David Sylvian - Infos und Empfehlungen?

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AladdinWunderlampe
Stammgast
#1 erstellt: 03. Sep 2006, 17:46
Hallo Musikfreunde,

zufällig habe ich vor einiger Zeit eine 5.1-Abmischung von Musik David Sylvians, der mir zuvor vollkommen unbekannt gewesen war, kennengelernt, die mich sehr faszinierte: "Alchemy".

Mittlerweile habe ich gesehen, dass Sylvian ziemlich viele CDs eingespielt habe, so dass ich ziemlich ratlos bin, welche davon empfehlenswert sein könnte und welche nicht.

Daher meine Fragen: Wer weiß mehr über diesen Musiker und seine Musik? Und welche CDs von David Sylvian sollte man unbedingt kennen?
Schon jetzt vielen Dank für Eure Infos und Tipps und


herzliche Grüße,
Aladdin
Haichen
Inventar
#2 erstellt: 03. Sep 2006, 21:02
Hallo !

Hör Dir mal die Scheibe "Secrets of the beehive von 1988 an.

Den Song "Orpheus" bekomme ich nicht mehr aus dem Ohr


Leider habe ich keine weiteren Infos für Dich.

Haichen
vanrolf
Inventar
#3 erstellt: 03. Sep 2006, 22:26
Hi,

David Sylvian war vor seiner Solokarriere von 1974 bis 1982 Sänger und Komponist bei "Japan", einer Band, die sich zunächst als hitträchtige New Wave-Truppe mit schrillem Outfit präsentierte. Etwa ab 1979 (seit dem Album "Quiet Life") wurden die Songs der Band immer ausgetüftelter und mit ihrer letzten Studio-LP "Tin Drum" bescherten sie der Pop-Welt ein absolutes Meisterwerk, das zeitgenössischen, westlichen Pop intelligent mit fernöstlichen Inhalten verband:





Sylvians Stimme hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ihren unverwechselbaren, voluminösen Klang, wie man sie von späteren Solowerken her kennt. Daher halte ich dieses Album unbedingt für empfehlenswert, wenn man sich für Sylvian interessiert. Auch die früheren Sachen von Japan lohnen sich, einen guten Einstieg bietet da z.B. der Sampler "Assemblage", der u.a. das tolle "Quiet Life" enthält. Wenn's mehr sein darf, dann stehen noch eine Best-of namens "Exorcising Ghosts" sowie das fantastische Livalbum "Oil On Canvas" zur Verfügung, dessen CD-Fassung meines Wissens allerdings kürzer als die Original-Doppel-LP ist:







Ebenfalls ein heißer Tip ist Sylvians erstes Soloalbum "Brilliant Trees" von 1984, das musikalisch an "Tin Drum" anknüpft und in diesem Jahr als Remaster wiederveröffentlicht wurde:





"Alchemy" kennst Du ja schon, daneben lohnen sich noch die eher düster anmutende "Gone To Earth" (1986) und die bereits erwähnte "Secrets Of The Beehive"(1988):





Doch Vorsicht: von letzterer sind mehrere Fassungen erhältlich, zumindest bei der aktuellen Ausgabe fehlt ein Stück ("Forbidden Colours"), ohne, daß es dafür Bonusmaterial gibt. Außerdem ist die neue Ausgabe (wie auch einige andere Sylvian-CDs) kopiergeschützt. Da würde ich glatt empfehlen, nach einem gebrauchten, älteren Exemplar Ausschau zu halten, klanglich waren die Sachen auch vor zwanzig Jahren schon Spitze.

Sylvians Aufnahmen aus den 90ern bis heute sind mir unbekannt, man liest aber auch nicht viel gutes darüber.

Gruß Rolf
AladdinWunderlampe
Stammgast
#4 erstellt: 03. Sep 2006, 23:04
Hallo Haichen und Rolf,

das sind ja schon viele gute Tipps, herzlichen Dank. Sylvian scheint also auch - zumindest in den Japan-Alben - auch zu singen? "Alchemy" ist ja rein instrumental. Besonders reizvoll fand ich hier die eigenwillige Verbindung unterschiedlichster Einflüsse: von Fernöstliches steht neben elektronischen Klängen, die an den Stockhausen der frühen 50er Jahre erinnern, dazwischen ein paar jazzige Klavierakkorde...
Ist diese schräge Melange auch schon in den Japan-Sachen zu finden?
Übrigens bin ich im Falle von "Alchemy" auch von der Verräumlichung der 5.1-Fassung angetan. Wisst Ihr zufällig, ob auch die von Euch empfohlenen Alben als dts-CDs, SACDs oder DVD-A existieren?

Herzliche Grüße,
Aladdin
Observer01
Inventar
#5 erstellt: 03. Sep 2006, 23:41
Hallo,

Sylvian hat auch mit anderen Musikern zusammen gearbeitet, zB. mit Holger Czukay (Bassist von CAN). Diese zwei nenn ich mein eigen:



Plight & Premonition



Flux + mutability

Wobei mir die "Flux + mutability" von beiden am besten gefällt.
Aber Vorsicht! Beide sind sehr ruhig. Halt Ambient. Ohne Gesang, überwiegend Geräusche.

Gruß
Andreas
vanrolf
Inventar
#6 erstellt: 03. Sep 2006, 23:50
Alladin schrieb

Sylvian scheint also auch - zumindest in den Japan-Alben - auch zu singen?



Hi Alladin,

stimmt, das hätte ich natürlich noch erwähnen sollen: Auf allen von mir genannten Alben außer "Alchemy" ist David Sylvian nebem seiner instrumentalen Tätigkeit vor allem auch als Sänger tätig. Ich denke, daß diese Eigenschaft für viele seiner Fans im Vordergrund steht. Seine Stimme hat mich immer entfernt an die von David Bowie erinnert, sie wirkt ähnlich kultiviert und sensibel, ist aber voller und - schöner, was natürlich ein subjektiver Eindruck ist. Sylvian- bzw. Japan-Platten sind kaum mit Bowie-Alben vergleichbar (obwohl Bowies Musik Ende der 70er auch fernöstliche Einflüsse kannte). Instrumentalstücke bzw. -passagen gibt es auch auf den anderen Alben, z.B. "Canton" auf "Tin Drum" oder in einigen Nummern von "Brilliant Trees". "Gone To Earth" enthält neben sieben Songs ebenfalls weitere zehn Instrumentalnummern.

Über die Verfügbarkeit anderer Medien kann ich leider nichts sagen.

Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 04. Sep 2006, 00:14 bearbeitet]
Observer01
Inventar
#7 erstellt: 03. Sep 2006, 23:59
AladdinWunderlampe
Stammgast
#8 erstellt: 04. Sep 2006, 12:23
Vielen Dank für die vielen Hinweise! Auf meinem Einkaufszettel stehen nun ganz oben "Gone to Earth", "Brillant Trees" und "Flux & Mutability". Danke auch für denHinweis auf die verschiedenen Versionen der Alben; ein Blick bei Amazon hat mir bestätigt, dass hier bei fast allen Alben ein ziemliches Wirrwarr an unterschiedlich remasterten Ausgaben herumgeistert.

Merkwürdigerweise habe ich bisher keine weiteren Angaben zu eventuell existierenden Surround-Abmischungen gefunden. (Auch die Sylvian-Homepage war in dieser Hinsicht nicht wirklich ergiebig; dort ist - soweit ich sehe - noch nicht einmal die mir vorliegende Surround-Version von "Alchemy" erwähnt.)

Kennt Ihr eigentlich die neueren Sylvian-Produktionen wie "Dead Bees on a Cake" oder das "Nine Horses"-Projekt "Snow Borne Sorrow"? Bei Amazon werden diese CDs ja durchaus kontrovers rezensiert.

Herzliche Grüße,
Aladdin
vanrolf
Inventar
#9 erstellt: 04. Sep 2006, 12:44
Schau mal hier nach:

http://www.babyblaue...ere=0&content=search


Gruß Rolf
AladdinWunderlampe
Stammgast
#10 erstellt: 04. Sep 2006, 13:23
Hallo Rolf,

danke für den Link auf die (auch jenseits von Sylvian) wirklich tollen Seiten!

Herzliche Grüße,
Aladdin
Observer01
Inventar
#11 erstellt: 04. Sep 2006, 17:32
Hallo,

Sylvians Zusammenarbeit mit Robert Fripp (King Crimson) wäre für mich noch interessant. Vielleicht da nochmal nachhacken...

Die babyblauen Seiten sind wirklich gut, habe da mich auch schon öfters informiert. Die Beschreibungen passen meistens.

Gruß
Andreas
vanrolf
Inventar
#12 erstellt: 04. Sep 2006, 23:28
observer schrieb:

Sylvians Zusammenarbeit mit Robert Fripp (King Crimson) wäre für mich noch interessant. Vielleicht da nochmal nachhacken...



Robert Fripp hat auch schon an "Alchemy" und "Gone To Earth" mitgewirkt. Eine engere Zusammenarbeit gab es dann auf dem Studioalbum "The First Day" (1993) und der anschließenden Live-CD "Damage" (1994), die seit einigen Jahren remastert und mit verändertem Cover wieder auf dem Markt ist.
Erstere kenne ich nicht. Letztere zeigt in ihren besseren Teilen - wie schon das Livealbum mit Japan - daß Sylvians Songs, so komplex sie in den Studioversionen auch erscheinen, sich trotz der unvermeidlichen Reduzierungen eines Konzertes erstaunlich gut machen und richtig Hitze entwickeln können. Es gibt aber auch Nummern, die mich eher gelangweilt haben.





Kommentar zu "The First Day" in Audio 8/93:

"Wenn zwei Individualisten wie David Sylvian und der frühere King-Crimson-Kopf Robert Fripp zusammen eine Platte produzieren, ist Spannung angesagt. Die Liaison klappte auf Anhieb: Sylvians Pop-Gespür, seine prägnant melodischen Vokal-Facetten und Fripps Faible für schräge Gitarrensounds harmonieren genial in kompakten Songs."







Gruß Rolf
King_Crimson
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 05. Sep 2006, 22:30
Interessant ist auch das Album von Rain Tree Crow bei dem David Sylvian, Mick Karn, Steve Jansen und Richard Barbieri mitgewirkt haben.

amazon.de

KC
vanrolf
Inventar
#14 erstellt: 05. Sep 2006, 22:45
King Crimson schrieb:

...das Album von Rain Tree Crow bei dem David Sylvian, Mick Karn, Steve Jansen und Richard Barbieri mitgewirkt haben.


Hi,

mit anderen Worten: die Quasi-Japan-Reunion. Es handelt sich nämlich um alle vier Ex-Mitglieder der Gruppe.
Leider kenne ich die Scheibe noch nicht (hatte zum Zeitpunkt des Erscheinens 2003 andere Interessen). Kannst Du eventuell näheres dazu sagen? Was für eine Art Musik ist dabei rausgekommen?


Gruß Rolf
AladdinWunderlampe
Stammgast
#15 erstellt: 05. Sep 2006, 23:12
Hallo Rolf,

ich kenn das "Rain Tree Crow"-Album zwar nicht, habe aber mittlerweile einige enthusiastische Kritiken dazu gelesen. Der Tenor war, dies sei das perfekte Japan-Album, nachdem ein Weitermachen in dieser Konstellation nur noch einen Abstieg hätte bedeuten können. Inwieweit das Fan-Rhetorik ist, weiß ich nicht. Jedenfalls macht mich die unerwartete Lebendigkeit dieses Threads immer neugieriger auf den mir noch weitgehend unbekannten Sylvian-Kontinent, so dass es höchste Zeit wird, endlich mal in einen CD-Laden zu kommen. Ich erstatte dann umgehend Bericht...
Vielen Dank schonmal für die vielen interessanten Beiträge.


Herzliche Grüße,
Aladdin
King_Crimson
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 05. Sep 2006, 23:21
@vanrolf

Dieses Album ist eigentlich ein weiteres David Sylvian Werk und nicht vergleichbar mit Japan.

Meiner Meinung ähnelt es sehr "Gone to Earth" und "Secrets Of The Beehive". Läuft gerade im Hintergrund, träum.

KC
Harald.Ernstberger
Stammgast
#17 erstellt: 06. Sep 2006, 12:23
Hallo Aladdin!

Wenn Du Dir (bei Amazon) CD´s (Remasters) bestellen willst, achte darauf, dass Du die neuesten Ausgaben erwischt (2006).
Die sollten zusätzlich als "tandard-Remaster" bezeichnet sein, und sind NICHT kopiergeschützt!

Wenn Dir die "Alchemy" gut gefällt, dann auf jeden Fall:

-Gone To Earth
-Approaching Silence

und ansonsten:

- ALLE ;-)

Grüsse
Harald
AladdinWunderlampe
Stammgast
#18 erstellt: 06. Sep 2006, 21:13
Hallo Rolf und Harald,

entschuldigt, dass ich Euch Löcher in den Bauch frage, aber während Rolf mir empfiehlt, möglichst alte Versionen der Alben zu wählen, weil in den neueren teilweise Stücke fehlten, rät mir Harald zu den aktuellsten Fassungen. Daher meine Frage:
Klingen die remasterten Versionen hörbar besser? Und sind die 2006er Versionen im Unterschied zu einigen älteren vollständig?
Für alle Infos bedankt sich

Aladdin
vanrolf
Inventar
#19 erstellt: 08. Sep 2006, 00:48

King_Crimson schrieb:
@vanrolf

Dieses Album ist eigentlich ein weiteres David Sylvian Werk und nicht vergleichbar mit Japan.

Meiner Meinung ähnelt es sehr "Gone to Earth" und "Secrets Of The Beehive". Läuft gerade im Hintergrund, träum.

KC



Hi,

danke, KC !


AladdinWunderlampe schrieb:
Hallo Rolf und Harald,

entschuldigt, dass ich Euch Löcher in den Bauch frage, aber während Rolf mir empfiehlt, möglichst alte Versionen der Alben zu wählen, weil in den neueren teilweise Stücke fehlten, rät mir Harald zu den aktuellsten Fassungen. Daher meine Frage:
Klingen die remasterten Versionen hörbar besser? Und sind die 2006er Versionen im Unterschied zu einigen älteren vollständig?
Für alle Infos bedankt sich

Aladdin



ja, Harald hat Recht. Offenbar ist am 2.Juni 2006 ein ganzer Schwung Sylvian- bzw. Japan-CDs in nicht-kopiergeschützter Form und als Standard-Remaster wiederveröffentlicht worden.
Das war mir bisher nicht bekannt.
Die letzten Ausgaben (um 2003 erschienen) waren dagegen zum Großteil kopiergeschützt. Zumindest "Secrets From The Beehive" ist aber jetzt immer noch ohne das Stück "Forbidden Colours", das in der CD-Erstfassung allerdings auch nur ein Bonustitel gegenüber der Vinyl-LP war.
Da diese Neuausgaben z.T. preiswert zu bekommen sind und ich mir kaum vorstellen kann, daß sie schlecht klingen, würde ich mich Haralds Kauf-Empfehlung wohl anschließen.

Gruß Rolf
AladdinWunderlampe
Stammgast
#20 erstellt: 08. Sep 2006, 22:40
Hallo Sylvian-Freunde,

heute habe ich mir endlich "Gone to Earth" in der Edition von 2006 geholt - und mein Eindruck nach dem ersten Hören ist ambivalent:

Die Stimme von David Sylvian, die ich von "Alchemy" ja noch nicht kannte, ist wirklich sehr beeindruckend - rund, warm, voll und mit einer sehr differenzierten und zugleich äußerst suggestiven Expressivität. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass viele Sylvian-Fans schon allein hierdurch in Bann geschlagen werden. Aber auch musikalisch fand ich CD-1 sehr reizvoll: die raffinierten Akzentsetzungen in den rhythmischen Patterns, die teilweise ungewöhnlichen, unvorhersehbaren Formdramaturgien der Songs, dazu neben Sylvians Gesang noch das wundervolle Gitarrenspiel von Robert Fripp - und alles stets in traumhafter Aufnahmequalität... Kaum zu glauben, dass diese Musik in den 80er Jahren entstanden ist.

Ein wenig enttäuscht war ich dann allerdings von der rein instrumentalen CD-2, auf die ich mich nach der Begegnung mit "Alchemy" eigentlich ganz besonders gefreut hatte: Ich hatte mich bei der Entscheidung, gerade "Gone to Earth" zu kaufen, auch von der Information leiten lassen, dass Sylvian hier unter anderem Sprachsamples des eigenwilligen Künstlers Joseph Beuys' verarbeitete, was ich für ein äußeres Anzeichen einer musikalisch eher experimentierfreudigen Haltung gehalten habe, wie sie mir ja im "Alchemy"-Album mit seinem spannungsvollen Mix aus fernöstlichen Klängen, Ambient, elektronischer Musik und Jazz entgegengetreten war. In den Instrumentalstücken von "Gone to Earth" finde ich davon aber wenig: das plätschert alles sehr wohlklingend, aber für meine Ohren ein bißchen zu seicht vor sich hin, ist alles recht kurzatmig, die Stücke entwickeln weder in sich noch in ihrer Abfolge einen größeren Bogen, was nicht zuletzt auch durch die fast stereotyp eingesetzten Fade-Outs unterstrichen wird. Überhaupt wirkt das Ganze auf mich wie eine Verwertung anderweitig nicht verwertbarer Musikreste - schade!

Trotzdem hat mich auch diese Doppel-CD davon überzeugt, dass Sylvian ein großartiger Ausnahmemusiker ist. Vielleicht können mir die Sylvian-Kenner, nachdem sie aus meinen Bemerkungen vielleicht ein besseres Bild meines musikalischen Geschmacks gewonnen haben, noch ein paar Tipps geben, in welchen der zahlreichen anderen Sylvian-Alben ich am Ehesten etwas finde, das der farbig-spannungsreichen Experimentierhaltung von "Alchemy" oder dem soliden, phantasievollen Pop der CD-1 von "Gone to Earth" gleichkommt? Die schläfrige Leere von CD-2 möchte ich nämlich bei zukünftigen Sylvian-Käufen möglichst umgehen...


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 08. Sep 2006, 22:45 bearbeitet]
Harter
Neuling
#21 erstellt: 10. Sep 2006, 21:07
Hallo Aladdin,

freut mich sehr, daß wir hier im Forum auch mal was über David Sylvian hören. Ich bin nun schon seit mehr seit 20 Jahren ein begeisteter Fan. Es begann ca. 1984, als ich auf eine Zeitschrift mit Namen "Debut" stieß, die beiliegend eine Schallplatte mit div. Musikern hatte, u.a. mit dem Stück "Red Guitar" von David Sylvian.

Hervorzuheben ist die bei allen Aufnahmen hervorragende Klangqualität. Ob es nun die instrumentalen Stück mit oft jazzigen Anleihen oder die Vokalstücke mit seiner einmalgen Stimme sind, immer ist der Klang weit überdurchschnittlich.

Seine früheren Soloalben sind hier ja schon beschrieben worden. Herausragend sind für mich "Brilliant Trees" und "Secrets of the beehive". Die folgenden "The first Day" und "Damage" sind eingängiger, während ich mit "Plight..." und "Flux..." nicht soviel anfangen kann, da experimentel und mit sehr vielen Geräuschen gearbeitet wird (Holger Czukay !).

1999 kam dann "Dead bees on a cake" heraus. Eingängiger, teilweise poppig, aber immer noch mit überragenden Stücken.

Um sich mit seinem Gesamtwerk vertraut zu machen, kann ich unbedingt das 2000 erschienene "Everything and Nothing" empfehlen. Eine Doppel-CD mit vielen überarbeiteten Stücken, die teileweise noch nicht erschienen waren oder in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern (Sakamoto) entstanden sind. Eine hervorragende Zusammenstellung, die die ganze Bandbreite von David Sylvian zeigt und fast ausschließlich Vokalstücke enthält.

2002 kam dann "Camphor" heraus. Auch als Doppel-CD und diesmal mit überarbeiteten Instrumentalkompositionen.

Seine beiden letzten Veröffentlichungen sind unterschiedlich. 2003 "Blemish" wieder experimenteller und 2005 als nine horses "Snow borne sorrow" wieder eingängiger mit sehr schönen Melodien.

Wie schon gesagt sind alle seine Arbeiten von großer Intensität und überragender Qualität, sodaß man nicht viel falsch machen kann.

5.1-Abmischungen oder SACD's sind bisher nicht erschienen.

Viele Grüße von der Ostsee,
Torsten
vanrolf
Inventar
#22 erstellt: 10. Sep 2006, 23:48
Harter schrieb:

Es begann ca. 1984, als ich auf eine Zeitschrift mit Namen "Debut" stieß, die beiliegend eine Schallplatte mit div. Musikern hatte, u.a. mit dem Stück "Red Guitar" von David Sylvian.



Hallo Torsten,

willkommen hier im Forum.
Erstaunlich, ich habe in den letzten zwanzig Jahren niemanden getroffen, der sich an "Debut" überhaupt noch erinnern konnte. Selbst gekauft habe ich mir damals die ersten vier Ausgaben, dann wars mir wohl zu teuer (damaliger Preis inkl. LP immerhin DM 9,90), aber sie stehen noch heute bei mir im Schrank. An die Ausgabe mit "Red Guitar" erinnere ich mich auch noch, war glaube ich das letzte Stück auf einer Seite.

Gruß Rolf
Harter
Neuling
#23 erstellt: 13. Sep 2006, 22:58
Hallo Rolf,

ja, das waren noch Zeiten ...

Habe mir damals nur diese eine Ausgabe gekauft, die ich auch heute noch habe. Der Grund war allerdings, daß da nette Bilder und ein Interview von der göttlichen SADE drin waren. Auf der Platte bin ich dann bei dem Stück von David Sylvian hängen geblieben und bis heute ein großer Fan.

Viele Grüße,
Torsten

vanrolf
Inventar
#24 erstellt: 23. Sep 2006, 22:12

AladdinWunderlampe schrieb:
Vielleicht können mir die Sylvian-Kenner, nachdem sie aus meinen Bemerkungen vielleicht ein besseres Bild meines musikalischen Geschmacks gewonnen haben, noch ein paar Tipps geben, in welchen der zahlreichen anderen Sylvian-Alben ich am Ehesten etwas finde, das der farbig-spannungsreichen Experimentierhaltung von "Alchemy" oder dem soliden, phantasievollen Pop der CD-1 von "Gone to Earth" gleichkommt? Die schläfrige Leere von CD-2 möchte ich nämlich bei zukünftigen Sylvian-Käufen möglichst umgehen...



Hallo Alladin,

für Dich sollten demnach "Brilliant Trees", "Secrets Of The Beehive" und - ich bleibe dabei - das letzte Japan-Opus "Tin Drum" Pflichtkäufe sein.

Gruß Rolf
AladdinWunderlampe
Stammgast
#25 erstellt: 23. Sep 2006, 23:07
Hallo Rolf,

danke für die Tipps, denen ich bei nächster Gelegenheit CD für CD nachkommen werde - um hier dann fleißig Bericht zu erstatten!

Herzliche Grüße
Aladdin
Aymara
Stammgast
#26 erstellt: 11. Okt 2006, 21:04
Hi zusammen,

ich fasse es nicht ... da wird über zwei Seiten über Sylvian diskutiert und noch niemand hat das aktuelle Projekt Nine Horses erwähnt ... das aktuelle Album Snow Borne Sorrow zählt zu den besten, die er je gemacht hat ... kein Wunder bei der Masse an hochkarätigen Gästen. Gerüchten zur Folge soll im November das Nachfolge-Album erscheinen ... ist aber nur ein vages Gerücht.


[Beitrag von Aymara am 11. Okt 2006, 21:05 bearbeitet]
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