HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Verstärker/Receiver » SABA 9240S Phono Problem | |
|
SABA 9240S Phono Problem+A -A |
||
Autor |
| |
19_Fabian_90
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 26. Jan 2024, 07:59 | |
Liebe Community, ich bin mit meinem Latein am Ende... ich habe einen tollen SABA 9240S der einwandfrei funktioniert... außer das Phono-Modul. Ich habe mich bereits durch folgenden Beitrag durchgearbeitet: http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/Thread/8539-Problem-Phono/ Ich hab die dort genannten Bauteile getauscht, inkl. den Elkos. Ich habe jeden Widerstand gemessen, alles prima. Überbrücke ich bei entferntem Phono-Modul die Eingänge mit den Ausgängen am Phono-Modul und schließe einen Plattenspieler an, ist es sehr leise und zu hoch auf beiden Kanälen. Schließe ich an den Ausgangspins des Phonomoduls ein Signal eines Vorverstärkers an, funktioniert alles einwandfrei. Damit wäre ja alles außerhalb des Phono-Moduls ausgeschlossen. Ich habe bereits versucht das Signal des Plattenspielers direkt an den Pins des Phono-Moduls anzuschließen, aber nichts funktioniert. Ich habe sogar mit Kabeln eine direkte Verbindung der Pins mit den entsprechenden Stellen im Inneren des Phono-Moduls hergestellt, was auch nicht funktioniert hat... Es scheint also ein Problem am Phono-Modul selbst zu sein? Ich habe kein Mikroskop um auf Haarrisse zu checken, habe aber die einzelnen Durchgänge gemessen und es scheint in Ordnung zu sein. Hat jemand noch eine Idee was sein könnte oder vielleicht sogar ein funktionierendes Phono-Modul? [Beitrag von 19_Fabian_90 am 26. Jan 2024, 08:03 bearbeitet] |
||
frank60
Inventar |
#2 erstellt: 26. Jan 2024, 08:17 | |
"Problem" ist keine Fehlerbeschreibung. Möglichkeiten für eine solche wären z.B.:
|
||
|
||
Uwe_Mettmann
Inventar |
#3 erstellt: 26. Jan 2024, 16:00 | |
Ja, eine Fehlerbeschreibung wäre hilfreich und vor allem, betrifft das nur einen oder beide Kanäle? Gruß Uwe |
||
19_Fabian_90
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 26. Jan 2024, 16:52 | |
Danke für eure Rückmeldung, sorry, ich war schon so drin in der Thematik, dass ich das Wesentliche übersehen habe Schließe ich meinen Plattenspieler an den Magnet-Eingang an und schalte am Gerät auf phono so kommt kein Ton, auch kein leiser Ton, gar nichts, auf beiden Kanälen, bzw. nur ein sehr leisen Surren. [Beitrag von 19_Fabian_90 am 26. Jan 2024, 16:53 bearbeitet] |
||
Uwe_Mettmann
Inventar |
#5 erstellt: 26. Jan 2024, 17:40 | |
Das Phono-Modul ist ja nicht mit einem IC, sondern mit Transistoren aufgebaut. Da also beide Kanäle betroffen sind, kann es nicht an einem einzelnen Bauteil liegen. Vielleicht fehlt ja die Betriebsspannung an dem Modul. Schaue mal nach, ob die Lötstellen der Kontaktleise alle in Ordnung sind. Manchmal kommen Haarrisse vor, die rings um den Stift verlaufen, die man aber kaum sieht. Ebenso solltest du das gleich am Gegenstück auf der Grundplatine machen. Schaue auch, ob die Kontaktleise einen Wackelkontakt hat. Ist dort nichts zu finden und ist auch die Betriebsspannung vorhanden, so kannst du noch an den Transistoren die Spannungswerte nachmessen. Die sind im Schaltbild des Phonomoduls angegeben. Gruß Uwe |
||
Uwe_Mettmann
Inventar |
#6 erstellt: 26. Jan 2024, 20:03 | |
Nachtrag:
Hier gibt es eine Ausnahme. Wenn der eine Transistor der eine Kanal einen Kurzschluss hat, hat das Auswirkung auf die Versorgungsspannung, sie bricht ein. Das kann dazu führen, dass der zweite Kanal nicht mehr funktioniert. Den Fehler kannst du aber durch die Messung der Betriebsspannung feststellen. Gruß Uwe |
||
oldiefan1
Inventar |
#7 erstellt: 28. Jan 2024, 20:47 | |
Meist ist das ganz trivial ein Anschlußfehler! Der Saba will ein DIN-Kabel. Die Youngsters von heute kennen aber nur Cinch (RCA). Dann kaufen sie (irgend)ein "CINCH auf DIN" Adapterkabel, weil ihr Dreher oder Player Cinch (RCA) Ausgänge hat und wundern sich, dass sie nichts hören! Wer 1945-1965 geboren ist, kennt das noch, was ich nun schreibe, die jüngeren nicht mehr. Warum hören sie nichts? Weil sie nicht verstanden haben oder schlicht gar nicht wissen, dass sie ein CINCH auf DIN Adapterkabel benötigen, bei dem die PINs 3 und 5 des DIN-Steckers auf CINCH herausgeführt sind. Sie haben aber eins gekauft, bei dem die PINs 1 und 4 auf Cinch gelegt sind. Also falscher Adapter! Optisch sind die falschen von den richtigen ununterscheidbar. Es steht auch nicht drauf, was es für einer ist. Die kommen alle aus Chinesien und da weiß man auch nicht so genau, wofür man sowas überhaupt braucht und dass es da einen kleinen, feinen wichtigen Unterschied gibt. Es gibt nämlich play back adapter und es gibt record adapter. Hier braucht man einen play back adapter. Anders gesagt: PINs 1 und 4 sind für Record (=Aufnahme am Tonbandgerät). Also von der DIN-Tonband-Ausgangsbuchse eines Verstärkers oder Receivers oder Tuners an die Cinch "Record" Eingangsbuchsen eines Cinch Tonbandgeräts oder Cassettendecks. Das ist ein record adapter für Aufnahme. Mit dem hört man nix, wenn man damit z.B. einen Plattenspieler mit einem Verstärker/Receiver für die Wiedergabe verbindet. Pins 3 und 5 sind für Play (back) (= Abspielen). Abspielen von den Cinch (play back) Ausgangsbuchsen eines Tonbandgerät oder Tuners oder Plattenspielers oder Cassettendecks oder CD-/DVD-Spielers auf die DIN-Eingangsbuchse des Verstärkers oder Receivers (hier der SABA). das ist ein play back adapter für Wiedergabe. Der ist hier benötigt. Wenn man so was kauft, muss ausdrücklich "für Wiedergabe" dabei stehen. Sonst kann man nicht sicher sein, dass man den richtigen kauft oder bekommt. Das sagt ihnen kaum mehr ein Verkäufer heute, weil die meist keine Ahnung haben oder den Unterschied sowieso nicht kennen, weil sie mit DIN Kabeln nichts am Hut haben und "gelernt" haben sie das auch nicht. (ich bin da etwas "old school" - es gab mal eine Zeit, da hatten auch Verkäufer erst mal zu lernen, was sie verkaufen und wie es funktioniert). Dann gibt es noch Adapterkabel bei dem sowohl PINs 1 und 4 als auch 3 und 5 vom DIN Stecker auf Cinch herausgeführt sind, also mit vier Cinch Steckern am Din Stecker. Die passen immer...man muss nur ausprobieren, mit welchen beiden der Stecker man auf beiden Kanälen etwas hört und natürlich links und rechts noch richtig zuordnen. Im Zweifel so einen Adapter kaufen! Soweit der häufigste Fehler! Es kann natürlich auch ein Defekt am Phono-Modul vorkommen. Aber auch die Verbindung vom Plattenspieler (Kabel vom Tonabnehmer im Plattenspieler) kann defekt sein, bzw. dessen Schaltkontakte/Unterbrecher im Plattenspieler. Oder der Tonabnehmer ist in der Headshell falsch angeschlossen. Bevor man also den Phono-Vorverstärker verdächtigt, sollte man alle diese anderen Möglichkeiten ausgeschlossen haben. Ob der Saba-Entzerrer Vorverstärker einwandfrei funktioniert, kann man in wenigen Minuten am Messplatz feststellen. Beim Saba ist das ja ein gestecktes Komplettmodul also sehr einfach zu prüfen. Ich biete gerne meine Hilfe an (das Modul ist klein und leicht verschickbar). Im Receiver SABA 9240S kommt noch ein Defekt des elektronischen Programmquellen-Umschalters IS 2161 (TDA1029) infrage, der evtl nicht auf Phono schaltet. Dieser IC ist gesockelt und leicht austauschbar. Defekt am TDA1029 ist aber schon ausgeschlossen, da ab Ausgang des Phono-Moduls der Signalweg ja überprüft wurde. Die Versorgungsspannung des Phono-Moduls (+32 V bei eingestecktem Modul) ist am Messpunkt G8 auf der NF-Hauptplatine des Receivers leicht zu überprüfen. Fehlt sie oder ist zu niedrig, ist ggf. an einen Defekt (inneren Schluss) des Elkos C2154 (220 µF / 50 V) auf der NF-Hauptplatine zu denken, sofern die 45 V Versorgungsspannung vom Netzteil vorhanden ist (Messpunkt H6 auf der NF-Hauptplatine). Um einen Haarriss zu sehen, braucht man kein Mikroskop, sondern nur eine gewöhnliche Lupe (3x bis 5x Vergrösserung) und eine starke Lampe, mit der man die NF-Hauptplatine am und um den Phonomodul-Steckplatz von der Rückseite her durchleuchtet. Insgesamt ist das eine schnelle Sache, so einen Fehler - wenn er denn im SABA Receiver liegt - zu beheben. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 28. Jan 2024, 22:11 bearbeitet] |
||
19_Fabian_90
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 28. Jan 2024, 22:25 | |
Hallo Reinhard, danke für diese ausführliche Antwort! Einen falschen Adapter Cinch auf DIN kann ich ausschließen. Ich habe an meinem Universum Verstärker schon einige Plattenspieler mit genau diesem Adapter getestet und das hat alles funktioniert, daran liegt´s also schon mal nicht. Bzgl. der Versorgungsspannung: Ich müsste nochmal nachmessen, habe aber im Kopf dass ich an PINs 6-9 jeweils +45V messe. Einen detaillierten Schaltplan des Moduls mit Spannungen habe ich bisher noch nicht gefunden um das alles nachzuprüfen. Ich checke das in den kommenden Tagen nochmal, ebenso die Überprüfung auf einen Haarriss. Danke! |
||
Uwe_Mettmann
Inventar |
#9 erstellt: 28. Jan 2024, 22:47 | |
Hallo Fabian, die Betriebsspannung ist zwischen Pin 6 und 9. Du musst dort 32 V messen. Wenn du 45 V misst, nimmt das Phonomodul keinen Strom auf. Serviceunterlagen findest du auf der Internetseite www.radiomuseum.org. Allerdings musst du dich dort anmelden. Gruß Uwe |
||
oldiefan1
Inventar |
#10 erstellt: 28. Jan 2024, 23:14 | |
Betriebsspannung +32 V nicht zwischen Pins 6 und 9! Sondern zwischen Pins 6 (G8) und 4(8) oder Chassis-Masse ! Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 28. Jan 2024, 23:36 bearbeitet] |
||
19_Fabian_90
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 29. Jan 2024, 07:16 | |
Guten Morgen Reinhard, PIN G8 finde ich, kein Problem Was meinst Du mit 4 (8) oder Chassis Masse? PIN G8 und Chassis Masse sind es bei mir 46V. Zwischen PIN G8 und PIN 4, 5 oder 6 (lt. Bezeichnung auf der Platine) habe ich ebenfalls jeweils um die 45V. Zwischen PIN G8 und 8 messe ich 0,4 V. Zwischen G8 und PIN 7 oder 9 keine Spannung. Die angegebenen +32V Betriebsspannung messe ich leider an keiner der Kombinationen.... Als ich das Phono Modul das erste Mal untersucht hatte musste ich die Transistoren T424 und T426 erneuern, die waren defekt. Könnte also das Problem nicht das Modul selbst sein, sondern die Modul-Versorgung? |
||
oldiefan1
Inventar |
#12 erstellt: 30. Jan 2024, 00:13 | |
Ich hatte doch extra ein Photo gepostet. Da stehen die PIns mit ihren Nummern dran! Eigentlich dachte ich, dass Du Dir das ansehen solltest! Genau zwischen den PINs Pin 6 (=G8) und 4 (oder Chassis-Masse) auf dem Photo solltest Du die anliegende Spannung messen, während das Phono-Modul normal eingebaut und an der dafür vorgesehenen Stelle, die an Masse liegt, mit der dazugehörigen Gewindeschraube fest verschraubt ist. Die Verschraubung ist nicht nur eine mechanische Befestigung, sondern stellt die wichtige elektrische Masseverbindung zur Chassismasse her. Alles das siehst Du doch auf dem Photo. Nochmal: Was ist ein Chassis? Was ist Chassis-Masse? Chassis nennt man den Metallrahmen, in den der Receiver mit seinen Platinen und allem Gedöns eingebaut ist. Chassis-Masse ist der elektrische Bezugspunkt, den das Chassis darstellt. Man klemmt also die "negative Leitung" (schwarz = COM) des Voltmeters (Multimeter) an das Metallchassis und misst mit der positiven Leitung (rot) = DC Volt die Spannung am jeweils genannten Messpunkt. Das meint man mit "Spannung am Punkt "XYZ" gegen Chassis-Masse messen". Zitat: "(Zwischen) PIN G8 und Chassis Masse sind es bei mir 46V." Das Phono Modul war dabei korrekt auf die PINleiste auf der Bestückungsseite der NF-Hauptplatine gesteckt, wie verlangt? Du hast die Spannung an PIN 6 = G8 am PIN auf dem Foto (Phono-Pinleiste) gegen Masse gemessen und nicht etwa irgendwo anders? Dann zeigt Deine Messung, dass das Phono-Modul gar keine Stromaufnahme hat, also kaputt ist. Zitat: "Zwischen PIN G8 und PIN 4, 5 oder 6 (lt. Bezeichnung auf der Platine) habe ich ebenfalls jeweils um die 45V." Zwischen G8 und PIN 6 kannst Du keine "um die 45 V" messen, denn PIN 6 und Messpunkt G8 sind identisch, derselbe Punkt auf der Platine (Foto!) Du sagst aber "PIN G8 finde ich, kein Problem". Das stösst mir nun auf. Wo hast Du denn "Deinen" Messpunkt G8 gefunden, an dem Du gegen PIN 6 die "um die 45 V" gemessen haben willst? Zwischen G8 und PIN 4 musst Du auch immer 46 V messen, wenn Du zwischen G8 und Chassismasse 46 V gemessen hast. Denn PIN 4 liegt elektrisch an Chassis-Masse. PIN 8 (Signalmasse) liegt einerseits über die Abschirmung und dessen Verschraubung in der Hauptplatine auch an Chassismasse, andererseits aber auch über die direkte Leiterbahn im Modul zum PIN 4. Zwischen G8 und PIN 5 zu messen, war jetzt nicht gefragt. Dabei geht u.U. schnell was kaputt, wenn dort Spannung drauf kommt, denn PIN 5 ist eine Signalleitung (Phono-Verstärkerausgang). Zitat: "Zwischen G8 und PIN 7 oder 9 keine Spannung." dito. Da war keine Messung gefragt. PINs 7 und 9 sind die hochempfindlichen Phono-Verstärkereingänge. Die rührst Du besser beim Messen nicht an. Schnell zerschiesst Du sonst den Phono-Verstärker. Zitat: "Zwischen PIN G8 und 8 messe ich 0,4 V." War denn das Phono-Modul dabei eingebaut und wie vorgesehen verschraubt? Das ist komisch. Wo hast Du wirklich gemessen? Da PIN 8 = Masse, hättest Du zwischen PIN 6 (= G8) und PIN 8 auch 46 V messen müssen, genauso, wie zwischen PIN 6 (=G8) und PIN 4. denn die Masse-PINs 4 und 8 sind innerhalb des Phono-Moduls über eine Leiterbahn miteinander verbunden und PIN 8 verbindet zusätzlich über die Befestigungsschraube die Masse/Abschirmung mit der Masse auf der NF-Hauptplatine. Ergebnis: Das Problem ist NICHT die Modulversorgung, denn Du hast ja +46 V an G8 (=PIN 6) vorhanden, wenn Du wirklich an G8 an der Phono-Leiste gemessen hast. Hast Du? Die 46 V am PIN 6 werden erst auf 32 V reduziert, wenn das eingebaute Phono Modul Strom zieht (wg. Spannungsabfall über R2156 auf der NF-Hauptplatine). Das natürlich nur, wenn das Modul einwandfrei ist. Wenn es so dramatisch kaputt ist, dass es innen einen Kurzschluss nach Masse hat und deshalb viel zu viel Strom zieht, so fällt die Spannungan PIN 6 (G8) sogar noch unter 32 V. Der Fehler ist: Das Phono-Modul, wenn es bei der Messung eingebaut war, zieht keinen Strom, weil es offensichtlich kaputt ist oder weil z.B. im Modul oder an der modulseitigen Verlötung der Pinfassungen der Steckkontaktleiste die elektrische Verbindung zur Spannungsleiterbahn (zu/von PIN 6) oder die Masseleiterbahn (zu/von PIN 4, bzw. PIN 8 ) unterbrochen ist!. Das sind u.U kleinste, meist kreisförmige Risse im Lot in den Lötstellen der Steckerleiste. Sieht man unter einer Lupe aber gut. In dem Fall Lot an den schadhaften Lötstellen absaugen und neu mit möglichst bleihaltigem Elektroniklot sauber verlöten. Jedenfalls könnte das den komischen Messwert von nur 0,4 V zwischen G8 und PIN 8 erklären. Du kannst hier Photos vom offenen Phono-Modul zeigen, Bestückungs- und Lötseite. Scharfe, große Fotos vom ausgebauten Modul von beiden Seiten. Vielleicht sehen wir ja darauf, ob was falsch/defekt ist. Mein Angebot steht noch; Du kannst mir das Phonomodul zur Verarztung auch schicken. In der Zeit, die ich hier mit Photos und Erklärung, etc. verbracht habe, hätte ich schon fünf solcher Module geprüft und repariert gehabt. Ich muss allerdings Zweifel daran anmelden, ob Du die Spannungen an den bezeichneten Punkten und mit korrekt eingebautem/verschraubtem Phono-Modul gemessen hast. Mein Zweifel speist sich aus mehreren Deiner Angaben: 1. Spannung eines Messpunkts an/mit sich selbst gemessen: 45 V (PIN 6 gegen G8). Das geht nicht. PIN 6 IST ja der Messpunkt G8 ! 2. War der von Dir gemessene "Messpunkt G8" gar nicht der an der Phono-Pin-Leiste, sondern ganz woanders? 3. Spannung (vom Netzteil) Messpunkt G8 gegen die Massepunkte (Chassis-Masse, PIN 4) 46 V gemessen, aber gegen Masse-PIN 8 nur 0,4 V gemessen. Kann nicht sein! PIN 4 und PIN 8 liegen bei eingebautem Phono-Modul beide an Chassis-Masse. 4. War das Phono-Modul bei Deinen Messungen evtl. gar nicht eingebaut oder nicht fest am Massepunkt mit der zugehörigen Gewindeschraube (M3?) verschraubt eingebaut? Wenn das Modul bei der Messung korrekt eingebaut war und Du Dich jetzt von meiner "Diagnose" erschlagen fühlst, wäre mein Rat, Dir als erstes unter der Lupe die Verlötung der Lötstellen auf der Leiterbahnseite des Moduls kritisch anzusehen und ggf nachzulöten. Insbesondere die Verlötung der Steckkontaktleiste auf der Modulplatine. Lötstellen des schwarzen Steckers auf der Leiterbahnseite ansehen, ggf. nachlöten... Und dann ... ...wäre es wirklich ganz einfach: Was wird benötigt? Nur die Spannung an Messpunkt G8 = PIN 6 der Phonoleiste (DC V) a) gegen Chassismasse b) gegen PIN 4 der Phonoleiste c) gegen PIN 8 der Phonoleiste bei fest eingebautem und ordnungsgemäss verschraubtem Phonomodul gemessen. Eine Sache von einer Minute. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 30. Jan 2024, 04:53 bearbeitet] |
||
19_Fabian_90
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 30. Jan 2024, 07:44 | |
Hallo Reinhard, danke für deine umfassende Erklärung. Ich muss mich entschuldigen, deine Zweifel waren z.T. berechtigt, das Phono-Modul war beim Messen nicht eingebaut und mit dem initialen Bestimme der PIN-Zuordnungen hatte ich anfangs nicht ganz durchgeblickt. Ja, ich weiß, Augen rollen darf jetzt sein, aber Fehler passieren jedem mal. Ich bin kein gelernter Elektriker und mache das nicht jeden Tag. Nachdem mir nun alles klar ist und ich exakt wie von Dir angegeben die Messungen vorgenommen habe (eingebautes und verschraubtes Phono-Modul), kann ich folgendes Ergebnis berichten: Nur die Spannung an Messpunkt G8 = PIN 6 der Phonoleiste (DC V) a) gegen Chassismasse 45V b) gegen PIN 4 der Phonoleiste 45V c) gegen PIN 8 der Phonoleiste 0V Anbei noch die Bilder Falls sich sonst bzw. aus den Bildern kein offensichtlicher Defekt / Ansatzpunkt ergibt würde ich sehr gerne auf Deine Hilfe zur Durchsicht dieses Moduls zurück kommen. Ich möchte gerne verstehen was defekt ist und wieso ich offenbar nicht in der Lage bin diesen zu finden Danke und viele Grüße, Fabian |
||
sohndesmars
Inventar |
#14 erstellt: 30. Jan 2024, 09:02 | |
Moin Fabian, als ehemaliger Service-/Werkstattleiter hatte ich damals sehr viele Receiver in der Reparatur. Auch die sehr servicefreundlichen SABA-Receiver der 9000er-Reihe. Ja, ich hatte sogar selbst so einen. Und was an diesen fast alleine immer mal wieder an Defekten auftraten, waren Ausfälle der empfindlichen Umschalter TDA1029. Wenn ich mich recht erinnere, waren die schon damals in MOS-FET-Technik ausgeführt und sollten mechanische Analogschalter ersetzen. Leider neigten diese zu gelegentlich Ausfällen, z.B. durch statische Ladungen, die sich ungünstig entladen hatten. Was ich meinen Lehrlingen für solche Reparaturfälle dafür immer zur Hand gab, waren Sinusgenerator als Quelle und Signalverfolger. Schön, dass es noch "Bastler" gibt, die die alten Schätzchen erhalten wollen. [Beitrag von sohndesmars am 30. Jan 2024, 09:02 bearbeitet] |
||
oldiefan1
Inventar |
#15 erstellt: 30. Jan 2024, 18:15 | |
@ sohndesmars Nur hatte Fabian den TDA als Fehlermöglichkeit schon ausgeschlossen. Bei direktem Anschluss einer externen NF-Quelle an den Phono-Verstärkerausgang kam das Tonsignal einwandfrei durch. Dabei muss es ja über den TDA. Also muss der TDA1029 in Ordnung sein. Auch die gemessenen 46 V an G8 sind ein Indiz dafür, dass das Phono-Modul gar keine Stromaufnahme hat. (siehe Uwe, #9) Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 31. Jan 2024, 04:41 bearbeitet] |
||
oldiefan1
Inventar |
#16 erstellt: 30. Jan 2024, 19:13 | |
Hallo Fabian, Deine Fotos sind sehr gut! Darauf sind die Defekte gut zu sehen! Ich habe sie eingekreist. Es sind mangelhafte Lötstellen, Lotbrücken/Lotspritzer und ein massiver Unterbruch der Masseleiterbahn zu sehen! Die unterbrochene Masseleitung verursacht den Fehler. Die Lötstellen und Lotspritzer stellen nur "ein Risiko" für evtl spätere Probleme dar. Deshalb konntest Du gegen PIN 8 auch nichts messen. Und deshalb kann das Phono-Modul auch nicht funktionieren. Einfach gesagt, wenn Strom in das Phono Modul über G8 reinfliessen soll, muss er auch irgendwo wieder heraus kommen können, nämlich über die Masseverbindung. Die ist bei Dir aber durchtrennt. Es fehlen mehrere Millimeter der Leiterbahn. Selbst ohne Lupe ist das gut zu sehen. Hier, unter C422, geht die Leiterbahn durch, die bei Dir entfernt wurde! 1) Unterbrechung der Masse-Leiterbahn: Rot eingekreist. Vergleiche mit dem Lötseite-Leiterbahnbild, das ich hier nochmal zeige. Es gibt ein Stück Leiterbahn, das fälschlicherweise von jemandem entfernt wurde. Die Masse-Leiterbahn muss unter C422 hindurch durchgehend sein. Das ist sie bei Dir nicht. Deshalb funktioniert das Phono Modul nicht. 2) Schlechte Lötstellen: Gelb eingekreist. Bitte nachlöten. 3) Lotbrücken/Lotspritzer: Blau eingekreist. Lotbrücken entfernen, Lötstellen reinigen. Du stellst die durchtrennte Masseverbindungen am einfachsten so wieder her: Verbinde die beiden Lötstellen, wie nachstehend mit der blauen Linie gezeigt, mit einem kuzen Stück isolierter Litze oder isoliertem Klingeldraht. Bitte beseitige die Defekte und wiederhole die Messungen. Du musst nun mit eingebautem Phono-Modul an G8 32-33 V messen können, wenn es keine(n) weitere(n) Fehler im Phono-Modul gibt. Wenn die Tantalkondensatoren nicht versehentlich verpolt eingebaut sind (das kann ich auf den Fotos nicht prüfen) und wenn die vier Transistoren in Ordnung sind, sollte das Phono Modul nach Beseitigung der oben genannten Mängel funktionieren. Die Lösung Deines Phonfehlers ist damit eigentlich abgehakt...denke ich. Nur noch dies zur Erklärung: Warum hat die Durchtrennung der Massebahn an der Stelle diese Wirkung? Es ist doch die Masse an PIN 4 vorhanden (denn zwischen G8 und PIN 4 dort konntest Du ja 46 V messen, nur nicht zwischen G8 und PIN 8, also fehlte an PIN 8 die Masseverbindung). Reicht denn die Masse an PIN 4 nicht? Um das zu beantworten, muss man den tatsächlichen Leiterbahnverlauf der Masseverbindungen auf dem Phono-Modul in das Schaltbild übertragen, Die Masseanschlüsse der Bauteile, die an PIN 4 gehen und die, die an PIN 8 gehen. Das habe ich hier gemacht: Wenn man dort auch die Leiterbahnunterbrechung positionsrichtig einzeichnet, das ist die rote Verbindung, die bei Dir unterbrochen ist, erkennt man, dass nur die beiden Widerstände R414 und R434 direkt an der Masse von PIN 4 liegen, an der einzigen Masse, die "tatsächlich verbunden war". Diese beiden Widerstände liegen aber hinter den Koppelkondensatoren C413 und C433, die ja keinen Gleichstrom passieren lassen. Der Strom für die Phonovorverstärkerschaltung (der Strom für die Transistoren) kann nicht über PIN 4 abfliessen, sondern nur über die Massebahnen, die mit PIN 8 verbunden sind. Da aber PIN 8 nach aussen nur mit der Signalmasse, das ist der Massekontakt an der Phono-Eingangsbuchse, verbunden ist, und nicht wie PIN 4 mit der globalen Gerätemasse, fehlt der Weg für den Stromrückfluß, wenn die rote Verbindung zwischen PIN 4 und PIN 8 auf dem Phonomodul unterbrochen ist. Das ist wie bei einer Leitung, die einfach offen im Nirwana endet: Dann kann zwar eine Spannung anliegen aber kein Strom fliessen. Deshalb gab es keine Stromaufnahme und deshalb war die gemessene Spannung an Messpunkt G8 gegen Chassismasse oder gegen PIN 4 statt der erwarteten 32 Volt bislang 46 V (s. Hinweis von Uwe in Beitrag #9). Und weil an PIN 8 die Verbindung zur globalen Masse (=Chassismasse) fehlte (man sagt dazu, das Potential sei "floating"), konntest Du zwischen G8 und PIN 8 auch die Versorgungsspannung nicht zuverlässig oder gar nicht messen, dann misst man mal so, ein anderes mal mal so.... Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 31. Jan 2024, 18:09 bearbeitet] |
||
19_Fabian_90
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 31. Jan 2024, 07:09 | |
Hallo Reinhard, herzlichen Dank erneut für diese wirklich gute und verständliche Erklärung. Ich bin offen gesagt nicht sehr routiniert im Lesen von Schaltplänen aber mit deinen Erklärungen geht´s ganz gut - werde mir das noch ein paar Mal in Ruhe durchlesen und nachvollziehen Die beiden Tantalkondensatoren und die beiden ursprünglich defekten Transistoren die ich ersetzt habe, habe ich nochmal gecheckt, die habe ich richtig herum eingelötet. Die unterbrochene Leiterbahn ist offensichtlich und fällt natürlich sofort ins Auge - wenn man das Auge dafür hat, was mir noch fehlt, aber jetzt wo Du mich darauf hingewiesen hast sehe ich es auch. Ich habe die eingekreisten Lötstellen gereinigt und neu verlötet, alles erneut auf eventuell weitere Lötzinnreste geprüft und gesäubert. Dann die beiden Punkte mit einem Stück isoliertem Kabel verbunden. Phono-Verstärker eingebaut, 32V gemessen, Plattenspieler angeschlossen und schon funktioniert es. Herzlichen Dank für deine Hilfe und auch für Deine Geduld! [Beitrag von 19_Fabian_90 am 31. Jan 2024, 07:12 bearbeitet] |
||
oldiefan1
Inventar |
#18 erstellt: 31. Jan 2024, 18:15 | |
Hallo Fabian, Glückwunsch zur gelungenen Operation! Ein wirklich guter Receiver, der Dir hoffentlich noch viel Freude macht. Gruß Reinhard |
||
|
|
Das könnte Dich auch interessieren: |
saba 9260 hidodi am 02.11.2004 – Letzte Antwort am 02.11.2004 – 2 Beiträge |
Saba MI 215: Angewählte Quellen fliegen raus ?? Dualist am 20.06.2005 – Letzte Antwort am 26.06.2005 – 6 Beiträge |
Mögliches problem am phono eingang HolyMoe am 22.08.2017 – Letzte Antwort am 27.08.2017 – 22 Beiträge |
verstärker saba 2160 defekt hidodi am 01.11.2004 – Letzte Antwort am 04.11.2004 – 5 Beiträge |
SABA MI215, kaputtes Relais mccyber am 08.11.2004 – Letzte Antwort am 12.11.2004 – 8 Beiträge |
Saba PA-2060 hifitom1 am 26.02.2005 – Letzte Antwort am 27.02.2005 – 2 Beiträge |
Saba VS 2160 FIRE10 am 23.03.2005 – Letzte Antwort am 07.04.2005 – 2 Beiträge |
saba pa-2060 dstructiv1979 am 10.03.2007 – Letzte Antwort am 11.03.2007 – 2 Beiträge |
SABA 9260 - Eingangsempfindlichkeit Phonoteil WBC am 14.11.2017 – Letzte Antwort am 14.11.2017 – 5 Beiträge |
Phono MM oder Phono MC Musik-Fan am 12.10.2005 – Letzte Antwort am 16.10.2005 – 12 Beiträge |
Foren Archiv
2024
Anzeige
Produkte in diesem Thread
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Verstärker/Receiver der letzten 7 Tage
- Eierlegende "Class D" Wollmilchsau: LOXJIE A30 Integrated / Headphone Amplifier
- Yamaha R-N1000A und R-N800A
- Loudness? ist das gut?
- Wie kann ich 2 Verstärker verbinden.
- A,B vs. A+B bei Verstaerker-Ausgaengen
- Tape out als line out verwenden?
- Advance Paris A10 als Endstufe nutzen
- techn. Daten Harman Kardon HK6500
- Warum noch REC-OUT bei Verstärkern?
- PRE OUT – MAIN IN, wofür?
Top 10 Threads in Verstärker/Receiver der letzten 50 Tage
- Eierlegende "Class D" Wollmilchsau: LOXJIE A30 Integrated / Headphone Amplifier
- Yamaha R-N1000A, R-N800A und R-N600A
- Loudness? ist das gut?
- Wie kann ich 2 Verstärker verbinden.
- A,B vs. A+B bei Verstaerker-Ausgaengen
- Tape out als line out verwenden?
- Advance Paris A10 als Endstufe nutzen
- techn. Daten Harman Kardon HK6500
- Warum noch REC-OUT bei Verstärkern?
- PRE OUT – MAIN IN, wofür?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder927.430 ( Heute: 2 )
- Neuestes MitgliedDanielsan95
- Gesamtzahl an Themen1.555.622
- Gesamtzahl an Beiträgen21.641.995