 10. Feb 2017, 21:54
Schau doch einfach bei distrowatch.com nach einer entsprechenden Distribution.
Oder du installierst normal Debian mit deinem bevorzugten Desktop und installierst dann eine Multimedia-Anwendung die aufnehmen und abspielen kann.

LG
cr
Inventar
#24 erstellt: 12. Feb 2017, 15:44

Die in diesem Thread erwähnten Hardware-Geräte wie Tascam HS-20, Tascam DA-3000 etc. würde ich außen vor lassen, da diese Geräte entweder für andere Zwecke konzipiert sind oder erst in einem professionellen Recording-Studio Sinn machen.


Warum diese Geräte nicht zum Digitalisieren von LPs funktionell sein sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Bereits mit einem DAT konnte man gut LPs digitalisieren, und mit 24Bit geht es noch einfacher, weil man wegen des Headrooms keine großen Optimierungsprobleme mehr hat

PS: Es gibt ganz neu ein weiteres hochauflösendes Gerät von Tascam, das deutlich unter der 1000 Euro-Grenze und somit unter dem DA-3000 liegen dürfte


[Beitrag von cr am 12. Feb 2017, 20:58 bearbeitet]
Brasstölpel
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 12. Feb 2017, 19:55
Es geht nicht darum, dass sie zum Digitalisieren nicht funktionieren - was ich übrigens auch an keiner Stelle formuliert habe. Die Sache ist einfach die, dass man hier mit (teuren) Kanonen auf Spatzen schießen würde. Ein HS-20 z.B. ist ein Broadcast-Recorder. Sowas hängt neben mir in der Audio-Regie im Rack. Mit sowas nehme ich z.B. einen Live-Sendeton auf, welcher auf SMPT-Timecode des jeweiligen Aufnahmestudios läuft. Desweiteren ist das Teil netzwerkfähig, so dass ich aus einem separaten Audio-Editing-Raum über ein internes Netzwerk die Aufnahmem zur Weiterbearbeitung laden kann. Desweiteren hat das Teil Schnittstellen, welche im normalen Haushalt niemand nutzt... AES/EBU, SUB-D, diverse Remote-Schnittstellen...
.....so, und nun unter diesen Gesichtspunkten: Ca. 1300€ ausgeben für ein Gerät, an dem ich vll. 1 - 2 Ein- / Ausgänge nutze? Mit dem weiteren Hintergrund, dass ich die aufegnommenen Daten auf ein Zwischen- / Transport-Speichermedium wie SD- oder CF-Card bringe?

Beim Tascam DA-3000 ist das genau dasselbe in grün, bloß auf einer 19"-Höheneinheit.
Das Gerät liegt auch bei ca. 1000€.

Die Lösung - zum Digitalisieren im Heimbereich - mit dem sinnvollsten Preis- / Leistungs-Angebot ist einfach ein USB-Audio-Interface. Ob man das mag oder nicht mag, muss man selber entscheiden.
cr
Inventar
#26 erstellt: 12. Feb 2017, 23:15

AES/EBU, SUB-D

Ich nutze AES-EBU-3id

Hast ja schon recht, aber praktisch finde ich diese Geräte schon, man hat fast DAT-Recorder-Feeling, und mit 44/16 bekommt man sie schon um 500 und von Denon glaube ich sogar um 300.......
Da kann man woanders leicht mehr Geld versenken....
Leider habe ich nichts mehr zum Digitalisieren und sonst nehme ich auch nichts auf, darum verkneife ich mir den Kauf so eines Gerätes.....
Doc-Brown
Stammgast
#27 erstellt: 25. Feb 2017, 20:20
Eben wegen der von Brasstölpel aufgezeigten Eigenschaften wäre mir so ein Recorder wie der Tascam HS-20 angenehm. AES/EBU und Netzwerk wäre mir schon willkommen, wenn ich digitale Daten habe. Überhaupt sind mir Geräte mit XLR Verbindungen lieber.
Doc-Brown
Stammgast
#28 erstellt: 27. Feb 2017, 22:22
Leider habe ich das UMC404HD interface erst jetzt bekommen und kurz testen können.

Aufnahme und Abspielen funktioniert mit Debian und weiteren zwei Studio Derivaten über Ardour, Audacity, Audacious etc. problemlos bis 24/192. Soeben höre ich ein paar Stücke in dieser max. Qualität als flac Dateien über Kopfhörer und bin recht zufrieden mit der Qualität, soweit das ein dynamischer Schallwandler umzusetzen vermag.

Kritikpunkte habe ich kaum beim Behringer UMC404HD interface:
Wegen Steckernetzteil kein Netzschalter wäre so einer. Dass man Phantompower nur gesamt einschalten kann, ist für mich kein Problem, da ich nur solche Mikrofone habe und an den unsymmetrischen Klinkenbuchsen die Spannung sowieso nicht anliegt. Für die HiFi Anlage benötigt man Kabel mit RCA auf Klinke, am besten Winkel, die dann vorne nicht so weit abstehen. Die XLR Eingänge haben keine Verriegelung, sitzen zudem fest. Leider haben die 4 fixen Ausgänge nur Klinke und RCA. Lediglich die regelbaren Stereo main out sind als XLR und Klinke vorhanden. Auf dem Deckel hätte ich mir nochmals extra aufgedruckt die Anschlüsse von hinten gewünscht. Ansonsten passt alles.

Nun werde ich die speziellen kompakten Audio Distributionen installieren und versuchen sie um die Aufnahme Funktion zu erweitern.
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