R-Point

Die Koreaner sind innovativ und siedeln diesen Schocker im Vietnamkrieg an. Diese Mischung überzeugt im Grossen und Ganzen auch. Die Locations sind gut gewählt und auch sehr gruselig. Das obligate langhaarige Mädchen fehlt auch hier nicht, spielt aber nicht eine soooo tragende Rolle wie z.b. in RING. Also beste Voraussetzungen für einen gelungenen Horrofilm. Leider kann der Film aus der guten Ausgangslage nicht alles herausholen.

Hauptproblem ist dass man den Bonus der gruseligen Locations leichtfertig verspielt, indem man den grössten Teil des Films bei Tageslicht spielen lässt. Da kommt einfach kein Grusel auf. Zweites Problem ist dass die Story sich zwar ganz gut entwickelt, es für die scheinbar unerklärlichen Vorkommnisse aber am Schluss auch eine plausible Erklärung geben muss. Und da versagt der Film m.E. auf der ganzen Linie. Nicht dass das hinterletzte Detail erklärt sein muss, aber man hat das Gefühl dass der Film ab einem gewissen Punkt einfach zum Schluss gebracht werden musste. Und da bin ich mit der Logik auch nicht mehr ganz mitgekommen. Der Film steuert einfach auf den (erwarteten) Showdown zu ohne nennenswerte Höhepunkte aufweisen zu können.

Abgesehen von der Tatsache dass ich mir den Film wirklich nicht schlüssig erklären kann (oder ich denke einfach zu weit und der film war total unspektakulär), hinterlässt der Film einfach keinen bleibenden Eindruck. Konnte man z.B. bei dem um Längen besseren A TALE OF TWO SISTERS noch lange diskutieren und sich die Puzzleteile zusammensetzen, hatte ich nach dem Ende von diesem hier einfach das Gefühl einen netten Horrorfilm gesehen zu haben. Nicht mehr nicht weniger. Der Film unterhält ganz gut, fasziniert aber nicht und gruselt als Gesamtes gesehen einfach zu wenig.

Trotzdem sicherlich ein einmaliges Schauen wert. Die Aufmachung der SE ist hingegen wirklich gelungen!

6/10

istef