HIFI-FORUM » Film, Kino, TV & Serien » Filme allgemein » Ken Park | |
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Ken Park+A -A |
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Autor |
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istef
Inventar |
#1 erstellt: 11. Jan 2007, 21:28 | |
um den "heute gesehen"-thread nicht zuzumüllen, mach ich mal hier weiter. zudem sorgt dieser film ja regelmässig wieder für gesprächsstoff.
du sagst natürlich viel wahres. das was du schreibst wäre eigentlich der film gewesen, denn ich gerne gesehen hätte. aber leider, und das lässt sich nicht wegreden, nehmen diese sex- und voyeurszenen einen sehr grossen teil des films ein. was ja auch kein problem wäre, wenn clark auch filmisch implizieren würde, was er damit aussagen will! aber das tut er nicht! er zoomt einen urinierenden penis ohne jeglichen grund nahe heran. wozu? er zeigt einen jungen bei der masturbation und zoomt dann das herabhängende ejakulat heran. weshalb? er zeigt 3 junge menschen beim hemmungslosen sex, und das über einen ziemlich langen zeitraum. warum? was soll ich als zuschauer damit anfangen? wo ist die message? und eine message MUSS ein solcher film haben, wenn er gesellschaftskritisch sein will... wenn du von eigentlicher thematik sprichst, dann bedeutet dies, dass eigentlich trotz dem sex etwas anderes gesagt werden will. dann frage ich mich aber, wieso clark soviel wert auf explizite und häufige darstellung von sex legt. dass junge leute heutzutage wilden sex haben, dass es inzest, selbstmord und verhaltensgestörte eltern und kindern gibt ist jedem klar. wer diese probleme vertiefen will, muss dem film eine struktur geben, die den zuschauer herausfordert sich mit dem gezeigten auseinanderzusetzen. clark ist leider nicht in der lage (weil er es schlichtweg nicht kann), dem zuschauer filmisch seine message zu vermitteln. er meint mit möglichst schockierenden bildern bereits seinen beitrag zur sozialkritik beigesteuert zu haben. es sind nicht die expliziten szenen die mich stören. es ist die tatsache, dass clark auf möglichst explizite darstellungen fokussiert um damit eine kaputte gesellschaft zu portraitieren. aber das reicht nicht! solche themen sollen zum denken anregen. aber er ist einfach ein zu schlechter regisseur, als dass er zwischen den zeilen etwas aussagen könnte. da fällt es einem ziemlich schwer, sich nicht davon ablenken zu lassen... dass er ohne moralische keule filmt ist zwar noch lobenswert. ken park ist aber bereits dermassen umoralisch gehalten, dass er nur noch voyeuristisch ist. wenn ich mir solche filme anschauen, will ich das gesehene mit meinen eigenen gedanken verarbeiten. schockierende sexszenen regen mich persönlich nicht zum denken an, wenn ich nicht weiss was dahinter steckt. ok, die eltern reden nicht mit den kindern. tragisch. aber wieso nicht? woher kommt diese kranke gesellschaft? dieses manko an kommunikation? dieses unmoralische verhalten von kindern? clark muss sich doch darüber gedanken gemacht haben? wieso lässt er uns nicht daran teilhaben? wieso versucht er nicht die wurzel des übels zum thema zu machen? er zeigt einfach was heute abgeht und basta. sorry, ich als zuschauer habe mich da unterfordert gefühlt. immerhin schafft es clark, dass über seinen film gesprochen wird. sex sells.... istef |
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HighDefDoug
Inventar |
#2 erstellt: 19. Jan 2007, 13:35 | |
nur eine frage istef, was hältst du von michael cimino und dessen filmen..!? |
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istef
Inventar |
#3 erstellt: 19. Jan 2007, 22:37 | |
hmmm...was du mit dieser frage beabsichtigst weiss ich zwar nicht so genau, werde es aber hoffentlich bald herausfinden...mein letzter cimino-film ist aber schon ne ganze weile her. ich denke er hat gute filme gemacht. nicht mehr, nicht weniger. The Deer Hunter wurde ja schon öfters diskutiert. mich lässt dieser film auch jedes mal sehr gespalten zurück. mir gefällt der teil des filmes, der sich mit dem kriegstrauma auseinandersetzt, nicht so sehr die darstellung von vietnam selbst. die qualität des filmes basiert aber hauptsächlich auf den hauptdarstellern. was soll ich sagen? seine filme haben sicherlich meine filmische jugend geprägt, meisterwerke sind es keine. Der Sizilianer war schlecht, Im Jahr des Drachen gefiel mir damals ganz gut. habe ihn kürzlich wieder gesehen und war nicht mehr soooo angetan. Heaven's Gate ist zuuu lange her... nun, wo ist der zusammenhang? bin sehr gespannt.... istef |
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HighDefDoug
Inventar |
#4 erstellt: 20. Jan 2007, 11:05 | |
ja keine sorge, meine frage kommt nicht von ungefähr.. mir ist immer wieder aufgefallen, das du bei larry clark's filmen eine message vermisst. das ist der punkt, an dem wir beide uns da unterscheiden. denn ICH brauch nicht unbedingt eine art übermittelte botschaft in einem film, mir reichts auch schon mal, wenn ein regisseur mit seinem werk einfach was aufzeigt, eine geschichte erzählt bzw einen einblick in die gesellschaft gewährt, so wie es meiner meinung nach larry clark in KP oder auch KIDS getan hat. du kritisierst nun, das er eben keine message inside hat. THE DEER HUNTER ist für mich ein atemberaubender anti - kriegsfilm, den haqbe ich die tage erst wieder gesehen ( Arthaus-dvd, sehr empfehlenswert bis auf den ton).. danach schaute ich mir ein interview mit Michael Cimino, dem regisseur von o.g. film an. in dem sagt er, ich zitiere mal, " MEINE FILME HABEN KEINE BOTSCHAFTEN, ICH ERZÄHLE GESCHICHTEN ÜBER MENSCHEN." daher die von mir gezogene parallele, deshalb meine frage an dich, wie du dessen filme, primär THE DEER HUNTER ( aka DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN ) findest..!? denn dieser film ist augenscheinlich ein grandioser film, ein klassiker, immerhin mit 5 oscar's seinerzeit ausgezeichnet! und der regisseur des filmes sagt selber, das er keine botschaften in seinen film(en) hat, sonern einfach nur geschichten erzählt. also brauchts immer eine message? kann ein film nicht einfach nur was zeigen, gesellschaftskritisch ohne message an sich sein? MfG HDD |
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WalkSightseeing
Stammgast |
#5 erstellt: 20. Jan 2007, 18:47 | |
Hallo, ich finde Ken Park gut, obwohl es keinen großen Spaß macht ihn zu gucken. Für mich ist das Erzählen ohne direkte Message eigentlich das geniale filmische Mittel. Ich werde dadurch immer stark zum denken angeregt. Man muss die Message erstmal finden und verstehen. Ich finde das einprägender als wenn einem die Aussagen in den Mund gelegt werden. Die expliziten Darstellungen sollen das ganze was du dir dann so denkst nochmal unterstreichen. |
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istef
Inventar |
#6 erstellt: 21. Jan 2007, 02:10 | |
@highdefdoug ah ok, habs verstanden. grundsätzlich eine gute parallele. der vergleich gefällt mir. aber in meiner wahrnehmung hinkt der vergleich ein bisschen. ich brauch nicht unbedingt die message. wenn ein filmemacher aber gezielt mit gewissen darstellungen arbeitet, dann gehe ich davon aus, dass er etwas mitteilen will. beobachten alleine ist OK, das gefällt mir auch. z.b. Gus van Sant hat das auf geniale art in Elephant gemacht. clark hingegen scheint mit seinen expliziten szenen etwas bewirken zu wollen, was bei mir einfach nicht ankommt. ja er bewirkt sogar das gegenteil. er lenkt nämlich von der eigentlichen thematik ab (die ja im prinzip nicht schlecht wäre). eigentlich sind Ken Park und Elephant sehr ähnliche filme. die qualitätsunterschiede sind jedoch sehr extrem wie ich finde. istef |
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HighDefDoug
Inventar |
#7 erstellt: 21. Jan 2007, 12:00 | |
@istef mhm, ELEPHANT hab ich leider noch nicht gesehen, hab schon viel gutes über ihn gehört, wird also zeit.. leider kann ich aber da jetzt eben noch keine vergleiche anstellen.. sorry.. in einem kann ich deine kritik an KP schon ein wenig nachvollziehen, nämlich die frage nach dem warum.. sprich, warum clark manche sex-szenen so explizit darstellt.. hätte sicher nicht sein müssen, ohne dabei an inhalt zu verlieren. aber nun gut, er hats halt so gemacht, ist für mich aber in der tat der einzige grössere kritikpunkt, über den man da diskutieren könnte.. MfG HDD |
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