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Von Videonormen, Farbräumen und Delta E…+A -A |
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Autor |
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Cine4Home
Gesperrt |
#1 erstellt: 09. Aug 2010, 19:14 | |
Hallo zusammen, mir kommt es vor, als ob in Sachen Farbraum / Normen und besonders beim Thema „Farbluminanzen“ viele Missverständnisse bestehen. Ist auch nicht verwunderlich, denn das ist wohl das abstrakteste Thema der ganzen „Beamerei“. Ich wollte mit drei anschaulichen Beispielen eine kleine Anregung für eine sachliche(!) Diskussion geben, mal sehen ob das klappt. Ich fange mal mit einem günstigen DLP Beamer an, der auf Licht getrimmt ist. Wenn man diesen durchmisst, ergibt sich ein verkleinerter Farbraum, wie man an dem Diagramm, wie es heutzutage in jedem Test abgebildet wird, ablesen kann: Das kleine Farbdreieck ist vom Beamer, das große die HD-Norm. Wie man sieht, stimmen die Grundfarben nicht überein und der Projektor kann einige Farben nicht darstellen. Dieses zweidimensionale Diagramm ist aber eigentlich nur eine „Draufsicht“ von oben, die die Höhe außer Acht lässt. Schaut man sich das mal in 3D an, erkennt man, wieso der Farbraum seinen Namen „Raum“ auch verdient. Hier sieht man, wie viel kleiner der Farbraum des Beamers im Vergleich zur Videonorm ausfällt. In der z-Achse haben wir die Helligkeit, die Farben werden von unten nach oben also immer heller und gipfeln im D65 Weißpunkt ganz oben. Die Höhe oder z-Achse umschreibt also die sagenumwobenen "Farbluminanzen"... Doch was heißt das nun in der Praxis, sprich im Filmbild? Die meisten können sich wohl nicht wirklich vorstellen, was dieser Farbraum im Bild bewirkt. Um das mal einfach zu demonstrieren, nehmen wir ein Beispielbild, das jeder kennt: Hier hat man es mit üblichen Gesichtsfarben und etwas Natur im Hintergrund zu tun, hauptsächlich Rot-,Gelb- und Grüntöne. Wenn man alle vorkommenden Farbtöne dieses Bildes extrahiert und in den Farbraum einzeichnet, erhält man eine sehr plastische Vorstellung davon, wie sich die Farben im Farbrum verteilen: Man erkennt die Gelb- & Grüntöne des Frodo-Portraits, die sich allesamt im rechten Bereich des HD-Farbraumes ansiedeln. Setzen wir das nun ins Verhältnis zu dem Farbraum des Beamers, sehen wir, dass viele Farben dieser Szene außerhalb der darstellbaren Farben des Projektors liegen: Jede Farbe außerhalb der weißen Grenze kann also schon mal nicht genau abgebildet werden, weil der Beamer nicht „bunt genug“ ist. Die resultierende Bilddarstellung sieht im Verhältnis zum Original dann ungefähr so aus. Die Gesichtsfarben kann der Projektor, sie sehen sehr natürlich aus und sind nahe am Original (rechts). Für den Hintergrund reicht das Grün des Beamers aber nicht aus, alles ist leicht ins Gelbliche verschoben. Ohne den direkten Vergleich würden einen diese Abweichungen wohl kaum auffallen, weshalb viele eben nicht erkennen, wie es eigentlich vom Regisseur beabsichtig war. Die Farbabweichungen werden von manchen Experten hier immer als „Delta E“ bezeichnet, was unverständlich abstrakt klingt. Delta E fasst dabei einfach mit einer Zahl zusammen, ob eine Farbe akkurat abgebildet wird: 0-3 : Akkurate Farbreproduktion 3-6 : Akzeptable Farbreproduktion 6-9 : Mangelhafte Farbreproduktion >9 : Ungenügende Farbreproduktion Sehr anschaulich wird es, wenn man das Delta E einfach mal farblich, wie eine der bekannten Wärmebildaufnahmen, im Bild darstellt: Hier sieht man nun, dass der Billig-Beamer die Gesichtsfarben sehr gut reproduziert (grün= Delta < 3), bei den Haaren schon schwächelt (gelb) und den Hintergrund gar nicht akkurat abbildet (orange). Diese Farbverschiebungen kann man natürlich auch im Farbraum als Vektoren einzeichnen. Wir wählen uns mal ein paar Farbtöne aus dem Bild aus und markieren diese mit Kreuzen: Und tragen diese im Farbraum ein: Hier sehen wir nun, wie die Farben in den Farbraum des Beames „gezogen“ werden und von ihren Sollwerten um eine gewisse Länge abweichen. Je länger der Vektor, umso schlechter! Verschiebungen erfolgen in Farbton, Sättigung und Helligkeit. Letzteres sieht man wieder nur in der 3D Ansicht: Der kleine grüne vertikale Vektor zeigt z.B. auf, dass eine Farbe zu hell gegenüber dem Original abgebildet wird. Fazit: Der Projektor bildet Farben innerhalb seines Farbraumes akkurat ab, bei kräftigen Farben muss er aber passen und stellt diese zu blass und leicht verfälscht dar. In Anbetracht der hohen Lichtleistung ist das akzeptabel, aber nicht gerade für Puristen geeignet. [Beitrag von Cine4Home am 09. Aug 2010, 19:57 bearbeitet] |
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Cine4Home
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#2 erstellt: 09. Aug 2010, 19:15 | |
Als zweites Beispiel nehmen wir mal den Samsung LED Beamer, den wir kürzlich auf Cine4Home vorgestellt haben. Wie viele von Euch wissen, bieten LEDs eine höhere Farbreinheit und können deshalb auch buntere Farben besser abbilden. Dies zeigt sich in dem großen Farbraum. Sein Farbraum ist also vom Volumen her viel größer als unsere Videonorm, er kann mehr und kräftigere Farben darstellen. In diesem Diagramm sieht man, wie viel größer der Farbraum (halbtransparent) gegenüber der HD-Videonorm (hell) ist. Gerade im Zyan- und Grünbereich sind viel mehr Ressourcen durch die LEDs vorhanden. Leider wird ein so großer Farbraum derzeit von der Filmindustrie bei Kaufvideos noch nicht unterstützt, was wir ja auch regelmäßig bemängeln. So kann der große Farbraum nicht für Filme genutzt werden und sorgt dafür, dass die Farbmischungen alle zu bunt werden, weil der Beamer einen zu kräftigen „RGB-Malkasten“ im Verhältnis zur normalen Videonorm benutzt. Bei unserem Beispielbild sieht das dann ungefähr so auf der Leinwand im Verhältnis zum Original aus: Es stellt sich eine Art bunter „Postkarteneffekt“ ein: Zwar sieht das Bild für sich poppiger aus, doch mit dem Original hat es herzlich wenig zu tun. Gerade Gesichtsfarben werden so schnell unnatürlich. Im Delta E Diagramm rechts sieht man, dass der Beamer fast alle Originalfarbtöne sichtbar verfehlt, es gib kaum grüne Bereiche. Pickt man sich wieder ein paar Beispielfarben aus dem Bild heraus und vergleicht „Soll-Farbe“ mit „Ist-Farbe“, kann man die Farbverschiebungen wieder als Vektoren im Messdiagramm abbilden: Hier sieht man gut, wie alle Farben nach „Außen“, also in Richtung kräftigere Farbtöne verschoben werden. Wir haben es also mit ausgesprochen großen „Delta Es“ zu tun. |
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Cine4Home
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#3 erstellt: 09. Aug 2010, 19:16 | |
Als drittes Beispiel nehmen wir nun einen Epson TW5500 im „Natural Modus“ ohne große Nachkorrektur. Im Diagramm sehen wir, dass der Farbraum des Beamers (buntes Dreieck) mit dem der HD-Norm (blaues Dreieck) weitgehend übereinstimmt, lediglich in der blauen Primärfarbe zeigen sich größere Abweichungen (Ecke links unten). Betrachten wir nun unser Beispielbild, kann man diese Abweichungen verblüffend gut beobachten: Gesichtsfarben und Hintergrund werden nahezu perfekt wiedergegeben, aber die blauen Augen und der Pulli von Frodo erscheinen etwas grünlicher, als im Original (rechts). Das Delta-Bild belegt dies ebenfalls: Fast alle Farben sind sprichwörtlich im „grünen Bereich“, bis auf Augen und Hemd. Wer auch hier noch die letzte Perfektion wünscht, der muss dann halt zu Messinstrumenten greifen und nachkalibrieren im CMS des Projektors. Als 3D Ansicht oben sieht man, wie klein die Farbverschiebungen unserer Probefarben aus dem Bild als „Delta-E Vektoren“ ausfallen. Sie sind kurz genug, um vom Auge unbemerkt zu bleiben. Ich hoffe, das Thema Farbraum und „Delta E“ wird so für viele von Euch verständlicher, als mit diesen wenig aussagekräftigen Balkendiagrammen von Calman usw… Viele Grüße, Ekki |
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Muellimov
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 09. Aug 2010, 19:48 | |
Super Darstellung ! Danke schön für die Mühen ! |
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Cine4Home
Gesperrt |
#5 erstellt: 09. Aug 2010, 19:55 | |
Danke, und fragt ruhig, wenn Ihr Teile nicht verstanden habt. Wir sind nämlich derzeit dabei, die Messverfahren anzupassen und wollen das so gestalten, dass es jeder leicht versteht in der grafischen Aufbereitung. Daher brauche ich Feedback von Euch Gruß, Ekki |
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Fritz*
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 10. Aug 2010, 00:01 | |
hi ekki auch von mir vielen Dank, für die anschauliche Darstellung. du hast den LED LCD mit seinem großen Farbraum als poppig relativ zur Farbnorm genannt. Aber ganz ehrlich, selbst auf die Gefahr hin das ihr jetzt "nonkonform" schreit, ich finde der Frodo siehr damit viel gesünder, lebendiger aus. Zumindest auf dem kleinen Bild. Ich würde bei diesem Bildbeispiel die nicht normgerechte Darstellung der Normgerechten vorziehen. Sind die Casio Led-Laser Beamer in der Farbdarstellung ähnlich wie der 3LCD-LED? jaja, ich weis das trifft jetzt nicht ganz Dein Thema aber es interessiert mit brennend. Grüße, Fritz [Beitrag von Fritz* am 10. Aug 2010, 00:22 bearbeitet] |
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trancemeister
Inventar |
#7 erstellt: 10. Aug 2010, 07:03 | |
Moin Das ist ja nun wirklich ausserordentlich klar dargestellt - danke! Die Vergleichsbilder sind sehr aussagekräftig! |
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Cine4Home
Gesperrt |
#8 erstellt: 10. Aug 2010, 09:34 | |
@Fritz Das mit den Screenshots ist natürlich etwas müßig, da wahrscheinlich die meisten Computermonitore unterschiedlich eingestellt sind. Bei mir hier sieht der "bunte Frodo" aus, als stehe er im Rotlicht Generell kann ich Deine Tendenz aber nachvollziehen. Wenn man so einen LED Beamer das erste Mal sieht, stellt sich tatsächlich dieser "Postkarteneffekt" ein: Alles ist schöner, nahezu surreal koloriert und damit sehr ansprechend. Man hat gleichsam bei jeder zweiten Film-Szene Urlaubsstimmung. Die Poskartenhersteller wissen schon, warum sie seit Jahrzehnten die Urlaubsmotive nachfärben Aber im Laufe der Zeit fällt einem halt auch auf, dass vieles dann doch wieder nicht stimmig ist. Es ist zwar alles schön bunt, aber meistens dann doch weit weg vom Original und viele subtile Farbgebungen gehen verloren. Animationsfilme hingegen würde ich mir persönlich aber nur noch auf einem LED-Beamer ansehen wollen, denn die sollen ja gerade schön bunt sein und die verlieren auch durch die Einschränkungnn unserer Videonorm. Bzgl. des Casio: Der hat ein enorm tiefes Blau, das schlägt sogar jeden LED Beamer. Er hat auch ein enorm tiefes Rot, wie von LED gewohnt. Aber sein Phosphorrad-Grün ist viel zu Gelb. Das ergibt insgesamt in vielen Szenen einen sehr violettes Bild, gerade so bei Nachtszenen. Leider etwas unausgewogen. Gruß, Ekki [Beitrag von Cine4Home am 10. Aug 2010, 09:38 bearbeitet] |
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Fritz*
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 10. Aug 2010, 11:28 | |
o.k., dankeschön für die weiteren Erläuterungen lassen sich den die poppigen Farben nicht etwas herunter regeln (ggf. extern mit HTPC) bei "Spielfilm" und wieder auf 0 stellen bei Animationsvideos? wäre mit exterenm Equipmen / Software ein D65 preset möglich? Damit wären wir wieder beim Thema. Grüße, Fritz [Beitrag von Fritz* am 10. Aug 2010, 11:55 bearbeitet] |
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Cine4Home
Gesperrt |
#10 erstellt: 10. Aug 2010, 12:21 | |
Wenn der Beamer ein ordentliches Color Management hätte, wäre das alles kein großes Problem. Der Casio hat zwar ein "sRGB" Werkspreset und da sind die Farebn dann auch blasser, aber leider immernoch ziemlich ungenau. Der Vivitek und der Sim2 zeigen ja, dass ein Videonorm-Farbraum für einen LED Beamer kein Problem ist, wenn der Hersteller das ordentlich programmiert. Extern mit PC kann man vielleicht was fummmeln. Weiß nicht, stecke in der HTPC-Materie nicht so drin. Aber vielleicht weiß jemand anderes hier dazu was? Gruß, Ekki |
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Fritz*
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 10. Aug 2010, 12:26 | |
mit dem video equalizer, den es bei Curt Palme gibt, wäre eine normgerechte Einstellung demnach möglich, oder? fritz |
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micky99
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 10. Aug 2010, 12:42 | |
Mit dem von Spectracal(Calman), ja. Die Frage ist, ob das Preislich noch Sinn macht. Lg Michael |
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George_Lucas
Inventar |
#13 erstellt: 10. Aug 2010, 12:43 | |
Ein zu großer Farbraum kann mit einem VideoEQ (z.B. AV-Foundry) durchaus verkleinert und auf die gewünschte Norm gebracht werden. Ein zu kleiner Farbraum (wie ihn der oben beschriebene DLP besitzt) kann damit aber nicht vergrößert werden. |
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Cine4Home
Gesperrt |
#14 erstellt: 10. Aug 2010, 13:18 | |
Richtig genial wäre es, wenn man sich neue, nicht lineare Lookup-Tables per PC konstruieren könnte. Und zwar so, dass erst nahe am Rand des Farbraumes, sprich bei sehr kräftigen Farben, der Farbraum auf den LED Farbraum gespreizt wird. Dann blieben die wirklich "saftigen" Farben des Kino-Originals und Gesichts- und Naturfarben sowie subtile Farbverfremdungen würden auch erhalten bleiben. Perfekt wäre das zwar auch nicht, aber ein interessanter Kompromiss. Gruß, Ekki [Beitrag von Cine4Home am 10. Aug 2010, 13:20 bearbeitet] |
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micky99
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 10. Aug 2010, 14:00 | |
Es gibt sehr gute CMS Lösungen für Scanner und Drucker. Die Frage ist, in wie weit man das für Video umstricken kann. lg Michael |
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Fritz*
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 10. Aug 2010, 14:18 | |
dankeschön für die Antworten was sind "nichtlineare lookup tables" @mickey gibts nicht CMS Software für Photographen und Videofilmer die man leichter "umstricken" könnte? Fritz [Beitrag von Fritz* am 10. Aug 2010, 14:18 bearbeitet] |
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micky99
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 10. Aug 2010, 15:06 | |
Die CMS für Videofilmer sind meist fest in bestimmte Programme eingebunden. lg Michael |
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Cine4Home
Gesperrt |
#18 erstellt: 10. Aug 2010, 16:27 | |
Ein "Look Up Table" ist eigentlich nur eine Datei, die jeder entsprechenden Eingangs-Farbe eine bestimmte Beamer-Farbe zuordnet. Damit kann man z.B. gezielt jeden RGB-Farbwert einer bestimmten Farbe auf der Leinwand zuorden. Ein LUT ist also nur eine Umrechnungstabelle, nichts anderes. Und mit so einem LUT kann man natürlich dann frei gestalten, welche Bereiche des Farbraumes akkurat dargestellt werden sollen und welche verfremdet. Gruß, Ekki |
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Cine4Home
Gesperrt |
#19 erstellt: 10. Aug 2010, 16:32 | |
Habe gerade gesehen, der AV Foundry VideoEq unterstützt komplette 10bit 3D LUTs. Als muss man "nur" so ein LUT stricken, VideoEQ ins Signal einschleifen und LED Beamer kaufen, schon könnte man die Farben quasi "frei programmieren". Gruß, Ekki |
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micky99
Hat sich gelöscht |
#20 erstellt: 10. Aug 2010, 16:48 | |
Ist doch die gleiche Kiste wie von Calman. Wenn ich mal ganz viel lange Weile habe, Erstellen wir mal Farbräume für verschiedene Geräte für Windows7. Die kann man tatsächlich Programmieren und bestimmten Situationen zuordnen. lg Michael |
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clehner
Hat sich gelöscht |
#21 erstellt: 21. Aug 2010, 09:34 | |
Bevor der sehr informative Thread (leider) wieder einschläft, hier noch eine kleine kritische Anmerkung: Ich denke nicht, dass es korrekt ist zu sagen, die Balkendiagramme (aus diversen aktuellen Software-Paketen vgl. auch mein kurzes Paper) seien 'wenig aussagekräftig'. Sie sind vielleicht nicht für jedermann sofort intuitiv verständlich, aber das ist auch kein Wunder, wenn man sehr lange in der populären Literatur und in den üblichen Testberichten die dritte Dimension vernachlässigt hat. Letztlich sind die 'Balkendiagramme' für eine erfolgreiche Kalbirierung natürlich unabkömmlich (damit man eine klare Anweisung erhält, wie/wo man 'drehen' muss). Ein wichtiger Punkt, den ich noch ansprechen wollte, ist folgender: Es gibt recht verschiedene DELTA-E-Maße (vgl. auch Wiki-Artikel), die unterschiedlich sinnvoll in der Anwendung sind, so dass nicht nur die konkreten Werte, sondern eben das zugrundegelegt 'Maßsystem' ganz entscheiden sind, und zwar für die qualitative Beurteilung der Farbeigenschaften eines Displays. Insofern wäre es noch interessant zu wissen, nach welchem DeltaE-Maß die 'Radar-Bilder' erstellt worden sind. |
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Cine4Home
Gesperrt |
#22 erstellt: 23. Aug 2010, 13:06 | |
Hi Clehner, ok, "wenig aussagekräftig" war falsch formuliert, "nicht anschaulich" beschreibt es richtig. Man kann in den Balkendiagrammen natürlich die Abweichungen in jede Achsrichtung an den Balken ablesen, aber wo die Farbe nun genau hingeschoben ist und der Verschiebungsvektor hinzeigt, wird nicht anschaulich abgebildet. Der Laie kann sich darunter so rein gar nix vorstellen. Und: Sechs Messwerte reichen für eine hinreichende bestimmung des Delta Es nicht aus. Das zeigt eigentlich nur, dass der Beamer dort punktuell richtig arbeitet. Bei den ganzen verkorksten Color-Management-Systemen heutiger Fernseher und vieler Projektoren kann man daraus noch keine kompletten Rückschlüsse für die Genauigkeit der Mischfarben innerhalb des Farbraumes ziehen. Die Delta Es für die "Thermobilder" oben sind gemäß CIE94 mit der gewählten farblichen Einteilung: <3 grün, <6 gelb, <9 orange, >9 rot. Gruß, Ekki |
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stoker85
Inventar |
#23 erstellt: 23. Aug 2010, 14:12 | |
Ein dickes Dankeschön an Cine4Home für diesen Thread und ebenfalls ein dickes Dankeschön an clehner für den Link (und natürlich das Verfassen) des PDF Dokumentes. Endlich mal etwas richtig interessantes zum Thema Kalibrierung auf Deutsch! |
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Cine4Home
Gesperrt |
#24 erstellt: 23. Aug 2010, 16:54 | |
Die 3D-Farbraumdarstellung nutzen wir jetzt auch in unseren Tests, hier ein erstes Beispiel: http://www.cine4home.de/tests/TVs/SharpLE820/Test_Sharp_LE820.htm Die Quattron-TV-Technologie ist übrigens ganz spannend, wenn auch kein Beamer Viele Grüße, Ekki [Beitrag von Cine4Home am 23. Aug 2010, 16:56 bearbeitet] |
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clehner
Hat sich gelöscht |
#25 erstellt: 24. Aug 2010, 08:35 | |
@stoker85: Danke für den Zuspruch.
Völlig unbestritten, es ist nichts anderes, als ein Anhaltspunkt, notwendig, aber noch nicht hinreichend. Mein Kritikpunkt war ja immer, dass eine unvollständige (ohne Luminanzen!) Einzelmessung schon immer als hinreichend angesehen wurde und auch größtenteils noch wird, daher sind wir hier ja auf einer Linie. Leider fallen sehr viel Testkandidaten bei der vollständigen Einzelmessung schon durch. Ein seriöser Test sollte daher ruhig auch bei besseren Kandidaten ein wenig weiter 'nachstochern'. Dann trennt sich zunehmend die Spreu vom Weizen, und die Entwicklung bei Cine4Home verdient ja nur Lob. Freilich muss man im Sinne einer verständlichen Aufbereitung (da bin ich ganz bei dir) bedenken, dass man den interessierten Laien (und man sollte den Laien dennoch was zutrauen!) total mit Mess-Daten überschüttet. Ein kompakte Darstellung neben den (aber vollständigen!) Stichpunkt-Protokollen wäre von Vorteil. Das Gesagte gilt ja nicht nur für die Farbdarstellung, sondern auch für Kontrastmessungen. Auch Ansi- und On/Off-Kontrastmessungen sind keineswegs hinreichend exakte Kriterien, die Kontrastqualität eines Projektors im echten Praxisbetrieb zu beurteilen (MTF Modulation-Transfer-Function, also eine Kombination von 'Schärfe/Auflösung' und Kontrast wäre viel aussagekräftiger!). Insofern sind wir natürlich noch lange nicht am Ende mit der Diskussion um 'den' perfekten Messstandard, aber wir sind uns wohl einig, was in jedem Fall zu wenig ist. [Beitrag von clehner am 24. Aug 2010, 08:36 bearbeitet] |
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Cine4Home
Gesperrt |
#26 erstellt: 24. Aug 2010, 09:49 | |
Ja das stimmt, der Kontrast ist natürlich auch komplexer, als man denkt. Das kann man eigentlich bis ins Unendliche treiben, bei den ganzen Faktoren, die da Einfluss drauf haben. Mal sehen, vielleicht werden wir da auch bald mal neue Messstandards einführen. Eins nach dem anderen Wie Du ja schon gesagt hast, es muss alles verständlich bleiben. Um das Thema Color Management nochmal aufzugreifen: Immer mehr Hersteller inetgrieren ja nun CMS Systeme, um dem wachsenden Anspruch gerecht zu werden. Da aber 90% dieser Systeme eben nicht so funktionieren, wie sie es sollten, weiß man auch nie genau, wie sie die Farben nun wirklich innerhalb des Farbraumes beeinflussen. Derzeit besteht ganz klar die Gefahr, sich durch die Nutzung von CMS jede Menge zusätzliche Probleme einzuhandeln... Gruß, Ekki |
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George_Lucas
Inventar |
#27 erstellt: 24. Aug 2010, 12:07 | |
Da Messwerte und subjektiver Bildeindruck immer "Hand in Hand" einhergehen, sollte für interessierte Laien auch der Zusammenhang und die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Parametern öfter mal erläutert werden. Viele Kunden/User suchen sich halt nur die Eckdaten raus: Kontrast, Schwarzwert, max. Helligkeit und wundern sich beim Händler dann darüber, dass auf den ersten Blick ein Projektor schlechter aussieht, obwohl die einzelnen Messwerte "besser" sind als vom Vergleichsmodell. Ein CIE-Diagramm wird inzwischen wohl fast jeder interessierte Heimkinofan "lesen" können. Vielleicht ist es einfacher verständlich, wenn einzelne CIE-Diagramme von unterschiedlicher Helligkeit (z.B. 20%, 50%, 100%) übereinander oder nebeneinander grafisch dargestellt werden. Dadurch sind Abweichungen der Primär- und Sekundärfarben leichter verständlich als in einem zweidimensional gedruckten 3D-Modell. Ein gutes Beispiel dafür ist das folgende Diagramm. Dieses würde auch als Dreieck funktionieren. Hier können Änderungen vom Soll zum Ist sehr gut nachvollziehbar grafisch dargestellt (eingezeichnet) werden, ohne das es zu großen grafischen Abweichungen des umfänglich bekannten und vertrauten CIE-Dreiecks kommt Auch Abweichungen auf anderen Helligkeitsebenen (z.B. 10%, 30% oder 80%) oder sogar 10 Messebenen können so mit einfachen Mitteln veranschaulicht werden. Das unterschiedliche/veränderte Spektallichtverhalten einer Lampe kann auf diese Weise hervorragend dokumentiert werden. Quelle: Wikimedia Wenn dann noch Beispielfotos eingefügt werden, wie sich z.B. Hauttöne farblich verändern, wäre das Bild meiner Meinung nach schon sehr viel vollständiger als jetzt. [Beitrag von George_Lucas am 24. Aug 2010, 12:17 bearbeitet] |
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Cine4Home
Gesperrt |
#28 erstellt: 24. Aug 2010, 12:32 | |
Ich denke, eine relativ anschauliche Darstellung von 10 Messebenen (dunkel bis hell) ist mit so einer Darstellung gegeben: Die größeren Punktesäulen sind die Sollwerte, die Liniensäulen die Messwerte. Da erkennt man im diesem Fall z.B. schnell: a) Blau hat nicht genug Sättigung b) Magenta und Zyan sind stark in Richtung Blau verschoben, in dunklen Bereichen schlimmer , als in hellen c) Die maximale Helligkeit von Rot und Grün liegt unter den Sollwerten (die Säulen zu kurz im Vergleich zu den Normsäulen) d) Blau hat eine zu hohe Helligkeit (Messlinie zu hoch) Gruß, Ekki [Beitrag von Cine4Home am 24. Aug 2010, 12:34 bearbeitet] |
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clehner
Hat sich gelöscht |
#29 erstellt: 25. Aug 2010, 07:45 | |
Richtig, zu erinnern ist ja immer wieder an die Einführung des CMS beim HD750, das in der ersten Firmware nicht funktioniert hat, da die internen LUTs nur bei einem bestimmten Stimulus-Level (den man zufällig gewählt hatte) abstimmbar waren, bei den anderen Stimulus-Leveln dann aber wieder total daneben lagen. Solche Fehler können sehr tückisch sein (neben Know How, hilft hier dann auch Erfahrung ;)). @goerge lucas: Das 'Schichtenmodell' finde ich auch sehr anschaulich, sollte man weiter verfolgen diese Darstellung! Letztlich bin ich der Meinung, dass anschauliche Bilder nie ohne die harten Messprotokolle daherkommen sollten, denn das eine soll ja das andere erklären helfen (und zwar in beiden Richtungen, d.h. die Messprotokolle die Bilder und die Bilder die Messprotokolle !!). |
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