Deine 3 Alben für die Insel?

@enfis. Wenns nur 3 sein dürfen: lass die Platten.
Grüße
Olsoundb
Life is NOT about FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

Hier zu meinen Beweggründen für die Mitnahme meiner Auswahl (#46, Foxtrott ersetzt durch King Crimson):
Ganz generell gilt, dass bei allen drei Alben das Veröffentlichungsdatum weit zurückliegt. Seit vielen Jahren haben mich diese Alben begleitet und in den unterschiedlichsten Lebensphasen ihre Bedeutung für mich gehabt, ich kann sogar sagen, sie sind heute für mich wichtiger als je zuvor. Auch daran mache ich persönlich die Bedeutung eben dieser ganz besonderen Musik für mich fest. Nix gegen gute und unterhaltsame Mucke, aber für die Insel brauch ich mehr. Wer weiß, was uns dort erwartet

Bob Dylan – Blood On The Tracks

Dylan ist für mich ganz einfach der begnadetste Geschichtenerzähler und Texter. Keiner ist so vielseitig, unberechenbar, überraschend und unterhaltend wie er. In „Blood On The Tracks“ sind für mich genau diese Eigenschaften vertreten. Die Stories im vollkommen unterschätzten „Lily, Rosemary And The Jack Of Hearts“ oder in „Tangled Up In Blue“, genauso wie die ätzenden Texte in „Idiot Wind“ oder die Bilder in „Shelter From The Storm“ suchen ihresgleichen. Faszinieren mich bis heute und das vor einem genialen musikalischen Hintergrund. Nicht zu toppen und das nach 40 Jahren.

Für die beiden folgenden Alben

King Crimson – In the Court Of The Crimson King
Van der Graaf Generator – The Least We Can Do Is Wave To Each Other

gilt, dass sie mich nach dem ersten Hören (vor vielen Jahren also schon) einerseits etwas ratlos, gleichzeitig aber fasziniert zurückgelassen haben. In meiner langen Sammlerlaufbahn habe ich immer wieder festgestellt, dass dies generell nicht die schlechtesten Voraussetzungen dafür sind, dass Musik große persönliche Bedeutung gewinnt. In diesem Fall war das auch so. Für mich ist dies Musik, die es absolut nicht zulässt, sich mit irgendetwas anderem als konzentriertem Zuhören zu beschäftigen. Musik für den Kopf, die dich aber gleichzeitig auch auf physischer Ebene packt, nur eben anders als andere. Unglaublich vielfältig, manchmal verstörend, virtuos gespielt und stimmungsvoll. Wenn die letzten Töne verklungen sind, befinde ich mich immer in einem Zustand des tief Durchatmens und Wissens „okay, das ist es, genau so muss es sein“.

Gruß
Desmarees

Dieser Thread wird von Beitrag zu Beitrag interessanter.
Es wird eine tolle Zeit auf der Insel werden!

Die Liste der Inselplatten habe ich nun nachfolgend aktualisiert.
Die Teilnehmer, welche bereits die Gründen ihrer persönlichen Medien-Auswahl erläutert haben, deren Usernamen habe ich mit "#" gekennzeichnet.

Nach meinen Recherchen fehlen demnach - von 22 Insulanern - noch ihre kurzgefassten Auswahlbegründungen! Also los, traut Euch!

Bitte meldet Euch per PM, wenn der Fehlerteufel zugeschlagen haben sollte, ich werde es dann hier - in diesem Beitrag - umgehend korrigieren.

Enfis #
The Beatles – Revolver
Rainbow – Long Live Rock'n'Roll
Pat Metheny Group – Same

Grendel82 #
Pink Floyd – The Dark Side Of The Moon
Yes – Yessongs
Dream Theater – Metropolis Pt. 2, Scenes From A Memory

Ozone #
Jewel - Spirit
Antonin Dvorak: Symphonies Nos. 8 & 9 - Kubelik
Kram – Mix Tape

Beaufighter
Chuck Berry – Rockin'
Deep Purple – 24 Carat Purple
The Golden Earring – Eight Miles High

schmiddi #
Supertramp – Crime Of The Century
The Alan Parsons Project – Tales Of Mystery And Imagination
BAP – bess demnähx

jottklas
Bob Dylan – Desire
Suzanne Vega – Solitude Standing
Wishbone Ash – Live Dates

*Revenant
Metallica – Kill 'Em All
Depeche Mode – Black Celebration
Kiss – Alive II

Igelfrau
David Sylvian – Secrets Of The Beehive
Jamie Woon – Mirrorwriting
Seal – Best 1991-2004

0300 Infanterie
Adele – 21
Pink Floyd – The Wall
Die Ärzte – Das ist nicht die ganze Wahrheit

doofernickname
Portugal The Man – The Satanic Satanist
Black Sabbath – Paranoid
Sweet Smoke – Just A Poke

PLOS #
Tom Waits – Mule Variations
Iron Maiden – Live After Death
Dire Straits – Alchemy

Archivo
Billy Joel – The Stranger
Ayreon – Into The Electric Castle
Journey – Escape
(Dead Can Dance – Within The Realm Of A Dying Sun)

UVox
Ultravox – Rage In Eden
Joe Jackson – Body And Soul
Bruce Springsteen – The River

arnaoutchot #
The LA4 – Pavane Pour Une Infante Defunte
Tsuyoshi Yamamoto Trio – Midnight Sugar
Charlie Byrd – Direct Disc Recording

Jason King
Witthüser & Westrupp – Bauer Plath
Genesis – Foxtrot
Yes – Close To The Edge

Desmarees #
Bob Dylan – Blood On The Tracks
Van der Graaf Generator – The Least We Can Do Is Wave To Each Other
King Crimson – In The Court Of The Crimson King

Jugel #
Jimi Hendrix Experience – Electric Ladyland
Pink Floyd - Wish You Were Here
Dadawah - Peace And Love

a.j.jones
Bob Marley – Legend
Matisyahu – The Very Best Of
Korn - Greatest Hits Vol.1

Sirvolkmar
Sweet – The Golden Greats
Slade – The Story Of
Marc Bolan & T. Rex – Pop Chronik

James Osterberg
The Stooges – Same
Grateful Dead – American Beauty
The Germs – GI

1-0-1 #
Axiom Of Choice – Niya Yesh
Martha Argerich – The Legendary
Janis Joplin – Farewell Song

spachtelbob
Karate - 595
Led Zeppelin - First
Radiohead - Pablo Honey

CaptainKirk23 #
Marillion - Seasons End
Red – End Of Silence
Sylvan - Posthumous Silence

robodoc
Thomas Wilbrandt – The Electric V.
Joe Bonamassa / Beth Hart– Don't Explain
Glenn Gould – The Goldberg Variations (J.S.Bach)

chriss71
Derek & The Dominos – Layla
Bruce Springsteen – Born To Run
Amos Lee – Mission Bell

rudi2407
Roger Hodgson – In The Eye Of The Storm
U2 – Rattle And Hum
AC/DC – Highway To Hell

mroemer1
CCR - The Concert
Judas Priest - Live
Taste - The Best Of

Kampfkeks12321
Future World Music - Water, Earth and Fire (Music For Motion Picture)
Audiomachine - Millennium (Music For Motion Picture)
John Powell - How To Train Your Dragon (Music For Motion Picture)

dkeramikfuzzi
Roger Water – Amused To The Death
Loreena McKennit – An Ancient Muse
Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway

Hifigourmet
Eagles - Hell Freezes Over
Jennifer Warnes - Famous Blue Raincoat
Carolin No - Favorite Sin

brevol #
Sampler - Dream Injection Vol. 3
Sampler - Moonraker Vol. 1
Patrice - Nile

derkleinekolibri #
Wo Fat - The Conjuring
Pervy Perkin - Ink
GMO Vs. DENSE - Equation

Ramones Mania #
Ramones - It's Alive
Dream Theater - Live At Budokan
Kraftwerk – Minimum-Maximum

bobek
Pat Metheny & Anna Maria Jopek - Upojenie
Sophie Zelmani - A Decade Of Dreams 1995 – 2005
Son Köprü – The Last Bridge

Zed Leppelin #
The Who – Tommy
Frank Zappa & The Mothers Of Invention - Uncle Meat
Jon Lord - Sarabande

gelini71 #
Porcupine Tree - Deadwing
Tears for Fears - Songs from the big Chair
Radiohead - OK Computer

olsoundb #
Wendy Carlos - Switched-on Bach
Saracen - Heroes, Saints & Fools
Topas – s/t

Kurt Lennon
Bob Marley - Babylon By Bus
Deep Purple - Made in Japan
The Clash - London Calling

Hüb' #
Johnny Cash – American Recordings IV
Bruce Springsteen - The Ghost of Tom Joad
Hot Water Music – No Division

Hi Enfis. Kniest dich ja richtig rein; Klasse.
Mittlerweile eine ganz schöne Auswahl. Jetzt mach mal eine alphabetische Liste, von A - lan Parsons bis Z - appa. Edit: den vorherigen Satz bitte ncht ernst nehmen! :D. Machst dir sowieso schon viel Mühe.
Grüße an alle
Olsoundb
Life is NOT about FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

Bisher hat noch niemand von uns Klassik im Gepäck wenn ich das richtige überblicke. Schade, so fällt wohl ein Großteil der Vinyl-Pest zum Opfer.

Hi Ozone und alle anderen natürlich auch. Ja, ist mir auch schon aufgefallen, das mit der Klassik. Fehlt aber noch mehr, z. B. richtig Rap / Hip-Hop. Was mir persönlich aber nicht unbedingt abgeht . Oder echtes Country & Western. Hör ich ganz gern mal, aber wusstet ihr, dass C&W die Musik ist, bei der es die meisten Selbstmorde gibt? Muss also auch nicht sein. Wir wollen ja schließlich die Insel-Bevölkerung nicht vorzeitig dezimieren, odda? Überhaupt die Folk-Ecke - auch noch nichts wirklich Relevantes bisher.
AAABBBEEERRRRR: das, was bisher in diesem thread geboten wurde zeigt ganz klar, dass wirklich ALLE hier Anwesenden ein tiefes Verständnis für Musik haben. Ist ja auch verdammt schwer, sich für nur 3 Sachen zu entscheiden.
Grüße an alle
Olsoundb
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Mit Rap/Hip-Hop kann ich nichts anfangen, jegliche Scheibe davon würde bei späteren Ausgrabungen auf der Insel im Originalzustand erhalten sein.
Bei Country und Western gäbe es allerdings bei mir schon zwei Kandidaten zum mitnehmen. Alison Krauss & Union Station - Paper Airplane oder etwas treffender John Prine - In Spite Of Ourselves. Zum Glück nimmt Frank wenigstens die Johnny Cash mit, obwohl mir die Ain't no grave einen kleinen Ticken besser gefällt.

danke an christoph für die zusammenstellung, langweilig wird es so wohl nicht werden.

das mit der klassik können wir vermutlich verschmerzen, auch wenn ein schönes requiem gut rein passen würde - eigentlich hätte ich gedacht, dass hüb' klassik cds mit an bord bringt, aber cash und springsteenn sind mir da doch lieber

hip/hop cds kommen höchstens zum frisbee spielen in frage

ach ja - bei meinen nselplatten gab es noch eine veränderung:

PLOS (Beitrag #164) schrieb:

Tom Waits MUSS mit ! ob es Closing Time sein muss? Das hängt von meiner jeweiligen Tom Waits Phase ab. Im Augenblick würde ich eher zur Mule Variations tendieren - neben den wunderschönen Balladen (zB Hold On, Take it with me) bekommt auch den unbequemen Tom Waits (großartig: Eyeball Kid, Filipino Box Spring Hog). Also Christoph bitte umpacken

PLOS (Beitrag #210) schrieb:

das mit der klassik können wir vermutlich verschmerzen, ..

Nein, das geht nicht. Wenn es keine von der Sonne verwöhnte Insel werden sollte, aufgrund Navigationsfehler, warum auch immer, sondern eine in den Roaring Fourties, hätte ich gern was Klassik dabei.
Schweren Herzens tausche ich daher Pink Floyd - WYWH gegen



Dvorak: Symphonies Nos. 8 & 9 - Kubelik

neiiiiiiiiiiin nicht wywh tausche lieber jewel

@PLOS / Micha
Ich hab's geändert.

Es werden auch keine HipHopper ausgeschlossen, wenn sich einer "Reif für die Insel" fühlen sollte!
Die Liebhaber anderer Genres sind genau so auf der Insel willkommen wie die Jazz-, Rock-, Pop-, ....etc-Liebhaber, !
Intolleranz und erst recht Mobbing wird mit Inselverweis bestraft!

Enfis (Beitrag #213) schrieb:

Intolleranz und erst recht Mobbing wird mit Inselverweis bestraft! :KR

Aber die Platten bleiben da!

na ja... haha.. hat ja keiner was dagegen, wer welche 3 Scheiben mitnimmt . Es ist halt nur aufgefallen, dass kein Hip-Hop bisher aufgetaucht ist . So wie es aussieht ist das auch nicht der große Favorit. Zum Glück für gewisse Teilnehmer in diesem thread; mich eingeschlossen.
Grüße (und nicht gleich alles bierernst nehmen)
Olsoundb
Life is NOT aobut FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

@Ozone / Jörg
Ich hab's auch geändert. Wirklich eine harte Entscheidung! Sogar ein Verlust!

@Grendel
Natürlich bleiben Die Platten da!
Diese würden die Rückfahrt eh nicht überstehen, ....im Kayak.

Ozone (Beitrag #211) schrieb:

Dvorak: Symphonies Nos. 8 & 9 - Kubelik

Auch nicht schlecht. Aber erkläre mir bitte, warum Chopin für dich keine Klassik ist

@chris: danke und leinen los!

(mal unter uns, jörg merkt es bestimmt nicht wenn du heimlich die wywh wieder zurück legst.. sonst werde ich leider schmuggeln müssen )

Grendel82 (Beitrag #214) schrieb:

Aber die Platten bleiben da!

Na gut. Könnte ja mal ein Frisbee kaputt gehen.

@Micha: Die Jewel bleibt. Pink Floyd haben wir noch zur Auswahl was mit dabei.

Dvorak: Symphonies Nos. 8 & 9 - Kubelik
Warum diese? Ich meine es war Frank der es treffend formulierte, es ist eines der eingängigsten Werke klassischer Musik. Die Aufnahme von Kubelik wirkt nicht träge sondern kommt zuweilen ungestüm daher. Auch schon auf langen Autofahrten auf Dauerschleife gehört und entsprechend den vorbei flitzenden Landschaften für absolut passend empfunden. Darf sich gern auf den Insel-Klassik Tagen angehört werden.

@101: Hab ich was mit der Chopin übersehen? Hatte mich an der letzten Liste von Chris orientiert. Wenn übersehen bitte ich um Entschuldigung.

Edit: Martha Argerich!!! Übersehen, tut mir leid.

@Micha
Es wird sicherlich noch jemand teilnehmen, der dieses wunderbare Album von Pink Floyd mitnimmt.
Keine Panik!

Na gut, dann sage ich mal ein paar Worte zu meiner Auswahl.
Ich war ja (nach Enfis) der erste, und konnte so unbelastet auswählen.


Dark Side Of The Moon, eine Scheibe, die unbedingt dabei sein muss. Das hat nicht nur damit zu tun, das ich fast alle Songs total genial finde und das ganze Album einfach ein Gesamtkunstwerk ist, sondern auch damit, dass ich zu diesem Album auch eine starke emotionale Beziehung habe. Wie ihr euch denken könnt, hat das mit einem Mädchen zu tun (mit dem ich 1977 mal ein paar Monate liiert war).
Dazu fällt mir noch eine kleine Geschichte ein: besagte Freundin hatte eine alten leicht defekten Dual-Plattenspieler. So war zum einen die Endabschaltung irgendwie kaputt, was zur Folge hatte, dass es am Ende einer Plattenseite immer wieder von vorne los ging. Kann praktisch sein, wenn man gerade keine Zeit/Lust hat, die Platte zu wechseln. Dummerweise war aber auch noch die automatische Positionierung kaputt, so dass der Tonarm immer erst ungefähr beim Single-Aufsetzpunkt aufsetzte, was bei einer LP so ungefähr den letzten fünf Minuten entsprach. So kommt man dann in den Genuss, stundenlang nur "The Great Gig In The Sky" zu hören.
Danach kann man's dann entweder nicht mehr hören, oder man kann ohne nicht mehr leben.


Yessongs, eine der allerersten Platten, die ich mir als Schüler geleistet habe, gekauft bei Govi in Hannover, ich glaube für DM 29.
Enthält wirklich fast alle Supersongs der frühen Yes, z.B. "Heart Of The Sunrise", "I've Seen All Good People" und natürlich "Close To The Edge". Mir persönlich gefallen die Live-Versionen besser als die dazu gehörigen Studio-Versionen, liegt vielleicht aber daran, dass ich die Studio-Versionen erst viel später kennen gelernt habe. Ich weiß nicht wieviele hundert oder tausend Male ich dieses Album schon gehört habe, und immer wenn man denkt, jetzt kennt man wirklich alle Töne, entdeckt man wieder ein paar neue. Ein Album, dass meinen Musikgeschmack fürs Leben geprägt hat.
Und auch wegen der Länge (3 Scheiben) natürlich prädestiniert für die Insel, bei dieser grausamen Mengenbeschränkung.


Und dann: Metropolis Pt. 2.
Das einzige Album, das es in meine persönlichen Top-Twenty geschafft hat, das nicht aus den 70er oder 80er Jahren ist. Das will schon was heißen. Auch dieses Album ist ein Gesamtkunstwerk, in dem eine ziemlich schräge Story genial umgesetzt wurde (habe ich schon erwähnt, dass ich Konzeptalben liebe?). Und im Gegensatz zu vielen anderen DT-Alben, wird hier nicht nur geknüppelt, sondern wir haben hier einen wirklich sehr gelungenen Mix aus langsamen, schnellen, harten, gefühlvollen, und ... und ... sonstigen Songs. Es findet sich wirklich alles, was Musik interessant macht. Über die außergewöhnlichen handwerklichen Fähigkeiten der Instrumentalisten braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, und selbst La Brie singt auf diesem Album ganz ordentlich. Der härtere Gegenpol zu DSOTM.

Enfis (Beitrag #216) schrieb:

@Ozone / Jörg Ich hab's auch geändert. Wirklich eine harte Entscheidung! Sogar ein Verlust!

Stell' Dir vor auf den Insel-Klassik Tagen läuft nur eine einzige Scheibe. Das heißt Micha und Frank kommen evtl. zum Grillen, trinken ein Bier und sind dann gleich wieder weg. Das geht natürlich nicht.

@Grendel: Besten Dank für die Beschreibung. Zum Glück haben heutige Abspielgeräte eine Repeat Funktion.

Ich bin mal in mich gegangen und werde das Angebot des "ausleihens" annehmen - also "Tales of Mysterys" geht zurück ins Regal, stattdessen nehme ich:

Radiohead - OK Computer



Ich gebe zu - mit Radiohead hatte ich so zu Anfang meine lieben Probleme, vor allen die weinerliche Stimme von Thom York ging mir tierisch auf den Keks. Irgendwann zu Weihnachten bekam ich von meiner Frau die CD Gesamtbox von Radiohead mit allen Alben ihrer EMI Zeit geschenkt (keine Ahnung wieso sie darauf kam mir das zu schenken). Irgendwann fing ich da an mich da durchzuarbeiten, mit "Pablo Honey" und "the Bends" konnte und kann ich nicht viel anfangen aber "OK Computer" packte mich dann. Ein riesiger Berg von Kreativität verpackt in 50 Minuten Musik. Wunderschöne Melodien die aber wiederum so zerfahren sind das man sie nicht direkt bemerkt, vielschichtige Arrangements und kein Hit mit Radiotauglichen Refrain. Und auf einmal machte auch die weinerliche Stimme von Thom York Sinn :D.
Ich bezeichne selten ein Album als Meisterwerk aber das hier ist für meine Ohren eines. Wird niemals langweilig, man entdeckt sogar immer wieder was neues.

Vielen Dank, Christoph, für die aktualisierte Überischt.
Umpacken wollte ich ja; die Stranded von Roxy Music soll raus. Und der Ersatz, nämlich Legend von Bob Marley, ist schon an Bord. Aber was sehe ich? Wish You Were Here von Pink Floyd fehlt ja tatsächlich noch. Und das ist es Muss, Muss und Muss.



Pink Floyd - Wish You Were Here
(Konkret greife ich zur MCh-SACD, denn in Surround kommt das Album noch einmal eine Klasse besser als sowieso schon.)
Aber warum? Nun, ich habe sie am Tag nach dem Erscheinen erstmals gehört; am gleichen Tag ging nämlich nicht, denn da war ich auf´m Standesdamt . Aber dann kam dieses Album immer und immer wieder an meine Ohren. Knapp 45 Minuten, von denen keine einzige zu viel ist. (Länger dürfte das Album aber auch nicht sein.) Auch wenn die Keyboards dominieren, kommen die anderen Instrumente nicht zu kurz. Langsam und getragen gibt sich die Musik über weite Strecken, aber dann geht auch wieder mal die Post ab. Von vorne bis hinten einfach supper, da stimmt alles, jeder einzelne Ton ist optimal. Und auch fast vierzig Jahre nach der Veröffentlichung kommt diese Mutter aller Inselplatten frisch und unverbraucht daher.
Live hat Pink Floyd dieses Werk nahezu identisch dargeboten - zumindest im Januar 1977 in der Frankfurter Festhalle. Obwohl ich die Platte vor meinem Konzertbesuch schon ungezählte Male (in den unterschiedlichsten Stimmungen und an den unterschiedlichsten Orten/Umgebungen) gehört hatte, konnte ich keinen Unterschied feststellen.
Und um die Glückseligkeit perfekt zu machen, ist das Album dann auch noch klangtechnisch allererste Sahne.

Gruß
Jugel

Jugel (Beitrag #224) schrieb:

Aber was sehe ich? Wish You Were Here von Pink Floyd fehlt ja tatsächlich noch. Und das ist es Muss, Muss und Muss.

Nun sind hoffentlich wieder alle zufrieden. Vielen Dank für die MCh-Version Jugel!

@Grendel
Vielen Dank für deine nachträglichen Ausführungen bzw. Auswahlbegründungen. Emotionale Gründe finde ich immer am interessantesten und gehen mir auch jedesmal nahe.


@Jugel / Jürgen
Es freut mich sehr, dass Du nun selber eins deiner persönlich wichtigsten Alben mitnehmen kannst.
Ich würde es mir gerne ausleihen, da ich diese Version noch nicht kenne.

@PLOs / Micha
Siehste?

@gelini71 / Marc
Eine gute Entscheidung.

Ich habe euere Änderungen, sowie den Status (#) wieder nachträglich in Beitrag #205 korrigiert.

Enfis (Beitrag #205) schrieb:

Dieser Thread wird von Beitrag zu Beitrag interessanter. The Beatles - Revolver Pat Metheny Group – Same oder American Garage Yes – Yessongs Supertramp – Crime Of The Century oder Breakfast in America The Alan Parsons Project – Tales Of Mystery And Imagination Bob Dylan – Desire Tom Waits - Closing Time oder Rain Dogs Joe Jackson – Body And Soul oder Night and Day Genesis – Foxtrot, Nursery Cryme oder Lamb Lies Down (v.a. erste LP oder CD) King Crimson – In The Court Of The Crimson King, Lizard oder Red Jimi Hendrix Experience – Are You Experienced oder Electric Ladyland Pink Floyd - Wish You Were Here Grateful Dead – American Beauty oder Reckoning Led Zeppelin - LZ I oder IV Glenn Gould – The Goldberg Variations (J.S.Bach) Derek & The Dominos – Layla AC/DC – Highway To Hell The Who – Tommy Frank Zappa & The Mothers Of Invention - Absolutely Free oder Uncle Meat oder Roxy and Elsewhere Bob Marley - Live at. the Lyceum oder Babylon By Bus Deep Purple - Made in Japan oder Machine Head Johnny Cash – American Recordings III oder IV

Nachdem meine Auswahl der Jazz-Platten doch eher etwas exzentrisch war, hab ich mal aus den vorhandenen Nennungen eine Datenbasis zusammengestellt, aus der ich drei Inselplatten mehr aus dem Rock-Bereich wählen könnte. Wie schwer das ist, zeigt die bearbeitete Liste, mir fielen fast zu jedem Namen alternative Platten ein, die ebenfalls auf die Liste könnten. Und viele Namen fehlen noch völlig. Werde mal weiter nachdenken, aber auf drei Platten werde ich mich nie festlegen können.

ich bin sehr erleichtert - dank an jugel für wywh

Okay ich opfere mich, da es um Klassik geht . Dummheit muss bestraft werden . Als ich meinte "lass die Platten", sollte das heißen "vergiss die CDs" und "lass die Platten drin". Meine Schuld ! Jetzt kommen eben die CDs mit auf die Insel . Nun hat man allerdings schon mehrfach die Option eines Wechsels wahrgenommen und da man es Micha und Frank nun wirklich nicht zumuten kann, wegen nur EINER einzigen klassischen Scheibe anzutanzen, würde ich gerne einen meiner Lieblinge tauschen . Enfis, nimm bitte die "AYREON - Actual Fantasy" raus. Unser geschätzter Gast Archivo hat von Ayreon ja noch die "Into The Electric Castle" im Gepäck, die auch wirklich erstklassig ist . Für die "Actual Fantasy" setze ich dann die Scheibe "Switched-on Bach". Das ist die wohl meist verkaufte Klassik-Platte überhaupt . Dazu die weltweit erste Platte mit Synthesizer . Moog-Synthesizer, um genau zu sein. Der eigentliche Erfinder des Synthesizers ist ein gewisse Walter Carlos, Musikprofessor, musikalisches Genie und Technik-Fan, der 1957 damit begann, Musikmaterial elektronisch umzusetzen. Er träumte davon einen elektronischen "Musik-Zusammensetzer" zu spielen . 1964 begannen er und der kongeniale Ingenieur Robert Moog damit, so ein Ding für W. Carlos zu bauen . 1966 erschien dann "Switched-on Bach". Eine für damalige Zeiten unerhörte Geschichte! Bach auf dem Synthesizer - ein Sakrileg! Ich selber war damals grade 9 Jahre alt und darum dauerte es ein paar Jahre, bis ich überhaupt mit dieser Art von Musik in Berührung kam . Wobei mir Klassik - leichte Klassik - schon als Kind zusagte . 1972 gabs den Film "Uhrwerk Orange" von Stanley Kubrik, dessen musikalische Themen in der Hauptsache von Carlos gespielt wurden. Ich war fasziniert von dem Film und besonders der Musik. Der Soundtrack zu "Uhrwerk Orange" war eine meiner ersten vom knappen Lehrlingsgehalt gekauften Scheiben. Der bietet zwar jede Menge Klassiker, aber qualitativ - na ja . Ich wollte trotzdem mehr wissen und vor allem hören und darum kamen die anderen Scheiben von Carlos her. Die waren vor dem Film erschienen, also eigentlich ein Rückschritt. Zum Glück kriegte ich noch eine Original-Scheibe von 1966 .. und sie hat mich seitdem durch alle Höhen und Tiefen, Verbindungen und Scheidungen, gute und schlechte Zeiten begleitet.
Bach auf dem Synthie... was haben wir da diskutiert. Ob es Bach gefallen hätte? Ich denke schon. Sowohl Moog als auch Carlos wollten eigentlich nie eine Komerzialisierung des Synthies, aber die Kraft der Musikszene war eben stärker und so gab es bald Bands - sehr früh: Hawkwind, Pink Floyd, Tangerine Dream, Eloy etc. - die den Synth als dominierndes Element nutzten. Die Qualität - sagen wir mal sie war schwankend. Sowohl von der Interpretation als auch von der Pressung her. Bei den Platten von Carlos ist das nicht der Fall. Die sind über jeden Zweifel erhaben. Die penible und dabei liebevolle Interpretation von Carlos, dazu exzellente Press-Quali: die Sachen sind Kult, besonders die "Switched-on". Die "Uhrwerk Orange" wurde übrigens nicht unter der Regie von Carlos produziert, die fällt deutlich ab. Er hat die Stücke gespielt, der Vertrieb lag nicht mehr in seiner Hand.
Kurz zum Inhalt: gleich das erste Stück: Sinfonie zur Kantate Nr. 29 ("Das Karussell") schmettert so was von los. Einfach nur genial. Gibt auch getragene Stücke darauf, etwa "Jesu, Joy of man's desiring" - einfach mal selber reinhören. Der absolute Höhepunkt ist auf der B-Seite das "Brandenburger Konzert Nr. 3", in G-Dur. Alle 3 Sätze - und wie. Der Wahnsinn, sag ich euch.
Also schweren Herzens, aber doch mit dem Trost, einen mehr als adäquaten Ersatz mitzunehmen: tausche Ayreon gegen "Switched-on Bach".
Dabei bleibts dann. Jetzt würde mich nur die Meinung der Klassik-Liebhaber zu der Sache interessieren.
Grüße an alle.
Olsoundb
(Peter)
Life is NOT aobut FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

leichter Smilie Überschuß

@olsoundb / Peter
Oh, da hab' ich es wohl falsch verstanden, aber wenn es sonst OK ist....
Dein einzelner Korrekturwunsch ist jetzt erfüllt!

Deine Ausführungen machen mich neugierig auf diese elektronische Klassik!

Inzwischen sind es schon drei Klassik-Tonträger (inklusive der deinigen). Das gennante Werk von Dir, Peter, kenne ich persönlich nicht. Aufgrund der Beschreibung verspricht es interessant genug für eine Diskussion zu sein.

@Enfis: danke für deine Toleranz in dieser Sache. DU hast ja schließlich die Arbeit damit, sortieren und so. Hätte mich halt etwas präziser ausdrücken sollen. Wollte dir aber bestimmt keine Probleme bereiten.

@ Ozone und den großen, geschätzten Rest dieser Runde: wen es interessiert, dem erzähle ich gerne etwas mehr über diese ungewöhnliche Platte. Wie schon erwähnt, ist die Entstehung dieses Werkes eng mit der Entwicklung des Synthesizers verbunden. Laut Robert Moog war die Entwicklung nicht ganz so schwierig, wie er ursprünglich befürchtete. Viele Elemente konnten von der Hammond-Orgel übernommen bzw. modifiziert werden. Der fortschrittsorientierte Vollblutmusiker Carlos machte seine ersten "elektronischen" Schritte in 1957. Da arbeitete er mit Tonband-Aufnahmen, die er den damaligen Möglichkeiten entsprechend bearbeitete. Ein Freund von Carlos - Rachel Elkind - (ebenfalls eine große Nummer im Musikgeschäft) stellte ihm 1964 Robert Moog vor, der sofort Feuer und Flamme für das Projekt war. 1966 war der erste Synthesizer fertig. Carlos ist nicht nur ein begnadeter Musiker (allerdings weiß ich nicht, ob er noch lebt), sondern auch bekennender Fan von J. S. Bach und absoluter Perfektionist. So stellte er den ersten Sampler zusammen, eben "Switched-on Bach". Man mag über den Synthesizer denken wie man will. Die Reinheit der Töne, die Möglichkeit ein ganzes Orchester in 1-Mann-Besetzung zu spielen, die enorme Bandbreite der Digitaltechnik, der prakrtisch unbegrenzte Frequenzbereich, die vielen anderen Einsatzbereiche undsoweiterundsofort sind schon Argumente. Doch ob man Klassik nun mag oder nicht: kein moderner Musiker darf vergessen, dass der heute unverzichtbare Synthesizer aus Liebe zu klassischer Musik entstand! Am Anfang stand dabei der kommerzielle Gedanke sowieso nicht im Vordergrund. Es war einfach nur ein faszinierendes neues Musik-Medium. Exklusiv bei der Gesellschaft von Moog/Carlos (TEMPI- Trans Electronic Music Production Inc., Der Chef: Rachel Elkind). Moog entwickelte weiter und ein paar Jahre später kam z. B. der "Vocoder"; als eine der unzähligen Varianten der akustischen Modifiaktionen. Inzwischen hatten andere helle Köpfe das Prinzip verstanden, Die Fa. "ARP" beispielsweise. Carlos selber war als angesehener Fachmann für Musik - Physik hat er auch noch studiert - beschäftigt, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Zu der Zeit war er Assistent des großen Dirigenten Leonard Bernstein. Mit dem zusammen arrangierte er das erste elektronische Konzert der Welt überhaupt, in der Philharmonic Hall des Lincoln Center. Auch wenn weder Carlos noch Moog das so geplant oder gar gewollt hatten: der Synthie schlug in der Musikwelt ein wie eine Bombe! Schweren Herzens, aber als Ausgleich dafür auch mit einem schweren Geldbeutel, ließen sie es zu, dass der Synthesizer seinen Marsch in die Kommerzialität antrat.
Mit der "Switched-on" wurde Carlos über Nacht berühmt. Für die Premiere der Scheibe hat er ein paar liebevoll, sorgfältig ausgewählte Stücke interpretiert. Das nächste Werk hieß "The Well-Tempered Klavier". Die hatte ich auch mal, ist aber irgendwann verloren gegangen.
Ich möchte mal was zwischendurch erklären: der ganz große Klassik-Fachmann bin ich nicht. Mir geht es um die Musik an sich - die Interpretation, die Qualität der Wiedergabe, der Ausdruck, wie sie sich "einprägt"... Das ist nicht an einen bestimmten Stil gebunden. Gibt fast keine Musikrichtung, bei der mich nicht das Eine oder Andere Stück anspricht. Die "Switched-on" hat insofern eine Ausnahmestellung, als sie die traditionelle Klassik mit ungeheurer Progressivität bündelt. Nach "Uhrwerk Orange", das imho ein heute noch anschaubares Movie ist (Kernthema: Gehirnwäsche) gab es noch eine Scheibe von Carlos, doch der Titel ist mir inzwischen entfallen und die ist genau so verlustig gegangen wie die "Well-Tempered". Aufgefallen ist mir nur, dass so ein musikalisches Genie wie Carlos mit einer elektronischen Interpretation von Horn-Tönen sehr sparsam war. Aus welchem Grund auch immer. Auf der "Uhrwerk O." ist z. B. die Ouvertüre des "Wilhelm Tell" von Rossini, Klassik-Kenner wissen um das Horn in dem Stück, und das hört sich "saugeil" an. Ebenso wie der Ausschnitt von Beethovens Neunter, im 4. Satz, vor dem großen Fortissimo. Fand es halt schade, dass bei den Platten von Carlos Hörner so selten sind.
Wie auch immer: "Switched-on Bach" ist die erste jemals kommerziell produzierte und veröffentlichte Schallplatte, auf der ein Synthesizer eingesetzt wurde! Es gab ein paar Test- und Demo-Scheiben mit anderen Stücken, wie in der Branche üblich. Die wurden aber unter Kollegen, Mitarbeitern und Freunden verteilt. In den Handel gelangten sie nicht. Damals war auch Stereo noch nicht so weit verbreitet. Bei der Scheibe aber selbstverständlich! Vermutlich kennt jeder (Vinyl-Fan) die deutsche Version des entsprechenden Zusatzes, im Englischen liest sich das so: "CBS Stereo Records can be played on today's Mono record players with excellent results. They will last as long as Mono records played on the same equipment. Yet will reveal full Stereo sound when played on Stereo record players".
"Switched-on" ist in jeder Hinsicht gemessen am damaligen Standard PERFEKT! Als Meilenstein der musikalischen Entwicklung in auf Vollständigkeit bedachten Sammlungen ein absolutes "must have". Beim darauf enthaltenen Musik-Material gilt jedes einzelne Stück auch als "große Nummer" der Klassik, vom seligen J.S.Bach als jeweiliger Höhepunkt des Schaffens. Wobei: vor Mozart gehe ich in die Knie, Ludwig van (Beethoven) finde ich anbetungswürdig! Aber das ist natürlich subjektiv und wenn auch z. B. die "Uhrwerk O." nicht so ganz an die Qualität der anderen Scheiben heranreicht, so ist das Geschepper vom guten Ludwig van schon auch hörenswert. Die "Switched - on".. nach fast 50 Jahren immer noch ein opulentes, grandioses, gewaltiges, einzigartiges Werk. Trotz der immensen Entwicklung der Musik, gerade im Digi-Bereich, ein Meilenstein. Bis heute hat diese Platte nichts von ihrer Faszination verloren. Nicht nur bei mir.
So, jetzt genug Lobhudelei. Ich hoffe, euch nicht gelangweilt zu haben.
Grüße
Olsoundb
Life is NOT about FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

@ olsoundb: Dein Beitrag und ähnliche dieser Art faszinieren mich immer wieder.

Seitdem ich Mitglied im HiFi-Forum bin, habe ich über die Musik und ihre Hintergründe mehr gelernt als in den etwas mehr als fünfzig Jahren zuvor,
in denen ich noch kein Mitglied war. Herzlichen Dank dafür!

Hi Kolibri - und selbstverfreilich alle Anderen. Ich wäre versucht, ein kleines Essay über Kunst im Allgemeinen und Musik im Besonderen loszulassen, aber das wäre wohl Off-Topic.
Darum nur ganz kurz - und @ Enfis: keine Angst; kommt kein Sonderwunsch mehr! - dachte vielmehr so, wenn einer noch unschlüssig wäre, was er mitnehmen soll, dann würde ich ihm die "Uhrwerk Orange" leihen .
Hab sie gerade auf meinem "Not-Dreher" laufen. Ein kleiner Tangential-Läufer; Sharp RP 101. Um die alten Schätzchen nicht übermäßig zu verschleißen, spiele ich die meist tangential ab. Original von 1972, noch ganz gut in Schuss. Laange nicht mehr gehört, jetzt wieder rausgekramt. IHR SEID SCHULD!!! Jetzt spielt grade mein Liebling Ludwig van... 9. Symphonie, 2. Satz - mir rieselts.... Die ist gar nicht sooo schlecht, wie ich sie in Erinnerung hab. Diese wuchtigen Pedaltöne, die rauhe Orgel - sensationell. Freude schöner Götterfunken...
Grüße
Olsoundb
Life is NOT about FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

PLOS (Beitrag #210) schrieb:

das mit der klassik können wir vermutlich verschmerzen, auch wenn ein schönes requiem gut rein passen würde - eigentlich hätte ich gedacht, dass hüb' klassik cds mit an bord bringt, aber cash und springsteenn sind mir da doch lieber

Es wäre mir unmöglich, im themengemäßen Umfang zu bleiben.
Allein die Brahms-Sinfonien, die sämtlichst mit müßten, füllten den gesetzten Rahmen bereits aus.

Gar nicht so einfach. Sich hier und jetzt auf etwas festzulegen, das bis ans Ende meiner Tage Bestand haben soll (ich nehme an, der Aufenthalt auf der Insel ist unbegrenzt. Habe den Thread nicht ganz durchgelesen...), hat fast schon etwas Philosophisches...

In meiner Teenie-Zeit hätte ich spontan, wie aus der Pistole (aber eben quasi aus der Hüfte) geschossen folgendes geantwortet:




BAP live - Bess demnähx

Dies war das erste Album, welches mich zum ersten Mal und nachhaltig so richtig in seinen Bann zog, meine Vorstellung davon prägte, wie Musik auf mich wirken soll, wenn ich sie höre und mich auch dazu veranlasste, selbst Rockmusik zu machen (wobei allerdings auch Klaus "Major" Heusers Ausführungen in dem Buch BAP övver BAP ihren Teil beitrugen).




Rolling Stones - Sticky Fingers

Hier hatte ich erkannt, wo die Musik, die ich an BAP so mochte, eigentlich ihre Wurzeln hat. Für mich damals der Inbegriff eines Rock-Albums.




U2 - The Joshua Tree

Dieses Album hatte mein Spektrum bereits von dem mir damals bekannten "Schüler-Band-Rock" um leicht sphärische Klänge erweitert (ohne dabei Synthie-Pop - pfui! - zu sein) erweitert. Für mich ein Album für die Ewigkeit.


Heute fällt es mir deutlich schwerer, drei Platten für die Insel auszusuchen. Nicht nur, weil sich die Auswahl an Alben, die ich toll finde, wesentlich erweitert hat. Auch nicht, weil sich ebenso mein Musikgeschmack um mehrere Stilrichtungen erweitert hat und ich bei meiner Auswahl (sofern das bei drei Alben überhaupt möglich ist) auch eine größtmögliche Abwechslung anstreben möchte. Nein, der wesentliche Punkt, es deutet sich in den Kommentaren zu meinen drei "Teenie-Insel-Alben" schon an, ist, dass ich bei meiner musikalischen Entwicklung Phasen durchlaufe, die dann nach mehreren jahren wieder abebben. Die Frage ist also: Soll ich meine Alben nach dem aussuchen, was mich momentan so richtig wegfetzt - auf die Gefahr in, dass ich sie nach ein paar Jahren auf der Insel gar nicht mehr hören will? Oder soll ich mich an dem orientieren, was mich in der Vergangenheit so beeindruckt hat, dass die Platte sozusagen für immer einen Platz in meinem Herzen hat, auch wenn ich sie heute nur noch selten, und wenn, dann eher aus "nostalgischen" Gründen höre? Oder soll ich gar theoretische Überlegungen darüber anstellen, welche meiner Platte ganz unabhängig davon in der Lage sein könnte, mir auch nach Jahren auf der Insel noch größtmögliche Feude zu bereiten?

Die Frage nach den drei Insel-Platten ist gewissermaßen ein Paradox: Das für mich wesentliche an Musik ist, dass sie, wenn ich sie intensiv höre, gewissermaßen Raum und Zeit auflöst: Nur noch die Musik und ich (oder ggf. die noch die Welt, in die mich die Musik entführt). Fragen wie "Wo komme ich her?" oder "Wo gehe ich hin?" verlieren völlig an Bedeutung. Und nun muss ich mich in einem einzigen Moment entscheiden, was mir diese "Ewigkeit" für alle Ewigkeit bescheren soll...

Naja, gewissermaßen steht diese Frage ja sinnbildlich für viele Entscheidungen, die man im Leben treffen muss, und so wähle ich auch hier eine Mischung aus Ratio und Intuition, um sie zu fällen:




Passion and Warfare

Dieses Album war sehr lange Zeit das für mich ultimative Album schlechthin. Keine andere Platte davor und danach erzeugte eine so ausgeprägte Begeisterung über eine so lange Zeit. Allein dieser Umstand zwingt mich förmlich dazu, sie mitzunehmen. Sie steht für mich für brilliante (E-Gitarren-)Spieltechnik unter Ausnutzung sämtlicher Möglichkeiten, für den Ausdrucks eines sehr breiten emotionalen Spektrums und quasi für das Sich-in-die-Musik-Versenken an sich.




Beethoven - Sinfonien No. 5 & 7 - Kleiber - Wiener Philharmoniker

Die Beschäftigung mit klassischer Musik hat mein musikalisches Verständnis enorm erweitert. Ferner habe ich erkannt, dass auch sie eine sehr wichtige Wurzel von fast allem ist, was ich auch sonst so höre. Allein die Tatsache, dass sie auch noch so lange Zeit nach ihrer Entstehung Menschen in ihren Bann zieht, verleitet mich zu dem Schluss, dass sie gewissermaßen eine "ewige" Musik ist. Also genau das richtige für die Insel. Beethovens Fünfte ist für mich dabei so etwas wie eine musikalische Essenz. Selten wurde in der Klassik so viel Wesentliches so prägnant auf den Punkt gebracht - und das so mitreißend. Und die Kleiber-Einspielung ist für mich die Referenz-Einspielung dieser Sinfonie, an der sich alle anderen messen müssen.




Vader XXV

Meine momentane Phase ist die Metal-Phase. Die dauert aber nun schon über so viele Jahre, dass ich mir fast nicht vorstellen kann, dass sie irgendwann wieder endet (zumal es auf einer einsamen Insel nicht viel Möglichkeiten gibt, sich neue Musik zu erschließen - oder darf ich die Platten der anderen Inselgänger auch hören?). Metal ist für mich pure Energie (ganz abgesehen davon, dass die Erinnerungen an Metalkonzerte meine schönsten Konzert-Erinnerungen sind, aufgrund der ganz speziellen Art, wie dort die Musik vom Publikum zelebriert wird). Der ultimative Ausdruck von Aggression, Gewalt, Grausamkeit, der aber in einer Art Katharsis interessanterweise genau dazu führt, wofür Metalheads im Allgemeinen bekannt sind: Absolute Gelassenheit und Friedfertigkeit.

Vader schaffen es auf eine unnachahmliche Weise, diese Energie brutal und dennoch gut durchhörbar rüber zu bringen. Und sie vereinen mehrere Facetten der Stilrichtung "Metal" in ihrer Musik, so dass die XXV (hier haben sie Stücke aus ihrer 25-jährigen Bandgeschichte neu eingespielt) für mich quasi "Das Metal-Album" ist. Dieses Album wäre übrigens das, welches ich auf die Insel mitnehmen würde, wäre mir nur eines erlaubt...

Gruß

Pigpreast

ok, 3 Alben:

Audioslave von Audioslave
Großartiges Debutalbum: fettester Rocksound und eine Chris Cornells durchdringende Stimme. Roh, fetzig, cool. Schade, dass die anderen Alben nie hier ran reichten.

Panic at the Disco von Panic at the Disco
Auch ein Debutalbum und auch ähnlicher Fall: Bestes Album der Band; macht mir einfach gute Laune,, klingt unkonventionell und auch hier - großartiger Sänger.

Bob Dylan - Desire
Muss ich wohl nichts dazu sagen

Mitmachen kost' ja nix.....

Mehr braucht's nicht zum musikalischen Überleben.

Jason_King (Beitrag #239) schrieb:

Mitmachen kost' ja nix.....

Hast doch hier schon mal mitgemacht ...
http://www.hifi-foru...ad=3861&postID=43#43

Wenigstens decken sich zwei der drei Nennungen ....

Michael......wirste älter, wirste weiser, oder so ähnlich. Und "Bauer Plath" würde ich dann in der Badehose schmuggeln....

@Piqpreast / Oliver
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Interessante Auswahl.

@Robbey
Willkommen auf der Insel. Ich denke Du solltest doch noch etwas zu der DESIRE von Bob Dylan schreiben. Diese scheint ja sehr wichtig für Dich zu sein. Warum?

@Jason King / Ralf
Magst Du nicht noch etwas zu den Gründen Deiner ausgewählten Alben schreiben? Warum hast Du die BAUER PLATH gegen die NURSERY CRYME getausscht?

Wenn ich mir das hier so durchschaue merke ich was mir noch alles fehlt. Istn guter Thread sich Anregungen für den nächsten Tonträger Kauf zu holen.

Bei vielen von Euren Vorschlägen sehe ich folgendes Bild immer klarer mit meinem inneren Auge:

Mipm Liegestuhl am Strand, der Butler serviert kaltgekühlte Getränke, mindestens zehn Jungfrauen, knapp bekleidet in Reichweite. Alle total Fan von mir. Vor mir oufm Sand steht in sinnvollem Abstand ein Pärchen Klipsch La Scala ( kann in beliebigen Wunsch umgedacht werden, Klipschorn geht nicht, keine Ecken) und dann, gespeist von einem potenenten Mäc ordentlich was oufs Ohr.

Jau, das wär Insel.



Gruß von Martin

@Martin
Wo Du gerade so in Urlaubsstimmung verweilst, könntest Du uns nicht noch etwas zu DEINER AUSWAHL schreiben?

Es waren ja folgende Alben:
keramikfuzzi
Roger Water – Amused To The Death
Loreena McKennit – An Ancient Muse
Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway

Die LAMB hätte ich sogar fast auch mitgenommen!

Hi Loide. Verfolge den thread mit großer Aufmerksamkeit, komme nur nicht täglich dazu hier reinzuschauen. Was ich aber schon lange loswerden wollte: das mit der Insel ist gar nicht so weit hergeholt. Ich hab z. B. ein Häuschen auf einer Insel. Wen es interessiert: auf den Philippinen, auf der Hauptinsel Luzon. Wenn man von Manila um die Laguna de Bay rumfährt, an Matabungkay und den Taal-Vulkanen vorbei, dann kommt man erst nach Pagsanjan. Da wurde seinerzeit der Film "Apokalypse Now" gedreht. Von dort sind es noch ein paar Kilometer nach Lucban. Kleine Universitätsstadt am Fuße des Mt. Banahaw. Ich bin halt Bayer und von daher zieht es mich in die Berge. Außerdem brauch ich keine Touris. Wenns pressiert bin ich in 2 Stunden am Strand von "Villa de Prada". Das wär was für Keramik-Fuzzi. Palmen, feiner Sand - Strom gibts natürlich auch.
Vielleicht fliegt mal einer von euch zur selben Zeit wie ich auf die "Perlas ng Silanganan". Wenn ihr mir dann über den Weg lauft, seid ihr herzlich eingeladen. Vorausgesetzt natürlich, ihr habt eure 3 Favoriten-Alben dabei .
Grüße an alle
Olsoundb
Life is NOT about FINDING yourself. It is about CREATING yourself!

Würde ich nach dem heutigen Tag die Entscheidung treffen müssen, würden es vermutlich drei Alben mit Meditationsmusik werden...

Jo !

Roger Waters hat mit seiner Amused to the death für mich den Vogel abgeschossen. Da gibts eigentlich nix was da nicht drauf ist. Ob Holz gehackt wird, Postkutschen durchs Wohnzimmer fahren oder Vögel zwitschern. Ganz nach Pink Floyd Manier wrden die aberwitzigsten Effekte verarbeitet und in teils wunderschöne Melodien eingebettet. Zudem das Aufnahmeverfahren in Q-Sound Technik, die eine überragend räumliches Stereokulisse. Ermöglicht. Mit Hilfe von Lautsprechern mit guter Auflösung erscheinen einige Soundanteile sogar von hinten. Noch dazu eine Dynamik die einem fast die Schuhe auszieht.

Für mich eine in allen Belangen perfekte Produktion. Ich kann die Liebe, die darin steckte, regelrecht spüren.


Loreena Mc Kennits , an ancient muse ist musikalische Magie. Was sie da mit ihrer wunderschönen Stimme und den zahlreichen klassischen Instrumenten auf die Bühne zaubert ist ganz grosses Kino. Schönste Melodien und tragende Klänge die einen nach gestressten Arbeitstag in ein nettes Schlaraffenland entführen. Einfach Augen zu und geniessen.



Genesis, the lamb lies down on broadway. Musikalische Cleverness meets Rock. Peter Gabriel at its best und zudem mein damals erster Kontakt zu guter Musik. Das unvergessliche Carpet Crawlers lockte mich damals an , das Doppelalbum zu entdecken. Ein wunderbarer Bilderbogen von einfallreichen Musikern in einer für damals perfekten Klangqualität. Die Scheibe ist wie ein Abenteuer. Bei jedem Anhören gibt es Neues zu entdecken.

Diese drei Alben sind und bleiben meine persönlichen Schätze.

Trotzdem gibt es noch so voel Gutes Anderes. Zum Glück ! Ich lasse mich da immer gerne neu überraschen.



Gruß von Martin

Na, nix Neues von der bzw. für die Insel?

Ohne jetzt lange nachzudenken, sozusagen so, als würde die Wohnung brennen und ich müsste in Sekunden entscheiden.

Na, geht doch...

Respekt übrigens für Deine Entscheidungsfreudigkeit. Ich wäre, glaube ich, mitsamt meiner CD-Sammlung in der Wohnung verbrannt...

@maho69: Magst Du, nach dem Platten gerettet sind, vielleicht noch etwas dazu schreiben warum es zu dieser Auswahl gekommen ist?