KHV/DAC und Handys

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Knutze
Stammgast
#1 erstellt: 08. Okt 2012, 13:54
Moin,

vor ein paar Tagen ist beim mir ein Leckerton UHA6-s MK.II angekommen und so sehr mich das Teil klanglich überzeugt, gibt es ein GROSSES Problem damit: Anscheinend reagiert das Teil extrem empfindlich auf Handystrahlen (Störgeräusche). Das macht ihn für mich geradezu nutzlos, den er ist ja für unterwegs gedacht und wenn ich unterwegs bin ist mein Handy (Galaxy S3) auch nicht weit.

Alleine zuhause mit dem Handy in ungefähr 60cm Entfernung geht es noch einigermaßen (10-20 min Ruhe und dann 20 Sekunden Störgeräusche, manchmal aber auch alle 10 Sekunden für ne längere Dauer), aber heute im Zug mit diversen Handys in der näheren Umgebung war es unmöglich das Ding zu benutzen.

Ich hab leider überhaupt keine Ahnung von der Schaltung und ihren Bestandteilen (Physik ist schon soooooo lange her), welcher Bestandteil wird denn da beeinflusst? Ich hab ihn im DAC-Betrieb laufen gehabt, also wäre beides möglich (DAC oder KHV).
Andererseits hat zB mein Objective O2 der zuhause an meinem Rechner hängt überhaupt kein Problem mit dem Handy (Luftlinie 20cm) und auch die Soundkarte im Rechner störts nicht (Luftlinie 50cm). Natürlich ist bei letzterem noch das Gehäuse des PCs dazwischen, aber dafür steckt der Leckerton ja auch in nem Metallgehäuse.

Hat jemand ähnliche Probleme? Lösungen? Weil wenn das so bleibt, dann bleibt mir wohl leider nichts anderes als das Ding wieder loszuwerden...
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Okt 2012, 14:37
Hallo,

diese Probleme kenne ich (die haben mehr oder weniger alle portablen DAC/KHVs), aber eine Lösung kenne ich leider nicht. "Handy" (im Gegensatz zu "normaler Player") und "pKHV" ist immer ein heikles Thema, aus diesem Grund.

Zumindest bei mir macht ein FiiO E17 weniger Ärger als der UHA6-s MK.II (der ist diesbezüglich schon arg empfindlich).

Viele Grüße,
Markus
Knutze
Stammgast
#3 erstellt: 08. Okt 2012, 15:49
Worüber ich grad noch nachgedacht habe: Handystrahlung ist doch nichts anderes als elektromagnetische Wellen im Bereich von 900 MHz bis 2500 Mhz, was einer Wellenlänge von 12 cm entspricht.
Daher müsste ich die doch per Faraday-Käfig abschirmen können.
Frage an die Physiker/Elektroniker/Fachkundigen: Warum ist das Gehäuse selbst denn kein Faraday-Käfig? So schlecht leitet Alu doch auch nicht, oder?
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 08. Okt 2012, 17:02
Lambda/4 Lambda/8 geht problemlos als Antenne:
http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Antenne-antenna.html
Locher bilden einen Hochpass und sollten gegenüber der Wellenlänge klein sein, deshalb findet sich auch so ein feines Lochgitter im Fenster der Mikrowelle.
Den Verstärker musst du als HF-Technisch dicht kriegen und dafür sorgen das nix als Antenne wirkt und nix ein eventuell eindringends HF-Signal demoduliert. Das Handystörgeräusch was man hört ist kommt von der demodulierten Pulsung des HF-Signals. So aus dem Kopf geschrieben, man möge mich da korrigieren.
Machbar ist das, aber ob der Hersteller des KHV das nötige Know-How hat, das ist eine andere Frage.
Knutze
Stammgast
#5 erstellt: 08. Okt 2012, 17:54
Ich hab als Richtwert immer nur lambda/4 gefunden, was ja dann im schlechtesten Fall ca 3cm wären (Durchmesser oder Umfang?). So groß dürfte kein Loch im Gehäuse sein.
Weitere Überlegung: Kann es sein, dass die Kabel (entweder das USB-Kabel oder das IEM-Kabel) Teil des Problems sind? Würde sich also evtl mit entsprechend geschirmten Kabeln was ändern?
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2012, 17:59
Die Öffnungen müssen nicht etwas kleiner sein, sondern deutlich kleiner. Das sind keine Kugel die durchpassen müssen oder nicht, sondern das Signal fängt an langsam abzufallen. Die Löcher in der Mikrowellentür sind deutlich kleiner als die Wellenlänge und da muß der Feld nur einen Grenzwert unterscheiden damit es im alltäglichen Gebrauch nicht schädlich ist. Ungeschirmte Kabel sind natürlich auch eine Antenne.
Intraaural
Inventar
#7 erstellt: 08. Okt 2012, 21:10
Die alten pKHV von Jan Meier (in meinem Fall Corda 2move) sind auch recht empfänglich für diese Störungen.

Bei den neuen Modellen hat sich Jan Meier wohl dieses Themas angenommen.
Zitat zum QUICKSTEP von seiner Homepage: "....In addition it has an extensive RF-filter of the input-signal which makes it immune to RF-pollution caused by mobile headphones....."

Daraus schließe ich, man muss wohl die Schaltung entsprechend gestalten, nachträglich wird's anscheinend schwierig bis unmöglich.
Knutze
Stammgast
#8 erstellt: 08. Okt 2012, 21:20
Naja, ich dachte drei Viertel (ein Viertel Lambda) kleiner sei "deutlich" kleiner.
Egal, viel wichtiger: Ich habs mal getestet, das Problem tritt nur auf, wenn das Handy (nur) im GSM-Netz (GSM 900) eingeloggt ist, das sind bei Eplus ca. 1000 MHz. Hat das Handy hingegen Zugriff aufs UMTS-Netz, gibt es keinerlei Probleme. E-Plus UMTS liegt bei 1950 MHz für den Uplink und 2100 MHz für den Downstream. Das verwirrt mich.
Nach meinem laienhaften Verständnis müsste ein größeres "Loch" im Käfig doch erst Recht die Welle mit der niedrigeren Wellenlänge (und damit der höheren Frequenz durchlassen), oder? Das würde bedeuten, dass wenn GSM durchpasst auch UMTS durchpasst (weil letzteres "schmaler" ist). Oder andersrum: Wenn ich nen Faradaykäfig bauen würde der UMTS abblockt (also die Abstände klein genug wären), dann hätte auch GSM keine Chance. Soweit korrekt?
Das bedeutet dann im Endeffekt doch, dass auch UMTS-Strahlung durchkommt, der Schaltkreis dadurch aber nicht beeinflusst wird. Ich glaube an dieser Stelle verlässt mich dann mein Elektronikwissen (welcher Teil der Schaltung auf welche Frequenz wie reagiert). wenn mich da jemand aufklären könnte? Ich möchte das Teil echt ungern zurückgehen lassen^^
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 08. Okt 2012, 23:47
Ich konnte mich wegen der Störgeräusche recht einfach vom SR-71 trennen. Beim E17 dachte ich anfangs es sei vorbei, doch in Zugfahrten kann es dann doch nervig werden.
Knutze
Stammgast
#10 erstellt: 09. Okt 2012, 13:52
Moin,
hab heute auf meine Anfrage bei Leckerton eine Antwort von Nick bekommen: Das Problem hängt wohl teilweise mit dem (auch bei mir verbauten) Standard-OpAmp OPA209 zusammen, der relativ anfällig für diese Art von Störung sein soll. Er empfahl mir einen Wechsel auf den anscheinend weniger anfälligen AD8610, der auch im Vorgängermodell standardmäßig verbaut war. Jetzt muss ich nur schauen wo ich den herkriege ohne 60 EUR Versand zu zahlen...
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 09. Okt 2012, 14:10
Das würde bedeuten, dass wenn GSM durchpasst auch UMTS durchpasst (weil letzteres "schmaler" ist). Oder andersrum: Wenn ich nen Faradaykäfig bauen würde der UMTS abblockt (also die Abstände klein genug wären), dann hätte auch GSM keine Chance. Soweit korrekt?

Fast

http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig

Zitat:


Bei nicht zu hochfrequenten Wechselfeldern kann ein Faradayscher Käfig statt aus einer geschlossenen Leiter-Wand auch aus einem Käfig aus Leiterstäben, -drähten oder aus einem Blech mit kleinen Öffnungen bestehen. Die Schirmdämpfung hängt mit der Maschenweite zusammen, die etwa 1/10 der Wellenlänge nicht überschreiten sollte.


1/10 Lambda heisst nicht, das das nix durch kommt, sondern es nicht mehr gefährlich ist. Wenn die Elektronik empfindlich genug ist, muss doch ein Schirmblech her um richtig dicht zu machen.
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