Vorverstärkerröhre - Matched pairs?

Das ist aus meiner Sicht wieder der typische Versuch von Geldschneiderei. Bei nur halbwegs ordentlich gegengekoppelten Verstärkern müssen die Vorstufenröhren nicht gepaart sein, weil mögliche Verstärkungsdifferenzen durch die Gegenkopplung eingefangen werden. Und einen möglicherweise verbleibenden Restfehler von 0.x[dB] hört (zumindest von den Leuten, die ich kenne) niemand mehr.

Grüße

Herbert

Bei Leistungsröhren macht das m.M.n Sinn. Bei Vorstufenröhren sollte es mit zwei bgl. Röhren eines Herstellers mit der Sorgfalt aber genug getan sein.
Ich habe das auf einigen Verstärkern mit div. Röhren ausprobiert und konnte bei Beachtung der Herstellergleichheit bisher keinen Nachteil dabei entdecken.
Trotzdem würde ich persönlich aber gematchte Sets bevorzugen, rein wegen des guten Gefühls Alles für denn guten Klang getan zu haben.

Hallo,

gematchte Vorstufenröhren machen keinen Sinn und dienen nur dem Geldbeutel des Verkäufers.

Eventuell könnte es aber was nützen, in Differenzverstärkerstufen Doppeltrioden mit auf dynamischer Steilheit und Verstärkung gematchten Systemen zu verwenden.

Ich kaufe nichtmal meine Endröhren gematcht und lebe auch noch.

Grüße, Thomas

Ich schließe mich da meinen Vorrednern an. Investiere die Mehrkosten für das "matching" der Vorstufenröhren lieber in Bier und Pizza, da hast du wesentlich mehr von.

Bei Endröhren kann man's machen aber es hängt extrem davon ab, wie es gemacht wird. Wenn der Händler die neue Röhre nur kurz in den Tester steckt -> siehe Pizza und Bier. Der einzige mir bekannte Händler der über sein Verfahren nähere Auskunft gibt, ist TAD. Dort werden Röhren angeblich nach einem speziellen Verfahren eingebrannt und dann selektiert. Andere seriöse Händler wie z.B. Jan Wüsten , bieten das m.W.n. (aus gutem Grund) gar nicht an.

Danke Euch für die Antworten, dann werde diese matched pairs also ignorieren, ggf. auch bei Endröhren, Pizza und Bier sind ja auch ein schlagendes Argument

Hallo,

Ein schön strittiges Thema...
Meiner Meinung nach hängt das mit dem Matchen doch sehr stark von
a) dem Schaltungskonzept
b) dem Anspruch des Benutzers
ab.

Natürlich ist die Investition in Bier und Pizza besser, wenn man ein Standard-8/15-Schaltungsentwurf realisiert oder als Fertiggerät gekauft betreibt.
Also so Penthoden-PP mit üppiger Gegenkoppelung...so nachgebaute alte Konsumer-Schaltungen halt.
Wenn man aber andere Wege geht, auf globale Gegenkoppelungen komplett verzichtet, trotzdem auf Kanalgleichlauf und geringsten Klirr Wert legt, dann kommt man um echtes Matching nicht "herum"...welches dann aus einer größeren Anzahl beschaffter Röhren leider selbst erfolgen muss.
Hier habe ich mal einen solchen Verstärker vorgestellt. (und mich zum Matching ausgelassen)
Man beachte die ermessenen Klirr-Werte! Diese Werte werden von so manchem "stramm gegenkekoppelten" Verstärker nicht erreicht. Dass sowas nicht großserientauglich ist, ist auch klar. Aber klanglich ist das etwas ganz Anderes, wie der EL34/6CA7/6550/KT88 etc. PP-Mainstream...womit wir dann bei b) sind.

Gruß, Matthias

Hallo,

aus dem Fundus die passenden zusammenstellen - also ein matching-light - sollte immer erfolgen. Zumindest nach meiner Erfahrung sind insbesondere bei NOS-Typen sehr große Unterschiede anzutreffen. Auf die 70-bis-140-Prozent-Ausreißer habe ich schon öfter hingewiesen.

Ein Kopfhörerverstärker sollte tatsächlich kanalgleich sein. Auch wenn kleine Unterschiede über eine variable Gegenkopplung angeglichen werden, dann sollten die Röhren auch in etwa gleich sein.

Zumindest sollte man beim Röhrenwechsel die Anodenspannungen überprüfen und solche auswählen, bei denen sich in beiden Kanälen ein etwa gleicher Wert ergibt.

Gruß
sb

mc_vinyl (Beitrag #1) schrieb:

Ich habe eine Frage zu den Vorverstärker-Röhren für Dynvox VR-70...: Anbieter bieten z.T. "matched pairs" oder "balanced tubes" an. Ist da irgend etwas zu beachten, müssen beide irgendwie zueinander passen, oder kann man einfach zwei gleiche Typen kaufen?

Da kannst Du einfach zwei gleiche Röhren kaufen.
Röhrendaten streuen zwar (wie auch die von Halbleitern), aber es ist die Kunst des Schaltungsentwicklers, den Verstärker so zu gestalten, daß die Exemplarstreuung und auch ungleichmäßige Alterung nicht zu hörbaren Unterschieden / Verschlechterungen führt.
Lediglich bei sehr empfindlichen Vorverstärkern (z.B. für Mikrofone oder Wiedergabeentzerrer) kann es zweckmäßig sein, die Röhren auf geringes Rauschen, geringe Brumm- / Klinganfälligkeit oder auch hohen Isolationswiderstand des Gitters auszumessen.

MfG
DB