NAD Viso HP 50 oder PSB M4U1 -> EQ?

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Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 05. Jul 2014, 14:18
Hallo,

ich besitze im Moment sowohl einen NAD Viso HP50 als auch einen PSB M4U1, die ich in einem anderen Thread schonmal miteinander verglichen hab. Je nach Musikstil gefällt mir mal der eine besser mal der andere.
Der NAD ist besser in den Höhen (evtl. auch deshalb etwas transparenter?) und hat den besseren Tiefbass. Der PSB wiederum schwächelt im Tiefbass, hat einen schönen Oberbass, schönere Mitten, aber dafür ist bei den Höhen früher Schluss. Sein Frequenzgang ist also sowohl "oben" als auch "unten" gefühlt etwas beschränkter. Ich würde den NAD als relativ neutral und den PSB als eher "warm" bezeichnen. Die bessere "Allzweckwaffe" ist grundsätzlich der NAD, weil keine Musik nervig klingt. Er macht nie offensichtliche "Fehler". (Was Details und Räumlichkeit betrifft sehe ich tendenziell den NAD ganz leicht vorne, aber die Unterschiede sind nicht gewaltig)
Aber:
Ich höre manchmal auch sehr gerne Akustiksachen (z. B. Dylan, Mark Lanegan...) und 60er/70er Jahre Rock, wo ein Tick Wärme schon gut tut. Die Sachen klingen mit dem NAD nie offensichtlich schlecht, aber sie reißen mich nicht ganz so mit wie mit dem PSB. Bei letzterem erwische ich mich z. B. bei "Led Zeppelin" eher dabei, dass mich der geile Gitarrensound von einem bestimmten Stück mitreißt. Auch wenn ich in diesen Genres den PSB also etwas passender finde, würden ihm hier trotzdem etwas mehr Höhen noch guttun.
Der PSB klingt außerdem, da er stärker "gesoundet" ist, bei bestimmten Stücken/Stilen manchmal etwas nervig. (Wenn ich maßlos übertreiben würde, würde ich es als Mitten-Gematsche bezeichnen) Ich denke, das liegt an seiner Höhen- und Bassbeschränkung. Für "Tool" fehlt ihm z. B. etwas der Tiefbass und bestimmte Postrocksachen, die von Haus aus eher "kühl" abgestimmt sind, klingen damit einfach nicht "richtig". Aber dann klingt er wieder bei Mark Lanegan soooo schön....

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte ungern beide KH behalten, da mir das als Student ein bisschen dekadent vorkommt. Außerdem sind sie beide genau derselbe Einsatzbereich (Zu Hause/unterwegs im öffentlichen Nahverkehr) (Würde mir eher evtl. noch irgendwann mal einen (halb-)offenen nur für zu Hause dazuholen)
Ich wollte eigentlich ursprünglich ungern zu einem EQ greifen, weil ich mir denken kann, dass man da ewig dran rumschraubt und dann evtl. trotzdem nie zufrieden ist. Beide Kopfhörer kommen aber meinen Klangvorstellungen schon sehr nahe, weshalb meine Überlegung war, mit einem Software EQ (z. B. Graphic Equalizer von foobar) (ich höre fast nur am PC) noch das Letzte rauszukitzeln...
Wäre das sinnvoll?
Bei welchem KH wäre denn das größere Potenzial da? Dem NAD bei bestimmten Stücken noch etwas mehr Wärme "einzuhauchen" oder dem PSB im Tiefbass und den Höhen noch auf die Sprünge zu helfen?

Welche Frequenzen müsste ich da genau ins Visier nehmen?

Vielen Dank schonmal!
Huo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Jul 2014, 09:01
Hallo,
meine Idee war mir die Messungen beider Kopfhörer anzuschauen und entweder beim PSB beide Enden vom Frequenzgraph am NAD anzugleichen oder den NAD in etwa wie beim PSB leicht zu kippen.
Aber die Messungen sind sich wirklich ziemlich ähnlich:
Messungen NAD Viso
Messungen PSB
Ich hätte sogar vermutet dass der NAD der wärmere ist und dass einer von beiden "höher", bzw. "tiefer" kommt sehe ich an den Messungen nicht.

Es kann sich also eh nur um Nuancen handeln und da ist generell überhaupt nichts gegen einen Software-EQ einzuwenden. Vielleicht findest du sogar eine Lösung außerhalb von foobar2k, dann hast du auch bei YouTube und Co. etwas davon.

Ich bin gewiss kein EQ-Experte, aber ich weiß dass die Psychoakustik gerne Streiche spielt. Du kannst mal folgende Sachen ausprobieren:
Wenn du z.B. den 100-200 Hz Bereich leicht runter regelst, sollte das den Tiefbass-Effekt verstärken.
Bei den Höhen kannst du gerne etwas mutiger im Superhochton sein. Oberhalb der 10kHz nimmst du Töne selten direkt wahr, es handelt sich dort eher um Luft und die klingt selten "scharf". Also ab 12-16 kHz kannst du gerne mal paar dB drauflegen.
Um Wärme zu erzeugen kannst du mal versuchen den Bereich 3-5 kHz runter zu regeln statt den gesamten Frequenzverlauf zu "manipulieren". Das wirkt sich hauptsächlich auf Stimmen aus.

Ansonsten: Hast du mal überlegt die Quelle zu verändern? "Wärme" kann auch von einem nachtschwarzen Hintergrund kommen, also falls etwas in deinem PC brummt oder du ein ganz leichtes Rauschen hast (das man nicht direkt wahrnimmt), macht das den Klang im Vergleich etwas fad, weniger plastisch und eben im Bass subjektiv nicht so tief oder insgesamt nicht so warm.
Ich habe beide Kopfhörer nicht, das sind nur ein paar Denkanstöße!
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 24. Jul 2014, 22:59
Hallo,

vielen Dank für deine ausführlichen Tipps! Ich probier das alles mal aus, wenn ich etwas Zeit und Muße hab.

Beste Grüße
Alex
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