Jenne Trio JR101 gibt keinen Ton aus und brummt nur?

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Tom0206
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 01. Mai 2022, 12:55
Hallo,
Ich habe mir vor noch nicht so langer Zeit mal einen Jennen Trio JR 101 gekauft in der Hoffnung dass ich einen schönen alten und funktionierenden Empfänger habe, Mein Problem ist, dass alle Röhren zwar heizen aber ich aus dem Lautsprecher bzw. dem Kopfhörer nur ein brummen hören kann. Dieses Brummen lässt sich auch nicht mit der Lautstärkeregelung lauter oder leiser stellen, zudem hatte ich mein CB Funkgerät daneben und damit gesendet, in der Hoffnung dass wenigstens die S Meter Skala ausschlägt, aber auch Fehlanzeige. Am Trafo war mal ein Folienkondensator der als Entstör-Kondensator ,zumindest auf dem Schaltplan, gedacht war aber am Gerät selbst parallel mit der Wicklung des Trafos verbunden ist. Dieser hat sich aber leider verabschiedet, was aber kein Problem darstellt (zumindest kein mir aufgefallenes) weil sich das Gerät trotzdem einschalten lässt. Ich habe leider kein Röhrenprüfgerät zuhause und auch kein passendes Budget mir einen zu kaufen. Es wäre ein Träumchen wenn mir irgendjemand weiterhelfen könnte, an welcher Stelle ich suchen sollte oder was ich machen sollte damit das Gerät wieder funktioniert.

Ich freue mich auf jede Antwort

Jennen Trio JR101

Hier anbei noch dass Schaltbild, bei dem der explodierte Folienkondensator gekennzeichnet ist.


[Beitrag von Tom0206 am 01. Mai 2022, 13:15 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#2 erstellt: 01. Mai 2022, 17:17
Nabend

Hast Du denn rudimentär Erfahrung und Messgeräte für ein solches Gerät? Von der obligatorischen Warnung vor hohen Spannungen abgesehen, braucht es zumindest mal ein vernünftiges Multimeter für den Anfang.

Ich finde diesen Schaltplan etwas besser, da hier viel mehr Spannungen eingezeichnet sind, welche man mal prüfen kann: http://www.afu-df3iq.de/Hersteller/Kenwood/JR101_manual.pdf

Ich würde beim Netzteil starten und prüfen, ob Heizspannung und Betriebsspannung anstehen. Der Kondensator sollte sich leicht ersetzen lassen. Wenn es von der Größe her passt, würde ich einen WIMA X2 nehmen. Danach kann man Arbeitspunkte etc. messen um ggf. Rückschluss auf eine defekte Röhre treffen zu können. Genauso können aber auch weitere Kondensatoren defekt sein.

Ansonsten hat das Teil eine Menge Röhren, deren Verfügbarkeit du vielleicht besser vor dem Kauf geprüft hättest. Ich habe nicht im Einzelnen nachgeschaut, aber so ganz einfach und günstig wird das nicht, sollte ein neuer Satz nötig sein. Idealerweise findest Du jemanden der die Dinger durchmessen kann, bevor du weitermachst.

P.S.: Preis und Verfügbarkeit sind doch nicht so schlecht wie ich dachte, zumindest wenn die Vergleichstypen passen. Läppert sich aber, messen wäre da schon sinnvoll.


[Beitrag von AndyGR42 am 01. Mai 2022, 17:22 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Mai 2022, 18:06
Ich habe mal mit einem vernünftigen Multimeter durchgemessen und am Trafo angefangen. Sieht alles soweit gut aus von den Spannungen her. Die Gleichrichterröhre läuft auch normal soweit ich das mit den Spannungen beurteilen kann. Die anderen Röhren habe ich heute noch nicht überprüft werde ich aber morgen machen, aber ich weiß nicht genau wo ich jemanden finde der ein Röhrenmessgerät oder Prüfer hat weil in meinem Amateurfunkverein gibt es schonmal keinen.

MfG
DB
Inventar
#4 erstellt: 01. Mai 2022, 18:21
Hallo,

also: zunächst mal ist ein gewisses Brummen bei dem Gerät normal, weil die Anodenspannung der Endröhre (6AQ5) direkt vom Ladekondensator genommen wird, diese Spannung hat eine stärkere Restwelligkeit als die auf dem Siebkondensator.
Du solltest Lade- und Siebkondensator (je 40µF) gegen neue Exemplare tauschen. Achtung, das kann auch ein Doppelelko sein.

Was für eine Antenne verwendest Du?

Um die Funktionsfähigkeit weiter zu prüfen: schwingt der Oszillator? Das läßt sich mit einem zweiten Empfänger prüfen. Etwa 470kHz höher als auf dem Jennen eingestellt sollte auf dem Testempfänger ein Träger auftauchen.

Das Gerät wird Dir wenig Genuß bereiten, wenn Du es unmodifiziert betreibst: bei Einsetzen der Regelung (3 Stufen rückwärts auf die drei 6BA6) sinkt deren Anodenstrom. Dadurch wird der Spannungsabfall über dem 2k Widerstand im Netzteil geringer und die Frequenz des Oszillators (untere 6BE6) wandert weg. Das ist ein eklatanter Konstruktionsfehler, aber ganz gut zu beheben: vom Ladekondensator ein separates Siebglied 14k/10µF für die Anodenspannungsversorgung des Oszillators (oberhalb des 1k Anodenwiderstandes auftrennen).


MfG
DB
Tom0206
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Mai 2022, 18:38
Danke für deine Hilfe, wo finde ich denn den Lade- und Siebkondensator?


Als Antenne verwende ich eine 10m Vertikalantenne die eigentlich fürs 11m Band gedacht war.

Mfg Tom
DB
Inventar
#6 erstellt: 02. Mai 2022, 05:14
Die beiden Kondensatoren 40µF. Sollte als Doppelelko (der silberne Zylinder) gleich hinter dem Netztrafo sitzen.
https://www.radiomus...tv/he_30_2436660.jpg
Muß mich korrigieren: automatische Schwundregelung nur über zwei Röhren, handbetätigte Verstärkungsregelung über drei Stufen.


[Beitrag von DB am 02. Mai 2022, 05:18 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#7 erstellt: 02. Mai 2022, 05:39

Tom0206 (Beitrag #3) schrieb:
Die anderen Röhren habe ich heute noch nicht überprüft werde ich aber morgen machen, aber ich weiß nicht genau wo ich jemanden finde der ein Röhrenmessgerät oder Prüfer hat weil in meinem Amateurfunkverein gibt es schonmal keinen.


In welcher Region lebst Du denn? Vielleicht findet sich ja hier jemand
Tom0206
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Mai 2022, 05:54
Es wäre noch ein inneres Blümchen pflücken wenn du mir sagen könntest wo das separate Siebglied für die Anoden Spannungsversorgung liegt weil ich finde das auf dem Schaltplan nicht
AndyGR42
Stammgast
#9 erstellt: 02. Mai 2022, 05:55
Ach ja, einen passenden Elko gibt es z.B. bei TAD. der hat zwar 2x50muF, aber das sollte die Gleichrichterröhre verkraften. Schau nur vorher, ob er von den Anschlüssen und dem Durchmesser passt.
AndyGR42
Stammgast
#10 erstellt: 02. Mai 2022, 05:57
Auf dem von mir verlinkten Plan sind die Bauteile nummeriert Macht es einfacher

Ich denke, gemeint ist V3. Hier zwischen Anode und R7 auftrennen und mit einem Siebglied direkt an den Lade Elko C27


[Beitrag von AndyGR42 am 02. Mai 2022, 06:00 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Mai 2022, 06:15
Das Siebglied besteht ja aus einer Kapazität und einem Widerstand. Soll ich dann einfach die vom 1k Ohm abgetrennte Anode an den 2k Ohm Widerstand vom Elko hängen oder soll ich da lieber einen neuen 1k Widerstand zwischen schalten und direkt an den Elko gehen?
DB
Inventar
#12 erstellt: 02. Mai 2022, 08:47

Tom0206 (Beitrag #11) schrieb:
Das Siebglied besteht ja aus einer Kapazität und einem Widerstand. Soll ich dann einfach die vom 1k Ohm abgetrennte Anode an den 2k Ohm Widerstand vom Elko hängen oder soll ich da lieber einen neuen 1k Widerstand zwischen schalten und direkt an den Elko gehen?

Nein. Nicht an der Anode abtrennen. Ohne den Anodenwiderstand arbeitet der Oszillator nicht.
Anderes Ende ablöten. An den Ladekondensator lötest Du einen 14k Widerstand. Das andere Ende des 14k lötest Du an den 1k Anodenwiderstand. Der 10µF Kondensator kommt mit seinem Pluspol an die Verbindungsstelle 1k-14k und mit dem Minuspol an Masse.

Das ist aber eigentlich der zweite Schritt. Zuerst sollte das Gerät funktionieren.
Schwingt nun der Oszillator?
pragmatiker
Administrator
#13 erstellt: 02. Mai 2022, 09:41
Servus Tom0206,

DB (Beitrag #12) schrieb:
Zuerst sollte das Gerät funktionieren.

Wenn dieser vorstehende Teil erledigt ist, geht's hier weiter:

Tom0206 (Beitrag #5) schrieb:
Als Antenne verwende ich eine 10m Vertikalantenne die eigentlich fürs 11m Band gedacht war.

Dann wird der Empfänger auf allen Bändern unterhalb des 10/12[m] Bands stocktaub sein, weil eine (resonante) CB-Antenne für die niedrigeren Frequenzen am Empfängereingang üblicherweise praktisch einen Kurzschluß darstellt - da dürfte jeder außerhalb des Gebäudestörnebels aufgehängte Langdraht besser sein (zudem ist die Antennenimpedanz des JR101 mit 50[Ohm] bis 400[Ohm] angegeben, liegt also vermutlich über weitere Frequenzbereiche eher auf der hochohmigeren Seite). Antennen, die da breitbandig echte 50[Ohm] anbieten, liefern deswegen möglicherweise schlicht zu wenig Spannung. Außerdem dürfte es mit einer (recht niedrigen) ZF von nur 455[kHz] mit der Spiegelfrequenzsicherheit zumindest auf den höheren Bändern nicht weit her sein - die Vorselektion des Empfängers ist ja überschaubar.

Und: Das Gerät weist einen einstellbaren Q-Multiplier, eine einstellbare ZF-Verstärkung, eine einstellbare HF-Handregelung und eine einstellbare Antennenanpassung auf. Die Funktion und Bedienung dieser Mimiken ist Dir geläufig? Fehlbedienung kann hier zu dem Eindruck führen, daß das Gerät überhaupt nichts hört......

Für vernünftigen SSB-Empfang muß die Kiste vermutlich mindestens eine Stunde warmlaufen, damit die Oszillatoren in ihrer Frequenz wenigstens halbwegs "stehen". Um überhaupt ein Gefühl für SSB-Empfang zu bekommen, empfiehlt sich für den Start eine niedrige Empfangsfrequenz (dann bleiben auch die Oszillatoren bezogen auf die Audiodrift besser "stehen") - Sonntagvormittag ab ca. sieben Uhr MESZ laufen auf 80[m] im Bereich von 3,6[MHz] bis 3,8[MHz] immer eine Menge deutschsprachige "Klönrunden" (die in der Regel eine halbe Stunde bis eine Stunde dauern), die zum Zuhören ganz gut geeignet sind, weil die Durchgänge der einzelnen Teilnehmer nicht so ultrakurz wie im Contestbetrieb sind, so daß man mit dem Einstellen des Empfängers überhaupt nicht nachkommt.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 02. Mai 2022, 10:22 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Mai 2022, 10:24
Welcher 10µF Kondensator? Den einzigen 10µF Kondensator sehe ich bei V8 und zwar der C24.
DB
Inventar
#15 erstellt: 02. Mai 2022, 11:05
Wie ich bereits sehr richtig schrieb, sollte man (nach Abschluß der Reparatur) dieses Siebglied zum Behufe der Verbesserung der Frequenzstabilität des Oszillators nachrüsten.
Ich habe den recht ähnlichen Vorläufer (9R-4J), bei dem die Anodenspannung des Empfangsteiles je nach Feldstärke um bis zu 30V schwankt.

Herbert hatte es schon angemerkt: Drahtantenne verwenden. RF-Gain auf Rechtsanschlag. AVC ein. ANL aus.
Tom0206
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 02. Mai 2022, 11:39
Ja das habe ich ja verstanden, aber du hast geschrieben: "Der 10µF Kondensator kommt mit seinem Pluspol an die Verbindungsstelle 1k-14k und mit dem Minuspol an Masse." Was für einen 10µF Kondensator meinst du denn? Ich kann ja nicht einfach einen beliebigen nehmen.
Tom0206
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 02. Mai 2022, 12:30
Aber so gut das Herbert auch beschrieben haben möge, damit ist mein Problem immernoch nicht behoben, weswegen ich ja dieses Thema eröffnet habe. Ich höre nichts aus einem Lautsprecher oder Kopfhörer außer ein Brummen und ich habe das Gerät jetzt an einer Langdrahtantenne eine Stunde laufen lassen ohne auch nur ein kleines bisschen eines Rauschens zu hören.
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 02. Mai 2022, 12:54
Servus Tom0206,

wie gut sind denn Deine elektrotechnischen Kenntnisse (neben dem Besitz eines "vernünftigen Multimeters" - was immer das auch heißen mag)? Kannst Du einen Elko von einem Folien-C oder einem Keramikkondenstor unterscheiden und kennst deren funktionale Unterschiede und Einsatzkapazitätsbereiche? Kannst Du Schaltbilder lesen und (zumindest teilweise) verstehen? Daß es sich bei dem 10[µF] Kondensator um einen Elko mit einer Spannungsfestigkeit von mindestens 250[V] handeln muß, ist jedenfalls dem von AndyGR42 verlinkten Schaltbild (mit den Spannungsangaben) zusammen mit den Aussagen von DB zu entnehmen, ohne daß man dafür eine lange Spezifikation hinschreiben müßte. Allein die Bezeichnungen "Pluspol" und "Minuspol" engen die Auswahl möglicher Kondensatortypen nur noch auf Elkos ein......

AndyGR42 hat weiter oben ein Handbuch des Geräts mit einem Schaltbild mit Spannungsangaben verlinkt. Hast Du ALLE dort aufgeführten Spannungen nachgemessen, aufgeschrieben und gegen ihre Schaltplansollwerte verglichen (von hinten - also von der Audioendstufe - anfangen und sich nach vorne durcharbeiten)? Wenn ja: Dann stell' doch bitte die Tabelle mit ALLEN Deinen Meßergebnissen hier ein.

Sollten die Anoden- und Schirmgitterspannung von V8 (6AQ5) grob nicht stimmen (d.h. zu niedrig liegen), kann das ein Hinweis auf einen defekten (Feinschluß) Koppelkondensator C23 (am Steuergitter von V8) sein. Dann KANN es sein, daß diese Stufe (wegen völliger Arbeitspunktverschiebung) nicht mehr verstärkt und stattdessen nur noch gewaltig Anoden- und Schirmgitterstrom zieht - diese erhöhte Strombelastung des Netzteils zieht eine erhöhte Brummspannung auf der Anodenversorgung nach sich, die man dann hört.

Zum Brummen: Tritt das Brummen sofort nach dem Einschalten auf oder erst dann, wenn die Röhren angeheizt haben?

Hier die von DB vorgeschlagene Modifikation in Schaltbildform (alles in rot Eingetragene sind Änderungen bzw. zusätzliche Bauteile):

Jennen-Trio JR101 - VFO-Supply-Mod nach DB

Mit welcher Netzspannung betreibst Du das Gerät eigentlich? Steht was Erhellendes zur Netzspannung auf dem Netztrafo drauf? Laut Handbuch und Schaltbild sind 117[V] möglich - das ist wohl die untere Schalterstellung des Netzspannungsumschalters, so wie im Schaltbild gezeichnet. Zur Höhe der Spannung der oberen Stellung des Netzspannungsumschalters findet sich weder im Schaltbild noch in der Spezifikation irgendeine Aussage.....

Tom0206 (Beitrag #1) schrieb:
Am Trafo war mal ein Folienkondensator der als Entstör-Kondensator ,zumindest auf dem Schaltplan, gedacht war aber am Gerät selbst parallel mit der Wicklung des Trafos verbunden ist. Dieser hat sich aber leider verabschiedet, was aber kein Problem darstellt (zumindest kein mir aufgefallenes) weil sich das Gerät trotzdem einschalten lässt.

Der Ausfall eines Kondensators im Netzkreis würde bei mir insbesondere bei unklaren Netzspannungsverhältnissen die Alarmglocken läuten lassen.....welche Spannungsfestigkeit steht denn auf dem Kondensator C28 drauf?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 02. Mai 2022, 17:03 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 02. Mai 2022, 18:24
Meine elektrotechnischen Kenntnisse halten sich zurzeit noch in Grenzen, da ich erst demnächst meine Ausbildung zum Elektriker antrete. Ich kann aber durchaus einen Elko von einem Folien-C bzw. einem Keramik Kondensator unterscheiden.

Bisher konnte ich keine Spannungen nachmessen, da sich dann herausgestellt hat dass der Gleichrichter kaputt ist und dadurch auch der Doppel Elko nicht geladen wird und somit auch nicht die anderen Röhren versorgen kann.

Das Brummen tritt sofort nach dem einschalten auf, auch ohne Endröhre.

Ich betreibe das Gerät normal mit 230V aus der Steckdose, aber das Gerät hat keinen Umschalter sondern die Anschlüsse sind direkt am Trafo angelötet. Dieser hat aber eine Kennzeichnung für entweder 220V oder 240V. Die Zuleitung von der Steckdose ist zurzeit am 220V Eingang des Trafos angelötet.

Auf dem C28 stand nichts drauf, dieser hat nur ein blankes Metallgehäuse ohne irgendwelche aufschriften.

MfG Tom


[Beitrag von Tom0206 am 02. Mai 2022, 20:48 bearbeitet]
DB
Inventar
#20 erstellt: 02. Mai 2022, 19:18
Ähm... Der Gleichrichter ist eine Duodiode für Zweiweggleichrichtung.
Ich dachte, du hättest Spannung gemessen? Weshalb soll die Gleichrichterröhre defekt sein?
Tom0206
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 02. Mai 2022, 20:16
Weil zwar bei den beiden Anoden die 200V ankommen aber an der Kathode keine gleichgerichtete Spannung herauskommt.


[Beitrag von Tom0206 am 02. Mai 2022, 20:18 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#22 erstellt: 03. Mai 2022, 08:28
Servus Tom,

Tom0206 (Beitrag #1) schrieb:
aber ich aus dem Lautsprecher bzw. dem Kopfhörer nur ein brummen hören kann


Tom0206 (Beitrag #19) schrieb:
Das Brummen tritt sofort nach dem einschalten auf, auch ohne Endröhre


Tom0206 (Beitrag #21) schrieb:
Weil zwar bei den beiden Anoden die 200V ankommen aber an der Kathode keine gleichgerichtete Spannung herauskommt.

Diese drei Aussagen - sofern sie alle korrekt sind - lassen für mich nur einen Schluß zu: An der Stelle des Ladeelkos C27 gibt es einen Kurzschluß nach Masse (z.B. weil der Elko C27 selbst einen Schluß hat). Dann wird der Netztrafo ERHEBLICH belastet (daß er nicht gleich in Rauch und Flammen aufgeht bzw. die (hoffentlich richtig dimensionierte) Netzsicherung auslöst, dürfte dem relativ hohen Innenwiderstand der Gleichrichterröhre zu verdanken sein) und erzeugt ein recht dickes magnetisches Brumm-Streufeld, welches vom (laut den mir von diesem Gerät zugänglichen Bildern) direkt neben dem Netztrafo stehenden Ausgangsübertrager aufgefangen wird und so seinen Weg zum Lautsprecher bzw. Kopfhörer findet. Über die Primärwicklung des Ausgangsübertragers kann die Brummerei ja nicht kommen, weil die Endröhre ja gar nicht drinsteckt - und: es brummt ja direkt nach dem Einschalten (was die Beteiligung von signalverstärkenden Röhren mit Anheizzeit an der Brummerei ausschließt).

Tom0206 (Beitrag #3) schrieb:
Ich habe mal mit einem vernünftigen Multimeter durchgemessen und am Trafo angefangen. Sieht alles soweit gut aus von den Spannungen her. Die Gleichrichterröhre läuft auch normal soweit ich das mit den Spannungen beurteilen kann.

Wie Du angesichts dieser Aussage dann zur obigen Aussage aus Beitrag #21 kommst, ist mir allerdings nicht klar.

Zur Überprüfung meiner Schlußfolgerung ("Kurzschluß nach Masse an der Stelle von C27") könntest Du jetzt Folgendes tun:

  • Beobachte mal, ob das Brummen in seiner Lautstärke direkt nach dem Einschalten erst etwas lauter und dann während der Anheizzeit der Röhren etwas leiser wird, um dann nach Ende der Anheizzeit wieder etwas lauter zu werden. Hintergrund: Direkt nach dem Einschalten haben die Röhrenheizfäden ihren Kaltwiderstand, ziehen also zunächst einmal deutlich mehr Strom als im Betrieb - hierdurch entsteht ein stärkeres magnetisches Streufeld, welches dann mit zunehmender Erwärmung der Röhren etwas absinkt. Wenn allerdings der Anodengleichrichter angeheizt hat und dann zusätzlich Kurzschlußstrom aus der Anodenwicklung entnommen wird, wird das Streufeld des Netztrafos wieder stärker.
  • Wenn das Gerät angeheizt hat (also ca. 30[s] bis 1 Minute nach dem Einschalten) und Du im eingeschalteten Zustand (also mit hörbarem Brummen) die Gleichrichterröhre V9 (5CG4 / 5Y3) herausziehst: Wird ab dem Moment des Herausziehens der Röhre das Brummen leiser?


Tom0206 (Beitrag #19) schrieb:
Auf dem C28 stand nichts drauf, dieser hat nur ein blankes Metallgehäuse ohne irgendwelche aufschriften.

Ein Netzentstörkondensator hat ein Metallgehäuse? Photo?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Mai 2022, 08:45 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 03. Mai 2022, 10:26
Das Brummen den Trafos wird nach entfernen der 5CG4 deutlich leiser. Sonst mit eingesteckter Röhre ist es genau so wie von dir beschrieben.

IMG-20220501-WA0001

Anbei das Bild vom Folien Kondensator der am Trafo war
Tom0206
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 03. Mai 2022, 11:48
Der Elko hat tatsächlich einen Kurzschluss von beiden Plus polen zur gemeinsamen Masse.
16515782311915088744025002957286
pragmatiker
Administrator
#25 erstellt: 03. Mai 2022, 12:28

Tom0206 (Beitrag #23) schrieb:
Anbei das Bild vom Folien Kondensator der am Trafo war

Der Kondensator ist leider sehr unscharf abgebildet - aber: Wie ein Folienkondensator sieht mir das nicht aus......wenn's nicht absolut unwahrscheinlich wäre, würde ich dem Aussehen nach eher auf einen Elko tippen.

Tom0206 (Beitrag #24) schrieb:
Der Elko hat tatsächlich einen Kurzschluss von beiden Plus polen zur gemeinsamen Masse.

Hier kannst Du 50[µF] + 50[µF] / 350[V] Doppel-Elkos kaufen: https://www.die-wuestens.de/dindex.htm (Artikelnummer: KON5050; Preis: EUR 13,99). Wenn's ein Elko ohne Schraubgewinde und mit dritter, fester Lötfahne für den Minuspol sein soll, bietet sich der Typ "KONLF50-2" (50[µF] + 50[µF], 500[V], Durchmesser 35[mm], Becherlänge 50[mm]) für EUR 12,33 an.

Den Netztrafo solltest Du auf 240[V] umverdrahten (und bei der Gelegenheit auch gleich die vermurksten Lötstellen reparieren) - schont bei unseren nominal 230[V] Netzspannung die Röhren und senkt den Energieverbrauch.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Mai 2022, 12:47 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 03. Mai 2022, 13:07
Der große silberne ist ein Elko. Das steht auch drauf und der hat Laut Messebrücke einen Kurzschluss.
Auf dem anderen Bild mit dem Trafo ist das kleine silberne Gehäuse von dem Folienkondensator. Den Inhalt hab ich auch noch irgendwo.
Umleiten werde ich demnächst, sowie bestellen eines neuen Doppel Elkos.
Ingor
Inventar
#27 erstellt: 03. Mai 2022, 13:53
Was ist denn eine Messebrücke? Messbrücke? Dass der Kondensator 2 x einen satten Kurzschluss hat, kann eigentlich nicht sein, wie sollte das Gerät dann noch aus dem Lautsprecher brummen? Die Endpentode hätte doch keine Spannung.
Tom0206
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 03. Mai 2022, 14:18
Der hat auf einer Seite einen Kurzschluss zur Masse, also die Seite die vom Trafo kommt
pragmatiker
Administrator
#29 erstellt: 03. Mai 2022, 14:23

Ingor (Beitrag #27) schrieb:
Dass der Kondensator 2 x einen satten Kurzschluss hat, kann eigentlich nicht sein, wie sollte das Gerät dann noch aus dem Lautsprecher brummen? Die Endpentode hätte doch keine Spannung.

Am Anfang dieses Beitrags (der Absatz nach den 3 Zitaten) steht, wie das vielleicht doch sein könnte (also daß das Gerät ohne Anodenspannung und auch ohne Endröhre aus Lautsprecher oder Kopfhörer brummt):

http://www.hifi-foru...ad=5787&postID=22#22

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Mai 2022, 14:24 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 03. Mai 2022, 14:24
Achso Herbert übrigens. Das Brummen wird leiser wenn ich die Gleichrichterröhre nach 30 Sekunden herausziehe. Was bedeutet das denn?
pragmatiker
Administrator
#31 erstellt: 03. Mai 2022, 14:26

Tom0206 (Beitrag #30) schrieb:
Achso Herbert übrigens. Das Brummen wird leiser wenn ich die Gleichrichterröhre nach 30 Sekunden herausziehe. Was bedeutet das denn?

Wenn der Doppelelko einen echten Schluß hat - also irgendwas nahe null Ohm (nicht Kiloohm, nicht Megohm - nein, OHM) - dann muß da erstmal ein neuer Elko rein. Vorher braucht man das Gerät nicht einzuschalten oder irgendwas auszuprobieren - das bringt keine Zusatzerkenntnisse bei der Fehlersuche, zumal ja offensichtlich nur ein Multimeter und keine weiteren Meßgeräte vorhanden ist.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Mai 2022, 14:39 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#32 erstellt: 03. Mai 2022, 14:30
@ Herbert, danke für die Aufklärung.
Tom0206
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 03. Mai 2022, 14:41
Es sind schon einige Messgeräte vorhanden, wie z.B
die Messebrücke und noch weiteres. Aber ein neuer Elko ist schon unterwegs.
pragmatiker
Administrator
#34 erstellt: 03. Mai 2022, 14:43
Was ist denn das für eine "Messebrücke" (Typ, Hersteller)? Und was ist sonst noch alles bei Dir an Meßgeräten vorhanden (auch hier: Typ, Hersteller)?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Mai 2022, 14:44 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 03. Mai 2022, 14:55
16515895264228111344068025892242
Ein paar Multimeter die bis 1000V gehen, Durchgangsprüfer, ein paar weitere LC Messgeräte und Frequenzzähler.
pragmatiker
Administrator
#36 erstellt: 04. Mai 2022, 06:58
Oszilloskop? Audio-Frequenzgenerator (Sinus / Rechteck)?

Deine Meßbrücke kommt ja in der R-Betriebsart bis 0,1[Ohm] runter. Da könntest Du - im GLEICHspannungsmodus (die helle Taste mit dem Strich oberhalb der Taste "50 Hz") - dem Kurzschluß des Doppelelkos ja nochmal genauer auf den Zahn fühlen. Im Wechselspannungsmodus liefert diese Messung im Hinblick auf eine Kurzschlußaussage völlig falsche Ergebnisse (bei einem völlig intakten 40[µF] Elko kämen da bei 50[Hz] ca. 80[Ohm] und bei 1[kHz] ca. 4[Ohm] als Meßergebnis raus).

Ich nehme mal an, daß Deine Ohmmessung des Elkos, die zu Deiner Kurzschlußaussage für beide Teilelkos führte, über mindestens 30[s] lief, oder? Hintergrund: Wenn man an einen ENTLADENEN Elko ein Ohmmeter anklemmt, dann mißt man zuächst IMMER erst mal einen Kurzschluß, weil ja erstmal Ladestrom fließen muß, der den Elko langsam auflädt. Diesen Ladestrom liefert das Ohmmeter (oder das Multimeter im Ohmbereich) - bei einem INTAKTEN Elko führt das dazu, daß der gemessene Widerstandswert am Beginn der Messung zunächst mal sehr in der Gegend von 0[Ohm] liegt (der Kurzschlußfall also) - im Laufe der Messung (mit zunehmender Ladung des Elkos) nimmt dieser gemessene Widerstandswert dann allerdings immer mehr zu.

Falls Du diese längerandauernde Widerstandsmessung an den beiden Teilelkos des Doppelelkos noch nicht durchgeführt hast, wäre es jetzt an der Zeit, das nachzuholen - nicht, daß der Doppelelko völlig in Ordnung ist und wir deswegen an der komplett verkehrten Stelle suchen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 04. Mai 2022, 07:03 bearbeitet]
Tom0206
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 04. Mai 2022, 07:04
Ich habe Mal eine Gleichspannung angelegt und wenn er einen Kurzschluss hat müsste er ja dann eine Menge an Strom ziehen. Gesagt getan und der zieht eine Unmenge an Strom was so nicht sein sollte, was den Verdacht auf einen Kurzschluss ja verhärtet bzw bestätigt.
In Besitz eines Oszilloskop und eines Audio Freqenzgenerators bin ich leider nicht.


[Beitrag von Tom0206 am 04. Mai 2022, 07:05 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#38 erstellt: 04. Mai 2022, 07:13
Servus Tom,

Tom0206 (Beitrag #3) schrieb:
Ich habe mal mit einem vernünftigen Multimeter durchgemessen und am Trafo angefangen. Sieht alles soweit gut aus von den Spannungen her. Die Gleichrichterröhre läuft auch normal soweit ich das mit den Spannungen beurteilen kann.


Tom0206 (Beitrag #37) schrieb:
Ich habe Mal eine Gleichspannung angelegt und wenn er einen Kurzschluss hat müsste er ja dann eine Menge an Strom ziehen. Gesagt getan und der zieht eine Unmenge an Strom was so nicht sein sollte, was den Verdacht auf einen Kurzschluss ja verhärtet bzw bestätigt.
In Besitz eines Oszilloskop und eines Audio Freqenzgenerators bin ich leider nicht.


Tom0206 (Beitrag #19) schrieb:
Meine elektrotechnischen Kenntnisse halten sich zurzeit noch in Grenzen, da ich erst demnächst meine Ausbildung zum Elektriker antrete.

Im Vorgriff auf Deine elektrotechnische Berufsausbildung hätte ich eine Bitte, welche uns allen hier im Thread das Leben erleichtern würde: Technische Berufe hantieren mit handfesten und eindeutigen Zahlen und Maßeinheiten, aus denen man genaue Daten rauslesen kann - also z.B. mit genauen Spannungen und Strömen......und nicht mit "Sieht alles gut aus von den Spannungen her", "Die Gleichrichterröhre läuft auch normal", "Mal eine Gleichspannung angelegt" oder "eine Menge an Strom" oder "der zieht eine Unmenge an Strom" usw. Mit diesen Aussagen tust Du ja kund, daß Du diese Größen gemessen hast (sonst wüßtest Du ja z.B. nicht, daß es - Deiner Bewertung nach - "eine Unmenge an Strom" ist). Also wäre es sehr nett, wenn Du in Zukunft, die Größen, die Du gemessen hast (ggf. auch mit den Rahmenbedingungen der Messung) auch genau und samt Maßeinheiten in Deinen Beiträgen nennen würdest - das erspart Rückfragen und sinnlose / zeitfressende Diskussionsschleifen.

Dankeschön und Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 04. Mai 2022, 07:39 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#39 erstellt: 04. Mai 2022, 16:30
Wie die Sache mit diesem Gerät weitergeht, werden wir wohl nicht mehr erfahren - der Threadersteller hat sich gelöscht.

Grüße

Herbert
AndyGR42
Stammgast
#40 erstellt: 05. Mai 2022, 06:00
Hm, an mangelnder Hilfsbereitschaft kann es nicht gelegen haben
DB
Inventar
#41 erstellt: 05. Mai 2022, 07:20
Begeistert mich auch nicht, so ein Verhalten. Letztendlich wurde Freizeit aufgewandt, um jemandem helfen zu wollen.
Ingor
Inventar
#42 erstellt: 05. Mai 2022, 08:05
Der TE will eine Elektriker-Lehre anfangen. Er wird noch relativ jung sein und über den Beitrag von Herbert entrüstet gewesen sein. Nehmt es euch nicht zu Herzen. Ich und sicher viele andere lernen immer aus euren Beiträgen und damit sind sie nicht für die Katz, sondern im Gegenteil sehr wertvoll.
pragmatiker
Administrator
#43 erstellt: 05. Mai 2022, 08:12

Ingor (Beitrag #42) schrieb:
über den Beitrag von Herbert entrüstet gewesen sein.

Schon möglich, daß er jetzt beleidigt ist, weil er glaubt, daß ihm jemand "auf die Zehen gestiegen ist". Bin ich aber nicht (ich hab' das ja als Bitte formuliert) - und: Genau dasselbe wird er sehr schnell von seinem Lehrherrn oder in der entsprechenden berufsfachlichen Schule hören, wenn da seine Aussagen genauso diffus sein sollten. Außerdem: In anderen röhrenorientierten Foren hätte er da möglicherweise in wesentlich kürzer angebundener Form und in deutlich robusterem Tonfall noch ganz andere Sachen zu hören bekommen. Konstruktive Kritik muß man in einem technischen Beruf aushalten - das ist allein schon wichtig, um mögliche Gefahrenpotentiale so gering wie nur irgend möglich zu halten.

Ich find's schade für ihn und für uns - hätte mich schon gereizt, daß wir ihn gemeinsam so weit zu unterstützen, daß er ein funktionierendes, empfindliches, frequenzstabiles und brummarmes Gerät auf dem Tisch stehen hat.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Mai 2022, 08:43 bearbeitet]
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