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Rundreise Audeze MM 100

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RobN
Inventar
#51 erstellt: 21. Okt 2024, 20:18
Der MM-100 ist auf der Reise zu the_det, mein Review folgt in Kürze sobald ich meine Notizen ins Reine geschrieben habe.
RobN
Inventar
#52 erstellt: 25. Okt 2024, 12:05
Vorab einmal vielen Dank an Heiko und Mega Audio für die Möglichkeit dieser Rundreise! Nach einem kleinen Umweg - der MM-100 kam leider mit einem defekten Treiber bei mir an - hat das Testexemplar jetzt doch noch seinen Weg zu mir gefunden. Mega Audio hat ihn mir wieder zurückgeschickt, mit einem frisch reparierten MM-100 kann es also nunmehr weiter gehen. Auch an dieser Stelle noch einmal Danke an alle Beteiligten für die problemlose und zügige Abwicklung.

Verpackung und Zubehör
Der MM-100 kommt in einem schlichten Karton ohne jeglichen Schnickschnack, in dem sich einfach nur der Hörer in seinem Schaumstoffbett befindet. Darunter findet sich noch eine Pappschachtel mit Beutel, Anschlusskabel, Adapter auf 3.5mm Klinke sowie Garantie-/Echtheitszertifikat.

Optik, Verarbeitung und Tragekomfort
Der MM-100 gefällt er mir optisch wirklich gut mit seinem silbergrauen Finish und den schwarzen Treiberabdeckungen mit dem typischen Audeze-Gitter. Er fühlt sich wertig an und die Hände ertasten viel Metall, alles wirkt robust und langlebig. Dadurch ist er natürlich kein Leichtgewicht, aber spürbar leichter als etwa ein LCD-2. Etwas speziell ist die Größeneinstellung über die Schrauben und Löcher im Kopfband, damit ist er zumindest nicht einfach so schnell einmal verstellt - aber eben auch nicht versehentlich. Für mich passte die Einstellung mit der er hier ankam, daher habe ich sie nicht ausprobiert.

Der Kopfbügel ist angenehm und drückt auch nach längerem Tragen nicht. Die Earpads insgesamt wie auch die Ausschnitte für die Ohren sind eher von der kleineren Sorte, haben aber meine Ohren so gerade eben komplett umschlossen und liegen nicht an. Leider empfinde ich den Anpressdruck als recht hoch, so dass es nach einer Weile doch unangenehm drückt, insbesondere bei mir als Brillenträger. Darin unterscheidet er sich deutlich von meinem LCD-2 Classic Closed, der sich beim Aufsetzen ungefähr so anfühlt als würde man sich in einen gemütlichen Polstersessel setzen.

Technik und Vergleiche
Der MM-100 läuft ausschließlich an meiner stationären DAC/KHV Combo, Cambridge DacMagic 100 und Lake People G103. Als Zuspieler kommt ein PC mit überwiegend Lossless Audio per Tidal HiFi zum Einsatz. An Kopfhörern sind bei mir aktuell vorhanden: Hifiman HE-500, Stax SR-303 und Audeze LCD-2 Classic Closed Back.

Generell ist der kleine Audeze sehr leicht anzutreiben und braucht deutlich weniger Leistung als etwa sein großer Bruder oder der Hifiman, was ihn auch an DAPs oder mobilen Amps gut nutzbar machen dürfte.

Klang im Einzelnen
Der Bass ist magnetostatentypisch knackig, präzise und schnell. Er geht recht tief und kann durchaus auch Tiefbass, wenn gefordert. Allerdings ist er insgesamt doch eher zurückhaltend abgestimmt, insbesondere der Oberbass hat doch oft arg wenig Nachdruck. Selbst der nicht gerade als Basshead bekannte Stax bietet hier mehr Emotionen und Impact, vom LCD-2 mit seinem typischen spielerisch-leicht federnden Bass ganz zu schweigen.

Auf den Mitten liegt offenbar eindeutig der Fokus. Stets präsent und angenehm unverfärbt. Leider gibt es irgendwo einen leichten Peak, der ihn bei manchem Material schon einmal anz leicht ins Anstrengende tendieren lassen kann. Die Auflösung ist in Ordnung, aber nicht überragend. Der HE-500 geht einen ähnlichen Weg, bietet aber neben besserer Auflösung nochmals überzeugendere Mitten und vor allem Stimmwiedergabe, ohne je anstrengend zu wirken. Der LCD-2 hat einen ähnlichen Peak, der mir auch manchmal etwas den Musikgenuss verleiden kann.

Die Höhen sind minimal angehoben, ohne allerdings jemals sibiliant zu wirken. Auch hier gilt: die Auflösung ist gut, sticht aber nicht besonders hervor. Details werden gut dargestellt, aber nicht auf dem Silbertablett serviert. Der HE-500 ist etwas smoother, löst aber trotzdem besser auf. Ähnliches gilt für den LCD-2. Fairerweise muss man natürlich dazu sagen, dass beide in etwa doppelt so viel kosten wir der MM-100.

Auch Bühne und Räumlichkeit sind eher auf der kleineren Seite für einen offenen Kopfhörer, hier sind meine offenen Vergleichshörer besser und selbst der geschlossene LCD-2 wirkt ähnlich offen und weiträumig. Der Stax schlägt sie in der Hinsicht natürlich alle.

Zusammengefasst würde ich ihn so beschreiben: recht neutral mit Fokus auf die Mitten, fast schon ein wenig langweilig. Je nach Musikrichtung gefällt er mir mal mehr, mal weniger. Gut finde ich ihn z.B. mit akustischer Musik oder Singer/Songwriter, auch moderner Pop geht ganz gut und elektronische Musik mit viel Tiefbassanteilen weiss auch durchaus zu gefallen. Aber ausgerechnet bei Rock und Metal diverser Spielarten ergibt sich ein gemischtes Bild: hier finde ich ihn leider oft nicht so überzeugend, da es mir hier doch an Bass fehlt und die Mittenbetonung oft anstrengend sein kann.

Aus dem Gedächtnis erinnert er mich von der Abstimmung durchaus an den HEDDphone two, den ich seinerzeit für eine Rundreise hier hatte und der mich leider auch nicht so recht zu begeistern wusste. Insgesamt technisch weniger gut, dafür aber auch zu einem Viertel des Kaufpreises und bequemer zu tragen.

Fazit
Würde ich mir einen MM-100 kaufen? Eher nicht, da er in meinem aktuellen Line-Up keine Nische findet. Der Audeze ist insgesamt vermutlich so, wie man sich eine stockneutrale emotionslose Abhöre fürs Mastering wünscht. Überhaupt gilt für ihn in allen Belangen: auffällig unauffällig, nicht sticht besonders hervor. Für seinen Preis und wenn man genau diese Abstimmung sucht ist er aber in meinen Augen durchaus eine Überlegung wert.
Audeze MM-100 Audeze MM-100 Vergleich Audeze MM-100 / LCD-2 Classic Closed
the_det
Inventar
#53 erstellt: 28. Okt 2024, 17:54
Nun zieht er weiter zu Pd-XII. Review folgt.
Pd-XIII
Inventar
#54 erstellt: 29. Okt 2024, 21:29
Der Hörer ist bei mir angekommen
Pd-XIII
Inventar
#55 erstellt: 31. Okt 2024, 19:52
So langsam finde ich wieder Gefallen an den Rundreisen. Jedoch widerstehe ich der Versuchung mich einfach für jede mit anzumelden, sondern schaue eher ob etwas dabei ist, was mich wirklich interessiert. Und in dem Moment, wo ich Audeze gelesen hab, war ich geködert. Der LCD-2 war zu Beginn meiner Kopfhörer „Karriere“ so eine Art Benchmark, also zumindest von dem, was ich gelesen habe. Seit dem war ich öfter versucht, mir diesen einfach mal zu holen, weil er in die Sammlung muss. Aber so locker sitzt der Geldbeutel dann doch nicht und bisher hatte ich auch keine Chance, mal einen zu hören. Nun kam der „kleine Bruder“ auf Rundreise und dahingehend bedanke ich mich vielmals für die Organisation.

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Beim Auspacken stand mein Sohn (8 Jahre) neben mir und meinte nur: Der sieht ja legendär aus...und da lag er noch in der Verpackung. Diese spricht mich sehr an. Kein Allzu großes Chichi aber eben schon den Eindruck vermittelnd, dass sich hier was „ordentliches“ meinen Sinnen offenbart. Und der Eindruck bleibt weiter bestehen, als meine Finger in Kontakt treten. Das muss man schon sagen, Optik und Haptik sind richtig wertig. Das kräftige Gewicht unterstreicht diesen Eindruck deutlich. Die verwendeten Materialien wirken sorgfältig gewählt, auch für Details wie das feine Gitternetz hinter den typischen Audeze Abdeckgittern. Es ist wirklich eine Freude, den MM-100 aus unterschiedlichen Winkeln zu betrachten.

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Dazu gehören smarte Lösungen, die erst beim zweiten Blick auffallen. So sind die Gabeln der Hörmuscheln über eine Hohlschraube mit dem Bügel verbunden. Und durch eben jene Hohlschraube wird das Kabel geführt, dass dann in einer Nut auf der Gabelinnenseite zum nächsten Gelenk verlegt ist um dort wiederum durch die Welle in die Hörmuschel zu gelangen. Die Frage, wie man ein Kabel nahezu unsichtbar verlegt, wurde hier akribisch gelöst, wodurch der Hörer seinen unheimlich cleanen Look erhält.

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Hinzu kommt die Verarbeitungsqualität in Form von Passgenauigkeit und Spaltmaßen, da gibt es wirklich nichts auszusetzen. Alle beweglichen Teile drehen sich spielfrei und mit einem sanften Widerstand. Ich habe das Gefühl, eher ein Stück industriellen Maschinenbau anstatt Hifi in den Händen zu halten. Seit langem mal wieder, dass ich der Meinung bin, der Hörer ist seinen Preis wert...und das, bevor ich ihn auf dem Kopf hatte.
Und gerade als ich das nachholen will fällt mir der erste Kritikpunkt auf: die Größenverstellung des Kopfbandes. Denn diese erfolgt nicht einfach verstellbar. Nein, es müssen 4 Schrauben gelöst werden und dann in andere Löcher des Kopfbandes gesetzt werden. Man hat auch nur die Auswahl aus 3 Positionen, was ich etwas verwirrend finde. ABER selbst hier sind es nicht einfach Kreuzschlitzschrauben, die durch das Lederband gesteckt werden, nein, Die Schrauben stecken in Buchsen, die das Kopfband schonen und vermeiden, dass die Schrauben beim Lösen einfach heraus fallen...Liebe zum Detail!
Bei mir kam er in der größten Position an,wodurch er zu locker saß und rutschte. Also den Kreuzschlitz ausgepackt und ummontiert.

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Nun Sitzt der Hörer auch für mich überraschend passend.ich hätte erwartet eine feinere Abstimmung zu vermissen. Das Gewicht ist spürbar, geht bei mir aber schnell unter weil die Bügelkonstruktion und die Pads angenehm weich und komfortabel sind. Naja, die Pads würde ich wohl doch tauschen, weil sie für meine Lauscher recht eng bemessen sind und meine Ohren innen an der Treiberabdeckung anstoßen. Auf Dauer ist das etwas unangenehm. Ich würde wohl nach angewinkelten Pads ausschau halten.

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Angefixt durch den Ersteindruck konnte ich es kaum erwarten zu hören was raus kam. Und weil es gerade in meine Laune passte startete ich „Kunzel plays Verdi“...uuuuuhhhhh da war sie wieder, die Gear-Gier. Das klang im ersten Moment so butterweich und fantastisch dass wirklich kurz dachte „der wird wohl auch noch hier einziehen müssen“. Nach kurzer Eingewöhnung versuchte ich dann auf die einzelnen Eigenschaften zu achten und was mir dazu auffällt. Naja, bei nem planaren Hörer ist das für mich erstmal der Bass, der eben typisch für diesen antrieb sehr knackig, trocken und tief spielt. Im Gegensatz zum Aeon Flow Closed ist er beim Audeze aber zurückhaltender. Vor ein paar Jahren wäre das in etwa der Bass gewesen, den ich mir erwünscht hätte: vorhanden aber nicht dominant und sehr präzise.
Am anderen Ende des Frequenzbandes habe ich keine besondere Abstimmung empfunden. Die Höhen würde ich als neutral bezeichnen. Hie und da zischelt es zwar mal etwas, aber das könnte auch der Aufnahme geschuldet sein. Oder anders: Wenn die Aufnahme es begünstigt, kommen Sibilanten vereinzelt vor. Mit Filz oder EQ bekommt man das im Bedarfsfall sicher schnell in den Griff.
Bleiben noch die Mitten, und hier wirds weird:
Ich kann es nicht wirklich auf einen Nenner bringen. Solange ich bei Klassischer Musik bleibe klingt es super stimmig, auch Jazz geht sehr gut. Die große Ausnahme tritt auf wenn bspw. Glockenspiel aufkommt. Das tritt dann so in den Vordergrund und klingt teils viel zu aufdringlich. Bei Rap und Pop ist der Fokus stark auf Stimmen, mitunter klingen diese schon leicht „topfig“. Also tolle Sprachverständlichkeit. Wobei ich sagen muss, dass bei den beiden Genres ein hauch mehr Schub in Form von Bass gut täten. So wirkt es eher analytisch, kühl und emotionslos. Aber eben auch sehr sauber. Ganz wild wird es im Bereich Rock und speziell bei Stromgitarren, denn die werden so penetrant wiedergegeben, dass es mir mit wenigen Ausnahmen kein Vergnügen bereitet hat ganze Lieder zu hören. Das ist aber stark abhängig von Band und Aufnahme, denn es gibt durchaus Tracks, die nicht störend sind. Scheinbar ist im Mittenbereich ein Peak, der bei Anregung einfach viel zu viel des Guten ist. Mich erinnert das ein bisschen an meinen Grado RS1, der war in Ursprungszustand ebenfalls sehr speziell, was die Wahl des Musikgenres betrifft. Vielleicht finde ich noch die Zeit um den Hörer auf den Prüfstand zu klemmen und kann dann mal Vergleiche ziehen.
Aber rein gehört muss ich sagen ist mir der MM100 zu speziell um für alle Genres zu funktionieren und das disqualifiziert ihn für mich erstmal. Ich nutze auch kaum einen Hörer von mir ohne EQ und bin mir sicher, dass man den Audeze damit wirklich perfektionieren kann, aber mich interessiert kein Hörer, der diese Mittel „braucht“ um mir zu gefallen.
Hinsichtlich Auflösung habe ich nichts auszusetzten. Er stellt planartypisch alles korrekt dar, arbeitet sauber Details heraus und platziert jedes Instrument sauber im Raum. Er ist allerdings kein Seziermesser was für langwierigen Hörgenuss sorgt ohne zu ermüden. Die Bühne fand ich im ersten Moment in Ordnung, also schon vorhanden aber jetzt nicht wirklich weit. Dann ist mir aufgefallen, dass ich ja fast ausschließlich mit geschlossenen Hörern herumlaufe, der 100er aber eben offen ist und demnach Bauartbedingt etwas weiter sein dürfte. Zum direkten Vergleich habe ich dann mal meinen Hifiman HE-4XX herausgeholt, weil das der einzige vergleichbare Kandidat (planar und offen) ist, den ich zur Hand habe. Und ja, wieder einmal muss ich einfach sagen, dass der HE pragmatisch gesehen kein Upgrade bedarf. Er hat die weitere und viel offenere Bühne und löst minimal detaillierter auf. Wobei das vielleicht auch nur auf den Frequenzgang zurückzuführen ist, denn da ist er mit den von mir aufgebrachten Pads recht linear, klingt leichter, dünner und dadurch eben feiner. Im Bass nehmen sich beide dann doch kaum etwas, sei es Quantität oder Qualität. Also rein vom Hören, halte ich den HE für den besseren Hörer. Der Audeze klingt gedrungener, intimer, wärmer und vor allem mittenbetonter...OK jetzt hol ich das UMIK-1 und mach nen Vergleich. Aus meiner subjektiven Wahrnehmung kann ja jeder rauslesen was er will.
Kurz vorweg noch der Disclaimer, dass es sich bei meinem Vergleichsaufbau um keinen Messaufbau handelt. Es sind ein paar Bretter und eben besagtes UMIK-1, das zwar kalibriert ist aber der Gesamtaufbau hat in meiner Auffassung wenig mit Messen zu tun. Darum spreche ich von einem „Vergleichsaufbau“, denn da die Grundvoraussetzung sehr gleich sind taugt er zum Vergleichen eben durchaus. Also los:

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MM100

MM100 vs HE4xx

Hmm OK also im Bass nehmen sie sich wirklich nicht viel, der HE400 (gelb) geht tatsächlich etwas tiefer, ob das dem Vergleichsaufbau geschuldet ist, uns selbst wenn nicht, die 3db bei 20Hz hab ich nicht rausgehört. Interessant ist der Bereich von 1-3kHz, denn hier liegt der Audeze wirklich über dem Hifiman, aber deutlich geringer als ich erwartet hätte. Wenn ich die Glättung rausnehme komme ich auf einen Peak bei etwa 2,5kHz bei dem der FG ca. 5db über dem des HE-4XX liegt. Ob das der „störende“ Bereich ist? Ich vermute es mal.
Etwas weniger unerwartet ist, dass der HE bei den Höhen deutlicher zuschlägt, das spricht dann wieder für den Eindruck, dass der Hifiman leichter und etwas detaillierter klingt.Oh man ich weiß schon wieder, warum der Vergleichsaufbau immer so viel Zeit frisst.Da vergleiche ich ja auch immer mit allen anderen Hörern die ich schon drauf hatte...und stelle fest, dass ich den Ultrasone vor ein paar Wochen gar nicht aufgenommen hab.

Verräumen wir die Sachen lieber wieder und kehren zurück zum Audeze MM-100 und meiner abschließenden Meinung:
Da bin ich etwas hin und her gerissen weil mir die Abstimmung nicht wirklich zusagt ich aber extrem begeistert von der Umsetzung des Gerätes bin. Ich hätte nicht übel Lust, den Hörer Zentimeter für Zentimeter durchzugehen und zu beschreiben weil es mir wirklich eine Freue ist ihn anzufassen und zu sehen. Darum nehme ich ihn doch noch einmal aus dem Karton, obwohl er schon für den Versand vorbereitet ist, schließe ihn an den DAP und öffne den parametrischen EQ. Da ich nicht mehr so viel Zeit habe hacke ich schnell die Oratory Presets ein und hör mich noch mal 10 Minuten durch die Sammlung. Und JA, verdammt, JA! Wenn er so out of the Box klingen würde wäre er meine uneingeschränkte Empfehlung in der Preisklasse. Und soweit man eh vorhat mit EQ zu hören trage ich das auch weiter.
Ansonsten ist es ein wunderschöner und perfekt verarbeiteter Kopfhörer, der seinem Preis im Gesamtpaket gerecht wird. Unter rein akustischem Gesichtspunkt, würde ich jedoch trotzdem jederzeit eher zum Hifiman HE-4XX greifen, der aus pragmatischer Sicht für mich der bessere Hörer ist(subjektive Wahrnehmung).
In diesem Sinne möchte ich mich herzlich bei Heiko für die Organisation bedanken. Es hat mir doch etwas mehr Freude bereitet als ich erwartet hatte.
RunWithOne
Inventar
#56 erstellt: 01. Nov 2024, 19:25
Der MM100 ist bei mir eingetroffen und durfte schon mal kurz zeigen, was er kann.
RunWithOne
Inventar
#57 erstellt: 03. Nov 2024, 01:08
Alotbag kann mir schon mal seine Adresse senden.
RunWithOne
Inventar
#58 erstellt: 03. Nov 2024, 14:18
Vielen Dank an Bleckdackel für das Organisieren der RR und auch an Mega Audio fürs Zurverfügungstellen des Audeze MM10.

Ich war einfach mal wieder neugierig auf einen planaren Audeze. Hatte doch der LCD 2, damals jedoch an einer anderen Quelle (AK70) vor langer Zeit einen guten Eindruck und der LCD XC am Violectric einen weniger guten hinterlassen.

Grundsätzlich schließe ich mich den letzten beiden Reviews, will aber trotzdem noch ein paar Stichpunkte aus meiner ganz persönlichen Sicht niederschreiben.

Unboxing/Haptik
- Pappverpackung mit deutlich zu viel Schaumstoff
- auch wenn es etwas mehr kostet, würde ich zumindest für den Heimanwender ein Hardcase favorisieren
- sehr gute Optik und Bauqualität
- Einstellbarkeit der Kopfbandes unzureichend und umständlich
- ich habe es über die Schrauben gezogen und denke so ist es gedacht, an den Schrauben befindet sich Sicherungslack und man verstellt das Band im Normalfall auch nicht ständig
- Kabel links und rechts steckbar
- gute Kabelqualität - 3,6mm Adapter, ziemlich massiv

Klang
- gehört mit Violectric V850+V280, A&K SP2000T und IKKO DAC (Dongle)
- anfangs begeistert mich bei Planaren stets diese Aufgeräumtheit, Trennung und Separation
- leider merke ich dann schnell, das sind keine Hörer für mich und meine Musik - es wird zu anstrengend
- Bass trocken, knackig und sauber - ohne mitreißend zu klingen, Quantität fehlt - kann man mit dem EQ beheben
- Gesang steht etwas zu weit vorn - sehr klar
- Stromgitarren zu bissig - ohne Körper - Mitten nicht wirklich musikalisch - lässt sich auch mit EQ nicht korrigieren
- Höhen sind völlig in Ordnung
- Air etwas übertrieben - kann per EQ korrigiert werden
- Bühne ist nicht allzu groß - ich meine selbst mein Focal Celestee (geschlossen!) schafft da mehr
- Trennung, Auflösung und Separation auf sehr gutem Niveau

Vergleiche
- wie angesprochen würde ich den teureren Focal Celestee bevorzugen, er spielt ebenfalls sehr sauber, trotz seiner DD
- ein Focal Cear OG ist wesentlich musikalischer - trennt aber schlechter - mehr Grundton
- ein per pEQ getrimmter Focal Elear ist dann wirklich ein musikalischer Genus für daheim - wenn es DD sein dürfen
- weil das Heddphone TWO angesprochen wurde: spielt in jeder Hinsicht sauberer, unangestrengter ohne Härten - langzeittauglich - ist natürlich deutlich teurer

Fazit
- ich sollte als bekennender Fan von DD, BA, AMT die Finger von Planaren Treibern lassen
- ich verwende aus verschiedenen Gründen in der Regel EQ, um KH und IEM anzupassen - beginnen aber stets Flat zu hören
- der MM100 ist, wie auch BD DT1xx0 PRO, meiner Meinung nach klar für das Studio - hier liegen, wie oben nachzulesen, die Stärken des Hörers
- an einer schlechteren Quelle (IKKO) wird er dann sehr musikalisch, verliert aber alle Eigenschaften die ihn ausmachen
- frühe Black Sabbath mit Ozzy Osbourne (als ein Beispiel) wollte ich mit dem MM100 nicht Hören, mit den Heddphone ein Genuss
- (zu) warm gemasterte Musik, bei der DD ihre Schwierigkeiten hatten, hat dann sehr gut gepasst
RunWithOne
Inventar
#59 erstellt: 05. Nov 2024, 17:57
Hotboy kann mit schon mal seine Adresse schicken.
HOT6BOY
Inventar
#60 erstellt: 09. Nov 2024, 13:35
Kam heute an ...Könnt mir schon die Adresse geben wo ich den hinschicken soll
HOT6BOY
Inventar
#61 erstellt: 14. Nov 2024, 19:14
Ich behalte meinen HD 660s2...da er Harmonischer aufgespielt und einen die Details nicht so ins Gesicht springen.
Blechdackel
Inventar
#62 erstellt: 15. Nov 2024, 11:07
Der MM 100 ist seit gestern bei mir.

Aber eigentlich müsste ich das Kopfband verstellen.

Welche Kreuzschraubendrehergroesse brauche ich.
Ich habe irgendwie keinen passenden, aber für heute Abend geht es zur Not.

Heiko
RunWithOne
Inventar
#63 erstellt: 15. Nov 2024, 11:48
Du musst die Schrauben nicht lösen. Ich hatte das aufgrund des Beitrages hier auch gemacht, aber es ist Sicherungslack dran. Also denke ich, das dies nicht der gewollte Weg ist. Du kannst das Band einfach über den "Gnubbel" ziehen und wieder aufdrücken.
Blechdackel
Inventar
#64 erstellt: 15. Nov 2024, 14:04
Danke für die Anregung.
RunWithOne
Inventar
#65 erstellt: 15. Nov 2024, 16:03
Gerne, hat es geklappt?
Blechdackel
Inventar
#66 erstellt: 15. Nov 2024, 23:05
Ja, es ist leicht gegangen.
Blechdackel
Inventar
#67 erstellt: 24. Nov 2024, 15:00
Einleitung

Nicht nur bei anspruchsvollen Hifi Fans, sondern auch bei Profis aus dem Studio hat sich Audeze einen Namen gemacht. Bei letzteren mit den Modellen MM 500 LCD-X. In 2023 kam mit dem MM 100 eine erschwinglichere Variante des MM 500 für 499 € auf den Markt und um dieser fiel mir unter anderem ins Auge, als es darum ging einen Kopfhörer für die zweite von mir organisierte Rundreise auszuwählen. Vorab bekam ich den Hinweis, dass sich der MM 100 in der Klangsignatur, aufgrund seiner Konzeption unter anderem für das Studio, etwas von der typischen Audeze Abstimmung unterscheidet. Aber diese kann auch für Hifi Nutzer ja interessant sein.

Ausstattung und Verarbeitung

Das äußere Verpackungsdesign kommt in schwarzen und grauen Tönen und distinguiert aber elegant und wertig daher. Beim Auspacken erfährt man eine gewisse Durchdachtheit, die ihre leichten Tücken hat. Unter dem Schaumstoff mit dem Kopfhörer selbst, befindet sich noch einmal eine kleine längliche Schachtel mit dem Anschlusskabel, einem Adapter von 6,35 mm Klinke auf 3,5 mm Klinke und zwei kleinen Karten in Kreditkartengröße, die über eine sorgfältige Qualitätskontrolle und dem obligatorischen Glückwunsch an den Käufer zum Erwerb des Produktes und seinem Garantieanspruch Zeugnis geben. Beigelegt ist zudem noch ein schwarzer Stoffbeutel mit dem Signet der Audeze MM Series. Weitere Kabel z.B für den symmetrischen Betrieb, sowie ein Hardcase gibt es im Audeze Zubehörprogramm. Das Zusammenpacken ist eine gewisse Herausforderung, die Umverpackung sah schon bald etwas ramponiert aus, wozu ich leider auch meinen Teil beigetragen habe, als mir das Einpacken nicht im ersten Anlauf erfolgreich glückte.

Das Design des Kopfhörer selbst ist eine Mischung aus bekannten Designelementen von Audeze, wie dem stilisierten A auf der Außenseite, aber auch weniger typisches wie den runden Bügel, der ohne die üblichen Einstellstangen auskommt. Das Material wirkt auch für diese Preisklasse mit unter anderem einer Magnesiumlegierung sehr hochwertig und die Verarbeitungsqualität dazu ist sehr stimmig.

Tragekomfort und Praxis

Geht es darum den MM 100 das erste mal aufzusetzen beziehungsweise ihn für den eigenen Kopf anzupassen, kommen erst mal Fragen auf. Die drei Kreuzschlitzschrauben sind es, die die Fragen aufwerfen. Ich musste erst mal von einem anderen Testteilnehmer darauf hingewiesen werden, dass man das Kopfband mit seinen Löchern auch einfach über die Schrauben hinweg abziehen kann und auf das passende Schraubenpaar drauf ziehen kann.

Für mich passend waren schließlich das obere Schraubenpaar. Ob für alle Fälle die drei wählbaren Schraubenstellungen ausreichend sind, vermag ich nicht einzuschätzen. Aber Audeze wird das in der Konstruktions- und Testphase wohl rausgefunden haben.

Die MM 100 gehören mit 475 g zu den mittelschweren Kopfhörern. Der Tragekomfort ist gut bis zufriedenstellend. Das gilt auch für die liegende Hörposition und der Kopfhörer verrutscht nicht so schnell. Ein bequemes Tragen über 2 bis 3 Stunden ist sehr gut möglich.

Die Verriegelung des Anschlusskabel geht schnell mit dem inzwischen für mich vertrauten Bajonettanschluss.

Die Kunstlederpolster sind angenehm zu tragen und es passt recht gut für meine Ohren.

Hörtests

Getestet wurde an den Kopfhörerverstärker/CD-Spieler Kombinationen:

Amity HPA 1 V/Marantz CD 42 mk. II

Lehmannaudio Linear/Exposure 2010 S

Test CDs waren:

Manu Katche : Neighbourhood
Donald Fagen : Kamakiriad
Talk Talk : The Colour of Spring
Thirty Seconds to Mars: Love, Lust, Faith and Dreams
Mercury Rev : Born Horses
Amber Rubarth: Sessions from the 17th Ward
Anton Bruckner: Sinfonie 4
Stakkato – Die Hörtest CD von Audio

Die sehr niedrige Ausgangsimpedanz von 18 Ohm und die recht hohe Sensitivität von 100 dB/1 mW bewältigten beide Kopfhörerverstärker mühelos.

Insgesamt konnten die Hörtests mit den CDs eine fast ausgeglichene und unaufgeregte bis leichte Spielweise aufzeigen. Lediglich in einem gewissen Mittenbereich schien der MM 100 immer mal wieder Betonungen zu bringen. Recherchen im Netz nach Frequenzgängen ließen eine Erhöhung im Bereich 2,5 bis 4 Khz finden. Stimmen traten stärker hervor, die Text und Sprachverständlichkeit war sehr gut. Gesangsstimmen standen näher vor einem als mit dem Abhören mit dem Beyerdynamic T 90.

Mit diesem habe ich den MM 100 am letzten Abend auch verglichen, da dieser zu seiner Bauzeit in der gleichen Preisklasse angesiedelt war, aber nicht mit magnetostatischem Prinzip, sondern mit dynamischen Prinzip nach der Beyerschen Teslatechnologie. Letztere ließ den T 90 sogar in Impuls und Dynamik recht gut mit dem MM 100 mithalten.

Die Tiefen reichten auch beim MM 100 sehr weit hinab, aber nicht gerade betont, dafür sehr straff, was ich positiv finde. Der T 90 langt da noch ein wenig kräftiger zu, ohne aber übermäßig zu übertreiben, was ihm aber bei der Körperhaftigkeit leichte Vorteile brachte.

Die Höhendarstellung gelang dem MM 100 meist sanft und ohne betonte Sibilanten, also auch da ein recht neutrales Abstimmungsverhalten.

In der Größe der räumlichen Darstellung zeigt sich der MM 100 für seine Klasse im Durchschnitt. Die Bühne ist sogar recht breit, breiter als in der Tiefe. Vordere Instrumente und Sänger zog er in eine Linie und das weiter vorne als der T 90. Der T 90 stellte das vordere Geschehen dafür noch etwas runder und weiter um den Kopf gezogen dar. Auch in der Tiefe hatte er ein bisschen mehr zu bieten. Aber eine Enttäuschung ist der MM 100 in der Disziplin bei weitem nicht. Den sein stärkste Eigenschaft ist die präzise Positionierung im Raum und diese dürfte im Studiobetrieb sehr wichtig sein.

Fazit:

Für seine Positionierung und die Anwendungszwecke ist der MM 100 mit Sicherheit ein Kopfhörer, der leicht in die Auswahl kommt. Herausragend sind seine Verarbeitungsqualität, eine gewisse Aussicht auf eine lange Nutzungsdauer. Die Ohrpolster lassen sich als geklebte Pads ersetzen. Eine benötigte Reparatur während der Rundreise wurde erfolgreich und schnell bei Mega Audio erledigt. Das lässt auf einen gewissen längerfristigen Support und Service hoffen.

Der MM 100 hat einen wenig spektakulären und präzisen Klang mit einer gemäßigten Mittenbetonung, das muss der normale Hifi Nutzer zu Hause bei der Auswahl wissen oder besser selbst erfahren. Man kann mit ihm recht viele Musikstile und Abstimmungen angenehm hören. Weniger geeignet ist er für Hörer, die eine ausgeprochene Spaßsignatur suchen oder eine sehr weite Bühne um den Kopf haben wollen, obwohl auch der MM 100 von binauralen Aufnahmen profitiert.

Zum Ende möchte ich mich bei Peter Riedel und Markus Holler von Mega Audio bedanken, die den MM 100 zur Verfügung stellten. So wie bei allen Testteilnehmern.
Blechdackel
Inventar
#68 erstellt: 24. Nov 2024, 15:02
Vielleicht möchte Andre (HOT6BOY) noch einen kurzen Bericht schreiben.
HOT6BOY
Inventar
#69 erstellt: 24. Nov 2024, 15:54
Der eine Satz da oben ist schon mein Bericht...hatte zwar mal was längeres angefangen ,aber wieder verworfen.Hat wahrscheinlich etwas damit zu tun das ich in letzter zeit meist etwas unglücklich verliebt war...da heisst es nur ....Eier Wachsen lassen.


[Beitrag von HOT6BOY am 24. Nov 2024, 16:15 bearbeitet]
Blechdackel
Inventar
#70 erstellt: 24. Nov 2024, 16:08
Ach so ja dann, aber vielleicht nur mal in einem Absatz, was denn nun den MM 100 vom HD 660 S 2 genau unterscheidet. Ein Satz ist zu wenig für uns.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 24. Nov 2024, 16:13 bearbeitet]
HOT6BOY
Inventar
#71 erstellt: 24. Nov 2024, 16:12
Davon Stand nichts im Eröffnungspost das dies Pflicht ist...gab auch schon Rundreisen ohne Review.
Blechdackel
Inventar
#72 erstellt: 24. Nov 2024, 16:15
Stimmt ist keine Pflicht, aber schön wäre es schon.
HOT6BOY
Inventar
#73 erstellt: 24. Nov 2024, 18:18
14 .12 Uhr habe ich geantwortet und du änderst deinen Vorpost 14.13

Da stand aber was völlig anderes in der Ausdrucksweise


[Beitrag von HOT6BOY am 24. Nov 2024, 18:21 bearbeitet]
Blechdackel
Inventar
#74 erstellt: 25. Nov 2024, 14:00
Ja gut, die Ausdrucksweise. Aber klar, wenn man die früheren Rundreisen betrachtet, war es keine Pflicht, aber die meisten haben einen Bericht geschrieben.
Einigen wir uns darauf, wenn du möchtest schreib noch ein paar Zeilen, wenn nicht dann halt nicht.

Heiko
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