langlebige und reparierbare (in-ear)-Kopfhörer gesucht

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Mojo_Dodo
Neuling
#1 erstellt: 10. Sep 2017, 19:26
Die Frage nach robusten in-ear-Kopfhörern kam hier im Forum ja schon hin und wieder auf. Trotzdem hätte ich von der kompetenten Community gerne nochmal eine aktuelle Einschätzung

Welche In-ears sind eurer Meinung nach am langlebigsten und lassen sich im Falle eines defektes reparieren? Bekommt man als Bastelwilliger ggf. irgendwo Ersatzteile? Abgesehen von Ersatzkabeln die Shure ja z.B. anbietet.

An die Klangqualität habe ich keine besonderen Ansprüche...ich bin nicht so ein Sound-Gorumet wie einige hier im Forum . Mir kommt es wie gesagt primär auf die Langlebigkeit an. Ich behandle meine Kopfhörer gut, aber die Verarbeitung spielt natürlich auch eine Rolle.
Die Preisobergrenze liegt für mich so bei ~120 €...muss aber nicht unbedingt ausgereizt werden.

Bei Fragen zu diesem Thema fällt oft der Shure SE215. Auch den Westone UM1 habe ich gesehen. Hat jemand Erfahrung mit dem Ultrasone Pyco?

Vielen Dank schon mal für eure Anregungen!


[Beitrag von Mojo_Dodo am 10. Sep 2017, 19:26 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 11. Sep 2017, 05:41
Abnehmbare Kabel mit Standardverbinder, Single BA-Treiber und, was vielleicht schwierig sein könnte, nachkaufbare Filter.
BA-Treiber gibt es von div. Herstellern über einschlägige Versender, wie Mouser oder RS.Components.
Die Filter dienen nicht nur zum Schutz, sondern auch der Klangabstimmung.
XperiaV
Inventar
#3 erstellt: 11. Sep 2017, 08:26
Wenn du ein stabiles Etui zur Aufbewahrung bzw für unterwegs nutzt, halten In Ears auch dementsprechend. Aber klar, Unterschiede was die Herstellung angeht gibt es natürlich!

Oft sind es ja die Kabel die defekt sind, entweder Kabelbruch oder Stecker defekt ect .... deshalb wäre mein Tipp:

Irgendwas mit abnehmbaren Kabeln bei Amazon ... da gibt es einige Modell im Preisbereich zwischen 10-30€ zB - und die Kabel sind sogar recht gut, zB das MMCX von Kinden.

Mein Tipp:
KZ ZST mit 2-Pin Kabel. Der klingt für den Preis auch noch recht gut, obwohl das natürlich immer subjektiv ist.
Jens1066
Inventar
#4 erstellt: 11. Sep 2017, 11:49
Ob sich ein "Reparieren" eines in Ear überhaupt lohnt....? Meiner Meinung nach nicht, außer bei Gründen der Nachhaltigkeit.
Wirschaftlich ist selbst ein Kabeltausch oftmals schon uninteressant. Das (Tausch) Kabel eines von Dir erwähnten Shure SE 215 kostet ja bereits 50 €uronen. Für einen 100 € Hörer schon happig und mMn annähernd ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Da Du selbst anführst, "ich bin nicht so ein Sound-Gorumet", würde ich Dir auch zu günstigeren und ordentlichen IE raten. Die Marke KZ (Knowledge Zenith) ist mMn. ein guter Tipp von XperiaV. Hier findest Du einen extra Thread zu diesem Hersteller. Da gibt es viele Modelle mit tauschbaren Kabeln. Allerdings würde ich empfehlen, gleich ein UpgradeTauschkabel in Silber, für 6-7 $ mitbestellen. Z.B. bei Ali Express (falls Du es nicht kennst, das asiatische Gegenstück zu ebay) gibt es die kpl. Auswahl. Die original Kabel sind für die meisten seltsam in der Materialanmutung.

Aber egal ob günstig oder teuer, wie XperiaV schon schrieb, ist der sorgsame Umgang mit dem in Ear, insbesondere dem Kabel, der wichtigste Punkt was die Haltbarkeit anbelangt.
Beim Aufwickeln keine engen Radien biegen. Aufbewahrung in einem geeigneten Case, darauf achten, dass im Betrieb am Stecker nicht geknickt wird usw..

Edit: Bei Ali Express sind die Preise z.Zt. recht hoch. GearBest ist da momentan deutlich günstiger.


[Beitrag von Jens1066 am 11. Sep 2017, 12:32 bearbeitet]
Mojo_Dodo
Neuling
#5 erstellt: 13. Sep 2017, 16:57
Vielen Dank schon mal für eure Hinweise!

Ja, dass die Kabel extrem teuer sind, habe ich gesehen. Ich weiß nicht wie sich das rechtfertigen soll. Generell geht es mir, wie gesagt, aber hauptsächlich um Vermeidung von unnötigem Müll.

Die Modelle von Knowledge Zenith werde ich mir mal anschauen. Allerdings sprechen etwas unberechenbare Produktqualität, schnell wechselnde Modelle und mangelnde Gewährleistung nicht so sehr für nachhaltige Kopfhörer. Natürlich werden die meisten Kopfhörer sowieso dort gefertigt und fehlerhafte Modelle werden auch dabei produziert, der Müll dann aber von der Qualitätskontrolle vorher schon aussortiert. Trotzdem wäre mir ein Hersteller der auf Langlebigkeit Wert legt lieber.
Jens1066
Inventar
#6 erstellt: 13. Sep 2017, 17:47

Ja, dass die Kabel extrem teuer sind, habe ich gesehen. Ich weiß nicht wie sich das rechtfertigen soll.

Das nennt sich Gewinnmaximierung.

Ich kenne jemanden sehr gut, der bei Shure Deutschland gearbeitet hat und ich kann Dir 100% sagen, dass dort an In Ears nichts repariert wird. Geht auch gar nicht, denn ohne Zerstörung lässt sich das Gehäuse nicht öffnen und die Kosten würden den Nutzen (betriebswirtschaftlich) übersteigen.

Bei anderen Herstellern wird es sicher nicht anders aussehen. Wie Du schon schreibst, bei den Chinesen wird vielleicht ohne Endkontrolle rausgeschickt, die namhaften Hersteller (lassen meist auch in China produzieren) sortieren vorher schon aus. Wenn es Dir um Nachhaltigkeit geht bleibt Dir nur, gar keine zu kaufen. Der Müllberg wird der selbe bleiben, nur siehst Du ihn nicht.

Im Prinzip kannst Du kaufen was Du möchtest und so sorgsam wie möglich damit umgehen, dann halten sie auch lange. Defekte werden meist vom User selbst verursacht und rühren meist von defekten Kabeln, also sorglosem Umgang her.
bartzky
Inventar
#7 erstellt: 13. Sep 2017, 19:26
Was ja schon erkannt wurde: Kabel sind teuer, Treiber sind sogar sau teuer und die Gehäuse lassen sich häufig nicht zerstörungsfrei öffnen. Dementsprechend lohnt sich eine Reparatur meistens erst ab einem gewissen Kaufpreis.

Hersteller, die reparieren, sind z.B. InEar und üblicherweise auch andere Custom Hersteller. Einer der günstigsten wäre da Custom Art.

Ist dann zwar etwas teurer, aber sehr nachhaltig. Bei vernünftigem Umgang halten die Inears aber auch ohne Reparatur oder Kabelwechsel jahrelang.
Mojo_Dodo
Neuling
#8 erstellt: 17. Sep 2017, 17:14

Jens1066 (Beitrag #6) schrieb:
Wenn es Dir um Nachhaltigkeit geht bleibt Dir nur, gar keine zu kaufen. Der Müllberg wird der selbe bleiben, nur siehst Du ihn nicht.

Bei entsprechender Nutzungsdauer, kombiniert mit verantwortungsvoller Herstellung und sachgemäßem Recycling, kann Elektronik durchaus nachhaltig sein. Müllberge sehen wir hierzulande dank Externalisierung eigentlich eh nicht mehr


Jens1066 (Beitrag #6) schrieb:

Im Prinzip kannst Du kaufen was Du möchtest und so sorgsam wie möglich damit umgehen, dann halten sie auch lange. Defekte werden meist vom User selbst verursacht und rühren meist von defekten Kabeln, also sorglosem Umgang her.

Stimmt schon, aber auch bei sorgsamem Umgang geht halt irgendwann was kaputt und das hängt auch von der Verarbeitung ab. Bei Smartphones gibt's von iFixit Wertungen für die Reparierbarkeit von Smartphones. Da unterscheiden sich aktuelle Modelle gewaltig, d.h. man hat durchaus Spielraum bei der Kaufentscheidung. Dass bei den winzigen In-ears wenig zu machen ist, dachte ich mir schon, aber hier im Forum sind ja Leute mit viel Erfahrung unterwegs, da kommen immer ein paar gute Tipps zusammen.


bartzky (Beitrag #7) schrieb:
Hersteller, die reparieren, sind z.B. InEar und üblicherweise auch andere Custom Hersteller. Einer der günstigsten wäre da Custom Art.

Was meinst du damit? Dass von den Herstellern ein Reparaturservice angeboten wird?

Habe bei InEar mal geschaut, "günstig" wäre der "One". Bei der StreetLive-Serie geht's bei 235 € los. Bestellt man bei InEar direkt?

Aus Custom Art bin ich nicht ganz schlau geworden. Direkt in Deutschland vertreibt das niemand, oder? Habe auch keine Übersicht über die Produkte gefunden.

Kann ich denn bei solchen maßgefertigten in-ears das Gehäuse selbst öffnen und ggf. Treiber tauschen oder Kabelbrüche an der Stelle reparieren? Das stelle ich mir auch bei den 235€-teuren InEar Street-Live-Hörern schwierig vor.
bartzky
Inventar
#9 erstellt: 17. Sep 2017, 18:16

Mojo_Dodo (Beitrag #8) schrieb:

bartzky (Beitrag #7) schrieb:
Hersteller, die reparieren, sind z.B. InEar und üblicherweise auch andere Custom Hersteller. Einer der günstigsten wäre da Custom Art.

Was meinst du damit? Dass von den Herstellern ein Reparaturservice angeboten wird?

Reparaturservice ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber üblicherweise können die ihre selbst gefertigten Produkte auch reparieren. Gab hier und in anderen Foren immer mal wieder den beliebten "Inear-auf-Boden-und-draufgetreten" Fall. Das Gehäuse ist dann natürlich ein Scherbenhaufen. Die intakte Technik kann dann von Herstellern wie InEar oder Custom Art problemlos in ein neues Gehäuse verpflanzt werden. Wenn die Technik dabei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird die entsprechendend ausgetauscht. Treiber sind üblicherweise Zukaufprodukte von Knowles oder Sonion, die normalerweise nicht repariert werden können.
Je nachdem was kaputt gegangen ist, kann das natürlich auch fix teuer werden.


Habe bei InEar mal geschaut, "günstig" wäre der "One". Bei der StreetLive-Serie geht's bei 235 € los. Bestellt man bei InEar direkt?

Der One ist ein Zukaufprodukt. Der wird wahrscheinlich nicht repariert.
Die Hörer der StreetLive Serie sind Customs, allerdings sind die Kabel fest mit dem Gehäuse verbunden. Das Gegenstück mit wechselbarem Kabel wäre die LivePro Serie. In universellem Gehäuse mit wechselbarem Kabel heißen die Modelle dann StageDiver.
Der StagDiver 2 ist hier im Forum seit längerem sehr beliebt. Ab und zu gehen hier auch gute gebrauchte Exemplare weg.


Aus Custom Art bin ich nicht ganz schlau geworden. Direkt in Deutschland vertreibt das niemand, oder? Habe auch keine Übersicht über die Produkte gefunden.

Zu Custom Art findest du hier den entsprechenden Thread.
Bestellt wird direkt beim Hersteller in Polen. Vorab kannst du dir auch Demo-Modelle bestellen, um zu testen, ob die Hörer dir klanglich zusagen. Auf Anfrage stellen die ihre Inears auch im universellen Gehäuse her.


Kann ich denn bei solchen maßgefertigten in-ears das Gehäuse selbst öffnen und ggf. Treiber tauschen oder Kabelbrüche an der Stelle reparieren? Das stelle ich mir auch bei den 235€-teuren InEar Street-Live-Hörern schwierig vor.

Zerstörungsfrei lassen die sich nicht öffnen. Um da was zu reparieren, braucht man einiges an Equipment und entsprechende Fertigkeiten.
Die Kabel sind normalerweise per Steckverbindung angeschlossen; dementsprechend ist das Austauschen einfach. Die StreetLive bilden da natürlich eine Ausnahme. Im Zweifelsfall würde ich einfach mal bei InEar anfragen, was eine Kabelreparatur oder andere Reparaturen kosten würden.
peacounter
Inventar
#10 erstellt: 24. Sep 2017, 20:38
Custom-Hersteller können natürlich alles reparieren und tun das ist auch nach 10 Jahren und mehr noch.

Bei einem günstigen Einstiegs-custom wie dem streetlife könnte das ggf. aber an der Grenze zur unwirtschaftlichkeit liegen.


Wer den fuffi für den "one" nicht mehr als günstig empfindet (so interpretiere ich die Anführungszeichen oben), wird da im reparaturfall wohl nicht glücklich werden.


[Beitrag von peacounter am 24. Sep 2017, 20:44 bearbeitet]
Mojo_Dodo
Neuling
#11 erstellt: 10. Okt 2017, 19:38
Auf Nachfrage hieß es bei InEar, dass man die Reparaturkosten nicht genau beziffern könne, aber ca. 80-100€ für einen Kabeltausch.
Bei c-ear hieß es, ein Austausch des Kabels werde bei allen c-ear Modellen mit 45,00 € berechnet. Die Treiber, wie auch das Gehäuse können ebenfalls im Rahmen einer Reparatur erneuert werden (Kosten für das c-ear V: 100,00 €; c-ear X: 150,00 €).
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