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Meine Annahmen zu FLAC korrekt?+A -A |
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Autor |
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SchallUndQualm
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Feb 2021, 18:03 | |||||
Hallo zusammen! Ich habe mir einige Threads zum Thema FLAC durchgelesen (Das könnte Sie auch interessieren.) und gesurft aber ganz sicher bin ich mir noch nicht. Folgendes schwirrt in meinem Kopf:
Ich danke euch für die Rückmeldungen! |
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flyingscot
Inventar |
#2 erstellt: 25. Feb 2021, 18:24 | |||||
1. richtig, Umkonvertierung macht keinen Sinn 2. eher der Encoder hat mehr Arbeit, auf den Decoder wirkt sich die Kompressionsstufe praktisch nicht aus. 3. Wie bei jedem verlustlosen Kompressionsverfahren ist die Kompressionsrate von den zu komprimierenden Daten abhängig. Je mehr Redundanz enthalten ist, desto besser lässt es sich komprimieren. Z.B. Weißes Rauschen ist ein rein zufälliges Signal, es lässt sich gar nicht komprimieren. Mit dem Loudness War hat das allerdings nichts zu tun! Dabei geht es um Dynamikkompression, nicht um Datenkomprimierung. Das sind völlig verschiedene Dinge! |
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flyingscot
Inventar |
#3 erstellt: 25. Feb 2021, 18:33 | |||||
Beim letzten Punkt gibt es allerdings eine Korrelation, daher wohl auch der vermutete kausale Zusammenhang: Simple Pop/Rocksongs sind häufig sehr gut komprimierbar und auch häufig vom Loudness War befallen. Anspruchsvolle Kompositionen lassen sich schlecher komprimieren und leiden klanglich enorm unter Loudness War und letzteres wird von den Konsumenten dann nicht akzeptiert. [Beitrag von flyingscot am 25. Feb 2021, 18:36 bearbeitet] |
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Hans_Holz
Stammgast |
#4 erstellt: 25. Feb 2021, 23:43 | |||||
Die Komplexität der Komposition (!) ist wirklich völlig unerheblich bei der verlustlosen Komprimierung von Audiodaten. Dann müsste sich ja eine Gnossienne von Satie dichter zusammen packen lassen als eine Beethoven-Sonate. Tatsächlich geht beides sehr gut verlustlos zu komprimieren, während der Punk Rock Song von Bad Religion eine drei Mal so hohe Bitrate braucht, obwohl das ganze Album ganz arg dynamikkomprimiert wurde. |
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SchallUndQualm
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 26. Feb 2021, 06:19 | |||||
... und...
Widerspricht sich das nicht?! Und genau das verstehe ich nicht richtig:
[Beitrag von SchallUndQualm am 26. Feb 2021, 06:21 bearbeitet] |
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Roendi
Inventar |
#6 erstellt: 26. Feb 2021, 06:57 | |||||
Ich probiere mal einen anderen Ansatz. Flac ist wie ein Zip File im Computer. Die Kompression macht halt nur das File grösser oder kleiner. Beim Entpacken muss der Encoder mehr oder weniger arbeiten. Ich komprimiere alles mit dem Maximum. Auf meinem NAS läuft neben dem Minimserver und Plex auch FFmpeg. Damit wird das Flac File mit 24 Bit als WAV on the fly direkt an den Streamer gesendet wenn ich den Minimserver benutze. Der Plex kann das nicht. Unterschiede habe ich aber bis jetzt keine wahrgenommen. Ich habe mal gelesen, dass Streamer für die Lautstärke Regelung einen grossen Teil der Dynamik wegfressen. Da macht es ja wahrscheinlich Sinn das Teil aufzublähen damit zum Schluss noch was übrig bleibt. Aber wie gesagt bei mir ist davon nichts hörbar. |
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flyingscot
Inventar |
#7 erstellt: 26. Feb 2021, 07:31 | |||||
Vielleicht war meine Wortwahl etwas missverständlich: es geht mir nicht um musiktheoretisch anspruchsvolle Kompositionen, sondern signaltheoretische. Je unvorhersehbarer das Signal ist, desto schlechter lässt es sich komprimieren. Mein Beispiel war ja auch das weiße Rauschen, sicher keine "anspruchsvolle Musik", signaltheortisch aber maximal unvorhersehbar, daher nicht komprimierbar. Der Punk und Metalbereich enthält sehr viel "unvorhersehbare" Anteile, daher komplex bzw. schlecht komprimierbar. In diesem Genre wird gern und viel dynamikkomprimiert. Daher ein schönes Gegenbeispiel für die von mir beschriebene Korrelation... Da Dynamikkompression und Datenkompression völlig verschiedene, unabhängige Dinge sind, wird man für jede Kombination Beispiele finden. [Beitrag von flyingscot am 26. Feb 2021, 07:34 bearbeitet] |
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Hans_Holz
Stammgast |
#8 erstellt: 26. Feb 2021, 10:18 | |||||
Jetzt sind wir wieder beineinander.
Ich versuch's noch mal anders… Unkomprimierte Audiodaten brauchen bei 44 kHz und 16 Bit (also CD-Qualität) eine Bitrate von 1411 kB/s. Diese Zahl multipliziert mit der Dauer in Sekunden gibt die Dateigröße. Verlustlose Kompression heißt also, die Bitrate und damit die Dateigröße zu senken, aber so, dass sich die ursprüngichen Daten exakt so wiederherstellen lassen. Für verlustlose Audiocodecs wie FLAC oder ALAC macht man sich das Wissen darüber, wie Audiodaten sich verhalten, zu Nutze. Deswegen funktioniert das so gut, während sich eine WAV-Datei in ein ZIP verpackt nicht so sehr verkleinert. Und wie gut die Kompression nun genau funktioniert, hängt von dem Klang ab, und zwar davon, wie viel sich vorhersagen oder erraten lässt, wenn man den Anfang kennt. Eine Klaviersaite wird angeschlagen und schwingt dann sauber vor sich hin bis sie wieder gedämpft wird -> sehr vorhersagbar -> gut zu komprimieren. Ein Schlagzeug produziert dagegen nur kurze Ausschläge, eine E-Gitarre wird absichtlich verzerrt -> alles nicht so vorhersagbar -> schlecht zu komprimieren. Und deswegen sehen in der Praxis die tatsächlich erzielten Bitraten so aus (Beispiele aus meiner Sammlung mit ALAC komprimiert): 1. Satz der Mondscheinsonate von Beethoven, gespielt von Barenboim (nur Klavier): 404 kB/s Leave a Light on (live) von Beth Hart (Klavier und Gesang): 679 kB/s Sultans of Swing von Dire Straits (Schlagzeug, Gitarren und Gesang): 941 kB/s Punk Rock Song von Bad Religion (schnelles Schlagzeug, verzerrte Gitarren, Gesang): 1069 kB/s (kein Song auf dem Album hat unter 1000 kB/s) Nachtrag: Hier übrigens noch ein Fun Fact zum Thema Korrelation von Dynamikkompression und Datenrate bei verlustloser Datenkompression: Money for Nothing von den Dire Straits, remastered 1996, DR11: 863 kBit/s; Money for Nothing von den Dire Straits, Erstausgabe 1985 (Warner), DR19: 775 kBit/s [Beitrag von Hans_Holz am 26. Feb 2021, 18:04 bearbeitet] |
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SchallUndQualm
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 04. Mrz 2021, 19:55 | |||||
Ah prima! Dank der vielen Beispiele habe ich es nun geschnallt. Besten Dank euch! *Daumen hoch* Dann mache ich mich mal an die Komprimierung von CDs in 44,1kHz/16 bit und schaue a) was die höhere Kompression an Speicherplatz schont und b), ob der Netzwerkstreamer die Wiedergabe packt. Eine generelle Frage noch: Für mich war lange Zeit CD-Qualität die Referenz und ich glaube auch nicht, dass ich unbedingt einen Unterschied zu höheren Samplefrequenzen/Bitraten höre. Wer hört denn aus Überzeugung regelmäßig und von welcher Quelle solch (theoretisch) hochqualitative Musik? Klar, ein paar Perfektionisten gibts immer aber ist das wirklich so en vogue?! Schöne Grüße. |
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