Rodek 2150i Reparatur, Innenleben und Leistungssteigerung

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Ämblifeier
Stammgast
#1 erstellt: 11. Feb 2010, 22:07
Da bei meinem ersten geschriebenen Testbericht der Carpower HPB-1502 der Ein oder Andere interessierte Leser nach „mehr“ geschrien hat, dachte ich mir, schreibe ich mal wieder was über eine Endstufe.
Diesmal geht es allerdings um ein Gerät vergangener Tage, aus einer Serie, von der ich selbst großer Fan bin.

Zur Geschichte
Vor vielen Jahren hatte ich mal eine defekte Endstufe in der Bucht gekauft, von der ich nur wusste, dass sie Made in the USA war. Den genauen Hersteller und dieses Forum kannte ich damals noch nicht.

Fakt war jedoch, dass ich mächtig beeindruckt war, als ich den Verstärker in den Händen hielt und einen Blick unter die Haube geworfen hatte. Das ist also Made in the USA.

Der eigentliche Herstellername war auf dem Gehäuse nicht zu erkennen und auch auf der Platine weggekratzt.

Wie ich erst später erfuhr, handelte es sich um eine Edition also umgelabelte Rodek 1250i, einen Monoblock aus der Feder von Steven Mantz vertrieben unter ZED Audio.

Als ich kürzlich die Gelegenheit hatte einen Packen defekter alter Rodeks zu erwerben von einem Forenuser, zögerte ich nicht lange.

Durch den stark verbastelten und teilweise unvollständigen Zustand war jedoch die Hälfte nur noch als Ersatzteilträger zu gebrauchen und half aber somit beim Richten einer Rodek 2150i.

Nach dem Tausch einiger Widerstandsnetzwerke, zweier Einzelwiderstände, der Cinchbuchse, den beiden Anschlussterminals sowie dem Ändern einer Serienverdrahtung in Folge eines Platinenlayoutfehlers, war es Zeit für die erste Inbetriebnahme.



Nach etwa 2 Sekunden begann die orange LED aufzuleuchten.

An den sekundären Pufferelkos baute sich eine symmetrische Spannung von ca. +-40 Volt auf, die Spannungsversorgung der OPV´s stimmte ebenfalls, an den LSP-Terminals war keine Gleichspannung zu messen.
Also Sinusgenerator eingeschalten, Lastwiderstände angeschlossen und siehe da, das Gerät funktionierte auf beiden Kanälen einwandfrei.


Zu den Innereien
Was auf den ersten Blick von außen ohne bunte Farben, LED´s oder anderen Schnickschnack völlig unspektakulär aussieht, entpuppt sich als ein absolutes Qualitätsprodukt der „Alten Schule“ und zeigt keinesfalls Anzeichen von Sparzwängen der Entwickler, wie man es heute bei leider sehr vielen Geräten feststellt.
Eine old school typisch einfache Ausstattung beschränkt sich auf das Gainpoti und einen Linear Tilt Control Regler.



Der Kühlkörper
Die Endstufe bringt laut Personenwaage ca. 6 kg auf die Waage, wovon ca. 4-5kg auf das Gewicht des Kühlkörpers fallen.



Massives teilweise bis 1cm dickes Aluprofil sorgt für ein hohes Maß an Wärmeraufaufnahmefähigkeit und verhindert stärkere Temperaturgefälle.
Davon können viele heutige Verstärker nur träumen.

Die Platine



Eine drahtbrückenfreie,
sauber bestückte,
formstabile,
doppelseitig kaschierte,
glasfaserverstärkte und
vom Prüfer handsignierte Epoxydharz-Platine sorgt dafür, dass zum Einen auch nach jahrelanger Benutzung keine Probleme mit kalten Lötstellen entstehen und zum Anderen es auch problemlos möglich ist, mal einen Widerstand von der Bestückungsseite zu tauschen, ohne die Endstufe komplett zerlegen zu müssen.


Das Netzteil
8 Mosfets vom Typ IRFZ44 treiben die Primärwicklung des scheinbar von Hand gewickelten und eingelöteten großen Trafos.
Eine fast ebenso große Drossel im Sekundärteil des NT´s sowie sinnvoll auf die Spannungsverhältnisse angepasste Pufferelkos nehmen ca. 2/3 der Endstufe ein.
Eine echte PWM-Netzteilregelung sorgt für konstante Leistungsabgabe auch bei geringerer Batteriespannung und reduziert unnötige Verlustleistung im Teillastbereich.


Der Endstufenteil
nimmt unter Anderem durch die kompakten Widerstandsnetzwerke nur ein Drittel an Platz in Anspruch.
Die komplementäre Gegentaktendstufe ist dreifach ausgeführt.
Bestückt mit Toshiba Transistoren vom Typ 2SD2155 und 2SB1429 im großen Gehäuse sorgt sie laut Endstufenbezeichnung für 150 Watt pro Kanal.

Die Transistoren haben eine Spannungsfestigkeit von 180V und tragen laut Datenblatt 15A und sind auf Grund der überdurchschnittlich großen Oberfläche gut in der Lage die anfallende Verlustwärme an den Kühlkörper abzugeben.

Genug geschwärmt, kommen wir zur Leistung.

2150i bedeutet 2 Kanal mit je 150 Watt.

An den Lastwiderständen zeigte sich, dass die Hersteller-Angaben, mal wieder typisch für alte Amis, etwas untertrieben waren.

1 × 189 Watt Kanal 1 an 4 Ohm
2 × 189 Watt Kanal 1 + 2 an 4 Ohm

Sehr schön zu erkennen, dass durch die Regelung der Sekundärspannung keine gegenseitige Kanalbeeinflussung also Leistungsrückgang bemerkbar ist.

In Brücke ist dann auch dieses Netzteil an der Regelgrenze und bricht etwas unter die theoretisch zu erreichende 4-fache Leistung ein.

1 × 610 Watt Kanal 1 + 2 gebrückt an 4 Ohm

610 Watt Gesamtleistung


Durch die Netzteilregelung lägen also die 2 x 189 Watt auch schon bei 12V Bordspannung an.



Das Linear Tilt Control Poti bewirkt in der Mittelstellung den sog. Fullrange-Betrieb
In Stellung Anschlag links eine Hochpassfunktion, welche bei 200 Hz um –3dB Spannungsamplitude abknickt
und in Stellung Anschlag rechts einen Full-Range mit einer Art Bassanhebung mit gleichmäßigem Verlauf (Amplitude) im Breich von 30-80 Hz ähnlich dem aufgedrucktem Symbol.



Gemessene 610 Watt bei guter Endstufendimensionierung, einem monströsen Kühlkörper und einem Platinenlayout, was auch einem etwas kräftigerem Trafo Platz bietet, schreien eigentlich nach mehr.


Da der Gedanke einer Leistungssteigerung bei Endstufen schon länger in meinem Kopf Einzug hält, soll das kleine Spaßprojekt endlich mal an so einer Rodek umgesetzt werden.

Die Mehrleistung soll durch ein stärkeres, laststabileres Netzteil realisiert werden.
Das bedeutet also bei der schon vorhanden Regelung erst mal nur einen größeren Trafo verwenden.

Das Übersetzungsverhältnis und der Wicklungsquerschnitt müssen also erhöht werden.
Dazu muss aber auch der Ferritkern in der Lage sein den größeren Magnetfluss zu tragen.

Der Gedanke des Neuwickelns eines Trafos wurde mangels größerem Ferritkern und hohem Aufwand schnell verworfen, denn im Regal schlummert eine alte Ami-Spender-Platine einer Rock RA2.150.

Der damalige Verkäufer hatte sie nur als defekt deklariert und hielt es nicht für angemessen ehrlich zu schreiben, dass sie völlig abgebrannt ist.



Also beide Trafos auslöten und den großen in die Rodek einlöten.



Leichter gesagt als getan, der Primärwicklungsquerschnitt ist schon recht grenzwertig und lässt sich nur schwer in der Platine verstauen.

Dennoch kein unlösbares Problem.



Das Wicklungsverhältnis war zwar bis zu dem Zeitpunkt unbekannt aber durch die in der Rodek vorhandene Sekundärspannungsregelung ist eine Spannungsüberhöhung, verbunden mit dem Beschädigen der angeschlossenen Halbleiter in der Endstufe erst mal ausgeschlossen.

Also alles wieder im Kühlkörper verstaut und an dem Labornetzteil mit Strombegrenzung in Betrieb genommen.

Wieder etwa 2 Sekunden und die Betriebs-LED leuchtet.
Die Sekundärspannung liegt wie erwartet wieder bei ca. 40 Volt.

Die Messung am Gate der Fet´s im NT zeigte jedoch, dass das Trafo-Übersetzungsverhältnis viel zu klein ist, weil die Pulsweite schon bei etwa 80% lag.
Die durchgeführte Leistungsmessung brachte bei 4 Ohm Brücke auch nur etwa 500 Watt also weniger, wie mit originalem Trafo.

Zu früh gefreut.

Nur die Sekundärwicklung abwickeln im eingelöteten Zustand wäre nicht möglich gewesen.
Bleibt nur zusätzliches anbringen von weiteren Windungen.

Ein par Tests mit erst drei dann 5 und schließlich 8-10 zusätzlichen Windungen auf der Sekundärseite.



Dann war endlich eine Leistungssteigerung zu messen.

Wobei es auch den Anschein machte, dass meine Mundorf-Stromversorgung an ihre Grenzen kam. Die Messung muss also noch mal mit zusätzlicher Strom-Unterstützung wiederholt werden.

Gebrückt an 4 Ohm kamen dann
1 x 718 Watt

Sicher nicht viel aber, da die 610 Watt ja auch schon recht beachtlich waren, ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis.


[Beitrag von Ämblifeier am 12. Feb 2010, 08:14 bearbeitet]
Audiklang
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2010, 22:42
hallo

netter bericht sehr interessant



Mfg Kai
Juniorfuzzi
Inventar
#3 erstellt: 12. Feb 2010, 07:09
SmokieMcPot
Stammgast
#4 erstellt: 12. Feb 2010, 09:07
Geilo!!!

Respekt, gefällt mir...hast du noch mehr vor? Pufferung erhöhen oder die IRFZ44n gegen leistungsstärkere austauschen?(kA, ob das was bringt^^)

Woran seh ich denn, ob ne Endstufe ein geregeltes Netzteil hat?? Hattest irgendwas von PWM geschrieben? Auf meinen Alpine's steht auch überall PWM drauf...haben die auch alle geregelte Netzteile?


MfG der Smokie
Ämblifeier
Stammgast
#5 erstellt: 12. Feb 2010, 12:33
Bei DER Rodek habe ich erstmal nicht mehr vor.

Es kommt aber bestimmt mal wieder ein solches Projekt, wo dann auch Fets und Pufferung geändert werden und evtl. eine PWM-Regelung nachgerüstet wird.

Der Tausch der IRFZ44 würde erstmal nicht zu einer Leistungssteigerung führen.
Das Einzige, was da noch eine geringe Erhöhung bringen könnte, wäre ein noch kleinerer RDSon.

Das Erhöhen der Pufferung hatte ich jetzt auch nicht für notwendig gehalten, weil ich ja auf dem Oszi sehe, wenn bei der Rail nennenswerte Oberwellen auftreten würden.



Woran seh ich denn, ob ne Endstufe ein geregeltes Netzteil hat??


Das sieht man nicht durch bloses Hineinschauen.

Möglichkeit 1 man mist die Sekundärspannung des Trafos und schaut ob sie konstant bleibt bei variieren der Versorgungsspannung.

Möglichkeit 2 man schaut sich mit einem Oszi das Gate von den Fets im NT an.
Bei Endstufen ohne Regelung ist das Tastverhältnis der Ansteuerung schon voll ausgereitzt bei 1:1.



Auf meinen Alpine's steht auch überall PWM drauf...haben die auch alle geregelte Netzteile?


Die Alpine Geräte, die ich gemessen habe hatten alle keine Regelung an Board, auch wenn es teilweise so verkauft wird.


[Beitrag von Ämblifeier am 12. Feb 2010, 12:36 bearbeitet]
gisewhcs
Stammgast
#6 erstellt: 12. Feb 2010, 13:02
Klasse gemacht!

Ich weiß schon wieso ich die ganzen ZED-Stufen so mag...
butcher99
Inventar
#7 erstellt: 12. Feb 2010, 13:22
Hi!

Danke für die Mühe!
Finde es immer klasse wenn Fachleute so wie gezeigt andere an Ihrem Tun/Wissen teilhaben lassen!


Grüsse
mr.booom
Inventar
#8 erstellt: 12. Feb 2010, 14:16
Ja, die 2150 ist auch "Serie" nen schönes Stück
So ne Art von Hardware-Hacking hat was


buchter99 schrieb:
Finde es immer klasse wenn Fachleute so wie gezeigt andere an Ihrem Tun/Wissen teilhaben lassen!

Jupp
Juniorfuzzi
Inventar
#9 erstellt: 12. Feb 2010, 14:59
Hallo an alle, die die Amp mögen,

habe noch 3 x 2150i und 3 x 2300i.

schleichwerbung ende.
SmokieMcPot
Stammgast
#10 erstellt: 12. Feb 2010, 20:26

Ämblifeier schrieb:
Der Tausch der IRFZ44 würde erstmal nicht zu einer Leistungssteigerung führen. Nich? Was ist denn jetzt der limitierende Part? Die Endstufen?


Das Einzige, was da noch eine geringe Erhöhung bringen könnte, wäre ein noch kleinerer RDSon. Was ist das? Bitte aufklären^^

Möglichkeit 1 man mist die Sekundärspannung des Trafos und schaut ob sie konstant bleibt bei variieren der Versorgungsspannung. OK, danke...werd ich mal testen



mr.booom schrieb:
...

buchter99 schrieb:
Finde es immer klasse wenn Fachleute so wie gezeigt andere an Ihrem Tun/Wissen teilhaben lassen!

Jupp :prost


Seh ich auch so...
Soundscape9255
Inventar
#11 erstellt: 12. Feb 2010, 21:00

Ämblifeier schrieb:

Gebrückt an 4 Ohm kamen dann
1 x 718 Watt


Ich will das jetzt nicht abwerten - aber nüchtern betrachtet sind das "nur" +0.7 dB.
Ämblifeier
Stammgast
#12 erstellt: 12. Feb 2010, 21:18

Der Tausch der IRFZ44 würde erstmal nicht zu einer Leistungssteigerung führen. Nich? Was ist denn jetzt der limitierende Part? Die Endstufen?


Nein beides nicht.
Was für Fets da verbaut sind ist aus Sicht der Leistung erstmal egal.
Die Fets machen ja nichts anderes, als dass sie den Trafo primär ansteuern.
Dabei würde es keinen Unterschied machen, wenn man welche einsetzt, die den doppelten Drainstrom tragen können oder man einfach mehrere parallel schaltet.

Vorstellbar mit der Leistungssteigerung eines Motors.
Wenn ich den auflade, dann ist mMn. auch eine andere Kopfdichtung erforderlich, aber nicht damit mehr Leistung kommt sondern damit sie der höheren Verdichtung standhält.
Oder so ähnlich

Richtig ist natürlich, dass bei bei der Leistungssteigerung auch die Mosfets in der Lage sein müssen den höheren Strom zu tragen.

RDSon ist eine engl. Abkürzung für
R für Widerstand
DS bedeutet Drain-Source und
on bedeutet ein.

Das ganze entspricht dann dem Widerstand in der leitfähigen DS-Strecke eines Mosfets, wenn er eingeschalten ist.

Der RDSon sollte möglichst niedrig sein um zum Einen die Verluste gering zu halten und zum Anderen bewirkt er einen möglichst geringen Spannungsabfall oder aus Sicht des Stroms eine besseren Leitwert.



Die Leistung kommt in erster Linie durch die Dimensionierung des Trafo selbst zu stande.

@ Soundscape

Das stimmt schon, ein Auto was 30PS mehr bekommt fährt auch nur 5 km/h schneller, wenn überhaupt.

Es ging ja mehr um die Sache, dass sowas möglich ist.
Ich habe schon einen nächsten Kandidaten ins Auge gefasst, da sollten ca. 30-50% mehr drin sein.


[Beitrag von Ämblifeier am 12. Feb 2010, 21:21 bearbeitet]
Soundscape9255
Inventar
#13 erstellt: 12. Feb 2010, 22:15

Ämblifeier schrieb:

Das stimmt schon, ein Auto was 30PS mehr bekommt fährt auch nur 5 km/h schneller, wenn überhaupt.


Guter Vergleich - im Rennen / dB-Drag merkt man es - im Alltag kaum...


Ämblifeier schrieb:

Es ging ja mehr um die Sache, dass sowas möglich ist.
Ich habe schon einen nächsten Kandidaten ins Auge gefasst, da sollten ca. 30-50% mehr drin sein. ;)


Hinweise dazu:

- Thermische Verlustleistung
- Stromtragfähigkeit der Halbleiter (NT + Endstufe)
- Spannungsfestigkeit der Siebkondensatoren
- Spannungsfestigkeit der Operationsverstärker (Railspannung + 20% - TL072 macht max. 36V Spezifiziert - die hängen manchmal direkt an der Rail)
- Spannungsfestigkeit der Kleinsignaltransistoren
Ämblifeier
Stammgast
#14 erstellt: 13. Feb 2010, 11:03
@soundscape

Danke für die Hinweise, die es zu berücksichtigen gilt.
Sind aber alle schon in meinem Kopf verankert.

Die Sache mit der Spannungsfestigkeit der Halbleiter und Elkos in der Endstufe wird dann auch schon entschärft, wenn man einfach eine beliebige Endstufe ohne Regelung nimmt und eine Regelung der Sekundärspannung auf die eigentliche Leerlaufspannung auslegt, die der Amp ja ohne Probleme wegsteckt.

Sprich er wird nur Laststabiler und bringt dann eben die Leistung ohne Einbuch, wie es ohne einer solchen Regelung wäre.

Dazu muss natürlich das NT stabiler ausgelegt werden.

Die eigentliche Mehrleistung zeigt sich dann aber natürlich erst im gebrückten Betrieb aller Kanäle.


Spannungsfestigkeit der Operationsverstärker (Railspannung + 20% - TL072 macht max. 36V Spezifiziert - die hängen manchmal direkt an der Rail)


Ich kenne persönlich keinen einzigen Verstärker, bei dem das so gelöst ist, dass die Versorgungsspannung für die OPVs direkt von der Rail abgenommen wird.

Wegen der Kühlung sehe ich auch keine wirklichen Probleme, denn ich werde wahrscheinlich irgendwas Älteres nehmen, die sind ja oftmals eh noch aus einem andreren Holz geschnitzt.
WarlordXXL
Inventar
#15 erstellt: 13. Feb 2010, 11:45
Für die Opvs wird eigentlich immer n Längsregler aus 2 Transistoren eingesetzt. Die bekommen ihre +-15V.

In eigen Amp hast du auch mal Festspannungsregler drin. Einige alte ZEds haben nur 2 Keramikwiderstände....funktioniert auch...ist aber uneffektiv....

Aber ein Amp bei dem der OPV direkt an der Rail hängt ist mir auch noch nicht unter gekommen


@Ämblifeier

Weiter so.....schöner Test...obwohl ich persönlich von den Stufen nicht so angetahnt bin. Eine merkliche Leistungssteigerung kannst du rausholen, wenn du dir die Reglung sparrst. Die paar Elkos und Endstufen, die da zu tauschen sind, kosten ja nix. Der Sekundärteil ist bei den meisten Amps sowiso für eine höhere Sek Spannung ausgelegt (bis auf die Elkos).

Ich bin zur Zeit am Umbau einer Audiopipe. Ich kämpfe nur noch etwas mit abbrennenden Leiterzügen, die den höheren Stromfluss nicht abkönnen. Ist nicht so einfach gleich mal alles zu verstärken.


MFG

Warlord


[Beitrag von WarlordXXL am 13. Feb 2010, 11:48 bearbeitet]
Ämblifeier
Stammgast
#16 erstellt: 13. Feb 2010, 12:27
Hallo Warlord,


Für die Opvs wird eigentlich immer n Längsregler aus 2 Transistoren eingesetzt. Die bekommen ihre +-15V.


Oder einfach 2 Z-Dioden mit Vorwiderstand.
Die Art der Schaltung ist abhängig vom Strombedarf und damit von der Anzahl der OPVs.


einige alte ZEds haben nur 2 Keramikwiderstände....funktioniert auch...ist aber uneffektiv....


Da wirst du wohl die 32V Z-Diode übersehen haben.
Die sitzt bei der 2150i neben den beiden Status-LEDs.



obwohl ich persönlich von den Stufen nicht so angetahnt bin.


Naja, sind schon sehr gute Teile, mit Sicherheit besser als der ganze Einsteigermurks - oder?



Eine merkliche Leistungssteigerung kannst du rausholen, wenn du dir die Reglung sparrst. Die paar Elkos und Endstufen, die da zu tauschen sind, kosten ja nix. Der Sekundärteil ist bei den meisten Amps sowiso für eine höhere Sek Spannung ausgelegt (bis auf die Elkos).


Schonmal die die Rückführung an dem geschlossenen Regelkreis getrennt und geschaut was dann für eine Leerlaufspannung kommt.
Die wird wahrscheinlich doppelt so hoch sein, wie mit Regelung.

Die Spannungsfestigkeit eines Elkos geht quadratisch in dessen Baugröße ein.
Ein Elko mit gleicher Kapazität und doppelter Spannungsfestigkeit hat demnach eben mal das 4-fache Volumen.
Und wahrscheinlich auch entsprechend höheren Preis.


[Beitrag von Ämblifeier am 14. Feb 2010, 18:37 bearbeitet]
WarlordXXL
Inventar
#17 erstellt: 13. Feb 2010, 13:02
Hey ho

Also meine alte ZED Crunch 600 hat die Z Dioden nicht. Dort liegen die OPVs direkt an den Keramikwiderständen

Und ja...die Stufen sind selbstverständlich viel besser als der ganze Einsteigerkram.....das steht außer Frage.....aber es gibt auch andere hochwertige Sachen die halt nicht ZED sind und in der gleichen Preisregion lagen :-)


Und wegen der Leerlaufspannung. Du musst halt einen passenden Trafo auswählen. Da ich genug alte geschrottete Platinen da hab, ist die Auswahl bei mir recht hoch...

Die passenden Elkos bekommt man recht günstig, wenn man die entsprechenden Bezugsquellen kennt. Muss ja nicht ROHS Konform sein

Aber du hast schon recht. Der Platzbedarf ist immer ein Problem. Da muss man meist auf kleinere Kapazitäten zurückgreifen

MFG

Warlord
SmokieMcPot
Stammgast
#18 erstellt: 13. Feb 2010, 13:25

Ämblifeier schrieb:
...Möglichkeit 1 man mist die Sekundärspannung des Trafos und schaut ob sie konstant bleibt bei variieren der Versorgungsspannung. OK, danke...werd ich mal testen


So, hab mal diverse Amps durchgemessen...die alten Alpines aus der 35er Serie haben, soweit ich das sehen kann, kein geregeltes Netzteil.

Jetzt zur MRV-1000: Bei 13V Eingangsspannung liegt sekundärseitig 47,0V an. Bei 16V Eingangsspannung liegt 46,9V an...also hat die MRV-1000 anscheinend doch ein geregeltes Netzteil...steht ja auch drauf^^

Was mich nur wundert: In der BDA steht 100W@12V und 150W@14,4V...versteh ich jetzt nicht

Und wenn wir schonmal dabei sind: Kann ich aus diesen 47V irgendwas rausinterpretieren?

MfG der Smokie


[Beitrag von SmokieMcPot am 13. Feb 2010, 13:27 bearbeitet]
Ämblifeier
Stammgast
#19 erstellt: 13. Feb 2010, 14:56
Bei der MRV-1000 bin ich mir selbst nicht mehr ganz sicher.
Könnte schon sein, dass eine Regelung an Board ist.

Du kannst ja mal die Eingangsspannung bis auf 11V absenken und schauen ob es immernoch gleich bleibt.


Und wenn wir schonmal dabei sind: Kann ich aus diesen 47V irgendwas rausinterpretieren?


Die habe ich ja schon mal gemessen.
Alpine MRV-1000
Ämblifeier
Stammgast
#20 erstellt: 17. Feb 2010, 21:57

Wobei es auch den Anschein machte, dass meine Mundorf-Stromversorgung an ihre Grenzen kam. Die Messung muss also noch mal mit zusätzlicher Strom-Unterstützung wiederholt werden.

Gebrückt an 4 Ohm kamen dann
1 x 718 Watt



So, falls es noch interessiert, ich habe mir heute nochmal die Zeit genommen und eine 40A Stromversorgung von Arbeit mitgebracht und dazugeschalten und siehe da.

Ich schien mich also damals nicht getäuscht zu haben.

Aus den zuerst gemessenen 718 Watt wurden jetzt 745 Watt.

Also immerhin etwa 20% mehr als original.


[Beitrag von Ämblifeier am 17. Feb 2010, 21:59 bearbeitet]
Audiklang
Inventar
#21 erstellt: 17. Feb 2010, 22:24

schick

Mfg Kai
etzi83
Inventar
#22 erstellt: 17. Feb 2010, 23:53

40A Stromversorgung von Arbeit mitgebracht und dazugeschalten


Kann man einfach mehrere netzgeräte parallel schalten? Oder wie meinst du das?

Sehr interesantes thema!

gruß etzi
Ämblifeier
Stammgast
#23 erstellt: 18. Feb 2010, 06:52

Kann man einfach mehrere netzgeräte parallel schalten? Oder wie meinst du das?


Ja, bei dem zweiten Gerät konnte ich die Spannung einstellen und und damit wie gewünscht die Strommenge steuern, die ich bereit stellen will.

Hat jedenfalls gut geklappt.
emi
Inventar
#24 erstellt: 18. Feb 2010, 17:50
sehr interessanter test !
gefällt mir sehr gut das ganze. auch schön
technisch hinterleuchtet !
klasse !!

weiter so

grüße,
tim
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