Rippen in 2022 - Laufwerk egal?

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Big_Jeff
Stammgast
#1 erstellt: 14. Mai 2022, 12:25
Ich hatte den Eindruck, dass seitdem die bekannten Ripping Programme alle AccourateRip einsetzten, die technischen Eigenschaften von Laufwerken nicht mehr als wichtig betratchtet wurden.

Jetzt sehe ich plötzlich, dass im Forum von dbpoweramp eine Liste hängt, die die Auslesegenauigkeit von verschiedenen Laufwerken auflistet. Kann mir jemand erklären, was es damit auf sich hat? Ich bin davon ausgegangen, dass ein Rip der von AccurateRip als 100% accurate ein gestuft wird, dann 100% mit dem Original übereinstimmt.

https://forum.dbpowe...-Drive-Accuracy-2022

Was hat es mit der Auslesegenauigkeit auf sich? Kann mir das jemand erklären?
shaboo
Stammgast
#2 erstellt: 14. Mai 2022, 20:18
Naja, das ist ziemlicher Firlefanz. Wie das gemeint ist, steht ja da: "... AccurateRip collects data from all drives, normally this is only used to verify a disc is accurate, but can be reversed to calculate which drives are the most accurate (as measured by lowest % inaccurate tracks), on the basis that people who have a drive would have the same number of damaged disks as everyone else, on average. "

Wenn du davon ausgehst, dass bei jedem, der CDs rippt, der Anteil beschädigter CDs gleich hoch ist UND wenn du darüber hinaus davon ausgehst, dass beim Rippen nichts außer der CD und dem verwendeten Laufwerk eine Rolle spielt (wobei selbst das Alter des Laufwerks ignoriert wird), kommt halt am Ende diese Statistik heraus.

Halte ich für Quatsch. Wenn beim Einen von 10.000 gerippten CDs 26 nicht verifiziert werden können, und beim Anderen 43, dann würde ich das im Wesentlichen eben doch auf den unterschiedlichen Zustand der CDs zurückführen und nicht auf die verwendeten Laufwerke.

Ich verwende beim Rippen mehrere Laufwerke und in seltenen Fällen kann es tatsächlich mal sein, dass ein Laufwerk mit einer CD etwas weniger oder mehr Mühe hat als ein anderes, aber daraus würde ich nicht schließen, dass eines meiner Laufwerke grundsätzlich besser ist als ein anderes.


[Beitrag von shaboo am 14. Mai 2022, 20:19 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#3 erstellt: 14. Mai 2022, 20:53
Ich kann mich nicht erinnern jemals etwas über eine „Auslesegenauigkeit“ von Laufwerken gelesen zu haben. Das Rippen einer CD ist ein Vorgang in dem neben der Leseeinheit auch noch verschiedene Software und natürlich Hardware beteiligt ist. Die Auswertung der Accurate Rip Daten allein nach Laufwerken ist daher erst einmal nicht mehr als eine Korrelation, eine kausale technische Erklärung dafür fällt mir nicht ein.

Meine Erfahrung ist, dass die Erfolge beim Rippen erheblich vom Alter (!) oder vom Zustand der CD abhängen aber nicht vom Laufwerk. Man stelle sich vor es gäbe Laufwerke mit Fehlern im Prozentbereich beim Lesen von einfachen CD‘s, wie diese Listen nahelegen, wie sollten diese dann z.B. DVDs wiedergeben ohne starke Bild- und Tonfehler. Es gibt sicher in der Datenverarbeitung ganz vereinzelt Bitfehler, Sektorenfehler, Speicherschäden, die alle Korrekturmechanismen „überlebt“ haben, aber ich bezweifle, dass das mit einer „Auslesegenauigkeit“ zu tun hat. Ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass Tracks, die nicht 100% in Ordnung gerippt waren, in einem zweiten Anlauf akkurat waren, also gibt es hier nicht nur monokausale Zusammenhänge.

Gruß
Rainer
oldie400
Stammgast
#4 erstellt: 15. Mai 2022, 07:14
Lese das auch so, das es dabei darum geht wie gut ein Laufwerk beschädigte Disks ohne Fehler lesen kann, oder überhaupt lesen kann. Wirklich relevant wäre das sogar nur bei Sammlern, die CDs rippen wollen, die im Handel nicht mehr erhältlich sind.
flexiJazzfan
Inventar
#5 erstellt: 15. Mai 2022, 11:52
Nein , ich stelle überhaupt in Frage, ob die Korrelation von Daten mit bestimmten Laufwerknamen überhaupt auf einen sinnvollen Kausalzusammenhang hinweist. Wenn es einen solchen Zusammenhang nicht aus Messungen gibt, etwa Tests von Wiederholgenauigkeit von Laufwerken unter Laborbedingungen, Auftreten von nicht entdeckbaren oder korrigierbaren Lesefehlern bei älteren Laufwerken, dann ist eine solche statistische Auswertung von Daten nicht mehr als ein Hinweis.
Es ist z.B. sehr wahrscheinlich, dass bestimmte preiswerte Laufwerke häufig in günstigen PC’s eingebaut wurden. Diese könnten Leuten gehören, die diese auch sehr lange benutzen und die im Mittel sehr alte Software aufgespielt lassen. Zugleich könnten dies die gleichen sein, die auch nicht sehr sorgfältig mit alten CDs umgehen … So ergeben sich völlig andere Kollektive als sie nur durch das Laufwerk charakterisiert werden.

Ich habe den zweifelhaften Vorteil, CD Nutzer „der ersten Stunde“ zu sein und beim Rippen meines Bestands mit EAC (auf einem alten Win 7 PC) ergibt sich eine eindeutige Erfahrung: EAC rippt neue CD’s mit 14 bis 20 (!) facher Geschwindigkeit. Bei älteren CD’s wird auf 5 bis 10 fach runtergeregelt. Sehr alte CD’s , die auf dem Audioplayer noch ohne Beanstandung laufen, werden mit 1,5 fach und stark arbeitender Fehlerkorrektur gerippt. Das neuere DVD Laufwerk meines (neueren) Laptops (Win 10) bringt regelmäßig keine besseren Ergebnisse.
Accurate Rip hat ja in diesem Fall als „Standard“ für ein „richtiges“ Ergebnis auch nur die Ergebnisse der User, die wiederum von alten CD’s stammen !?

Es gibt ja eine eigenartige Diskussion, nach der bestimmte Laufwerke auch besser „klingen“ sollen oder wenigstens immer schneller rippen und einem so Zeit sparen. Ich halte das für Unsinn.

Gruß
Rainer
Big_Jeff
Stammgast
#6 erstellt: 15. Mai 2022, 12:07

flexiJazzfan (Beitrag #5) schrieb:



Es gibt ja eine eigenartige Diskussion, nach der bestimmte Laufwerke auch besser „klingen“ sollen oder wenigstens immer schneller rippen und einem so Zeit sparen. Ich halte das für Unsinn.

Gruß
Rainer


Ich halte das auch für Unsinn. Ich wollte auf keinen Fall darauf hinaus, dass die Laufwerke unterschiedlich klingen. Nicht, dass das falsch verstanden wird. Wenn es Fehler gibt, die hörbar sind, dann als Klicks oder Popps. Ich hatte das mal bei einem uralten, gebrannten Rohling. Bei gepressten CDs ist mir das nie untergekommen. Die Kritik am Zustandekommen der Statistik leuchtet mir auch ein.

Aber, nehmen wir mal an, ein Lauwerk rippt 99.752 genau - was bedeutet das dann? Die restlichen Bits fehlen? Das hab ich irgnewie nicht richtig verstanden.
flexiJazzfan
Inventar
#7 erstellt: 15. Mai 2022, 13:06
Diese Werte wären, wenn sie sich auf die Biterkennung beziehen würden, für eine Laufwerkeinheit katastrophal.

Bei einer Audio CD, die über eine besondere „Verpackung“ der Audiodaten verfügt und auch noch weitere Zusatzinformationen enthält, beträgt der Datenstrom an der Abtasteinheit ca. 4,3 Mbit/s . Statistisch verteilte Lesefehler im Prozentbereich wären da nicht akzeptabel. Allerdings hat die Audio CD auch eine ausgeklügelte Fehlererkennung und –korrektur. Aus Wikipedia: „Der Cross Interleaved Reed-Solomon-Code (CIRC) ist dadurch in der Lage, einen Fehler von bis zu 3500 Bit (das entspricht einer Spurlänge von etwa 2,4 mm) zu korrigieren und Fehler von bis zu 12000 Bit (etwa 8,5 mm Spurlänge) bei der Audio-CD zu verdecken. Bei der Verdeckung wird der Fehler nicht korrigiert, sondern es wird versucht, ihn unhörbar zu machen, zum Beispiel über eine Interpolation.“ Die direkte Signalkontrolle , Verarbeitung und Pufferung hat also einen großen Einfluss. Da man für die Rechenarbeit vergleichsweise viel Zeit hat, können Fehlererkennungsalgorithmen auch für mehrfaches Lesen eines Segments sorgen. So macht das wohl EAC, das bei schwierigen „Restaurierungsarbeiten“ auch schon mal Stunden für eine CD benötigen kann.

Optische Laufwerke, die an ihrer Verschleißgrenze schon erhebliche Probleme mit der Spurhaltung bekommen können, führen dann natürlich einfach nicht zu einem wiederholbaren Ergebnis.

Gruß
Rainer
panhifi
Stammgast
#8 erstellt: 15. Mai 2022, 14:27
"Ich hatte den Eindruck, dass seitdem die bekannten Ripping Programme alle AccourateRip einsetzten, die technischen Eigenschaften von Laufwerken nicht mehr als wichtig betratchtet wurden."

Ich habe jüngst meine kleine CD-Sammlung (ca. 200 Stück) mit dBpoweramp gerippt unter Einsatz diverser Laufwerke. Speziell ältere CDs hatten einzelne Fehler ausgewiesen durch AccurateRip. Beim Abspielen dieser Tracks fiel mir jetzt nichts Spezielles auf. Die fehlerhaften Tracks waren identisch - unabhängig davon, welches Laufwerk ich benutzte. ABER - ein Spezialfall sind die UN-Cds, wie sie zwischen 2000 und 2006 produziert wurden. Hier entscheidet tatsächlich das Laufwerk, welcher Kopierschutz erfolgreich angegriffen werden konnte bzw. welche CDs überhaupt nicht eingelesen werden konnten. Außerdem fiel mir auf, dass manche Tracks kopiergeschützter CDs Fehler bei AccurateRip verrursachten.

Gruß
Peter
oldie400
Stammgast
#9 erstellt: 15. Mai 2022, 16:02

Aber, nehmen wir mal an, ein Lauwerk rippt 99.752 genau - was bedeutet das dann? Die restlichen Bits fehlen? Das hab ich irgnewie nicht richtig verstanden.


Ich glaube, das hast du falsch verstanden, ich lese das so, dass das Laufwerk von 100 99.7 CDs genau richtig ausliest...

Unter der Voraussetzung das alle gleich viele schlechte CDs haben. Was man auch schon anzweifeln kann.
Dies ist alles eine Hobbysammlung und gibt lediglich einen Hinweis , welche Laufwerke am besten sein könnten, wie ja schon festgestellt wurde.


[Beitrag von oldie400 am 15. Mai 2022, 16:03 bearbeitet]
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