Unterschiedliche Verstärkerklassen kombinieren

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Starspot3000
Inventar
#1 erstellt: 09. Dez 2019, 19:41
Funktioniert es, unterschiedliche Mono Endstufen zu kombinieren, obwohl sie verschiedene Klassen haben?
Z.B. Class A mit Class AB... ist diese Kombi vereinbar?
Sie würden von einer Vorstufe angesteuert, die das Signal auf die entsprechende Endstufe gesplittet (jeweils für Bässe und Höhen/Mitten) weitergibt.
Kann mir dazu jemand was sagen?
Oder sollte man nur gleiche Klassen zusammen betreiben?
lini
Inventar
#2 erstellt: 09. Dez 2019, 22:23
Ss3k: Die unterschiedlichen Verstärkerklassen sind eigentlich eher kein Problem bei der Kombination unterschiedlicher Endstufen bzw. Monoblöcke. Problematisch hingegen wären unterschiedliche Verstärkungsfaktoren, sei's nun in Form unterschiedlicher Nennleistungen bei gleicher Eingangsempfindlichkeit oder in Form unterschiedlicher Eingangsempfindlichkeiten bei gleicher Nennleistung (oder auch einer Mischung aus beidem, sofern sich daraus ein unterschiedlicher Verstärkungsfaktor ergibt), sofern nicht entweder zumindest eine der beiden Endstufen respektive eines der beiden Monoblock-Paare eine Möglichkeit zur Eingangspegelregelung mitbringt oder alternativ die Vorstufe unterschiedliche Pegel an ihren beiden Ausgangspaaren liefern kann oder als zweite Alternative noch irgendein Gerät zwischengeschaltet wird, das für einen entsprechenden Pegelausgleich sorgen kann - denn dann würden die verschiedenen Zweige der Boxen ja unterschiedlich kräftig befeuert.

Grüße aus München!

Manfred / lini


[Beitrag von lini am 09. Dez 2019, 22:25 bearbeitet]
Starspot3000
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2019, 06:56
Danke dir für deine Einschätzung und Info.
Sowas in die Richtung hatte ich schon vermutet, war mir aber nicht sicher.

Konkret würde es bei den beiden Endstufen, die ich ins Auge fasse, so aussehen:

Class A Endstufe:

Power output: 30W into 8Ω (mono)
Frequency response: 10Hz to 100kHz
Total harmonic distortion: 0.01%
Damping factor: 250
Input sensitivity: 0.5V
Signal to noise ratio: 115dB
Speaker load impedance: 4Ω to 8Ω

Class AB Endstufe:

Power output: 300 watts per channel into 8Ω (stereo)
Frequency response: 3Hz to 150kHz
Total harmonic distortion: 0.01%
Damping factor: 200
Input sensitivity: 1.7V
Signal to noise ratio: 120dB

Also sollte ich von dieser Kombination eher die Finger lassen?
lini
Inventar
#4 erstellt: 10. Dez 2019, 16:11
Ss3k: Naja, Du kannst es Dir ja ausrechnen. Nummer 1 macht aus 0,5 V 30 Watt an 8 Ohm, also entsprechend knapp 15,5 V - Verstärkungsfaktor folglich 15,5 / 0,5 = knapp 31 respektive gut 29,82 dB. Nummer 2 hingegen macht aus 1,7 V 300 Watt an 8 Ohm, also entsprechend knapp 49 V - Verstärkungsfaktor folglich 49 / 1,7 = ca. 28,82 respektive gut 29,19 dB. Unterschied also rund 0,63 dB - nicht eben rasant viel. Ich nehm mal an, die kräftige Endstufe wär für den Bassbereich gedacht, der somit also etwas geringfügiger verstärkt würde. Klanglich könnt sich das womöglich auch ohne weiteren Ausgleich noch ganz gut ausgehen. Für eher ungünstig hielte ich indes, dass die Class-A-Blöcke von der Nennleistung her 10 dB schwächer sind und entsprechend früher ins Clippen geraten dürften, und das dann auch noch ausgerechnet bei höherer Verstärkung. Sprich, ich kenn zwar Dein genaues Anwendungsszenario nicht, aber da könnte dann durchaus eher vorsichtiges Agieren am Lautstärkeregler gefragt sein.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Starspot3000
Inventar
#5 erstellt: 11. Dez 2019, 11:51
Danke dir für deine Einschätzung... heisst dies, dass die Class A Monos schneller an ihre Grenzen stoßen und dadurch sich anders verhalten.
Das sollte aber nur bei sehr hohen Lautstärken der Fall sein- ich bin eher der leise bis mittellaute Hörer, sodass es für mein Hörverhalten nicht unbedingt eintreten sollte.

Mir geht es zudem auch darum zu erfahren, ob die Kombi Class A und Class AB kombinierbar sind und es dadurch nicht zu einem Schaden am Lautsprecher (durch unterschiedliche Spannungsverhältnisse) führen kann.
Sorry, wenn meine Frage(n) vielleicht einige zum Augenverdrehen bringen, aber ich bin da nicht so wirklich bewandert und möchte mein Equipment natürlich nicht beschädigen und frage daher lieber vorher...
2360A
Gesperrt
#6 erstellt: 11. Dez 2019, 12:04
Solange du nicht mit beiden Verstärkern zeitgleich auf ein und dieselbe Klemme des LS gehst, passiert weder den LS, noch den Amps, etwas..
Starspot3000
Inventar
#7 erstellt: 11. Dez 2019, 12:55
Nene, ich würde den Class A Monos die Höhen und Mitten zuweisen, den Class AB´s die Tiefen.
andre11
Inventar
#8 erstellt: 11. Dez 2019, 13:30
Wenn es sich, bis auf die erwähnte Class A Endstufe, um die Komponenten aus deinen Profil handelt, würde ich mir jegliches Gebastel schenken.
Klanglich dürfte der Erfolg gen null tendieren, eine Verschlechterung ist wahrscheinlicher.
Der Mittel-/Hochton wird leiser, was die Abstimmung des Lautsprechers zu nichte macht.

Wenn überhaupt, würde ich zuerst mal ein zweites Paar Kabel legen, und schauen was passiert.

Den größte Klangzugewinn erreicht man aber immer noch mit neuer Musik, oder die Position der Ls um ein paar cm zu verändern.
lini
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2019, 14:14
Ss3k: Keine Ursache. Und ja, ganz genau - die Mono-Böcke sollten eher an ihre Grenzen stoßen.

Die restliche Antwort übernehm ich der Einfachheit halber aus meiner Antwort auf Dein PM: Und nein, solange an den Verstärkern eigangsseitig nichts defekt ist, was bei kanalweise gemeinsamer Ansteuerung durch je eine passiv gesplittete Vorstufen-Ausgangsstufe für Ungemach sorgen könnte, und Du beim Anschluss der Boxen nichts verdödelst (also im Wesentlichen nicht vergisst, die Brücken herauszunehmen, die die beiden Zweige (normalerweise für Bass und für Mittel- & Hochton) bei normaler Ansteuerung mit nur einem Verstärker und einem Boxenkabel verbinden, und auch nicht etwa durch zu lang überstehende Kabelenden versehentlich eine ausgangsseitige Verbindung zwischen den Verstärkern schaffst), ist das gar kein Problem. Denn dann ist das für je einen Mono-Block und je einen Endstufen-Kanal jeweils einfach nur wie das Antreiben je eines separaten, in dem Fall halt nur für einen Teil des Hörbereichs zuständigen Lautsprechers, ohne dass die jeweils wechselseitig etwas davon wüssten, dass da jeweils zugleich auch noch ein für einen anderen Teil des Hörbereichs zuständiger Lautsprecher im gleichen Gehäuse untergebracht ist. Oder etwas weniger kompliziert formuliert: Dann "sieht" jeder Mono-Block und jeder Endstufen-Kanal einfach nur den Boxen-Zweig, für den er zuständig ist.

Wobei natürlich sichergestellt sein sollte, dass die kombinierte Eingangsimpedanz von Mono-Block und Endstufe für den jeweiligen Kanal nicht zu niedrig liegt, falls die Vorstufe nicht pro Kanal zwei separate Ausgangsstufen böte und Du Dir stattdessen mit einem Y-Splitter(-Kabel) pro Kanal behilfen würdest. Das wird aber normalerweise, also bei "normal konstruierten" Modellen mit Eingangsimpedanzen ab ca. 20 kOhm aufwärts, ohnehin der Fall sein.

Grüße aus München!

Manfred / lini
lini
Inventar
#10 erstellt: 11. Dez 2019, 15:04
a11: Was bringt Dich auf die Idee, dass der Mittel-/Hochton leiser würde?

Grüße aus München!

Manfred / lini
lini
Inventar
#11 erstellt: 13. Dez 2019, 00:14
Ss3k, ein kleiner Nachtrag noch: Es schiene mir übrigens durchaus denkbar, dass die rund 0,6 dB Unterschied in der Verstärkung tatsächlich gar nicht existieren, sondern nur durch kleine Rundungen bei den nominellen Empfindlichkeiten und/oder Nennleistungen zu dem Zwecke, dass sich diese Werte hübscher/glatter lesen, zustandekommen. Sprich, es schiene mir gar nicht so unwahrscheinlich, dass Marantz tatsächlich sogar gänzlich gleiche Verstärkungsfaktoren gewählt hat, um dem geneigten Audiophilen/High-Ender ein Bi-, Tri- oder Wasauchimmer-Amping zu erleichtern.

Grüße aus München!

Manfred / lini
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