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Was ist eine Bias regelung?+A -A |
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Autor |
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Wilke
Inventar |
#1 erstellt: 14. Sep 2005, 08:39 | ||
Ich interessiere mich für den aurexx chrystall. ohne Bias regelung kostet er 279,00 Euro mit 298 Euro. aber was ist eine Bias regelung? ist sie sinnvoll oder nicht. Möchte nicht das falsche Gerät kaufen. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 14. Sep 2005, 10:59 | ||
Da es sich um einen einfachsten Eintaktverstärker handelt, ist die automatische Gittervorspannung mit einem Kathodenwiderstand das Vernünftigste. Da stellt sich die Gittervorspannung nämlich der Alterung der Röhre entsprechend selbst richtig ein. Das war und ist Standard in dieser Schaltung. Mit einer Bias-Einstellung könnte man die Vorspannung selbst einstellen, was entweder nichts bringt (wenn sie optimal eingestellt ist) oder zu Klirr oder zu verkürztem Röhrenleben führt. Ausserdem muss man immer wieder den Strom kontrollieren (Messgerät) und die Vorspannung nachstellen. |
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Wilke
Inventar |
#3 erstellt: 14. Sep 2005, 11:58 | ||
Es soll wohl mehr Bass bringen. Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe , soll ich besser den ohne Bias kaufen. Warum wird dann so ein Teil überhaupt verkauft? Reichen Boxen mit 90 db(A) Wirkungsgrad.? |
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DB
Inventar |
#4 erstellt: 14. Sep 2005, 13:26 | ||
Hallo,
Tja. Der Kunde bekommt, was er verlangt. Technische Notwendigkeit spielt dabei keine Rolle (siehe Fotohandys, Tamagotchi,...). MfG DB |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 14. Sep 2005, 13:46 | ||
Mit mehr Bass hat das gar nichts zu tun. Bei richtigem Abgleich ist der Klang nicht besser und nicht schlechter als mit der automatischen Gittervorspannung. Er ist genau gleich. Aber es gibt Leute mit Spieltrieb... Wie hoch die Verstärkerleistung sein soll, hängt einmal von den Lautsprechern ab. Dabei ist ein Wert von 90 dB Nennschalldruck gut. Aber es hängt auch vom ganzen Raum ab und in erster Linie davon, was Du wie laut hören möchtest. Es gibt Klassikaufnahmen mit recht hoher Dynamik, also mit grossen Lautstärkesprüngen. Da kann es durchaus sein (verglichen mit einem Transistorverstärker von 2x 50W), dass beim Orchestertutti der Verstärker an seine Grenzen kommt (Schalldruck dann knapp 92 dB in 3m Entfernung über beide Boxen), andererseits ein Pianissimo mit einem Schalldruck von 50 dB doch schon sehr leise und bei durchschnittlicher Wohnlage mit offenem Fenster nicht mehr vernünftig wahrnehmbar ist. Der Transistorverstärker brächte immerhin (zwar nur) 11,5 dB mehr Schalldruck zustande, sodass das Pianissimo schon mehr als doppelt so laut wäre als beim Röhrending. Wenn Du nun Schlager hörst, wo keine Dynamik vorhanden ist und damit keine Pegelsprünge entstehen, reicht die Leistung sehr wohl aus und damit reichen auch die Boxen. |
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Justfun
Inventar |
#6 erstellt: 14. Sep 2005, 15:34 | ||
Kenne den Aurexx nicht, gehe aber mal davon aus, dass die Biasregelung ein Autobias ist. Kann mir nicht so recht vorstellen, dass biasregelung meint eine (selbst)- regelbare Gittervorspannung und die Standartversion mit autobias kommt. Da müsste man noch mal nachhaken. Also beim Autobias brauch man im späteren Betrieb gar nichts mehr machen, auch beim Röhrenwechsel nicht, alte Röhren raus Neue rein fertig, wenn es exakt der selbe Typ ist. Es sei den, man möchte Röhren von einem anderen Hersteller einbauen, wenn diese dann noch eine andere Kennlinie haben und einen anderen Ruhestrom brauchen, ist das Autobias erst mal Mist, es wird sich immer auf den vorgegebenen Wert einstellen. In dem Fall hilft dann nur noch der Lötkolben, hier ist dann ändern angesagt. Oder man ignoriert es einfach, dass die neuen Röhren z.B. 45mA brauchen der Autobias aber brav auf z.B. 60mA einstellt. Ob die Boxen mit 90 dB ok sind, kann ich nicht sagen, weil ich den Aurexx nicht kenne. Wenn es so ein 3 Watt Zündplättchen ist, wirds schon eng. Gruß Manfred |
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Wilke
Inventar |
#7 erstellt: 14. Sep 2005, 15:48 | ||
Es handelt sich um ein Gerät, dass bei Walther elektonic im Internet verkauft wird. hat nur 3,5 Watt, mit bias soll es wohl 5,5 bringen. Höre viel NenA , grönemeyer, Reinhard Mey , aber schon mal Klassik oder Jazz. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 14. Sep 2005, 18:41 | ||
@ Justfun Röhren anständiger Hersteller halten sich an die Kennlinien und Daten, die im Datenblatt aufgeführt sind. Ob ich also eine EL84 von Philips, Telefunken oder Siemens verwende, ist egal. Wenn eine Röhre diese Werte nicht einhält ist es etwa so, wie wenn ich Diesel statt Benzin tanke, bloss weil der Zapfhahn falsch beschriftet ist. Das hat nichts mehr mit der Röhre nach Datenblatt zu tun und gehört in die Tonne getreten. Daher gibt es den beschriebenen Fall nicht oder darf es nicht geben. Es gibt keinen technischen Unterschied, der die Mehrleistung rechtfertigen würde. Generell ist eine EL84 in der Lage, 6W zu liefern, ob so oder anders. @ Wilke: Wenn Du nicht sicher bist, ob die Leistung reicht, dann hör Dir mal Musik mit einem alten Dampfradio an. Da hast Du genau die Verhältnisse in Sachen Lautstärke wie bei dem Verstärker. Wenn das in der Lautstärke reicht, dann nix wie los. Wenn es nicht reicht, kannst Du das Teil vergessen. |
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Justfun
Inventar |
#9 erstellt: 14. Sep 2005, 19:23 | ||
Na, wenn alle Röhren die den gleichen Namen haben, exakt gleich sind, dann wäre der Autobias das non plus ultra. Es sei denn, Du möchtest warum auch immer irgendwann mal den Ruhestrom ändern. Ja, mit den 6 Watt wirst Du nicht weit kommen denke ich, da bleibt eigendlich nur ein Amp mit höherer Leistung oder neue Lautsprecher. Wenn Du bei 6 Watt ein bisschen Dynamik haben willst, wird es schon fast eine Hornkonstruktion sein müssen. So zum Anfang evtl. Buschorn II, ist sehr günstig, und flott zusammengenagelt. Ein Bekannter von mir hat das Buschhorn, in einem kleineren Raum kann es durchaus überzeugen. Gruß Manfred |
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DB
Inventar |
#10 erstellt: 14. Sep 2005, 20:00 | ||
Eine EL84 ist eine EL84 ist eine EL84. Völlig gleichgültig, ob von Tefelunken, Philips oder Valvo. Stellen sich nicht die im Datenblatt propagierten Werte ein, ist die Röhre kaputt, verbraucht oder keine EL84. Den Ruhestrom ändern zu wollen (deswegen haben die wahren Röhrenfreaks auch keine Lautsprecher an ihren Verstärkern -die schrauben nur am Ruhestrom ) ist Unfug, weil sich der Hersteller etwas dabei gedacht hat. Die Lage des Arbeitspunktes ändert sich, mithin auch die Aussteuerbarkeit und das Verzerrungsverhalten. Das Ergebnis wird vom Optimum abweichen. MfG DB |
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Justfun
Inventar |
#11 erstellt: 14. Sep 2005, 20:14 | ||
Jo wissen wir doch schon, hat richi schon geschrieben. Gruß Manfred |
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pragmatiker
Administrator |
#12 erstellt: 14. Sep 2005, 20:21 | ||
Also bei Grönemeyers "Mensch" mit seinem extremen Bass und der damit verbundenen Leistungsanforderung aus dem Verstärker wird's wohl in der Gegend um 3[W] a bisserl eng....da "eckt" bei etwas höheren Lautstärken z.B. meine momentane Hörkiste mit so um die 8[W] pro Kanal an einem 88.5[dB] Lautsprecher schon mal an... Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 14. Sep 2005, 20:23 bearbeitet] |
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Wilke
Inventar |
#13 erstellt: 20. Sep 2005, 09:08 | ||
Ich habe noch einmal nachgehakt auf der Internet-seite von walter-elektronik: Demnach handelt es sich bei dem Bias-Baustein um folgendes: "durch einstellbare negative Spannung am Steuergitter erhöht sich die Leistung auf 5,5 Watt pro Kanal. Der Bassbereich wird dadurch besser." Ehrlich gesagt bin ich aber kein Technik - freak, der immer was einstellen möchte. Ich will den Verstärker eigentlich nur wegen des seidigen , transparenten Klanges. Könnt Ihr mit dem Baustein etwas anfangen? |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 20. Sep 2005, 15:28 | ||
Dass diese Behauptung reiner Blödsinn ist, kann Dir jeder Techniker bestätigen, der sich mit Röhren auskennt. Weiter gibt es keinen Röhrenhersteller, der in seinen Datenblättern für einen derartigen Verstärker diese Regelung empfielt. Wenn es also niemand empfielt und keine technische Erklärung da ist, warum sich die Leistunge erhöhen sollte, ist es klüger, das Geld zu sparen. |
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pragmatiker
Administrator |
#15 erstellt: 20. Sep 2005, 16:02 | ||
Stimmt haargenau.... Grüße Herbert |
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audiosix
Stammgast |
#16 erstellt: 21. Sep 2005, 13:44 | ||
Bei einer Biasregelung die den Namen verdient wird der Spannungsabfall an einem Kathodenwiderstand mit einer Referenz verglichen und die neg. Gittervorspannung entsprechend nachgestellt. Z.B. 10 Ohm Widerstand in der Kathode hat bei 60 mA Strom einen Spannungsabfall von 600 mV, verglichen mit der Schwellspannung einer Diode (auch 600 mV). Das Ganze über einen OP vergleichen der für eine obere Grenzfrequenz von 3 Hz beschaltet ist und damit das Gitter nachstellen. Regelung ist ein automatischer Vorgang, an einem Poti drehen ist einstellen. Reinhard |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 22. Sep 2005, 06:47 | ||
Wenn man NUR einen Kathodenwiderstand verwendet, wird sich eine Gittervorspannung einstellen, die der Alterung der Röhre entsprechend den Arbeitspunkt auf die Mitte des geraden Teils der Ia/Ug-Kennlinie legt. Durch die Alterung ändert sich nicht nur der Anodenstrom, sondern auch die Steilheit und die Kennlinie. Man hat also auf diese Weise immer den optimalen Arbeitspunkt. Wird der Strom mit einer Referenz verglichen oder von hand eingestellt, so müsste man vorgängig die Röhre durchmessen, was nur mit entsprechenden Laborgeräten oder einem Röhrenprüfgerät möglich ist. Dann könnte man die neue Kennlinie aufzeichnen und aus dieser den neuen Arbeitspunkt festlegen, der sicher nicht mehr beim Ruhestrom einer neuen Röhre liegt. Ohne diese neue Kennlinie stellt man den Strom auf den Wert des Herstellers für eine NEUE Röhre ein und zieht damit erstens mehr Strom, als die alte Röhre auf Dauer liefern kann (ist noch viel schneller hin) und zweitens wird durch die geringere Vorspannung nicht mehr die ganze lineare Aussteuerkurve ausgenützt, was zu Leistungseinbussen führt. Aus diesem Grund gibt es in den Datenbüchern für Endröhren in Klasse A Eintakt NUR die Schaltung mit dem Kathodenwiderstand. |
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