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Der "das ist meinen Ohren neu"-Thread+A -A |
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Autor |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#1 erstellt: 16. Sep 2007, 14:06 | |||
Hi. Also zunächst: falls es einen ähnlichen Thread schon gibt, bitte bescheid sagen, ich wusste wirklich nicht, welche Wörter man dafür in die Suchmaschine eingeben soll. Zum Thema: ich bin immer auf der Suche nach neuer Musik, die ich so noch nie gehört habe. Und bestimmt geht es anderen ähnlich. Mainstream interessiert mich nur wenig. Wer kennt Musik jenseits der üblichen Hörgewohnheiten? Die darf anstrengend und schrill sein, muss aber nicht. Einfach nur anders ist wichtig. Anders als was ist natürlich auch die Frage. Ich komme vor allem vom Hardcore her, wo es schon viele innovative Sachen gibt. Aber ich mag z. B. auch (free-)Jazz, Zeitgenössisches, Metal, in letzter Zeit auch zunehmend Weltmusik. Dieser Thread soll in jedem Fall Genre-übergreifend gemeint sein! Ich mache mal den Anfang und empfehle die Band Battles mit ihrem Album Mirrored. Ziemlich verrückter, tja, Jazz-Prog-rock!? mit gelegentlichen Hiphop oder Folk Einsprengseln, hektisch, atmosphärisch und vor allem seltsam - insbesondere dann, wenn Kinderliedmelodien von außerirdischen Mickey-Mouse-Stimmen intoniert werden... Also mir gefiel´s... |
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Metal-Max
Inventar |
#2 erstellt: 17. Sep 2007, 11:05 | |||
Dann mal eine Empfehlung meinerseits aus der Kategorie "Kranker Scheiß": Cephalic Carnage - Xenosapien Technical Death Metal mit Hang zum Grindcore, vertrackte Rhythmen, bekloppte Skalen, Gefrickel at its best. Wen Härte nicht abschreckt, wird diese Scheibe faszinieren. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#3 erstellt: 17. Sep 2007, 16:02 | |||
Ah ja, kenne ich! Das ist die neueste, richtig? Klar, gefällt mir! Wenn Du aus dem Metal-Bereich kommst, kennst Du sie wahrscheinlich - trotz Hardcorewurzeln - aber falls nicht, muss ich Dir auf jeden Fall The Dillinger Escape Plan empfehlen. Unbeschreiblich. |
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Metal-Max
Inventar |
#4 erstellt: 17. Sep 2007, 16:19 | |||
Klar kenne ich die, hab nur noch keine Scheibe im Regal. Muss ich mal ändern... Was mir noch eingefallen ist, auch wenn du ihn wahrscheinlich kennen wirst: Devin Townsend Die Inkarnation der Beklopptheit, sehr schwer zu beschreiben. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#5 erstellt: 17. Sep 2007, 17:49 | |||
Nee, den kannte ich gar nicht. Hm, also die Lieder, die es auf der MySpace-Seite zu hören gibt fand ich jetzt jedenfalls nicht so ungewöhnlich. Ganz atmosphärischer, gut gemachter Hardrock oder so?! Welches Album oder Lied sollte man sich den von dem so anhören? |
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Metal-Max
Inventar |
#6 erstellt: 17. Sep 2007, 18:27 | |||
Hmm, vielleicht muss man die Gesamtwerke betrachten. Ich hab leider nur zwei Alben, die kann ich aber empfehlen. Das eine ist Infinity, das andere heißt Terria. Falls du ihn nicht außergewöhnlich findest und etwas mehr Härte abkannst (was du kannst, Stichwort: "Cephalic Carnage"), hör mal in Strapping Young Lad rein, das ist die Band vom werten Herrn Townsend. |
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Steakslayer
Stammgast |
#7 erstellt: 19. Sep 2007, 10:29 | |||
Hallo Statt zu Devin Townsend (den empfinde ich als total überbewertret) würde ich eher zu Strapping Young Lad greifen... und dann auch nur die ersten beiden Alben. Das ist krankes Zeugs. Ist aber wahrscheinlich Geschmackssache. Ich empfehle: Wenn es Krach sein soll: Ephel Duath - Pain Necessary To Know (2005) : Schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Dillinger Escape Plan oder Meshuggah, ist aber m.E. deutlich ausgefeilter und Facettenteicher. Sollte man auf jeden Fall kennen. Geile Produktion, drahtiger Sound. Es gibt 3 Alben von der Band. Vorsicht: Das erste Album (Phormula 2000 ErstVö bzw. als RePhormula 2002 WiederVö mit Zusatztracks) ist gänzlich anders (nichtssagender Black Metal) und m.E. nicht so zu empfehlen. Das 2. Album (The Painters Palette 2003) geht schon eher in die Richtung des letzten, trumpft mit Tempowechseln, Abwechslungsreichtum und hin und wieder mal Bläsereinlagen, allerdings noch nicht ganz so ausgereifter Musik wie die Pain... Dennoch ist auch dieses Teil klasse und ebenfalls eine Empfehlung wert. The Mass - City Of Dis : Krankes Zeugs. Passt ebenfalls ins Regal zwischen Dillinger Escape Plan, Virulence und Co. Ist aber dabei eher Free-Jazz artig strukturiert, d.h. es ändert sich andauernd und fiese Attacken werden auch gerne mal vom verspielten Saxophon abgelöst. Wenn es schräg sein soll: Hint - -Dys : Schräg... Metal, Noise, Geschrei, Saxophon, Trompete, Violine, Klavier, Elektronik, Prog, alt. Rock und derlei mehr. Schwer zu beschreiben, das Ganze. Man muß es wohl hören. Hint - Wu-Wei : Noch mehr Instrumente, es kommen Jazz, Cello, allerhand Samples, Glockenspiel und und und hinzu. Taal - Skymind : Progrock, Kammermusik, Folklore, Gitarrenriffs. Dieses Album macht wirklich Spass und klingt anders. Wie After Crying oder Isildur's Bane, nur härter. After Crying : Von dieser Band empfehle ich einfach alles. (Prog)Rock, Kammermusik und bei den neueren Veröffentlichungen auch mal 'moderne' Sounds treffen aufeinander. Das ganze ist von virtuosen Musikern gespielt und dabei genial komponiert. Wer sich hier einarbeitet, den wird es für den Rest des Lebens nicht mehr loslassen. Isildurs Bane : Musikalisch ebenfalls Kammermusik gepaart mit Progressiver Rockmusik. Auch hier kann man nur alles lieben, was die Truppe rausgebracht hat. Vielleicht ist manch einem die Mind Vol 4 zu poppig geraten, doch dafür sind etwa The Voyage , Mind 1 oder Mind 2 umso genialer. Kompositorisch einfach unglaublich. Isildurs Bane sind schlicht die Spitze dessen, was machbar ist. Univers Zero - Rhythmix : Mischung aus Rock und Jazz (RIO). Dieses Machwerk ist grandios gespielt und vertrackt. Der Titel dieses Teils ist Programm und die Rhythmusabteilung dabei schlichtweg genial. Es handelt sich um ein reines Instrumentalalbum. Sleepytime Gorilla Museum : Alle bisher erschienenen Werke sind uneingeschränkt empfehlenswert. Die Band spielt eine Mischung aus Prog, RIO, Alternative, Metal, Indie und mehr. Virtuos vorgetragen, punktgenau gespielt, vertrackt aber nachvollziehbar arrangiert, mit abwechlungsreichen Gesängen (Mann/Frau) und genial strukturiert. [Beitrag von Steakslayer am 19. Sep 2007, 22:53 bearbeitet] |
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shiosai
Stammgast |
#8 erstellt: 19. Sep 2007, 16:57 | |||
Da ich so ziemlich alles höre und dementsprechend einen recht weiten Überblick habe, hier mal ein paar Beispiele kreuz und quer aus meiner Sammlung... die gewöhnlicheren Metal/Rock Sachen wurden hier ja schon genannt, deshalb mal etwas exotischer: So ne Art Thai Schlager aus den 70ern oder so, der Anfang der E-Gitarre in dieser Gegend. Schlägt fast jeden in die Flucht. Blutharsch - Der Sieg des Lichtes ist des Lebens Heil Nennt sich "Military-Pop" und ist ein ganz interessantes NeoFolk/Industrial Geschwurbel. Hubei Song & Dance Esemble - The Imperial Bells of China Ziemlich hochwertige und aufwendige Einspielung verschiedener chinesischer Werke. Auch sehr interessant bezgl.der verwendeten Glocken. Hildegard von Bingen: A Feather On The Breath Of God Meiner Meinung nach mit Emma Kirkby eine der besten "Einspielungen" dieser geistlichen Musik. Maliice Mizer - Bara no Seidou Japanisches Gothic (Rock?) Geschwrubel mit ziemlich viel (E) Orgel und netten Kostümen Flesh Field - Strain Naja,nicht ganz so exotisch. Aber sehr gute industrial/ebm Musik.. Naja, ziemlich lächerliche Auswahl für ca 1000 Jahre weltweiter Musikgeschichte... aber das machtso frei aus dem bauch auch nicht so viel Sinn |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#9 erstellt: 24. Sep 2007, 20:48 | |||
Wow, so viel Anregungen sind ja so schnell gar nicht zu verarbeiten... Also. Ephel Duath habe ich mir angehört und bin sehr begeistert! Wieso kannte ich die noch nicht? Für Dillinger Fans ein Muss, gerade, weil sie nicht wie eine Kopie von denen klingen (wie manch andere Band), sondern eigenständig. Sehr schön. Obwohl ich durchaus ein Faible für Fantasy und so habe, liegt mir dieser Mix aus Mittelaltermusik und Rock/Metal/Goth oder sonstigem gar nicht. Ist einfach nicht mein Geschmack. Isildurs Bane hingegen habe ich nur kurz gehört, die schienen mir wesentlich experimenteller und mehr in Richtung Soundtrack/Ambient zu gehen. Die werde ich noch mal im Auge behalten! The Mass kenne ich auch, gefielen mir auch gut. Ich hatte die CD von einem Freund gebrannt bekommen, die ist aber leider kaputt gegangen. Muss ich mir noch mal besorgen. Ich fand gerade gut, dass die harten Parts gar nicht so abgedreht waren (im Gegensatz zu den jazzigen Stellen) sondern fast mehr in Richtung klassischem New School Hardcore gingen. Ein bißchen in diese Richtung, aber instrumental, geht übrigens auch die Band "Dysrhythmia", hörenswert! Von "Hint" fand ich es schwierig was zu finden, scheint selten zu sein. Univers Zero habe ich auch mal reingehört, auf der Webseite. Nett, entspannter als die bisher genannten Sachen. Ich musste mehrmals an Louis Sclavis denken. Shiosai: das sind natürlich ganz exklusive und zusammengewürfelte Perlen, die Du uns zeigst. Aber Du hast doch recht: einen Überblick über die Musikgeschichte kann so ein Thread nicht geben. Es sollen doch nur Anregungen sein, was man selbst gerade so neu hat oder schätzt. Stichproben sozusagen, aus dem unüberschaubaren Meer des Musikangebots. Ich war vorgestern bei einem "Klangkunstfestival" in einer Kirche. Dort gab es unter anderem eine Sopranistin, die auch was von Hildegard von Bingen gesungen hat. Das war sehr schön. Chinesische Glocken sind wahrscheinlich schon ziemlich an der Grenze unserer westlichen Hörgewohnheiten... Ich habe jetzt gerade eine CD mit Aboriginee-Liedern in der Bücherei ausgeliehen. Das ist auch ganz schön fremdartig. Zuletzt noch eine Empfehlung für alle Liebhaber wahnwitziger Musik, falls ihr es noch nicht kennt(wahrscheinlich schon): John Zorn´s Naked City. Der ultimative Wahnsinn. Wer mal Songs hören möchte, in denen innerhalb von zwei Takten drei Musikstile vorkommen, liegt hier richtig! |
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bubuludwig
Stammgast |
#10 erstellt: 01. Okt 2007, 18:00 | |||
Vielleicht kennst du Hosoo & Ensemble Transmongolia Die machen Kehlkopfgesang mit 3(!) Stimmen. Und zwar nur der eine Typ. Ist aber auch nicht soooo doll, aber deinen Ohren bestimmt neu. Mir gefällts Gruß bene |
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hangman
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 04. Okt 2007, 07:30 | |||
ne ganz andere richtung wären zb: SUNNO))) ultra langsamer, komplett fieser drone-rock, nüchtern und leise eigentlich kaum zu ertragen oder: neurosis sehr düsterer und intensiver apokalyptischer, atmosphärischer ambient-core-metal oder: converge pure aggresion, hart und schnell, wenn bei SUNNO))) schwarzer schleim aus den boxen quillt, spritzt hier blut aus den ls [Beitrag von hangman am 04. Okt 2007, 07:31 bearbeitet] |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#12 erstellt: 04. Okt 2007, 17:45 | |||
Ich gebe Dir in allen Punkten recht. Die neue Neurosis ist wieder der Überhammer, düsterer als die Letzten. Ich glaube, sie sind die beste Band der Welt. Sunn O)) ist interessant, kann aber anstrengend sein. Und Converge liebe ich auch schon lange. Wenn jemand noch Tipps aus anderern Genres hat, bin ich weiterhin interessiert. So Obertonmusik habe ich irgendwann schon mal irgendwo gehört, klingt auch interessant und seltsam, gut jetzt einen Namen zu haben, da schaue ich mich mal um! Ich habe mir jetzt eine Platte von Isildurs Bane angehört. Also angefangen anzuhören. War möglicherweise eine sehr sehr alte. Jedenfalls klang das nach James Last mit anderen Instrumenten, ganz schlimm. Nicht hörbar. Sind vielleicht die neuen Sachen, die etwas experimenteller sind. Hint habe ich jetzt auch gehört. Interessant, aber so abwechlsungsreich, dass man gar keinen richtigen Bezug zur Band kriegt, fand ich, weil jedes Lied von einer anderen Gruppe sein könnte. Muss man wahrscheinlich öfter hören. Gruß Robert |
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Steakslayer
Stammgast |
#13 erstellt: 07. Okt 2007, 11:17 | |||
Du hast vielleicht ein Isildurs Bane Album aus den 80ern (Sea Reflections oder 8 Moments Of Eternity) erwischt. Da war der Anteil von Geblasenem noch deutlich höher (obwohl James Last jetzt auch ein böser Vergleich ist). Ist aber vielleicht wirklich Geschmackssache... Mit Cheval - Volonté De Rocher (1989) ging die Musik von Isildurs Bane erstmalig in Richtung ihrer Meisterwerke (weniger relaxter Jazz-Rock, mehr Kammer-Prog). Du solltest also lieber Alben späteren Datums versuchen. Die Knaller sind vor Allem Mind Vol. II (VÖ:2001 - Der Meilenstein der Band), Mind Vol. I (1997) und The Voyage - A Trip To Elsewhere (1992). Diese Teile sind nahezu perfekt und deutlich ausgewogener instrumentiert (den Rockanteil zum orchestralen betreffend). Unter Vorbehalt ist die Mind Vol. IIII (2003 - Viel Gesang, poppige Passagen) empfehlenswert. Die Mind Vol III (2003) gleicht wiederum eher einer Jam-Session. Es handelt sich quasi um ein reines Jazz-Album. Sehr improvisiert, das Ganze. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#14 erstellt: 07. Okt 2007, 11:32 | |||
Ja, ich glaube "Sea reflections" wars. Also gut, ich gucke noch mal weiter und gebe denen noch eine Chance . |
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zuglufttier
Inventar |
#15 erstellt: 17. Okt 2007, 14:55 | |||
Tja, da fallen mir einige Sachen ein, die man normalerweise nicht zu hören bekommt! Zum einen wäre das Ambient, am besten was von Brian Eno. Gutes Beispiel wären die Alben "Apollo" und "Music for Airports" zu nennen. Letzteres prägt wohl den Begriff Ambient wie kein anderes Album, zumindest im Bereich Elektronik. "Music for Airports" mag für einige Hörer wirklich zu karg sein aber "Apollo" ist da schon viel angenehmer und es gefällt mir zusehendst besser. Sucht du was ausgeflipptes, hör dir mal ein paar nette Breakbeats von Venetian Snares z.B. an. Mir gefällt das Album "The Chocolate Wheelchair" ziemlich gut, da es durchaus hörbar ist und manchmal einige Melodien durchkommen. Bei ihm handelt es sich um einen Vertreter des Breakcore. Das ist auch kein wirres Zusammengeflicke, sondern anscheindend steckt Logik dahinter. Mir macht es Spaß Etwas kühler, in ähnlicher Richtung wäre Autechre anzusiedeln. Es klingt noch viel vertrackter aber dabei nicht so wild. Ich empfehle hier mal "Draft 7.30". Musik wie man sie sonst kennt, ist hier nicht mehr vorhanden, Melodien kommen nur sehr kurz durch und werden sofort wieder verhackstückelt. Ist natürlich nichts für jeden Tag aber irgendwie mag ich den Sound. Zu guter Letzt vielleicht noch ein bisschen von The Future Sound of London. Mal ein echtes Konzeptalbum: "Dead Cities". Der Soundtrack einer recht düstren Zukunft. Die Zukunftsvisionen des SF-Autors William Gibson fällt mir immer wieder dazu ein. Ist alles nicht so neu (damals war es das schon) aber zusammen ergibt das Album ein schönes Kunstwerk. Diese Alben sind ziemlich weit von konventioneller Musik entfernt und somit dürftest du das eine oder andere tatsächlich noch nie gehört. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#16 erstellt: 17. Okt 2007, 21:01 | |||
Ah ja, stimmt: Brian Eno. Den Namen kenne ich natürlich, aber ich habe noch nie Musik von ihm gehört. Das muss ich nachholen! Ich hatte mich mal ein bißchen informiert, welche elektronische Musik mir wohl gefallen könnte (da ich diese normalerweise gar nicht mag) und genau die beiden Bands genannt bekommen: Venetian Snares und Autechre. Habe mir auch von beiden etwas besorgt. Durchaus interessant. Die Platte von Autechre war etwas entspannter, teilweise richtig groovig und nett zu hören. Venetian Snares halt extrem abgedreht, wirklich anstrengend und somit für mich höchst interessant, aber auch nur an Tagen möglich, an denen man starke Nerven hat. Und auf Albumlänge wirklich hart. The Future Sound of London sagt mir gar nichts, muss ich mal reinhören. |
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shiosai
Stammgast |
#17 erstellt: 17. Okt 2007, 21:38 | |||
FSOL und Autechre sind ja recht Standard im electronica/idm Bereich und jetzt nicht so etwas besonderes. Venetian Snares habe ich auch erst recht spät entdeckt, besonders Rossz Csillag Allat mit der Streicher-Instrumental Begleitung ist hier sehr hervorragend (und wohl auch das erfolgreichste). Falls du die FSOL anhören willst, empfehle ich dir das recht geniale Ambient-Album "Lifeforms" mit Leitmotiven etc. Das hört sich wirklich so an wie es heißt Dead Cities ist natürlich auch sehr genial... halt düsterer. EDIT: War vor kurzen in den Alpen die Berge ablaufen, da ist mir aufgefallen, dass ich noch ein Defizit an Volksmusik (kein Schlagergedöns) aus der deutschsprachigen Gegend habe... falls da gerade jemand was empfehlen kann EDIT2: Last.fm ist auch wirklich sehr praktisch um neue Musik zu finden. Die Nachbarn etc taugen zwar nichts, weil die ja alle auch nur den selben Kram wie man selber hören, aber wenn man sich einfach mal so durch die tags wühlt oder in manche Gruppen springt, findet man meist immer neue Sachen. Am besten ist es wenn man etwas total abnormales/exklusives kennt und dann dort die Liste der Leute durchgeht die sich das auch mal angetan/angehört haben. Die haben dann oft noch ein paar andere Überraschungen auf Lager EDIT3: Das musste jetzt noch sein als kleine Beigabe. Ist zwar schon alt, aber umso authentischer und einfach genial: http://www.archive.org/download/rhapblue11924/rhapblue11924.flac http://www.archive.org/download/rhapblue21924/rhapblue21924.flac [Beitrag von shiosai am 17. Okt 2007, 21:49 bearbeitet] |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#18 erstellt: 17. Okt 2007, 21:57 | |||
Es gibt eine ganz gestörte Kapelle namens Attwenger. Das sind zwei Österreicher mit Ziehharmonika und Drumcomputer, die letztlich dummdoofe Volksmusik spielen, dabei aber mit Punkattitüde, jeder Menge Power und Humor. Ich muss mich dabei vor Lachen fast am Boden kringeln, weil sie so stumpfsinnige Drumcomputerrhythmen haben und diese an sich idiotische Musik mit solcher Inbrunst und Schamlosigkeit spielen. Fast jeder, dem ich das vorgespielt habe hat es einfach gehasst, ich denke man muss eine ganz spezielle Art von Musikhumor haben, um das zu mögen. Ich beziehe mich bei der Beschreibung vor allem auf das Album "2 most". Die anderen Sachen, die ich von denen gehört habe, waren experimenteller, aber auch nicht so lustig. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#19 erstellt: 17. Okt 2007, 22:01 | |||
Last.fm? Was ist das denn schon wieder neues? Ich gucke sofort! |
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zuglufttier
Inventar |
#20 erstellt: 18. Okt 2007, 10:01 | |||
Quetschenpaua wäre auch was besonderes http://hope-2000.org/smo/rumpel/sound/quetschenpaua/ Im Bereich IDM gibt es so oder so vieles neues zu entdecken, finde ich. Hier sieht man wunderbar ähnliche Musik http://www.musicplasma.com/ |
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chilman
Inventar |
#21 erstellt: 18. Okt 2007, 10:19 | |||
vielleicht könnte dir amon tobin gefallen, ist vielleicht nicht ganz so "krank" wie venetian snares, aber imho ganz nett anzuhören. |
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shiosai
Stammgast |
#22 erstellt: 18. Okt 2007, 10:28 | |||
Ich hatte mir bei Volksmusik etwas mehr vorgestellt als nur Akkordeon.. da gehört ja auch noch Zitter und Blasmusik dazu etc. Also musicplasma sieht schon recht nett aus, aber irgendwie ist die Musikauswahl doch recht Mainstream-orientiert. http://www.Last.fm hat darüber hinaus noch den Vorteil, dass man sich recht viel Musik direkt Probehören kann, solange die Labels (nicht zwingend mainstream) Samples bereitgestellt haben. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#23 erstellt: 19. Okt 2007, 08:47 | |||
Du meinst sicher "authentische" Volksmusik, sozusagen deutschsprachigen Ethno. Die komischen Attwenger sind mir nur so a propos eingefallen, die gehören natürlich in eine andere Ecke. Aber ich fürchte, die richtige deutsche Volksmusik ist immer noch recht nah verwandt mit der Musikantenstadelgülle. Wenn auch originaler und ohne Schlageringredienzen wird man vermutlich viel zu sehr Moik und co assoziieren, wenn man das hört, als dass man es genießen könnte. Mit elektronischer Musik kenne ich mich bislang wenig aus, weil ich, wie gesagt, das Gros dieser Stilrichtung gar nicht mag. Also mit "normalem" Techno, House, Trance, Big Beat etc. kann ich nicht viel anfangen. Wenn es dann aber atmosphärischer oder auch experimenteller wird, bin ich sofort hellhörig. Ist halt schwer, sich einen Überblick über eine Szene zu verschaffen, deren Großteil man von vorneherein gar nicht hören will. Daher bin ich Euren Tipps sehr dankbar! Was heißt den eigentlich IDM, ich kenn nur IBM??? |
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zuglufttier
Inventar |
#24 erstellt: 19. Okt 2007, 11:30 | |||
Ich hielt auch nie viel von elektronischer Musik und komme eher aus dem Bereich Punk bzw. Rock. IDM steht für Intelligent Dance Music. Guck mal bei wikipedia, dort bekommst du einen guten Überblick. Die elektronische Musik, die man sonst so zu Ohren bekommt, ist auch einfach nicht doll. Ist genauso mit Metal oder anderer Musik. Mainstream ist fast immer langweilig und eintönig. So ziemlich jede Musikrichtung wird interessant, wenn man die richtigen Interpreten kennt. Du musst mal zuhören, wenn Reportagen laufen Das ist immer toll, bei jeder zweiten kenne ich die Musik. Keine Ahnung warum aber gerade die nutzen sehr viel aus dem Bereich, den ich gerne höre. Teilweise aber auch Jungle bzw. neuerdings Drum ’n’ Bass. Diese Art von elektronischer Musik dient oftmals nicht dazu Tanzflächen zu füllen, sondern ist mehr für den sogenannten Home Listener (ich mag das Wort :)) gemacht, der Spaß daran hat, sich in bestimmte Gefühlswelten versetzen zu lassen und dabei auch immer wieder neue Dinge dabei entdecken möchte. |
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shiosai
Stammgast |
#25 erstellt: 19. Okt 2007, 12:31 | |||
Ja genau so etwas.. ich fürchte nur langsam, da muss man auf lokale Gruppen zurückgreifen, die man so nicht im normalen Fachhandel findet. Höchstens auf Samplern.Auf den ersten Blick positiv sind mir bisher die Sampler "Wetterpanorama-Musi" vom BR aufgefallen: http://www.br-online...ramabilder/index.xml aber obs das jetzt wirklich ist? Die Betonung auf "echt" lässt hoffen.
Gerade fürs Atmosphärische (ohne jetzt zu extrem Ambient zu sein) ist FSOL als Genre-Größe ein guter Einstieg (Lifeforms!!!). Ansonsten kommt es halt drauf, was für eine Atmosphäre du bevorzugst (und man braucht nicht unbedingt atmosphärische Musik für Atmosphäre)... Ich kategorisiere im Kopf alle meine Musik nach verschiedenen atmosphärischen bzw. emotionalen Apsekten, damit ich auch wirklich für jede erdenkbare Situation etwas habe, sei es nun das Abendessen des Ludwig XIV oder die Durchquerung von Sektor 3 im Gamma Tauri System mit einem Klasse 3 Frachter Also falls du etwas spezielles suchst Elektronische Musik ist vom Prinzip her sehr mächtig, weil man theoretisch alles machen kann, praktisch läuft es aber leider oft hinaus, dass ein-zwei Mann Gruppen ein paar Beats mit irgendwelchen Sequenzern hinklatschen, was sich natürlich auch oft sehr gut anhören kann, aber meistens doch irgendwo billig ist [Beitrag von shiosai am 19. Okt 2007, 12:33 bearbeitet] |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#26 erstellt: 19. Okt 2007, 12:40 | |||
Hahaha, sehr schön! Ich glaube, wir sind uns ähnlich... |
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shiosai
Stammgast |
#27 erstellt: 19. Okt 2007, 19:21 | |||
Schön wärs, bisher bin ich leider noch keinem begegnet, der in ähnlicher Art und Weise Musik sammelt |
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phade2
Schaut ab und zu mal vorbei |
#28 erstellt: 19. Okt 2007, 19:45 | |||
electronica spitz und kantig, viele breaks, aber irgendwie interessant hudson mohawke - trace, 2007 und hudson mohawke - free mo, 2007 _____________________________________________ suche Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack, meine Auswahl -> http://qewer.blogdns.org [Beitrag von phade2 am 19. Okt 2007, 19:59 bearbeitet] |
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zuglufttier
Inventar |
#29 erstellt: 19. Okt 2007, 20:10 | |||
Und wenn's ein bisschen düsterer und monotoner sein darf, dann hör mal was von Plastikman. Dabei sollte deine Anlage keine Probleme im Bassbereich haben... Ich hab die Alben "Consumed" und "Closer", gefallen mir beide gut, sind aber auch nichts für jeden Tag. Wäre schlimm, wenn's so wäre |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#30 erstellt: 19. Okt 2007, 20:37 | |||
Hm, ich glaube, meine Anlage hat keine Probleme im Bassbereich, aber vielleicht die Nachbarn... Höre gerade was von Plastikman auf dem neu-entdeckten Last.fm (praktische Sache, das!). Klingt ja interessant. Düster schon, aber so schlimm ja nun auch nicht. Also nichts, was einen gleich runterzieht, finde ich. Eher zu einem Nachtspaziergang anregt. Das verlinkte Stück von Amon Tobin hat mir auch gefallen. Womit ich nach wie vor bei den elektronischen Sachen schlecht zurecht komme, ist die fehlende Songstruktur. Die genannten Sachen sind ja schon verhältnismäßig abwechslungsreich, trotzdem oft ein sich nur wenig ändernder Rhythmus. Keine verschiedenen Parts, keine Refrains, kein Gesang oder sonstiges. Das ist für mich echt ungewohnt. Wobei ich ja nach Ungewohntem suche, schon richtig. |
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zuglufttier
Inventar |
#31 erstellt: 19. Okt 2007, 21:46 | |||
Bei vielen dieser Interpreten ist es der Aufbau der Songs, der die Sache, für mich zumindest, interessant macht. Es fängt einfach an, man nimmt an, es ist monoton aber nach und nach ändert sich was und am Ende klingt es womöglich vollkommen anders und vollkommen andere Parts erscheinen auf einmal. Das ist eigentlich der große Unterschied zu sonst. Sonst hast du ein recht striktes Schema mit Refrain, bisschen was anderes, Refrain, noch ein Part, Refrain, Refrain, Ende. Da ist es halt einfach anders gemacht. An dieser Stelle möchte ich noch Boards Of Canada erwähnen! Die finde ich wirklich großartig und beherrschen das, was ich gerade ansprach sehr gut. Gesang wirst du bei IDM nur extrem selten finden, denn der ist einfach nicht notwendig, finde ich. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#32 erstellt: 20. Okt 2007, 08:17 | |||
Ah ja, dann wird es ja interessant. Ich habe bis jetzt ja nur kurz reinhören können, bei so vielen Anregungen. Und fühlte mich zwischenzeitlich halt an die monotonen "Standard"-elektroniksachen erinnert. Aber wenn die Songs sich so entwickeln, wie Du beschreibst, dann bin ich hochinteressiert. Ich wollte jetzt auch nicht den Eindruck erwecken, ich legte wert auf den Standardaufbau mit Refrain und Strophe. Gar nicht, das waren nur Beispiele für eine Möglichkeit, Veränderung in ein Stück zu bringen. Und Veränderung schätze ich. Das ist etwas, was ich zum Beispiel an Klassik so faszinierend finde, dass die Stücke wirklich von der ersten bis zur letzten Note durchkomponiert sind, es häufig keine Wiederholung gibt, sondern jeder Takt neu durchdacht ist. |
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rene4711
Ist häufiger hier |
#33 erstellt: 20. Okt 2007, 08:45 | |||
Bisher noch nicht genannt, bei derartigen Anfragen aber immer gerne gehört: Bohren und der Club of Gore Eine Art düsterer Jazz mit 2 BpM. Zum Thema Drum'N'Bass lief mir vor kurzem eine durchaus erwähnenswerte CD von Terminal Sound System über den Weg, ungewöhnlicherweise auf dem sonst eher für Fake-Ethno-Sounds bekannten LabelExtreme. Wenn Du Deine Hörgewohnheiten mal komplett über den Haufen werfen willst empfehlen sich: Merzbow, bzw für das andere Ende des Frequenz-/Lautstärkespektrums Francisco Lopez. |
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shiosai
Stammgast |
#34 erstellt: 22. Okt 2007, 20:01 | |||
Heute ist eine entsprechende CD angekommen, recht angenehm und eingängige Sachen, kann man empfehlen. So in etwas die "Space Night" der Berge. kein Wunder wenn man bedenkt, für was die Sampler zusammengestellt wurden. Scheint mir so nebenbei die unpopulärste Musik im moderneren Medienzeitalter schlechthin zu sein (und passt perfekt in meine Sammlung). [Beitrag von shiosai am 22. Okt 2007, 20:02 bearbeitet] |
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shiosai
Stammgast |
#35 erstellt: 24. Okt 2007, 10:38 | |||
Ich hab mal gerade testweise etwas bunt gemischt 20 Tracks zusammengestellt, wenn auch wegen der Verfügbarkeit nichts allzu exotisches. Kann man alle (mit Infos etc) in zufälliger Reihenfolge hier durchhören, ggf. solange auf weiter klicken bis das gewünschte Lied ertönt: Playlist Vielleicht hilft es ja jemanden etwas neues zu finden. EDIT: Hier noch mal der Widgetlink, ist irgendwie kompakter : http://www.last.fm/widgets/playlist?user=ryo_tau [Beitrag von shiosai am 24. Okt 2007, 10:46 bearbeitet] |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#36 erstellt: 24. Okt 2007, 21:27 | |||
Oh ja, geniale Band! Ich habe sie mal live gesehen, war sehr schön. Wenn Du "düsterer Jazz" sagst, dann beziehst Du Dich wahrscheinlich auf die neueren Sachen, mit Saxophon. Die ja fast schon eingängig sind . Andererseits, wenn Du "2BpM" sagst, dann meinst du vielleicht doch die älteren Alben, insbesondere "Midnight Radio". Für alle dies nicht kennen: das ist die langsamste Musik, die ich je gehört habe. Es ertönt tatsächlich nur alle 10 Sek. oder so ein neuer Ton, ab und zu mal ein Schlagzeugschlag. Zunächst scheinen das einfach nur sehr lange, tiefe und irgendwie ganz angenehme Töne zu sein, aber wenn man die Platte ein paar mal gehört hat, dann kennt man die Melodien, die das eben doch hat und man kann sie sozusagen vorrausdenken. Man vervollständigt die Melodie antizipatorisch, während man die Töne nach und nach hört. Das ist ein geniales Erlebnis, eine völlig neue Art, Musik zu hören. Die ganzen anderen vorgeschlagenen Sachen höre ich mir in den nächsten Tagen mal in Ruhe an, ich gehe jetzt schlafen. Bin aber gespannt! |
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rene4711
Ist häufiger hier |
#37 erstellt: 27. Okt 2007, 09:49 | |||
Eigentlich suchte ich nur einen kurzen Slogan zur groben Beschreibung der Musik, ohne auf Details der einzelnen Veröffentlichungen eingehen zu wollen. Wobei eigentlich bei den neueren Sachen (Geisterfaust, Black Earth) sowohl der Jazzanteil (in Form von Saxophonbeigabe) als auch die Geschwindigkeit deutlich heruntergeschraubt wurden. Die "Sunset Mission" und die "Midnight Radio" wirkten meiner Meinung nach doch deutlich beschwingter. Letztere CD ist, imho, der perfekte Soundtrack zu spätabendlichen Fahrten durch neonbeleuchtete, fast menschenleere Städte. Und wo ich schon mal dabei bin (Falls Du durch weiter oben abgegene Anspiel-Empfehlungen noch nicht völlig verschreckt bist), hier noch zwei etwas zugänglicherer Tipps: Arbre Noir Hier werden Ambient-Soundscapes mit Tribal-Rythmen und Didgeridoo-Improvisationen zu einer absolut phantastischen Mischung verarbeiten. Fleur Die beiden Ukrainerinnen präsentieren einen zutiefst melancholischen Cocktail aus Neoklassik/-folk und Popmusik mit jeder Menge akkustischen Instrumenten (Flöten, Gitarren, Klavier, Geigen, usw.) und engelhaftem russischem Gesang. Ideale musikalische Untermalung für lange Bahnfahrten durch marode osteuropäische Länder. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#38 erstellt: 27. Okt 2007, 19:03 | |||
@Shiosai: Und wie ist die Volksmusik? Ist das etwas, das Du tatsächlich mit Genuss hören kannst oder eher für die Vollständigkeit der Sammlung? Ich glaube, mir würde es nicht gefallen, aus oben genannten Gründen. @Renee4711: Hm. Mir fällt auf, dass ich die Entwicklung von B.&d.c.o.g. gar nicht mehr weiterverfolgt habe. Gut dass Du mich daran erinnerst. Für mich waren Midnight Radio und Gore Hotel die "älteren" Sachen, Sunset Mission "die neueren". Ich fand Sunset Mission durch das Saxophon wesentlich eingängiger als Midnight Radio. Irgendwie habe ich einerseits verpasst, die neuen Alben zu hören, andererseits irgendwie vorrausgesetzt, dass die jetzt immer so jazzig klingen werden. Doof. Ich habe mir gleich eins der neuen Alben bestellt! Merzbow und Lopez: ist interessant, so "Geräuschmusik". Natürlich nichts für jeden Tag. Faszinierend, wie man plötzlich nicht mehr weiß, was aus den Lautsprechern kommt und was durchs Fenster von draußen hereindringt. Falls Du noch mehr in dieser Richtung suchst (und noch nicht kennst): Denis Smalley macht auch so Zeug. Alltagsgeräusche aufgenommen und elektronisch verfremdet. Deine beiden neuen Tipps waren auch sehr interessant: Arbre Noir gefielen mir ganz gut, wenn auch ich sie teilweise etwas steril klingend fand. Das sind elektronische Beats oder? Jedenfalls klang es mir so - ein etwas natürlicherer Klang würde dem ganzen finde ich noch besser stehen. Trotzdem gut! Und Fleur?! Ja was war denn da los? Ich dachte als erstes und sofort: igitt wie kitschig! Viel zu lieblich und verspielt, nur was für 14-jährige Mädchen auf dem Mittelaltertrip. Aber ich ließ es noch eine Weile laufen. Warum eigentlich? Und dann hat´s mich irgendwie gefangen genommen. Eingelullt. Verzaubert. Wie wenn man sich verliebt und erst mal dagegen wehrt. Großartig! Sollte ich je einen Liebesfilm drehen weiß ich schon, was der Soundtrack wird. |
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shiosai
Stammgast |
#39 erstellt: 28. Okt 2007, 13:57 | |||
Hab ich ja eigentlich schon weiter oben geschrieben, was ich von der Musik halte. Und ja, ich kann sie sogar mit Genuss hören. Objektiv gibt es gar nichts an dieser Musik auszusetzen. Ist zwar alles recht harmonisch und eingängig, aber trotzdem nicht simpler oder einfacher als so die typische pop-/elektronische Musik... eher noch komplexer. Mit Schlager hat das ganze zum Glück nichts zu tun. Es sollte einem nur klar sein, dass diese Art der Musik erstmal mit extremen Vorurteilen behaftet ist. Wie weiter oben geschrieben, würde ich die Musik-Mischung im Ganzen als eine "SpaceNight" der Berge bezeichnen, falls dir der Begriff SpaceNight was sagt. Um (positive) Assoziationen zu der deutschsprachigen Alpenregion zu erwecken (bzw. die entsprechende Atmosphäre zu erschaffen), fällt mir jetzt erst mal nichts besseres ein. Für etwas mehr Variation werde ich mir vielleicht sogar noch eine zweite CD bestellen um das Thema erstmal abzuhaken. EDIT: http://youtube.com/watch?v=duRIWrrZ14c [Beitrag von shiosai am 28. Okt 2007, 13:59 bearbeitet] |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#40 erstellt: 28. Okt 2007, 14:38 | |||
Musik ist ja sowieso total subjektiv. Ich meine, es gibt soviel Musik, die objektiv extrem komplex und anspruchsvoll ist, die mir aber trotzdem nicht gefällt. Es kommt ja auf die Stimmung an, die es in einem auslöst. So rein ästhetisch bin ich ohnehin kein Freund der Alpenkultur. Die Landschaft selbst ist toll, aber auch Trachten, geschnitzte Balkons, Gamsbärte und all das lösen in mir einiges Unbehagen aus. Insofern macht mir Musik, mit der ich diese Ästhetik assoziiere halt auch keinen Spaß. Das hat aber nichts mit Vorurteilen zu tun, finde ich. |
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chilman
Inventar |
#41 erstellt: 28. Okt 2007, 21:39 | |||
@rene4711: danke für den tip mit bohren&der club of gore, hab grad mal auf der website in die demos gehört, fand ich äusserst genial, wollt ich nurmal gesagt haben |
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rene4711
Ist häufiger hier |
#42 erstellt: 31. Okt 2007, 20:36 | |||
Auch in der Geräuschmusik gibt`s durchaus Unterschiede. Bei Merzbow spielt (laut Eigenaussage) die Lautstärke eine wesentliche Rolle, so dass man sein Material am besten live geniessen sollte, da man seinen Nachbarn oder der Anlage eine wirkungsvolle Lautstärke nicht gerne zumuten mag. Aber dann wirkt es in guten Momenten wirklich bewustseinserweiternd, wie ich bei einem Konzert in einem hannoveranischen Museum feststellen durfte. Die wohl aufgrund des Ortes ebenfalls anwesende Kulturschickeria verliess dementsprechend auch nach wenigen Minuten entsetzten Ohrenzuhaltens fluchtartig den Ort des Geschehens. Den Namen Denis Smalley kenne ich nur von dem Label "Empreintes Digitales", welches ich in erster Linie als "Musique Concrete"-Label in Erinnerung habe, was mir allerdings nicht so zusagt. Ich mag da mehr den "Wall of Sound"-Effekt, bzw wenn schon Geräusche mit realem Hintergrund, dann bevorzuge ich eher Fieldrecordings (wie z.B. die hervorragenden Aufnahmen von Chris Watson oder die Aufnahmen von Geir Jenssen von seiner Besteigung des Cho Oyu).
Soweit ich weiss waren sie auf den ersten drei Alben rein elektronisch, seit neustem haben sie aber auch einen Percussionisten (wie auch das Video von der Webseite zeigt). Da ich sie allerdings leider noch nie live gesehen habe, weiss ich auch nicht genau wieviel nun analog eingespielt wurde. Stilistisch ähnlich gelagert, wenn auch mit deutlich weniger "Pop-Appeal", dafür mit echter Percussion sind viele Arbeiten von Steve Roach (z.B. Artifacts oder Mantram). |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#43 erstellt: 01. Nov 2007, 22:10 | |||
Ein Konzert von Lopez muss ja auch sehr interessant sein, wenn man mal die Beschreibung auf der Homepage liest. Ist ja anscheinend ein Gesamtkunstwerk. Klar gibts Unterschiede. Merzbow erschienen wesentlich aggressiver, Lopez eher meditativ. Von Smalley habe ich nur eine CD, auf der wurden field recordings gemacht, nämlich vor allem wohl von Wasser, das in verschiedene Gefäße gegossen wird, dabei dann noch Flugzeuge und so, diese dann aber noch mal nachbearbeitet. Das ist auch recht ruhig und meditativ. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#44 erstellt: 08. Nov 2007, 22:27 | |||
Man, da habt ihr ja was angerichtet: ich bin verliebt. Ich kann nicht mehr ohne Fleur. Ich habe die CD schon mehrmals durchgehört. Habe mich zwischendurch gezwungen, auch mal zwei andere CDs zu hören, aber die Sehnsucht hat mich dann gleich wieder dazu gezwungen, meine lieblichen Freundinnen einzulegen. Bei der Arbeit denke ich an sie und bin voll Vorfreude auf die Rückfahrt, wenn sie mich wieder umschließen. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Musik hat mich schon zu Tränen gerührt oder in höchste Spannung versetzt, mich aufgeregt oder benebelt, mich in meinem Atheismus erschüttert oder eingeschläfert. Aber noch nie zuvor war ich in Musik verliebt! Was habt ihr da angerichtet? |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#45 erstellt: 10. Nov 2007, 19:23 | |||
Neu in meinem Musik-Kosmos: Gagaku Zunächst befremdlich, hat es doch eine faszinierende Spannung in sich, finde ich. |
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shiosai
Stammgast |
#46 erstellt: 11. Nov 2007, 11:28 | |||
Sehr schön, fehlt mir noch in meiner asiatischen Sammlung! Hast du ein spezielles Album im Hinterkopf? |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#47 erstellt: 12. Nov 2007, 19:19 | |||
Leider noch nicht. Beim Suchen trifft man auf Kompositionen von Olivier Messien, aber der hat vermutlich nur etwas im "Gagaku-Stil" geschrieben. Wo man Originalmusik findet, habe ich noch nicht raus. Denn das You-tube-Zeug ist ja von der Klangqualität furchtbar. |
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shiosai
Stammgast |
#48 erstellt: 12. Nov 2007, 19:55 | |||
Schade, bei Amazon findet sich ja einiges... aber bei solchen Sachen weiß man ja leider nie so recht, was die nun taugen. Da habe ich schon genug schlechte Aufnahmen hier rumliegen:( Außerdem bekomme ich schon wieder Entzugserscheinungen und dabei habe ich meinen Wunschzettel (also die Ideensammlung) erst leer gemacht und noch kaum wieder aufgefüllt. |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#49 erstellt: 29. Nov 2007, 21:02 | |||
Kann jemand gute Klezmer-Musik, abgesehen von Giora Feidman, empfehlen? |
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RobbyBobbyGroggy
Stammgast |
#50 erstellt: 02. Dez 2007, 20:00 | |||
Hm, noch mal zur Reaktivierung... Authentische Klezmermusik würde mich interessieren. Aber eventuell auch so "Balkangroove" oder wie auch immer man neueres Zeug mit viel Energie und orientalischer Kante nennt... |
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shiosai
Stammgast |
#51 erstellt: 20. Feb 2008, 00:31 | |||
Such mal nach "Naftule Brandwein". Bin ich vor kurzem drüber gestolpert, sehr authentisch und gut. |
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