KT77 Klangeigenschaften?

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chris2178
Gesperrt
#1 erstellt: 29. Apr 2006, 17:23
Hallo

Hat schon mal jemand die Kt77 Röhre gegen die EL34 in seinem Röhrenverstärker ausprobiert?JJ Electronic hat sie( neu ) im Sortiment.

Wie sind wohl die klanglichen Eigenschaften?

www.jj-electronic.sk/pdf/KT77.pdf

Gruss Chris
hifi-oldtimer
Stammgast
#2 erstellt: 29. Apr 2006, 20:34
Hallo,

ich habe die KT77 im Einsatz, der Klang hat sich um 2 Klassen gesteigert.

Da ich gleichzeitig auch die Röhren in der Vorstufe mitgetauscht habe, ist allerdings die Aussage nur begrenzt bewertbar.
Meine Recherchen im Internet waren aber auch positiv.

Aber warum nicht kaufen und bei Nichtgefallen zu 321...
chris2178
Gesperrt
#3 erstellt: 29. Apr 2006, 23:52
Hi

Das Hört sich doch gut an.

Die Kt77 ist ja eine Tetrode wie auch die 6L6 und KT66.

Meiner meinung haben Tetroden den Klang von einer Triode.
Dann müsste die KT77 auch den Triodensound haben.

Wed dann ein Quartett kaufen und mal ausprobieren.

Ich hab auch schon mal 6L6 anstelle der EL34 ausprobiert,die sind auch Klasse.

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 29. Apr 2006, 23:53 bearbeitet]
OberstVilla
Stammgast
#4 erstellt: 30. Apr 2006, 08:25

chris2178 schrieb:
Hi
Meiner meinung haben Tetroden den Klang von einer Triode.
Dann müsste die KT77 auch den Triodensound haben.


Moin,

klingt dann eine EL95 oder eine ELL80 auch nach "Triode"?
Da werden sich aber einige freuen

Ich denke, das hat wohl mehr mit dem Schaltungsaufbau zu tun.
Vielleicht gibt es die "Klangänderungen" einfach auch nur, weil die KT77 einen etwas anderen Ri hat?
Zumal Powerbeam-Tetroden genaugenommen auch Pentoden sind..

Gruß
Manfred
DB
Inventar
#5 erstellt: 30. Apr 2006, 08:29
Hallo,


chris2178 schrieb:

Die Kt77 ist ja eine Tetrode wie auch die 6L6 und KT66.
Meiner meinung haben Tetroden den Klang von einer Triode.


Daran habe ich milde Zweifel. Einfach mal in die Datenblätter schauen, wie dort die Kennlinien von Trioden / Tetroden / Pentoden aussehen und wie die Innenwiderstände beschaffen sind.

MfG

DB
chris2178
Gesperrt
#6 erstellt: 01. Mai 2006, 09:52
Moin


Dann liegt das Geheimnis also zum grössten Teil in den Kennlinien der Röhre?Welcher Wert ist denn besonders wichtig?
Trioden haben ja steil nach oben liegende Kennlinien.

Bestimmt hängen dann noch viele andere Parameter in der Schaltung mit ab wie der Klang nacher ist.


Jedenfalls klingt die 6L6 im vergleich zu der EL34 eher nach Triode finde ich.


Gruss Chris
KSTR
Inventar
#7 erstellt: 01. Mai 2006, 14:05
Hallo,

chris2178 schrieb:
Dann liegt das Geheimnis also zum grössten Teil in den Kennlinien der Röhre?Welcher Wert ist denn besonders wichtig?
Trioden haben ja steil nach oben liegende Kennlinien.
Wie die Kennlinien nun geometrisch aussehen ist eigentlich egal (man muss halt die Schaltung passend dazu wählen). Die Qualität kommt primär von der Linearität der Kennlinien in sich und der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kennlinien. Wenn du z.B. im Strang von richi44(:hail) zur Röhrentechnik reinschauen magst, da wird das gut beschrieben. Der Idealfall eines Bauelementeverhaltens (egal ob Röhre oder Transistor) liegt dann vor, wenn es in der 3-dimensionalen Ausgangskennlinienfläche (Ua vs. Ia vs. Steuerspannung/-Strom) eine möglichst große glatte Fläche gibt, also ein Bereich, wo es die Krümmung der Fläche in jede Richtung minimal ist. Dorthin sollte man den Arbeitspunkt legen (wenn es wegen anderer Erwägungen nicht zu Nachteilen kommt), dann hat man das linearste Verhalten, das überhaupt mit dem betreffenden Bauteil theoretisch möglich ist (also so wenig wie möglich Eigenklang der Schaltung). Bei Tetroden und Pentoden hat man noch einen weiteren Parameter, die Schirmgitterspannung (evtl. von Ua gesteuert). Das ergibt also ein Schar von Ausgangskennlinienflächen, wovon man sich die aussuchen kann, die eben am glattesten ist. Solange es leider nur dermassen spärliche Datenblätter von üblichen Röhren gibt (man bedenke einmal, wie schlecht eine EL34 gegenüber einem durchnittlichen Transistor oder OpAmp dokumentiert ist), bleibt eine kompromisslos optimale Wahl des Arbeitspunktes nach klanglichen Kriterien eine Art "Geheimwissen", denn die kompletten Kennlinienfelder muss man selber messen und auswerten. Ein interessanter Fakt ist, dass manche alte direktgeheizte Trioden (45, 300B, etc) die linearsten, ebensten Kennlinienflächen aller bisher jemals gebauten Verstärkerelemente haben, die meisten "neuen" Trioden, Tetroden und Pentoden sehen dagegen kein Land, Transistoren schon garnicht.

Daraus kann man schliessen, dass ein Verstärker der konsequent auf einen speziellen Röhrentyp optimiert wurde (was recht selten ist, erstaunlicherweise), mit jeder anderen Röhre auf jeden Fall anders und wahrscheinlich "objektiv schlechter", d.h. gesoundeter klingen wird. Wenn man Gefallen am "Sounden" hat, ist das selbstredend legitim.

Grüße, Klaus
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Mai 2006, 09:23
Die Angaben der Röhrendaten im eingestellten Link sind falsch. Da wird von Ra 20k geschrieben, statt von Ri. Und es wird ein Mü von 11 angegeben, ohne den Hinweis, dass es sich um Mü G2/A handelt. Weiter gibt es keinerlei Kurven.
http://frank.pocnet.net/sheets/086/k/KT77.pdf
Hier ist die Röhre, wie sie wirklich ist (oder was man halt so bekommt).
Sie lässt sich sicher relativ problemlos gegen die EL34 austauschen.
Übrigens wenn man die Kurven anschaut, haben beide Röhren bei der Ia/Ua-Kennlinie eine Tetrodenkrümmung bei hoher Gittervorspannung, die EL34 bei etwa 50V Ua, die KT77 bei 100V. Theoretisch kann somit eine KT77 stärker klirren bei kleineren Leistungen. Allerdings gibt es in der Praxis die Kombination von geringem Strom und geringer Anodenspannung kaum, sodass dieser Umstand nicht negativ auffällt.
Und dass die KT77 eine Tetrode sei, ist Unsinn. Es handelt sich um eine Beampower-Röhre, die kein Bremsgitter hat, sondern ein Leitblech, das einmal den Elektronenstrahl bündelt und damit die Sekundärelektronen in die alte Flugbahn zwingt und ausserdem die letzten Irrläufer-Elektronen genau so auffängt wie das Bremsgitter einer Pentode.
Klangliche Unterschiede sind sicher möglich, wenn man die ganzen Kennlinien vergleichen würde. Dann könnte man sehen, welche Röhre linearer arbeitet und welche einen höheren Klirr aufzuweisen hat. Dies ist letztlich das Ausschlaggebende für den Röhrenklang. Nur Welten würde ich da nicht erwarten, denn wenn die Röhren zu unterschiedlich wären, würde sich ein Austausch von selbst verbieten.
RoA
Inventar
#9 erstellt: 13. Jun 2006, 11:28

chris2178 schrieb:
Hi

Wed dann ein Quartett kaufen und mal ausprobieren.


Und? Hat es sich gelohnt?

Gruß,
Rolf
chris2178
Gesperrt
#10 erstellt: 18. Jun 2006, 11:20
Ja es hat sich gelohnt ,der Klang der KT77 ist irgendwie Sonniger,wenn ich das so behaupten darf.

Ich will nicht sagen das die El34 schlechter klingt ,aber es gibt zwischen den beiden Röhren Hörunterschiede.

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 18. Jun 2006, 11:21 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#11 erstellt: 06. Nov 2013, 17:34
Hallo,
das Thema ist alt, ich weiß, aber ich habe in dem Datenblatt der KT77 einen Klirr von 0,8% bei 43%-UL gelesen.. ist das auch mit KT77 aktueller Produktion erreichbar? Aktuell gibts die nur von JJ, oder?
Grüße, Thomas
Anro1
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 06. Nov 2013, 19:55
Hallo

der Klirr hängt massgeblich vom Schaltungskonzept, der erzielten Leistung (Anodenverlustleistung, Übertrager etc) der Art der Aussteuerung, eingestellten Arbeitspunkt ab. Jeder Röhrenverstärker ist da anders, und es gibt aus meiner Sicht keine allgemeingültige Aussage zum Klangverhalten KT77 <> EL34.
Die JJ KT77 ist OK, gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Grüsse
DB
Inventar
#13 erstellt: 06. Nov 2013, 20:29
Hallo,


GüntherGünther (Beitrag #11) schrieb:
das Thema ist alt, ich weiß, aber ich habe in dem Datenblatt der KT77 einen Klirr von 0,8% bei 43%-UL gelesen.. ist das auch mit KT77 aktueller Produktion erreichbar? Aktuell gibts die nur von JJ, oder?


ich habe nur was von 2,5% gefunden; wie auch bei der EL34, bei der dann bei geringerer Aussteuerung 0,35% angegeben sind.
KT77
EL34
Davon abgesehen ist die Ultralinearschaltung nicht unbedingt das Nonplusultra. In Studiogeräten fand sie keine Verwendung.


MfG
DB
GüntherGünther
Inventar
#14 erstellt: 06. Nov 2013, 20:40
Hallo,
in dem von Dir gezeigten Datenblatt finde ich bei Ub = 400V und UL bei N~ = 45W das Dtot von 0,8%.
Ich hatte noch nie einen UL-Verstärker und bis jetzt auch keinen geplant ich suche bloß nach Ideen für was Neues. Für die KT77 wird ja UL extra empfohlen, lt. Datenblatt.
Schönen Abend, Thomas
DB
Inventar
#15 erstellt: 06. Nov 2013, 20:48
Ach ja, weiter unten. Das hatte ich übersehen. Dazu ist im Datenblatt von Mullard kein adäquater Arbeitspunkt angegeben, da wird die EL34 mit viel weniger Anodenstrom betrieben.

MfG
DB
GüntherGünther
Inventar
#16 erstellt: 07. Nov 2013, 20:58
Hallo,
naja, wenns prinzipiell möglich ist und wenn ich einigermaßen lineare (Vor-) Röhren verwende, könnte es sogar was werden
Schönen Abend, Thomas
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