Problem mit Röhrenverstärker.

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tuffy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Dez 2012, 17:57
Hallo zusammen.
Ich hab mir eine 54èr Jukebox zugelegt die mit einem Röhrenverstärker ausgestattet ist.
Es ist eine Jensen J 80 mit einem A-21 Amplifier.(Mono)
Die gesamte Mechanik habe ich mittlerweile wieder am laufen, aber bei dem Röhrenverstärker bin ich ganz schnell an meine Grenzen gestossen.Bei einem Transistorverstärker hab ich keine Probleme aber alles was mit Röhre zu tun hat ist mir ein Rätsel.
Der Ton hört sich an ,als wenn bei einem Transistorverstärker die Endstufen defekt sind.Bei ganz leiser Musik ist er noch normal, aber sobald es aus dem Flüsterbereich raus kommt ist er nur noch am krächzen.
Die Töne sind abgehackt und nur noch der Bassbereich kratzend vernehmbar.
Röhren glühen alle normal,und wenn ich während des betriebes den Netzstecker ziehe (läuft ja etwas nach der Amp) dann wird der Ton fast normal und auch lauter.
In welche Richtung kann das gehen?
Wer ist aus dem Umkreis von Dortmund und kann sich eventuell den Verstärker mal ansehen bzw instandsetzen?
Danke und lieben Gruss
VacuumTube
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 31. Dez 2012, 18:16
was heisst glühen normal? effektiv nur die kathode, oder auch die "aussenhülle"? ich tippe auf leckende koppel-C's vor den Gittern der endröhren. welche röhren sind da verbaut?
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3 erstellt: 31. Dez 2012, 19:04
hallo!
das müsste die endstufe mit 2x 6L6 als endröhren sein, die hatte ich auch mal auf meinem Tisch. Feines einfach aufgebautes Gerät, und service freundlich.
ich schliesse mich erstmal meinen vorredner an und würde die koppel-kondensatoren wechseln. und mal die spannungen messen. evtl röhren tauschen.
gruß aus duisburg
Bo
tuffy
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 01. Jan 2013, 20:39
Glühen tun die Kathoden.Die Aussenhülle glüht nicht.Verbaut sind im Originalzustand 2x 6L6 , 2x 6SN7 uns 1x 5U4.
Der Vorbesitzer hatte einen schlauen Elektriker und hat sie leider leider umgebaut.
Momentan sind verbaut: 2x EL34 Telefunken , 1x 6SN7 und 1x ECC81. Mehr Röhren sind nicht verbaut.Der Verstärker soll laut Aussage des Vorbesitzers aber so einwandfrei funktioniert haben.Nur das er jetzt 15 Jahre nicht mehr benutzt wurde.
Ich habe mal Fotos gemacht von dem Amp.Aufgrund des Umbaus ist kein vergleichen mit dem originalen Schaltbild mehr möglich.
Welches sind die Koppel-Kondensatoren?
GrussJensen A-21
Jensen A-21
tuffy
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Jan 2013, 21:10
Entschuldigung.
Erst mal ein Frohes neues Jahr.
Sind die Elkos mit einem normalen Kapazitätsmessgerät messbar?
Ich kenne leider nur die normalen standart-Elkos.Bei meinem Messgerät tut sich da nix.Die zeigen nichts mehr an.Haben die keine Polarität?Wo bekomme ich die her?
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 01. Jan 2013, 21:57
Wenn du die Transistortechnik begreifst, dürfte ein Röhrenverstärker kein großen Schwierigkeiten machen. Zunächst zeichnest du dir den Schaltplan aus der vorhandenen Verdrahtung. Dann erkennst du ganz schnell, wo der Hase lang läuft. Die Koppelkondensatoren sind immer die Kondensatoren, die auf das Steuergitter G1 gehen und von der vorhergehenden Röhre kommen. Die Werte sind so bei 0,1 µF. Wenn die kaputt sind, kommt es zu einer Arbeitspunktverschiebung. Dann verzerrt der Verstärker. Alle Kondensatoren sind verdächtig, aber besonders alte Koppelkondenatoren und Elkos. Spannungen sollten stimmen, an den Anoden der EL 34 sollte schon 350 Volt zu messen sein. Du solltest dir auch das Relais mal näher anschauen, vielleicht gibt es da Kontaktprobleme, oder es mus betätigt werden.
tuffy
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Jan 2013, 22:31
Das ist das Problem.Da ist nur 1 einziger Elko mit 0,1 uF.Alle anderen haben 50 uF.Da deckt sich nichts mit dem originalen Schaltbild.Im Internet finde ich auch nicht diese Typen.Da stehen 2 verschiedene Voltangaben drauf.Welche ist massgebend?
Was sind das für Elkos und kann ich die Prüfen?
Elko
Elko
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#8 erstellt: 01. Jan 2013, 22:35
die gelben zb sind auch kondensatoren......
ich würde das ganze ding wieder im original zustand bauen.
die beiden el34 tfk für teures geld verscherbeln...... und für das geld den original zustand wieder herstellen.
dürfte kein problem sein sowas am wochenende zu bewerkstelligen.
gruß
bo
tuffy
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Jan 2013, 22:41
Für mich leider absolut unmachbar, da ich von der Technik wenig weg habe.Da fehlt ja auch eine Röhre.Anstelle der Röhre ist so ein rechteckiger Kasten verbaut worden.
E130L
Inventar
#10 erstellt: 02. Jan 2013, 01:30
Hallo,

die blauen 50nF Kondensatoren auf den letzten beiden Bildern sind Papierkondensatoren und Austauschkandidaten. Die gelben Kondensatoren sind Folienkondensatoren und sollten ok sein.
Ersatztypen sollten für 630V DC sein.
Außerdem solltest Du alle Widerstände nachmessen.

MfG
Volker
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 02. Jan 2013, 13:42
Der Kasten ist ein Gleichrichter, anstelle der ehemaligen Röhren-Diode. Sieht nach Selengleichrichter aus. Ein Rückbau auf den alten Stand dürfte schwierig sein. Mir scheint, dass der Ausgangsübertrager ausgetauscht wurde. Im Originalzustand hat der auch eine Kappe und sieht ganz anders aus.
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#12 erstellt: 02. Jan 2013, 14:37
hallo!
das ist der netztrafo, ich denke der wurde geändert da die beiden el34 einen höheren heizstrom haben als die originalen bestückten 6l6.
dieser kann aber ruhig bleiben, dann wird er bei der original bestückung nicht so heiß. für röhrengleichrichtung braucht er aber dann auch eine 5 volt wicklung
gruß
bo

edit: der eingangsübertrager fehlt auch.......dort sitzt nun ein poti


[Beitrag von DUKE_OF_TUBES am 02. Jan 2013, 14:43 bearbeitet]
VacuumTube
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Jan 2013, 16:48
der schwarze kasten wird ein gleichrichter moderner bauart sein. mit einem kapazitätsmessgerät misst du nichts oder mist, solang der zu messende elko eingebaut ist - einseitig auslöten und nochmals versuchen.

von wo kommst du?
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#14 erstellt: 02. Jan 2013, 17:00
Hallo!
Das Ding wird heute abend auf meinen Operationstisch liegen und wiederbelebt.
gruß
Bo
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#15 erstellt: 03. Jan 2013, 00:54
So da liegt er nun auf dem Tisch!
Morgen geht es zum örtlichen Elektronik-Supermarkt, nein nicht dieses mit dem großem "C".
Erste Erkenntnis: Total verbastelt worden,hat nichts mehr mit originalem Zustand zu tun.
Derjenige der dieses Gerät auf EL34 umgebaut hat,war nicht dumm,aber die Zeit hat an den Kondensatoren genagt und nach Jahrzehnten soll nun der "Original Zustand" mit der 6L6 wieder hergestellt werden.
Warum man sich damals die Mühe gemacht hat dieses Gerät auf EL34 umzubauen entzieht sich meiner kenntnis,zumal die 34er ja mehr Heizstrom verbrauchen und am Ausgangstrafo fehlangepasst sind.
Da der Eingangsübertrager fehlt wurde kurzerhand eine 6SN7 verbannt und eine ECC81 als Phono Vorverstärkung mit Kuhschwanz eingebaut. Die Phasenumkehrröhre pfeift aus dem letzten Loch funktioniert aber mit Krachen im LS beim aufheizen der Kathode und ist sehr mikrofonisch...
Am Netztrafo sind einige abgänge abgeklemmt,ich hoffe das dort noch eine 5 Volt separate Heizspannung zur Verfügung steht für die Gleichrichterröhre.
Morgen gibt es neue Bilder
gruß
Bo
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 03. Jan 2013, 11:13
Viel Erfolg und Geduld. Das wird wohl viel Arbeit, quasi ein Neubau. Berichte bitte weiter.
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#17 erstellt: 03. Jan 2013, 13:01
Hallo!
Das Problem wird sein mit der Gleichrichterröhre, der Netztrafo wurde getauscht,und es gibt keine seperate 5 Volt Wicklung.
Desweiteren wurde ist der Eingangsübertrager ausgebaut und dafür eine ECC81 eingebaut mit Phono Entzerrung.
gruß
Bo
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 03. Jan 2013, 19:52
Dann verzichte doch auf die Gleichrichterröhre. Hat klanglich ohnehin nur geringe Auswirkungen.
VacuumTube
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 03. Jan 2013, 20:23
wenn der Trafo eine 4v wicklung hat, kannst du auch eine Röhre der AZ Reihe verwenden. die laufen ja mit 4v.. (auch mit 5v )
GorgTech
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 03. Jan 2013, 20:30
Hallo,

was würde denn dagegen sprechen, den letzten Umbau einfach zu übernehmen und lediglich die fehlerhaften Bauteile zu ersetzen? Die Telefunken EL34 könnte man ja ausmessen, in der bunten Bucht an Audio-Esoteriker verkaufen und vom Erlös dann andere Röhren aus aktueller Produktion einsetzen.

Grüße,

Georg
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#21 erstellt: 03. Jan 2013, 22:00
Hallo!
Leider hat der Trafo nur eine 6,3 Volt Wicklung für alle Röhren.
Neue Sockel, 6L6GC und 6SN7GT Röhren sind schon vorhanden.
Kondensatoren und Widerstände habe ich heute gekauft.
Die Gleichrichterröhre sollte wegen der Originalität eingebaut werden, aber kann man getrost wohl vergessen ohne den Trafo zu wechseln oder noch zusätzlich einen Trafo für die Heizung der Gleichrichterröhre einzubauen.

Die Vor und Nachteile einer Röhren Gleichrichtung haben wir ja schon oft genug diskutiert.
Hier wird wohl ein Brückengleichrichter seine dienste verrichten und ein sockel + 5U4 als Zierde dienen, bis vielleicht mal ein passender Trafo am start ist.
Dann sieht es wenigstens Original aus...
Morgen abend wird er wieder laufen....
Die Idee mit der bucht hatte ich auch,so kann man Geld sparen, aber die eine hatt 30mA und die andere 14mA getestet auf W19s.
Komischerweise sehen sie noch super aus,also wenig verfärbung wenn man sie ins Licht hält.
gruß
Bo


[Beitrag von DUKE_OF_TUBES am 03. Jan 2013, 22:08 bearbeitet]
tuffy
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 03. Jan 2013, 22:38
Hört sich auf jeden fall schon sehr positiv an.
Da freut sich das Herz und die Jukebox kann es kaum erwarten ihren Röhren-Amp wieder ins innere aufzunehmen
Ich kann nur sagen: Hut ab vor so viel Kompetenz
tuffy
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 03. Jan 2013, 22:41
Ach ja.
So sieht die Kiste dann aus wenn sie fertig ist.Schade nur, das man den Amp nicht sieht.

Jensen J 80
Ingor
Inventar
#24 erstellt: 03. Jan 2013, 22:47
Hut ab, auch vor dem der die Mechanik wieder ans Laufen gebracht hat Tuffy, da kannst du auch Stolz drauf sein.
tuffy
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 03. Jan 2013, 23:11
Die gesamte Mechanik hab ich selber wieder ans leben erweckt.Die war noch mehr verbastelt als der Amp.Was ich da an Kabel und nachträglichen Relais raus gekniffen hab ist schon nicht mehr normal.
Das ist jetzt alles wieder auf den Stand von 1955 gebracht und funktioniert einwandfrei.Ist kein Problem.
Nur an Röhrentechnik gehe ich nicht dran.Die ist für die Spezialisten gedacht
hf500
Moderator
#26 erstellt: 05. Jan 2013, 21:43
Moin,
dabei ist der Verstaerker simpler als die Mechanik. So kompliziert ist so ein Ding nicht, die grundsaetzliche Schaltung kan man in kurzer Zeit aus dem Gedaechtnis zeichnen, mit Dimensionierung...

73
Peter
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#27 erstellt: 05. Jan 2013, 23:01
Ja so eine Schaltung kann man sich aus dem Ärmel schütteln.
Nichts was einen Umhaut. Die Endröhren + Phasenumkehrstufe läuft, nun muß noch die Vorstufe + Klangreglung wieder aktiviert werden .....

Röhrenverstärker finde ich ziemlich simple,deswegen zieh ich meinen hut vor leuten die solch eine mechanik wieder zum laufen bekommen, aber diejenigen sagen dann "och ich doch nichts schlimmes,alles easy" sowie ich es sagen tue wenn ich solch eine Endstufe repariere, bzw neu aufbaue.
Vy´73
Bo
tuffy
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 06. Jan 2013, 21:45
Hallo Duke.
So sehen die Breitbänder aus.

20130106_213959
20130106_214011

Gruss
Tucca
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 07. Jan 2013, 12:17
Hi "tuffi",

hier gibts noch ein wenig Infos zum Breitbänder.

Grüße,

Michael
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#30 erstellt: 12. Jan 2013, 16:01
120120131447
120120131448
120120131449

Läuft
Tucca
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 12. Jan 2013, 16:07
Hi Boris,

sieht geil aus, klasse!

Grüße,

Michael
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