KH AKG: gleiches Modell, trotzdem Klangunterschiede ?

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Marcus_MD.
Stammgast
#1 erstellt: 13. Dez 2024, 10:51
Hallo zusammen,

ich hatte mir vor 10 Monaten neue "AKG K371 (Kabel)" bestellt, diese hier:
https://at.akg.com/professional-headphones/K371.html

Seitdem höre ich mit denen täglich etwa 2 Std. Musik.
Weil der Klang hervorragend ist, habe ich dasselbe Modell jetzt nochmal bestellt, sozusagen als Reserve, falls der erste bei häufiger Nutzung mal defekt gehen sollte.
Nach konzentrierten Hörvergleichen klingt der neue AKG K371 jedoch einen Tick schlechter als mein bisheriger.
Der gesamte Sound des seit Monaten gehörten AKG ist etwas weicher, voluminöser als beim neuen, wobei die Klangunterschiede jetzt nicht gravierend sind, aber doch hörbar.

Ist es normal, dass es bei gleichen KH-Modellen, evtl. aus verschiedenen Chargen, zu Klangabweichungen kommen kann?
Könnte es auch sein, dass ein fabrikneuer KH seinen "vollen Klang" erst nach mehrmaliger Nutzung entfaltet?

Lieben Dank schonmal für Erklärungen & feedback.

Viele Grüße,
Marcus
Elhandil
Inventar
#2 erstellt: 13. Dez 2024, 11:32
Könnte verschiedene Gründe haben. Wahrscheinlich sind die Ohrpolster bei deinem ersten Hörer schon abgenutzter, wodurch sich der Klang etwas geändert haben könnte. Die kannst du ja einfach mal untereinander tauschen um zu sehen, ob das einen Effekt hat.

Weiterhin könnte es sein, dass es beim K371 leichte Fertigungsschwankungen bei den Treibern gibt.

Oder der Hörer wurde still und leise AKG intern einer kleinen Revision unterzogen und du hast eines von diesen Exemplaren.
Marcus_MD.
Stammgast
#3 erstellt: 13. Dez 2024, 14:28
@Elhandil
Danke für Deine schnelle AW.

Interessant mit den Ohrpolstern, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Ich hatte die AKG auch viel im Sommer auf, wodurch naturgemäß Feuchtigkeit in die Polster u. dünne Schaumstoffmembran eindringt.
Dass Materialveränderungen (auch durch Hitzeeinwirkung?) den Klang im Laufe der Monate beeinflussen könnten, klingt schlüssig. (die Polster kriege ich auf Anhieb erstmal nicht ab, werde es später nochmal versuchen)

Gut zu wissen, dass Klangabweichungen aber auch durch Fertigungs- oder Revisionsschwankungen bedingt sein können.

Ich kenne mich mit dem "Inneren" eines KH zu wenig aus u. wollte da nochmal nachfragen:
Kann es sein, dass Treiber, Schwingspulen, überhaupt die ganze Elektronik in einem KH erst nach einigen Stunden Hören optimal zusammenspielen?
Laienhaft gesagt, dass sich ein neuer KH erstmal etwas "warm laufen" muss?
Der_Weihnachtsmann
Inventar
#4 erstellt: 13. Dez 2024, 14:38
Ich habe auch schon einige Kopfhörer (wenn auch In-Ears) noch mal gekauft und die neuen klangen auch weniger weich. Hat sich mit der Zeit gelegt - oder das Ohr/Hirn dran gewöhnt


[Beitrag von Der_Weihnachtsmann am 13. Dez 2024, 14:59 bearbeitet]
boltwoodit
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Dez 2024, 14:54
Ich denke auch, dass es (mit?) an den Ohrpolstern liegen könnte; die sich z.b. an deine Kopfform "rund ums Ohr" anpassen.
Ich persönlich glaube(!) nicht an das sog. "Einbrennen", aber habe es bei meinen Sundara natürlich trotzdem geflissentlich befolgt ; so ca. 100h einfach nebenher (nicht auf dem Kopf) bei steigenden Pegeln mitdudeln lassen und bilde mir ein(!), dass sie danach weniger "spitz" in manchen Höhen und etwas "runder" im Bass waren.
Meine HD 820 fand ich ganz am Anfang arg "spitz" in den Höhen und ziemlich lasch im Bass - hat sich auch sehr zum Positiven geändert (beim Bass mehr als in den Höhen), aber nur durchs Tragen; das gleiche gilt für meine AKG 701.
Beim meinen HD600 und den Denon 9200 bilde ich mir wiederum ein, dass sie von Anfang an so ähnlich/genau so geklungen haben wie jetzt.
Ghoster52
Inventar
#6 erstellt: 13. Dez 2024, 16:54
Ein Thema ist das einschwingen der Treiber, was oft als einspielen betitelt wird
und das andere Thema sind eben Ear-Pads, etwas luftiger oder dichter in der Herstellung
und schon hast vollkommen anderen Klang. Durch tägliches Tragen der KH ändert
sich auch je nach Hersteller der Treiberabstand zum Ohr (Earpads werden platt mit der Zeit).
uswusf, Ursachen gibt es viele...
Marcus_MD.
Stammgast
#7 erstellt: 13. Dez 2024, 19:14

boltwoodit (Beitrag #5) schrieb:
Ich denke auch, dass es (mit?) an den Ohrpolstern liegen könnte; die sich z.b. an deine Kopfform "rund ums Ohr" anpassen

Das konnte ich ausschließen, indem ich die Polster mal mehr, mal weniger angedrückt sowie auch verschiedene Ohrpositionen getestet habe: die Klangunterschiede blieben.

Sehr interessant, was Du zum Thema "Einbrennen" schreibst, denn das sind genau die Effekte, die ich auch erlebt habe.
Bei meinen damals neuen AKG K371 war der erste Klangeindruck auf Anhieb sehr gut, aber noch nicht voll überzeugend.
Der Sound war insgesamt einen Tick zu "blass" u. für manche Songs etwas zu leise, so dass ich dafür meinen Cowon-Player auf max. Vol. hochdrehen musste, was dann wiederum zu leichten Verzerrungen führte.
Mit den fein einstellbaren EQ-Settings konnte ich den Klang der AKG immer weiter anpassen, bis nach einigen Tagen das Optimum erreicht war: Bässe, Höhen, Mitten, alles perfekt.

Dann, so nach 100h (könnte hinkommen) fiel mir auf, dass die Höhen doch etwas "klirrend" u. Bässe zu stark "pumpend" waren, was ich im EQ wieder runterregeln konnte auf die Anfangswerte, wo mir die AKG noch zu "blass" waren.
Zudem sind die KH von selbst auch einen Tick lauter geworden.

Meine EQ-Settings sind heute in allen Frequenzen moderater eingestellt als in den ersten Hörstunden, weshalb ich vermute(!), dass sich der Klang der AKG im Laufe der Zeit verbessert hat u. die hohen EQ-Werte nicht mehr braucht, um z.B. Bässe sauber & druckvoll wiederzugeben.
Marcus_MD.
Stammgast
#8 erstellt: 13. Dez 2024, 19:25

Ghoster52 (Beitrag #6) schrieb:
Ein Thema ist das einschwingen der Treiber, was oft als einspielen betitelt wird

Danke, also das wäre die physikalische Erklärung, dass das Einschwingen dann durchaus den Klang verbessern kann.
Wie lange dauert es denn i.d.R., bis die Treiber optimal eingespielt sind? 100 Std. Laufzeit in etwa?


Ghoster52 (Beitrag #6) schrieb:
...und das andere Thema sind eben Ear-Pads, etwas luftiger oder dichter in der Herstellung und schon hast vollkommen anderen Klang

Die orig. Ohrpolster, die bei gleichen AKG-Modellen beim Neukauf schon drauf sind, sollten doch aus derselben Herstellung/Produktion kommen u. damit identisch sein.
Oder kann es da trotzdem unterschiedliche Materialmischungen geben?
Ghoster52
Inventar
#9 erstellt: 13. Dez 2024, 22:06
Sorry, hab nicht nachgesehen... Bei Kunstleder-Pads hat man das Problem (Durchlässigkeit) nicht.
Bei AKG der 6er & 7er Serie gab es da ab und an mal "Qualitätsprobleme",
ein Freund hatte in der Vergangenheit schon mehrmals die Velour-Pads vom K701/702 reklamiert.
Wenn ein Hersteller was von "einspielen" im Handbuch schreibt, wird meist um die 100 Stunden
angegeben und das Ohr gewöhnt sich ja auch an den neuen Klang.
Eine gewisse "Serien-Streuung" kann aber kein Hersteller vermeiden, das liest man auch immer wieder.
Marcus_MD.
Stammgast
#10 erstellt: 13. Dez 2024, 23:17
ok, Danke nochmal.

Wie ich eben durch kurzes googeln sah, wird das Thema "Einspielen neuer KH" in etlichen Blogs, Tech-Seiten usw. ja sehr kontrovers diskutiert.
Die Meinungen reichen von "Voodoo Quatsch" über "messbar, aber nicht hörbar" bis zu Reviews, wonach der Klang eingespielter KH doch hörbar besser sei als beim werksneuen gleichen Modell.
Jede Seite liefert in sich plausible Erklärungen, viel Physik, viel Text..., mir raucht grad etwas der Kopf, brauche erstmal 'ne Pause
milio
Inventar
#11 erstellt: 14. Dez 2024, 16:03
Das Thema "Einspielen" wird in den Diskussionen oft deshalb etwas kontrovers besprochen, weil merkwürdigerweise nahezu IMMER von einer Klangverbesserung gesprochen wird, und das ist physikalisch/technisch nicht leicht zu erklären.
Einzig die Form/Komprimierbarkeit der Polster ist relativ einfach nachvollziehbar, bei den Treibern wird es argumentativ schon etwas schwieriger.
Hgh-Fdlt
Stammgast
#12 erstellt: 14. Dez 2024, 19:37

milio (Beitrag #11) schrieb:
Das Thema "Einspielen" wird in den Diskussionen oft deshalb etwas kontrovers besprochen, weil merkwürdigerweise nahezu IMMER von einer Klangverbesserung gesprochen wird, und das ist physikalisch/technisch nicht leicht zu erklären.

Also ich habe in diesem Zusammenhang tatsächlich, ob bei Lautsprechern oder Kopfhörern, noch nie von einer Klangverschlechterung nach dem Einspielen gelesen. Und das allein sollte jeden mit gesundem Menschenversand skeptisch werden lassen, ob das denn so sien kann. Aber, wo der Glaube, da die Wirkung .
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