Preamp-Poti passt nicht zu Endstufe?

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fretworker
Stammgast
#1 erstellt: 30. Dez 2019, 16:09
Hallo,
die Frage ist als Titel schwierig zu formulieren.

Folgende Situation: Ich habe eine Quad 606 Endstufe günstig bekommen, sie läuft derzeit an einem Technics SU-C1010 Vorverstärker. Soweit so gut, aber die Endstufe hat Leistung ohne Ende und die Boxen einen hohen Wirkungsgrad (>92 dB). Ich kann die Lautstärke kaum bis 9 Uhr drehen, dann wird es definitiv zu laut. Im Umkehrschluss bedeutet das leider, dass ich Schwierigkeiten habe, die Anlage leise genug zu stellen, weil der Regelweg des Potis entsprechend kurz ist. Ich komme zwar irgendwie klar, aber blöd ist es schon.

Frage: liegt das am Poti im Vorverstärker, oder ist die Endstufe zu stark für meine Boxen? Bei den Boxen handelt es sich um einen Eigenbau, also kein bekannter Hersteller.

Danke für Aufklärung!
lini
Inventar
#2 erstellt: 30. Dez 2019, 18:28
fw: Eigentlich liegt's eher am am gesamten Verstärkungsfaktor. Die Quad-Endstufe hat 'ne Eingangsempfindlichkeit von 0,5 V für 140 W an 8 Ohm, was knapp 33,5 V entspricht - macht also schonmal rund Faktor 67 respektive ca. 36.5 dB. Hinzu kommen vorstufenseitig für Line-Level-Quellen noch 0,2 V für 1 V, also Faktor 5 respektive rund 14 dB. Zusammen also entsprechend etwa Faktor 335 oder 50,5 dB. Rechnen wir mal mit 'ner 8-Ohm-Box, entsprechend also knapp 2,83 V für 1 W, dann reichte hierfür also schon 'ne Eingangsspannung von knapp über 8,5 mV - und dabei kämen aus den Boxen schon relativ laute 92 dB.

Da mag's natürlich tatsächlich nicht sonderlich hilfreich sein, dass die Technics-Endstufe anscheinend nur ein 10-kOhm-Poti nutzt, aber wer bastelt schon gern in Geräten rum, wenn sich's vermeiden lässt? Insofern würd ich an Deiner Stelle eher den Bau eines Verbindungskabels zwischen Vor- und Endstufe mit integriertem Spannungsteiler in Erwägung ziehen. Alternativ könnte man sich aber auch noch überlegen, ob man ein Spannungsteilerkabel in einer der beiden Rekorder-Schleifen einsetzt - aber da müsste man sich erst nochmal genauer ankucken, ob das beim SU-C1010 wirklich sinnvoll wär, denn der scheint ja keine so ganz klassischen Rekorder-Schleifen zu haben.

Grüße aus München!

Manfred / lini
fretworker
Stammgast
#3 erstellt: 31. Dez 2019, 12:39
Danke für die umfangreiche Antwort. Da die Tapeschleifen belegt sind, bleibt nur der Spannungsteiler zwischen Vor- und Endstufe. Gibt es sowas fertig zu kaufen, ich bin nicht der große Löter? Und ist sowas überhaupt klangneutral? Was wäre die Alternative? Ein neues Poti mit wieviel kOhm? Ein anderer Preamp?
lini
Inventar
#4 erstellt: 31. Dez 2019, 14:36
fw: Fertiglösungen gibt's typischerweise in Form von Zwischensteckern - z.B. die dreistufig schaltbaren ILA-1020 von Monacor oder die vom guten Andrew Rothwell (siehe dort: http://rothwellaudioproducts.co.uk/html/attenuators.html. Sind aber beide für meinen Geschmack nicht eben billig, denn da steckt ja nicht wirklich viel drin. Ich für meinen Teil meide aber gern unnötige Zwischenstecker und find's außerdem angenehmer, wenn ich so eine Lösung nach meinem Gutdünken passend dimensionieren kann - deswegen bau ich da lieber selbst und integriere den bzw. die Spannungsteiler gleich direkt ins Verbindungskabel.

Tja, und zur Hörbarkeit möcht ich mich eigentlich nicht weiter äußern, denn ob und wie deutlich etwas für jemand anderen hörbar sein mag oder nicht, kann ich nicht einschätzen. Was ich Dir aber sagen kann, ist, dass mir damals, als ich mir so eine Lösung für meine hk825/hk870-Kombi gebaut hab, nichts Negatives aufgefallen ist.

Grüße aus München!

Manfred / lini
fretworker
Stammgast
#5 erstellt: 01. Jan 2020, 13:16
Vielen Dank, ich schau mich mal nach einer Fertiglösung um, .
fretworker
Stammgast
#6 erstellt: 01. Jan 2020, 17:42
Sowas ist doch nichts anderes, nur mit Poti?

https://www.ebay.de/...c:g:DTgAAOSwUeVd9W8j
lini
Inventar
#7 erstellt: 06. Jan 2020, 11:03
fw: Mei, ist halt einstellbar - dafür aber natürlich nicht matchbar, sodass Du also durchaus mit Kanalabweichungen im Bereich von 2 bis 3 dB rechnen müsstest. Außerdem irritiert mich ein wenig, dass der Hersteller im Bild ein RK27 mit 2x 100 kOhm zeigt, aber als Eingangsimpedanz 50 kOhm angibt. Könnte also sein, dass zusätzlich noch Eingangswiderstände drinstecken...

Grüße aus München!

Manfred / lini
fretworker
Stammgast
#8 erstellt: 06. Jan 2020, 13:45
Das war auch eher symbolisch gemeint, genau dieser müsste ohnehin erst auch China hierherfinden, das ist mir zu blöd.
Danke für deine Antworten!
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