Kopfhörer-Impedanz / Fehlanpassung ...?

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arminl
Neuling
#1 erstellt: 23. Jan 2006, 11:39
Hallo allseits,

kann man allgemeine Aussagen darüber treffen, wie sich ein Anschuss eines Kopfhörers an einen KHV-Verstärkerausgang mit stark abweichender Impedanz auswirkt?

Ich habe hier einen KHV mit Herstellerangabe 20-200 Ohm, und einen Kopfhörer (AKG K240) mit 600 Ohm. Das Klangbild ist mit "dumpf" glaube ich treffend beschrieben. Am KH-Ausgang meiner Stereoanlage (keine Impedanzangabe aufzufinden, es heißt nur lapidar "für Kopfhörer niedriger und hoher Impedanz") tut der Kopfhörer.

Kann die viel zu hohe Impedanz die Ursache sein, was meint ihr?

Und nur so aus Interesse: wie würde sich der umgekehrte Fall auswirken? Wenn z.B. der Hersteller eines KHV eine minimale Impedanz von 100 Ohm angibt, und ich einen 20 Ohm Kopfhörer anschließe?

...Armin
cr
Inventar
#2 erstellt: 23. Jan 2006, 11:46
In erster Linie kann sich der Frequenzgang ändern (weil ja die Impedanz oft stark von der Frequenz abhängt und dadurch ein unterschiedlich hoher Spannungsabfall je Frequenz auftritt).
Wobei es aber für einen hochohmigen KH (zB 600 Ohm) eher egal ist, ob er hochohmig über einen Verstärkerausgang (via Schutzwiderstand) oder an niederohmiger Quelle betrieben wird.

Ein niederohmiger KH kann dagegen seinen Frequenzgang stark ändern. Allerdings ist auch hier möglich, dass der KH bereits auf einen hochohmigen Ausgang wie bei normalen Verstärkern optimiert ist.
m00hk00h
Inventar
#3 erstellt: 23. Jan 2006, 11:57
Und der umgekehte Fall, also niederohmiger Hörer an einem Verstärker mit empfohlener hoher Impedanz wird auch nicht klingen. Der Verstärker kann keine richtige Spannung über dem KH aufbauen und damit wird er nicht richtig angetrieben.

Zum vorherigen Problem:
http://www.meier-audio.homepage.t-online.de/tipstricks.htm


m00h
arminl
Neuling
#4 erstellt: 23. Jan 2006, 13:14
Ich habe jetzt eine Weile über der Meier-Audio Webseite gebrütet - sorry, aber ich bin kein gelernter Elektroniker, das ist alles ein wenig fremd für mich :-)

Ich lese im Moment folgendes: die beiden Kopfhörer sind mit 250 (DT931) und 300 Ohm (HD600) spezifiziert. Die Kurven wurden offenbar mit einem Verstärkerausgang, der weit drunter lag (150 Ohm), und einem der weit drüber lag (470 Ohm) aufgenommen, richtig?

Mein Fazit wäre nun: hochohmiger Hörer an niederohmigem Ausgang: kleiner Effekt. Niederohmiger Hörer an hochohmigem Ausgang: Beule beim Bass, Abfall bei den Höhen -> dumpfes Klangbild.

Bei mir ist das aber genau umgekehrt: der KHV ist mit 20-200 Ohm angegeben, der KH mit 600, und ich bekomme zu viel Bass und zu wenig Höhen, deshalb klingt alles sehr dumpf.

Ich glaube, ich nehme mal den Kopfhörerverstärker (Conrad Speaka Headamp, ein verkleideter BTech BT928, ca. 50 Euro) ein wenig näher ins Visier. Er hat recht ordentliche Papierdaten - aber es fehlt die sonst eingentlich übliche Angabe zum Frequenzgang ... eventuell nicht ohne Grund !?

...Armin
-resu-
Inventar
#5 erstellt: 23. Jan 2006, 14:49

arminl schrieb:
Ich glaube, ich nehme mal den Kopfhörerverstärker (Conrad Speaka Headamp, ein verkleideter BTech BT928, ca. 50 Euro) ein wenig näher ins Visier. Er hat recht ordentliche Papierdaten - aber es fehlt die sonst eingentlich übliche Angabe zum Frequenzgang ... eventuell nicht ohne Grund !?

...Armin



Hallo,
den gibt´s mittlerweile irgendwo für 35€ !
Mit kleinen Lötarbeiten soll der auch super sein. Anleitungen und Kommentare gibt´s genügend ... mal nach B-Tech, etc suchen.

Gruss
Frank
arminl
Neuling
#6 erstellt: 23. Jan 2006, 15:14

-resu- schrieb:

Hallo,
den gibt´s mittlerweile irgendwo für 35€ !
Mit kleinen Lötarbeiten soll der auch super sein. Anleitungen und Kommentare gibt´s genügend ... mal nach B-Tech, etc suchen.

Gruss
Frank


Das sagt er mir hinterher :-)

Die Lötanleitungen (Fazit: tausche alles aus, außer der Platine und den Steckern :-) habe ich gefunden ... aber ich werde das Teil sowieso abstoßen, es hat für meinen Zweck zu wenig Ausgänge (Nachbarn-nervenschonendes DVD sehen mit 4 Kumpels bei ordentlicher Lautstärke).

Im Moment liebäugle ich mit dem HA4700 von Behringer. Der ist ab 8 Ohm spezifiziert und sollte damit auf der sicheren Seite sein.

Es gab ein Vorgängermodell, den HA4600, mit praktisch identischen Daten, der wäre gebraucht günstig zu haben, aber der reicht an den Ausgängen von den Specs her nur bis 100 Ohm herunter. Für meinen AKG wäre das OK. Für den Philips meines Freundes Hermann (20 Ohm) nicht.

Und jetzt die Gretchenfrage: wie kann ich herausfinden, ob es der HA4600 tut, oder ob es der teure HA4700 sein muss?

...Armin
m00hk00h
Inventar
#7 erstellt: 23. Jan 2006, 19:57
Mal ein ganz anderes Problem:
Wenn du mit deinem Kumpel am selben KHV hörst, der aber nur einen Poti hat, wird es ihm mit dem Philips die Ohren weghauen, wenn du mit deinem AKG auf eine für dich vernünftige Lautstärke drehst!

Keine Ahnung, ob der HA zwei Potis hat...?


m00h


[Beitrag von m00hk00h am 23. Jan 2006, 19:57 bearbeitet]
arminl
Neuling
#8 erstellt: 23. Jan 2006, 21:48

m00hk00h schrieb:
Mal ein ganz anderes Problem:
Wenn du mit deinem Kumpel am selben KHV hörst, der aber nur einen Poti hat, wird es ihm mit dem Philips die Ohren weghauen


Der Philips hat einen eigenen Lautstärkeregler. Aber die Idee ist prinzipiell richtig, deshalb kommt der jetzige Amp ja auch weg: zu wenig Ausgänge, und nur ein Regler, und ich weiß nicht, was für Kopfhörer die beiden anderen Kumpels beim nächsten DVD Abend anschleppen werden. Der HA4600/HA4700 hat vier getrennte Verstärker, die sich getrennt einstellen lassen.

Die Frage ist nu, ob ich mit dem 20 Ohm Philips am HA4600 mit seinem 100 Ohm Ausgang einen ordentlichen Klang erwarten kann - ordentlich in dem Sinn dass ein DVD Soundtrack ohne merkbare Verzerrungen zu hören ist.

Eventuell wäre ja auch die Anpassung mittels Vorwiderstand wie auf der Webseite beschrieben eine Option? Da heißt es allerdings auch, man soll maximal Ri des Kopfhörers vorschalten, damit würde ich dann bei 20+20=40 Ohm landen, das ist immer noch weniger als 100, aber andererseits sind 60 Ohm nicht viel, aber andererseits ist das auch wieder eine Fehlanpassung um 150%, so gesehen also ziemlich viel :-)

Mir fehlt einfach jedes Gefühl, wie viel Fehlanpassung man sich leisten kann ...

...Armin
m00hk00h
Inventar
#9 erstellt: 23. Jan 2006, 23:17
Also eine Ausgangsimpedanz von 100Ohm sehe ich als unproblematisch. Der "Standard", auf den man sich mal bei Kopfhörerausgängen an Vollverstärkern ect. geeinigt hat, sind 120Ohm. Denke das ist ein wert, der mit allen KH-Impedanzen gut funktioniert.

Und bei, DVD-gucken sollte es sich auch nicht wirklich bemerkbar machen, wenn es nicht gerade eine Musik-DVD ist. Und selbst wenn, nimmt man den "anderen" Sound durch den optischen Reiz vielleicht auch gar nicht wahr bzw. kann nicht unterscheiden, ob der Sound nicht schon so auf der DVD drauf ist.

Ich würde das eher als vernachlässigbar betrachten.

m00h
cr
Inventar
#10 erstellt: 24. Jan 2006, 02:03
Hat eigentlich schon mal wer den Millennium1-KHV vermessen? Läuft unter Studio-KHV und ist mit 45 Euro billig.

Ich könnte mir vorstellen, er ist besser als der oben erwähnte Conrad.
Leider habe ich keine technischen Daten zum Millennium gefunden.
arminl
Neuling
#11 erstellt: 24. Jan 2006, 10:54

m00hk00h schrieb:
Also eine Ausgangsimpedanz von 100Ohm sehe ich als unproblematisch. Der "Standard", auf den man sich mal bei Kopfhörerausgängen an Vollverstärkern ect. geeinigt hat, sind 120Ohm. Denke das ist ein wert, der mit allen KH-Impedanzen gut funktioniert.


Gutes Argument. Warum sollte Philips einen KH bauen, der dann Scherereien mit Standard-Verstärkern hat. Das ist DAS Killer-Argument, nach dem ich gesucht habe :-) Ich sehe mal, dass ich einen gebrauchten 4600-er ergattern kann, das sollte dann für meinen Zweck das ideale Gerät sein.

Vielen Dank,

Armin.
arminl
Neuling
#12 erstellt: 24. Jan 2006, 11:39

cr schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, er ist besser als der oben erwähnte Conrad.


Dazu brauchts nicht viel :-) Ich fand den KHV gerade so brauchbar: es rauscht und brummt mal nichts, so weit so gut, aber das Klangbild würde ich als "wenig durchsichtig" bzw. "verwaschen" charakterisieren. Am richtigen Verstärker klingt mein KH eine Dimension besser. Für Musik würde ich den KHV nicht einsetzen, zum Fernsehen oder DVD kucken reichts.

...Armin
cr
Inventar
#13 erstellt: 25. Jan 2006, 00:50

Gutes Argument. Warum sollte Philips einen KH bauen, der dann Scherereien mit Standard-Verstärkern hat. Das ist DAS Killer-Argument, nach dem ich gesucht habe :-) Ich sehe mal, dass ich einen gebrauchten 4600-er ergattern kann, das sollte dann für meinen Zweck das ideale Gerät sein.


Nach meiner Erfahrung sind 150 Ohm Schutzwiderstand häufige Werte bei Vollverstärkern. Angeblich sind viele KHs in ihrem Frequenzgang auf Vorwiderstände dieser Größenordnung optimiert (las ich zumindest mal).
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