Kopfhörer und InEars - Hautkontakt - schädlich oder unbedenklich?

+A -A
Autor
Beitrag
Kakapofreund
Inventar
#1 erstellt: 05. Mai 2011, 08:51
Moin, heute ist mein "nervige Fragen"-Vormittag.

Hier die Thematik:

Hat sich jemand von euch schon mal Gedanken darüber gemacht, ob die Polster seines Kopfhörers -vor allem, wenn sie aus Kunstleder/Pleather bestehen- gesundheitsschädlich sind?

Wenn ich mir so die Artikelbeschreibungen diverser Hersteller ansehe, lese ich nur, dass Kunstleder/Pleather als Material verwendet wurde.

Weiterhin lese ich aber nicht, ob es sich um PVC mit Weichmachern, PU oder etwas anders handelt.

Bei Hautkontakt zu Velours/Alcantara/Echtleder fällt das Tragen ja sicherlich nicht negativ aus, außer man ist allergisch gegen einen der Stoffe. Oder?

Ich persönlich halte so etwas jedenfalls für kaufentscheidend, weil man mit der Sache unter Umständen stundenlangen Hautkonkakt hat und gerade bei Kunstleder doch sehr schwitzt.

Persönlich für mich geht es im Moment wohl nur um den Ultrasone HFI-580 mit Kunstlederpolstern. Die haben so eine Art Plastikgeruch, was aber nicht zwingend ein Indikator für einen gesundheitsgefährdenden Stoff sein muss, soweit ist weiß.

Und wie ist es bei InEars? Ist deren Material (oft Silikon) in jedem Fall unbedenklich?

Was meint ihr?

Gefahr im Verzug?

Alternativen vorhanden?

Entsprechende Kopfhörer lieber schleunigst entsorgen...?

Überdramatisierung?!
ruebyi
Stammgast
#2 erstellt: 05. Mai 2011, 09:08

Überdramatisierung?!

+1


Man mag mich für bescheuert erklären, aber wir setzten uns täglich SMOG, Funkwellen (Handy, WLAN, Radio etc.), verschiedensten Keimen (ja, die Leute die man auf der Straße trifft sind auch nicht alle gesund) - da kommt es jetzt darauf auch nicht mehr an! Der Mensch an sich ist widerstandsfähiger als wir manchmal glauben wollen/sollen.
Außerdem, sollte man "angst" davor haben, dann kann man zumindest bei hochwertigen KH's die Polster ja noch gegen "Öko" Varianten tauschen (MARKTLÜCKE!!!)


[Beitrag von ruebyi am 05. Mai 2011, 09:08 bearbeitet]
joewez
Stammgast
#3 erstellt: 05. Mai 2011, 09:39
Mal 'ne Gegenfrage.

Wenn ein Handwerker (Strassenarbeiter, Schreiner etc.) den ganzen Tag Mickeymäuse (ohrumschließenden Gehörschutz)
trägt, der vielleicht 20€ kostet, dann kann ich mir nicht
vorstellen, dass dort bessere (unbedenklichere) Materialien
verwendet werden, als bei Hifiequipment.
Das gleiche gilt für Ohrstöpsel, wobei da schon mal
von einer Firma (E.A.R), die Rezeptur geändert werden musste.
Ich hab zwar schon von Maurerkrätze gehört, aber noch nie,
dass einem Bauarbeiter die Ohren abgefallen sind.

LG Jens


[Beitrag von joewez am 05. Mai 2011, 09:46 bearbeitet]
john_frink
Moderator
#4 erstellt: 05. Mai 2011, 09:54
Zur Klärung:

In Ears sind Bedarfsgegenstände und unterliegen dem entsprechenden Gesetz. D.h., bevor der Kram in Umlauf kommt, wird er für gewöhnlich getestet und nach bestimmten Richtlinien produziert.

Ich glaube, dass Billigplagiate riskant sein können, denn viele der in Fernost bei der Kunststoffproduktion verwendeten Weichmacher enthalten noch Phtalate, geschweige denn andere Verunreinigungen.

Kakapofreund
Inventar
#5 erstellt: 05. Mai 2011, 22:25
Im Grunde genommen kann man sich also nicht sicher sein, was man da an den Ohren/in den Ohren hat, denn ich denke nicht, dass jeder Kopfhörer/InEar, auch wenn es ein original Markenprodukt ist, frei von besorgniserregenden Stoffen ist, weil man ja wirklich nicht ständig alles überwachen kann (siehe z.B. "Gammelfleisch").

Gut, dass es die alte tradierte bewährte menschliche Verdrängungstaktik, mit der wir unsere Natur schon jahrelang peu à peu vernichten, immer funktioniert und auch auf vieles andere anwendbar ist...

Ich werde die Tage mal bei Ultrasone nachfragen, aus was deren Polster gefertigt sind und warum z.B. der HFI-580 so sehr nach Kunststoff riecht, selbst wenn er schon Monate in Gebrauch ist.

Schließlich werben die (also Ultrasone) ja gerade mit gesundheitsschonenden Audioeigenschaften ihrer Geräte...


[Beitrag von Kakapofreund am 05. Mai 2011, 22:26 bearbeitet]
john_frink
Moderator
#6 erstellt: 05. Mai 2011, 22:47

Im Grunde genommen kann man sich also nicht sicher sein, was man da an den Ohren/in den Ohren hat, denn ich denke nicht, dass jeder Kopfhörer/InEar, auch wenn es ein original Markenprodukt ist, frei von besorgniserregenden Stoffen ist, weil man ja wirklich nicht ständig alles überwachen kann (siehe z.B. "Gammelfleisch").


Der Vergleich hinkt, da wir es bei einem mit verderblicher Ware zu tun haben und bei dem anderen um Produkte, die nach kontinuierlichen Prozessen hergestellt werden. Wenn man also nach einer initialen Prüfung des Produkts (ohne welche es nicht in Umlauf kommt) die Produktionsprozesse erstmals "verschlechtern" möchte, um gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe beizufügen (was schwasinnig wäre, denn sooo ein Teufelswerk ist die lebensmittelechte Produktion von Kunststoff mittlerweile auch nicht mehr), dann wird das nicht ohne gravierende Eingriffe in den Ablauf der Fertigung möglich sein, und wäre schlichweg Betrug. Zumal dies schon auf chemischer Ebene stattfinden müsste, was zumindest in Europa überaus problematische sein dürfte, gibt es doch Dokumentationssysteme, in die Prüfer Einblick haben und zu denen sich auch die meisten Firmen verpflichtet haben. (Rohs (Shure z.b.)

Also bevor die Paranoia ausbricht, lieber ruebyis Einwand beherzigen!
joewez
Stammgast
#7 erstellt: 05. Mai 2011, 22:48
Doch, kann man wohl,
da eine Firma, wenn sie erst mal ein funktionierendes Material hat, welches abgenommen ist, dieses kaum freiwillig austauschen wird, in Unkenntnis der daraus resultierenden mechanischen und sensorischen Eigenschaftsänderungen.
Fleisch vergammelt von allein und dann muss man halt trotzdem gucken wie man es los wird.

LG Jens

Edit: Hi john frink,

du hast Ähnliches umfangreicher und schlauer geschrieben und warst trotzdem schneller
Ich muss an meiner Zweifingertechnik feilen!


[Beitrag von joewez am 05. Mai 2011, 22:53 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#8 erstellt: 06. Mai 2011, 15:08
Das leuchtet ein, was ihr da schreibt.

Dennoch werde ich mich mal schlau machen, woraus Ultrasone seine Pleatherpolster fertigen lässt, bzw. selber fertigt.

Der Geruch ist nämlich wirklich penetrant, wenn man nahe dran riecht (insbes. beim Kopfband des HFI-580).

Die Antwort werde ich dann hier mitteilen.
djs
Stammgast
#9 erstellt: 06. Mai 2011, 16:46
Sobald aber Teile der Produktion ausgegliedert sind und die Auftragnehmer selbst Outsourcing betreiben, dann kann alles Mögliche in den Produktionsablauf kommen. Für Gewinne optimiert jede Firma und wenn die Polster vom anderen Hersteller bezogen werden, dann sicher nicht unter der Vertragsauflage eines Lederdufts. Sonst würde der Ultrasone nicht nach Plastik riechen und das Produkt würde beim Zusammenbau die Qualitätskontrolle nicht bestehen.
Es gab bei Ultrasone auf Head-fi ein Thema, wo die Edition10 Polster sogar unterschiedliche Eigenschaften hatten und es selbst US nicht aufgefallen war, wenn ich es richtig interpretiert habe.


Übrigens scheint Ultrasone das Zubehör Polster neu in ihren Shop aufgenommen zu haben. Jedenfalls fiel es mir letztens beim Besuch nicht auf und es gab nur Tragetaschen und Kabel.


[Beitrag von djs am 06. Mai 2011, 16:47 bearbeitet]
XphX
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Mai 2011, 17:54
Inzwischen ist bekannt, dass wir geringe Mengen bestimmter Stoffe im Blut haben, die in Kunststoffen vorkommen. Dabei werden die geringen Konzentrationen als ungefährlich betrachtet, nach dem Dosis-Wirkungs-Prinzip. Das Problem ist dabei, dass einige dieser Stoffe in unserem Körper als Hormon wirken, bei Hormonen verändern auch kleinste Mengen verändern etwas. Das heißt, dort gilt das Dosis-Wirkungs-Prinzip nicht. Unter anderem soll das zu einem im Vergleich zu Dritte-Welt-Ländern erhöhten Krebsrisiko (weiß nicht mehr, welche Arten) führen.

Damit will ich nur mitteilen: Was auch immer du heutzutage berührst, isst, trinkst etc., du könntest dir im Grunde die hier im Zusammenhang mit KH geschilderte Frage überall stellen.
Kakapofreund
Inventar
#11 erstellt: 09. Mai 2011, 21:31
Ich vermeide so gut es geht Kunststoffe bei Verpackungen, die Nahrungsmittel enthalten. Dieses wird von Jahr zu Jahr immer schwieriger, da mittlerweile überall Kunststoff vorzufinden ist.

Kaufe Dir im guten Gefühl Milch in Glasflaschen, dann hast Du aber eine Kunststoffbeschichtung auf der Innenseite des Deckels, etc. - ja, man kann es nicht mehr vermeiden, da hast Du recht.

Trotzdem braucht man es nicht provozieren und daher vermeide ich lieber, was vermeidbar ist, also z.B. beim Umgang mit Kopfhörern.

Richtig schützen kann man sich dadurch natürlich keinesfalls!

Mir kommt es viel mehr auf ein Bewusstsein an, dass man selber nur ein machtloser Manipulierter ist, sofern die Masse diese Thematik scheinbar nicht genug interessiert und sie keine Änderungen einfordert.

Wahrscheinlich werden die Menschen meiner Generation (1980er) im Schnitt nicht mal so alt, wie unsere Großeltern der 1920/30er-Generation, dank eben dieser Tatsache der schleichenden Verseuchung überall.

ODER

Wir werden genau so alt, nur die Pharmaindustrie verdient die letzten 30 Lebensjahre geradezu prächtig an uns (wie auch immer das ohne funktionierendes Rentensystem und evtl. ohne Kapitalismus dann gehen mag...), weil sie uns noch mehr mit Medikamenten voll pumpen kann, als sie es heute bei den Alten in unserem Lande tut.

ODER

Alles ist halb so schlimm. Dies ist allerdings der Schutzmechanismus, den Menschen immer anzuwenden pflegen und der mich persönlich nicht zufrieden stellt, weil er eine Gelassenheit an falscher Stelle darstellt... und ich bin eigentlich immer sehr für Gelassenheit!
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Mai 2011, 09:33
Der Einfluss von Phthalaten, den Weichmachern, sollte man generell nicht unterschätzen. Die Aufnahme über die Haut ist unvermeidlich. Die Frage ist nur, in welcher Konzentration sind diese vorhanden. Erbgutschädigung, Krebs etc. sind "mögliche" Folgen. Allerdings halten die weitaus gefährlicheren Zusatzstoffe in Tabakprodukten auch keinen davon ab, sich das Zeug in den Körper zu befördern.

Als "problematisch" sehe ich hier aber nur die Comply Foams oder andere Weichdrückstöpsel. Inwieweit hier eine Kontamination stattfindet, entzieht sich meiner Kenntnis.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Hand aufs Herz, wie "schädlich" sind InEars?
MeinNiveau am 23.01.2015  –  Letzte Antwort am 23.01.2015  –  2 Beiträge
Wireless Kopfhörer schädlich?
Niffler am 12.03.2007  –  Letzte Antwort am 13.03.2007  –  10 Beiträge
Einspielzeit von Kopfhörer / Inears
H4pPY am 24.12.2010  –  Letzte Antwort am 24.12.2010  –  32 Beiträge
InEars / Kopfhörer im Straßenverkehr
-MCS- am 02.07.2011  –  Letzte Antwort am 05.08.2011  –  62 Beiträge
herkömmliche Kopfhörer und InEars vergleichbar?
NooN am 17.08.2007  –  Letzte Antwort am 20.08.2007  –  19 Beiträge
Kopfhörer bekommt Nubert ATM Signal - schädlich?
Pilotcutter am 06.05.2008  –  Letzte Antwort am 11.05.2008  –  9 Beiträge
Neue InEars
AyGee am 19.01.2007  –  Letzte Antwort am 25.01.2007  –  4 Beiträge
VSONIC-Inears?
sepinho am 23.01.2012  –  Letzte Antwort am 05.08.2014  –  108 Beiträge
InEars testen
xzk am 01.05.2011  –  Letzte Antwort am 09.05.2011  –  8 Beiträge
Dauermagneten von Kopfhörern schädlich?
Christian1969 am 10.11.2007  –  Letzte Antwort am 10.11.2007  –  3 Beiträge
Foren Archiv
2011

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.507 ( Heute: 3 )
  • Neuestes MitgliedSUNMATIC
  • Gesamtzahl an Themen1.555.802
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.645.772

Hersteller in diesem Thread Widget schließen