Röhrenverstärker rauscht mit Lautsprecher Lowther Acadamy

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Pfingstmontag
Neuling
#1 erstellt: 01. Jun 2009, 19:11
Hallo,
ich habe mir (mit Rückgaberecht) gebrauchte Lowther Acadamy gekauft. Beim Hörtest beim Händler (mit meinem Röhrenverstärker Cayin MT12a, 2x 10W) war nur ein geringes, nicht störendes Rauschen zu hören.
Zu Hause aber, bei etwas geringerem Hörpegel, ist das Rauschen mehr oder weniger deutlich störend zu vernehmen. Es scheint in seiner Intensität zu variieren.
Ein probehalber angeschlossener Transistorverstärker (Grundig Fine Arts) erzeugt ein deutlich leiseres Rauschen, das aus einem Meter Entfernung nicht mehr zu hören ist.

Das Rauschen stammt eindeutig vom Verstärker. Es ist auch bei Lautstärkerpegel "0" unverändert. Ein Trennen aller anderen Geräte vom Netz ändert daran nichts.

Meine Frage: Lässt sich etwas gegen das Rauschen unternehmen, muss man sich damit abfinden oder gibt man die Lautsprecher zurück?
Ist das Rauschen wegen des hohen Wirkungsgrads von 98 dB unvermeidbar?
Andere Äußerungen im Forum sprechen vom erfolgreichen "Lowther-Betrieb".

Danke für Eure Antworten
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2009, 17:15
Wenn die Boxen einen solch hohen Wirkungsgrad haben, benötigst du auch einen Verstärker, der ein sehr geringes Rauschen erzeugt. Wenn dein Verstärker vernehmlich rauscht, hilft nur ein anderer Lautsprecher, wenn du den Verstärker nicht austauschen möchtest.
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 02. Jun 2009, 17:45

Ingor schrieb:
Wenn dein Verstärker vernehmlich rauscht, hilft nur ein anderer Lautsprecher, wenn du den Verstärker nicht austauschen möchtest.

....oder eine Seriell- / Parallelhochlastwiderstandskombination (vulgo: Dämpfungsglied) vor dem Lautsprecher, welche die Empfindlichkeit / den Wirkungsgrad um 3 bis 6[dB] runternimmt .Das dabei auch der Dämpfungsfaktor leidet, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Was man natürlich als Sofortmaßnahme auch noch machen kann: Die Lautsprecher auf den 4[Ohm] Anschluß umklemmen, wenn noch nicht geschehen. Hierdurch sinkt die Rauschspannung am Lautsprecher um 3[dB] gegenüber dem 8[Ohm] Anschluß ab (und einen besseren Dämpfungsfaktor gibt's gratis dazu) - vielleicht reicht das ja schon aus?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 02. Jun 2009, 17:46 bearbeitet]
Pfingstmontag
Neuling
#4 erstellt: 03. Jun 2009, 09:34
Hallo,
Danke euch für eure Informationen.

hier zuerst eine von mir geschriebene E-Mail-Antwort, die in diesem Thread nicht angezeigt wird:
Hallo,
es handelt sich um einen Cayin MT12a, ausgerüstet mit 2x 2 EL84-Ausgangsröhren (10 W).

Ich hatte gestern ein längeres Telefonat mit dem Besitzer der Audio Technik GmbH in Bad Salzuflen. Diese Firma überarbeitet und vertreibt die Lautsprecher.

Er bestätigte mir, dass das Rauschen durch den Verstärker permanent abgegeben wird und vorher nur wegen der geringeren Empfindlichkeit anderer Lautsprecher nicht auffiel.
Es gibt Röhrenverstärker, die kaum rauschen. Transistorverstärken rauschen prinzipbedingt deutlich weniger.

Als Konsequenz daraus stehen nur die 2 Möglichkeiten zur Wahl:
Das Rauschen akzeptieren (beim Musikhören fällt es kaum auf)
oder die LS zurückgeben.

Grüße von PM

Der Verstärker hat nur 8-Ohm-Ausgänge.

Ich habe den Verstärker bei einnem Bekannten mit Tannoy D700 gehört - so überzeugend, dass ich neue Lautsprecher haben wollte.

Vermutlich werde ich den LS zuückgeben, da er andere auch Schwächen hat (Optik und Größe in Relation zu meinem Hörraum), die ich bei perfekter "Schalleistung" akzeptieren würde, so aber werde ich wohl weiter suchen.

Grüße von PM.
_axel_
Inventar
#5 erstellt: 03. Jun 2009, 09:39

Pfingstmontag schrieb:
Als Konsequenz daraus stehen nur die 2 Möglichkeiten zur Wahl:
Das Rauschen akzeptieren (beim Musikhören fällt es kaum auf)
oder die LS zurückgeben.

3. Möglichkeit: Verstärker tauschen. Schließlich ist er der Rauscher.
Gruß
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2009, 09:44
Das sind sicherlich Maßnahmen, die möglich sind, die aber m.E. nicht unbedingt den Anspruch an eine maximale Qualität erheben können. Die Lowther sind ja nicht gerade im Niedrigpreissegment angesiedelt. Der Cayin ist ja wunderschön und hat auch einen soliden Aufbau, aber ein Fremdspannungsabstand von 86 dB ist sicherlich nicht dazu geeignet absolute Rauschfreiheit an Boxen mit 96 dB Wirkungsgrad zu erzielen. MIch wundert allerdings, dass das Gerät so stark rauscht, ist das Rauschen auf beiden Kanälen gleich hoch?
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 03. Jun 2009, 10:58
86[dB] Fremdspannungsabstand wären bezogen auf 10[W] Vollaussteuerungsleistung 25[nW](!) Rauschleistung bzw. bei 8[Ohm] 447[µV] Rauschspannung - das ist natürlich eine ganze Menge, die hört man. Meine Erfahrung ist, daß 150[µV] Rauschspannung an 8[Ohm] an einer Lautsprecherbox mit 89[dB]/2.83[V]/[m] Wirkungsgrad in 1[m] Abstand nicht mehr hörbar sind. Bezogen auf die 96[dB]/2.83[V]/[m] des Lowther Lautsprechers wären das dann unter sonst gleichen Bedingungen 67[µV]. Diese 67[µV] Rauschspannung an 8[Ohm] (Rauschleistung: 561[pW](!)) bezogen auf eine Vollaussteuerungsleistung von 10[W] in 8[Ohm] entsprechen einem unbewerteten Fremdspannungsabstand von 102.5[dB], welche der Verstärker haben müßte, um für das Ohr in 1[m] Abstand mit diesen Lautsprechern rauschfrei zu sein. So ein Fremdspannungsabstand ist bei Geräten, die mit Line-Pegel ihre Arbeit beginnen, auch im Röhrenbereich schon noch machbar, bedeutet aber deutlichen schaltungstechnischen Aufwand und wird von den meisten handelsüblichen Röhrenverstärkern nicht erreicht (da ist bei guten Geräten in der Regel bei ca. 92[dB] unbewertetem Fremdspannungsabstand Schluß). Dem aktuellen Verstärker des Threaderstellers fehlen da bei diesen Hochwirkungsgradlautsprechern schlicht und ergreifend ca. 16.5[dB] Fremdspannungsabstand - und das ist dann eben das hörbare Rauschen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Jun 2009, 11:06 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#8 erstellt: 03. Jun 2009, 11:44

Pfingstmontag schrieb:
Das Rauschen akzeptieren (beim Musikhören fällt es kaum auf) oder die LS zurückgeben.

Ich nochmal

Ein Tausch der LS kann ja nur erfolgversprechend sein (bzgl. des Rauschens), wenn die neuen einen signifikant geringeren Kennschalldruck haben. Dass man das angesichts eines 2x10W-Amps nicht zu weit treiben sollte/kann, sollte bedacht werden.

Mir fehlen die technischen Grundlagen, um Überlegungen wie z.B. der Pragmatiker anzustellen. Wie weit sich das Problem mit z.B. -3dB tatsächlich entschärfen würde, weiß ich daher nicht. Vom "Hörensagen" kenne ich aber die Daumenregel, dass man 3dB Unterschied gerade so sicher als Veränderung detektieren kann (mit den Ohren). Allerdings nicht explizit bezogen auf ein breitbandiges(?) Signal/Rauschen.
Zur Lösung hier wäre daher vermutlich ein größerer Unterschied anzupeilen?

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 03. Jun 2009, 11:53 bearbeitet]
Pfingstmontag
Neuling
#9 erstellt: 03. Jun 2009, 18:31
Hallo,
so wie die Dinge stehen, werde ich wohl vorerst meinem Verstärker die Treue halten.
Ich habe mit ihm schon einige wirkungsgradstarke LS gehört (Tannoy, WLM, Cabasse) - ein Rauschproblem ist mir dabei nicht aufgefallen.
Vermutlich muss ich mit dem Cayin im Wirkungsgradbereich von knapp über 90 dB hantieren.

Da meine bisher eingesetzten LS ja auch nicht schlecht sind, muss ich nichts überstürzen.

Grüße von PM
Pfingstmontag
Neuling
#10 erstellt: 03. Jun 2009, 18:40
Hallo,
noch ein Nachtrag:
Das Rauschen ist aus allen 4 Treibern gleich stark.
Außerdem meinte der Herr von der Audio Technik GmbH, dass Lowther die Empfindlichkeit mit 98 db eher konservativ angeben würde und daher durchaus 100 dB möglich wären.
Meine gegenwärtig verwendeten Focal haben ca. 90 dB Wirkungsgrad.
PM
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