Passion of the Christ

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Sailking99
Inventar
#1 erstellt: 17. Mrz 2004, 17:37
Hi Leute,
ich wollte mal wissen, wer den Film gesehen hat und wie er war. Vielleicht mag jemand auch einfach nur ein Statement dazu abgeben.
Aber bitte nur Leute, die ihn wirklich gesehen haben!!!!!!!!! Und keine Pauschal-Vorurteils-Aussagen.

Gruß Flo
Poggelcup
Stammgast
#2 erstellt: 17. Mrz 2004, 19:51
Hi,

hab ich was verpasst? Läuft der schon?
Also ich will Ihn auf jeden fall im Kino sehen.


Tobias
cr
Inventar
#3 erstellt: 17. Mrz 2004, 20:12
Kommt erst. Aramäisch mit Untertiteln. Wird wohl FSK18 werden, es sei denn, man mißt mit 2erlei Maß.
Markus
Inventar
#4 erstellt: 17. Mrz 2004, 20:23
Wer kann denn heute noch Aramäisch? Bzgl. FSK18: den 16-jährigen von heute wird von der Filmindustrie schon recht viel zugemutet, von daher tippe ich eher auf FSK16.

Gruß,

Markus.
Schili
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Mrz 2004, 17:58
Aramäisch ist wie Latein ne tote Sprache - es geht wohl dem Herrn Gibson nur um die angebliche Authenzität.....
Hab den Film natürlich noch nicht gesehn...aber schon nach den Ausschnitten hätt ich eher auf "demnächst indiziert" getippt.....
Gruß, Schili
Oniro
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Mrz 2004, 23:07
Hallo an alle,
ich habe den Film gestern gesehen.
Wollte ihn mir eigentlich nicht ansehen, weil ich keine Lust hatte 2 Stunden Untertitel zu lesen und mir eine Sprache anzuhören die kein Mensch kapiert: aber es kam alles anders:

Es ist nicht so schlimm wie ich mir vorgestellt habe, um ehrlich zu sein, es fällt nach einer Zeit gar nicht mehr auf - auch das lesen der Untertitel ist nicht störend -

Zu den Gewaltszenen kann ich nur sagen; nach all der Werbung und Statements diverser Quellen ob Internet oder Nachrichten:::::

ES IST NICHT SO BLUTIG WIE ALLE MEINEN !!!!

Auf jeden Fall sehenswert !!!

Gruss Kosta
cr
Inventar
#7 erstellt: 20. Mrz 2004, 23:30
In der Schweiz ist sowieso jeder 2. Film mit Untertitel, man gewöhnt sich. Dafür ist man hier meist schneller (bis zu 1 Jahr ). Ich werde ihn mir demnächst wohl anschauen.
Markus
Inventar
#8 erstellt: 22. Mrz 2004, 14:23
Gestern habe ich den Film ebenfalls gesehen. Schon vor dem eigentlichen Fim kam die erste Überraschung: der Film, der um 17:30 Uhr lief, wurde entgegen der Ankündigung nicht um großen Saal des Kinos, sondern nur im deutlich kleineren gezeigt. Aber selbst dort waren vermutlich weniger als die Hälfte der Plätze besetzt. Lag's an der Uhrzeit oder an der massiv negativen Publicity in den Medien? Ich weiß es nicht.

Der Film selbst begann mit der Szene auf dem Ölberg, wo Jesus mit seinen Jüngern nach dem Abendmahl zubringt und schon sein kommendes Leiden voraussieht. Satan, der im Film durch ein androgyn wirkendes Wesen dargestellt wird, versucht ihn, von der Sinnlosigkeit seines Opfergangs zu überzeugen, ohne Erfolg wie wir wissen.

Es folgt der weitere Verlauf (Festnahme durch die Knechte der Hohepriester, Überstellung an Pilatus, Folterung, Überstellung an Herodes, Zurückverweisen an Pilatus, Weg nach Golgotha, Kreuzigung). Dieser wird durch Rückblenden auf das Leben Jesu unterbrochen. Sehr grausam sind sicherlich die Folterszenen sowie die Kreuzigung, allerdings passen sie sich in den Gesamtzusammenhang ein und sind nicht als voyeuristisches Zurschaustellen von Gewalt zu verstehen.

Für Christen wird in diesem Film die Liebe deutlich, die Jesus bewegt hat, sein Leben zur Rettung der Menschheit hinzugeben; für Nichtchristen hingegen bleibt noch eine Art Dokumentation über die letzten Stunden im Leben der historischen Figur Jesus von Nazareth.

In meinen Augen ist die harsche Kritik von allen Seiten mehr als übertrieben, zeigt allerdings auch, dass die Person Jesus bis in die heutige Zeit hinein ihre polarisierende Wirkung hat. In Bezug auf die dargestellte Gewalt empfinde ich einen Film wie James Ryan ebenso schwer verdaulich, in Bezug auf die historische Echtheit kann man sicherlich bei anderen Filmen über dieses Thema ebensolche Abweichungen oder Unklarheiten ausmachen.

Mich würden weitere Meinungen von Forenteilnehmern interessieren, die den Film ebenfalls gesehen haben. Es wäre schön, wenn wir dabei nicht in religiöse Grundsatzdiskussionen verfallen würden.

Gruß,

Markus.
Schili
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 22. Mrz 2004, 15:12
Hallo,
auch wenn ich den Film noch nicht im Kino gesehen habe, möchte ich doch einige Dinge anmerken.

Ich finde, dass dieser (von den Bildern her)sehr radikale Film einfach zu unpassender Zeit von Mel Gibson gefertigt wurde.

Ich persönlich verfolge mit Unbehagen, dass sich in den USA schon seit etwas längerer Zeit eine Art religiöser Fanatismus ausbreitet.Es ist schließlich "Gods own Country"!!!
In Zeiten islamischen Terrors befürchte ich einen christlich geprägten Gegenpol.Ich erinnere nur an die Hysterie, die seinerzeit durch "Die letzte Versuchung Christi" ausgelöst wurde. Und da wurden die USA noch nicht im eigenen Land durch "Andersgläubige" bedroht...

Offenen Antisemitismus hat es auch schon immer in den USA gegeben - gezügelt wird er durch diesen Film wohl keinesfalls.

Was will uns Mel Gibson eigentlich mit diesem Film sagen ?

Dass Jesus Christus gelitten hat ? Das weiß wohl schon jeder bevor er diesen Film gesehen hat - und Abermillionen Menschen sind sicherlich ähnlich qualvoll gestorben-muß man es so detailliert zeigen ?

Ich bin kein gläubiger Mensch in religiöser Hinsicht. Aber soweit ich weiß, ist das Dogma des Christentums doch auf Liebe aufgebaut - und nicht auf den Todesqualen von Jesus.

Und so ein Film fördert (zumindest unterschwellig) die Angst, aber auch den Hass gegen alle anderen Religionen.

Und Mel Gibson ist nach eigenen Aussagen ein sehr konservativ praktizierender Christ - ob da absolute Objektivität bei der Fertigung im Vordergrund gestanden hat ???

Nur so meine Gedanken....

Gruß, Schili
Sailking99
Inventar
#10 erstellt: 23. Mrz 2004, 10:04
Ich habe mehrfach gelesen, dass Gibson in dem Film eine seine ganz subjektive Sicht der Passionsgeschichte darstellt, die aber nicht immer mit dem Original übereinstimmt. Kann dies einer, der Ihn gesehen hat bestätigen.
Hat Euch der Film auch angeregt? Z.B.: Sich mal weider mit der Passionsgeschichte auseinanderzusetzen, oder hattet Ihr danach keine Lust mehr/bzw. habt Euch gesagt, jetzt weiss ich es ja?

Gruß flo
Markus
Inventar
#11 erstellt: 23. Mrz 2004, 10:49
Hallo flo,

einige Details wie beispielsweise die Darstellung des Satans oder die Krähe, die dem einen Schächer ans Leder geht, sind sicherlich in sofern subjektiv, als dass diese sich kaum belegen lassen. Ebenfalls subjektiv ist auch die Gestalt der Veronika, die zwar in Legenden zur Passion vorkommt, die aber keine biblische Gestalt ist.

Aber ansonsten würde ich den Film schon als authentisch einstufen, zumal die Bibelforschung sich in vielen Punkten auch nicht einig ist (z. B. die Art der Kreuzigung der Hände oder ob Jesus das komplette Kreuz oder nur den Querbalken tragen musste).

Der Film hat mich insofern angeregt, mich noch einmal mit der Passionsgeschichte auseinanderzusetzen, indem ich bereits jetzt meine entsprechenden Aufnahmen (Matthäus- und Johannes-Passion von Bach, Lukas-Passion von Penderecki) aus dem Regal zu ziehen, um diese durch Hören in Verbindung mit dem eben gesehenen zu bringen.

Gruß,

Markus.
magnusfe
Neuling
#12 erstellt: 24. Mrz 2004, 22:26
Was der Film nicht zeigt

Der Film beschäftigt sich hauptsächlich mit der Geißelung und Kreuzigung Jesu. Mit seinem Leiden und Sterben. Und auch hier sind ihm Grenzen gesetzt: Die Trennung Jesu von Gott dem Vater kann kein Film darstellen. Aber genauso bleibt die Botschaft Jesu an jeden von uns hinter der Grausamkeit der Kreuzigungsszenen zurück.
Die Trennung vom Vater

Auch der Regisseur Mel Gibson gab in einem Interview zu: Etwas so Grausames und Brutales wie seinen Film "Die Passion Jesu" hat er nie auf der Leinwand gesehen. Trotzdem: Auch dieser Film kann nicht die ganze Grausamkeit darstellen. Dem Film als Medium sind Grenzen gesetzt. Auch wenn es wahrscheinlich nie in unserer Zeit eine eindrücklichere Darstellung der Kreuzigung gab.

Die ganze Bedeutung dessen, was dort am Kreuz geschah, wird erst in dem letzten Aufschrei Jesu deutlich: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Matthäus 27,46).

Er, "der in Gestalt Gottes war und es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein." (Philipper 2,6) Jesus war Gott selbst, Gott in Menschengestalt. Aber er gab freiwillig die Herrlichkeit auf, die er beim Vater hatte: "Er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz." (Philipper 2,7.8)

Auch während seines Lebens als Mensch auf der Erde war er im ständigen Kontakt mit seinem Vater im Himmel: "Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn." (Johannes 5,19) "Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat." (Johannes 5,30)

Aber hier am Kreuz, als er unsere Schuld und die Schuld aller Menschen trug, mußte der Vater sich von ihm abwenden. "Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist - denn es steht geschrieben: 'Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!' " (Galater 3,13)

Wir können nicht erfassen, was das bedeutet. Wir können nur annehmen, was die Bibel sagt: "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe." (Johannes 3,16) "Hierin ist die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden." (1. Johannes 4,10)
Die Botschaft Jesu

Mel Gibson hat seinen Film unter ein biblisches Motto gestellt: "Größere Liebe hat niemand als die, daß er sein Leben hingibt für seine Freunde." (Johannes 15,13) Die große Gefahr besteht nur darin, daß wir überhaupt nicht verstehen, was das bedeutet. Was hat das alles mit mir zu tun? Soll er doch sterben, wenn er will. Mein Leben ändert sich dadurch eh nicht.

Jesus selbst geht hier ganz anders vor: Er zeigt uns zuerst den Anspruch Gottes an unser Leben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand" (Matthäus 22,37). Jesus zitiert hier das alttestamentliche Gebot (5. Mose 6,5). Und das ist unsere Aufgabe als Menschen: Gott zu lieben mit allem was wir haben. Warum? Weil er uns geschaffen hat.

Wenn wir ehrlich darüber nachdenken, müssen wir feststellen: Jeder von uns hat schon einmal etwas oder jemanden mehr geliebt als Gott. Und genau das ist Sünde: Wenn wir andere Dinge Gott vorziehen und ihm dadurch nicht die Ehre geben. So betrachtet müssen wir zugeben, daß die Bibel Recht hat, wenn sie sagt: "Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes" (Römer 3,23).

Gott nicht zu ehren, ist kein Kavaliersdelikt. Die Schwere einer Schuld richtet sich danach, gegenüber wem sie besteht. Und weil es keine höhere Autorität als Gott gibt, ist Sünde eine so ernsthafte Sache und ihre Strafe so schwer: "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod" (Römer 6,23).

Erst wenn wir das verstanden haben, daß wir persönlich vor Gott schuldig sind und nichts tun können, um vor seinem gerechten Gericht zu entfliehen - erst dann können wir das Angebot Jesu an uns richtig verstehen: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (Johannes 14,6) "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen." (Johannes 5,24)

Erst wenn wir unsere eigene Verlorenheit, unsere Schuld vor Gott erkennen und verstehen, daß wir von uns aus nichts tun können, um diese Schuld loszuwerden, erst wenn wir darüber verzweifelt sind, werden wir verstehen, was das Erlösungswerk Jesu am Kreuz auf Golgatha war: "Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden." (Römer 3,25)

Erst wenn wir genauso verzweifelt wie der Kerkermeister in Philippi ausrufen: "Was muß ich tun, daß ich errettet werde?", werde ich auch die Antwort verstehen: "Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werde." (Apostelgeschichte 16,30.31)

Es kommt auf eine persönliche Beziehung zum Herrn Jesus an: Ich muß verstehen und annehmen, daß er und nur er meine Schuld vor Gott auslöschen kann. Er hat dafür am Kreuz auf Golgatha bezahlt. Wenn ich aus tiefstem Herzen über meine Schuld vor Gott verzweifelt bin und vor ihn hintrete und ihm sage: Vater im Himmel, ich begreife, daß ich ein Sünder vor dir bin und daß überhaupt nichts Gutes in mir ist. Ich möchte das Opfer deines Sohnes annehmen, der stellvertretend für mich am Kreuz gestorben ist und ich möchte von jetzt an nicht mehr mein eigenes Leben leben, sondern ein Leben mit dir zu deiner Ehre. Bitte vergib mir alle meine Schuld vor dir. - Dann "ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit." (1. Johannes 1,9)
cr
Inventar
#13 erstellt: 05. Apr 2004, 21:49
MM war das einer der brutalsten Filme, die ich je im Kino gesehen habe (und das sind ziemlich alle in den letzten 10 Jahren).
Wenn sich ein Film fast nur mehr auf sowas beschränkt, erscheint das schon bedenklich. Da mag man das noch so sehr mit der Bibel rechtfertigen (wehe ein anderer Film wäre so brutal gewesen, welch Geschrei hätte sich von Kirchenseite gleich erhoben).
Was mich ferner störte:
Das Latein war erbärmlich, so wie sichs der Amerikaner halt vorstellt, eine Art Alt-Italienisch, und entsprechend falsch ausgesprochen (interessant war nur, dass ich für das Latein keine Untertitel brauchte, um es zu verstehen).
Die Untertitel waren unschön. Warum konnte man nicht die der alten Bibelversionen nehmen (von mir aus Lutherbibel)?
Ferner ist zu erwähnen, dass die Handlung teilweise auf einer Privatoffenbarung beruhte. Vom Erdbeben steht nichts in der Bibel (der Vorhang des Tempels zerriß, heißt es, soweit ich mich entsinne).
Dennoch muß man zugestehen, dass das gewiß schwierige Unterfangen, diesen Stoff zu verfilmen, teilweise nicht unklug ausgeführt wurde. Die große Gefahr, dass sowas in Peinlichkeit oder Kitsch mündet, wurde zumindest mM erfolgreich umschifft.
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