phono kristall eingang auch als normale-pegeleingang für cd etc zu nutzen?

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borowka
Stammgast
#1 erstellt: 14. Jun 2011, 12:00
hi,
die überschrift sagt eigentlich schon alles,
unterscheidet sich ein phono kristall eingang von einem "normalen" eingang für tonband,cd,etc?
lg#
marc
germi1982
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Jun 2011, 14:28
Kannst du ohne Probleme benutzen...nur Phono magnetisch darf man nicht nutzen.


[Beitrag von germi1982 am 14. Jun 2011, 14:30 bearbeitet]
gunnarian
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Jun 2011, 14:41
[quote]Kannst du ohne Probleme benutzen...nur Phono magnetisch darf man nicht nutzen.[quote]

Hallo Germi, muss denn ein Kristallabnehmer nicht auch RIAA-entzerrt werden? Soll heißen, das nach dem Kritall-Phonoeingang eventuell eine Entzerrerstufe eingreift?

Oder wird der verbogene Frequenzgang auf der Platte rein von den mechanischen/elektrischen Eigenschaften der Kristallabnehmer "umgebogen"?


Gruß Günther
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 15. Jun 2011, 16:07
Hallo!

Nein Kristall-Tonabnehmer werden nicht RIAA-Entzerrt da der Höhenabfall die Schneidekurve kompensiert.

Allerdings sind spezielle Kristalleingänge recht Hochohmig abgeschlossen. Hier kommt es auf einen Versuch an. Moglicherweise gibt es Probleme mit dr Ausgangsstufe dines Players.

MFG Günher
borowka
Stammgast
#5 erstellt: 16. Jun 2011, 08:24

Hörbert schrieb:
Hallo!

Nein Kristall-Tonabnehmer werden nicht RIAA-Entzerrt da der Höhenabfall die Schneidekurve kompensiert.

Allerdings sind spezielle Kristalleingänge recht Hochohmig abgeschlossen. Hier kommt es auf einen Versuch an. Moglicherweise gibt es Probleme mit dr Ausgangsstufe dines Players.

MFG Günher


hochohmig,was bewirkt das?
lg
marc
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Jun 2011, 17:19

Hörbert schrieb:
Hallo!

Nein Kristall-Tonabnehmer werden nicht RIAA-Entzerrt da der Höhenabfall die Schneidekurve kompensiert.

Allerdings sind spezielle Kristalleingänge recht Hochohmig abgeschlossen. Hier kommt es auf einen Versuch an. Moglicherweise gibt es Probleme mit dr Ausgangsstufe dines Players.

MFG Günher



Die meisten Anschlüsse dürften um die 500 kOhm haben, ein normaler DIN-Anschluss für Hochpegel hat 470 kOhm. Es gibt wohl aber auch spezielle Anschlüsse wo man 1 MOhm hat...

Diese hohe Impedanz wird von den Tonabnehmern benötigt um die Entzerrung nach RIAA korrekt durchführen zu können. Deswegen klingen diese Tonabnehmer an normalen Hochpegel Cinchanschlüssen auch so bescheiden, denn die warten in der Regel nur mit 100 kOhm auf.
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 17. Jun 2011, 15:51
Hallo!

Wenn die Ausgangsstufe deines CDP´s damit nicht gut klarkommt könnte sich ein tonal etwas verschobenes Klangbild einstellen, der CDP klingt dann leicht spitz und etwas kratzig. Zudem besteht generell immer die Möglichkeit daß ein CDP mit seiner recht hohen Ausgangsspannung die Eingangsstufe eines alten Verstärkers rasch übersteuert da die alten Eingänge auf 150-200 Millivolt abgglichen sind aber ein CDP etwa 2 Volt liefern kann. Die alten Verstärker quittieren das oft mit einem stärkeren Rauschen.

Hier hilft ein selbstgemachtes NF-Kabel mit Spannungsteiler.

MFG Günher
akem
Inventar
#8 erstellt: 18. Jun 2011, 18:16
Einer Audio-Signalquelle macht es prinzipiell gar nichts aus, wenn der Abschluß hochohmiger ist, als er sein müßte. Einzige Ausnahme hiervon sind elektromagnetische Quellen wie bestimmte Tonabnehmer- und Mikrofonbauformen, da diese durch ihre nichlineare Quellimpedanz frequenzabhängige Spannungsteiler zusammen mit dem Abschluß bilden.

Warum muß nun der Abschluß mal hoch- oder niederohmig sein? Das hat mit der Quellimpedanz und der Strom-Lieferfähigkeit zu tun. Ein Kristall-Tonabnehmer hat viele Kiloohm Quellimpedanz und kann kaum Strom produzieren. Daher muß der Abschluß hochohmig sein. Ein CD-Player hat einen niederohmigen Ausgangsverstärker, selbst die schlechtesten Exemplare können 10mA liefern. Um Schäden durch versehentliche Kurzschlüsse zu vermeiden, wird dem CDP-Ausgangsverstärker ein Ausgangswiderstand in Reihe geschalten. Kommt es zum Kurzen, sieht der Verstärker immer noch den Widerstand als Last. Je niedriger der maximale Strom des Ausgangsverstärkers (= je billiger) desto höher ist der Widerstand (das kann dadurch im Kiloohm-Bereich sein!). Ein guter CDP hat einen Ausgangswiderstand unter ~50 Ohm.

Der Eingangswiderstand des Verstärkers unterliegt nun aber auch einer Randbedingung: je höher der Widerstand umso höher das Rauschen des Verstärkers. Daher ist der Hersteller grundsätzlich erstmal bestrebt, den Eingang möglichst niederohmig auszulegen, damit er einen guten Rauschabstand nicht auf andere=teurere Weise erreichen muß (EMV-gerechtes Platinenlayout, gute Schirmung, (quasi-)symmetrische Eingänge, niederohmiger(er) Aufbau innerhalb des Verstärkers usw). Wenn er ihn hochohmiger machen will, muß er Rauschen in Kauf nehmen oder Mehrkosten.

So. Wenn ich an eine niederohmige Quelle einen hochohmigen Abschluß dranhänge, paßt alles: die Quelle muß keinen Strom liefern, den sie aber nicht liefern kann. Aber: es kann bei einem schlechten Verstärker stärker rauschen.
Wenn ich an eine hochohmige (schlechte) Quelle einen niederohmigen (schlechten) Verstärker dranhänge passiert folgendes:
- die Quelle soll Strom liefern, den sie nicht liefern kann -> der Spannungspegel bricht ein. Dummerweise passiert das nicht bei allen Frequenzen in gleichem Maße, da die Energieverteilung in der Musik sehr sehr baßlastig ist. Sprich: Mittelhochton bleibt halbwegs saueber, im Baß bricht der Pegel ein. Bei krassen Fehlanpassungen können das zweistellige Dezibelwerte werden!
- der Spannungsteiler hat auch einen ohmschen Anteil, der breitbandig Pegel kostet und auch das können zweistellige Dezibelwerte werden. Das kostet Signal-Störabstand und Aussteuerungsreserven. Kann zu verstärktem Klirr führen.
- das System ist so labil, daß bereits geringfügige Systemveränderungen zu hörbaren Änderungen der Übertragungsfunktion führen können (Stichwort: Kabelklang!)

Unterm Strich können bei extremen Fehlanpassungen durchaus mal Frequenzgangsfehler von rund 40dB entstehen! Hab ich selber schon gemessen! Und Variation der elektrischen Parameter der Übertragungsstrecke (Kapazität, Induktivität) können auch das eine oder andere Dezibel am Frequenzgang verbiegen. Bei einer bewußten Fehlanpassung, die ich mal aufgebaut habe (da war mal ein Kabelklang-Gläubiger bei mir am Meßplatz), habe ich so den Frequenzgang um mehr als 20dB verbogen. Zugegeben, das war ein völlig unrealistisches Extrembeispiel (Quelle 100kOhm, Übertrager 1:1, Spannungsteiler 10:1, dann noch ein ÜT 1:1, Abschluß 50 Ohm). Aber zeigt doch, wie "Kabelklang" zustande kommt

Gruß
Andreas
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