Bitraten Broadcasting FullHD und 4K

Hallo,

die Bitraten sieht man einfach wenn man eine Sendung aufnimmt und dann mit MediaInfo anzeigt. Einige Receiver zeigen die Bitrate auch direkt an.

Ultra HD wird meines Wissens nicht in h264 übertragen, sondern in h265 bzw. hevc.

Hier ein paar Werte von Satellit :

Fashion TV 4K : 18,1 Mb/s
RTL UHD Formel 1 : 19,4 Mb/s
UHD 1 Demo : 18,1 Mb/s
ZDF UHD : 20,2 Mb/s

ARD HD : 13,3 - 15,2 Mb/s
Servus TV HD : 10,1 Mb/s

Kabel 1 SD : 4,0 Mb/s

Grüße Bernd

Oh, interessant. Danke für die Werte. Hat mich immer schon interessiert.

Bei DVB-T sind die Dateigrößen nur die Hälfte von SD per Satellit..

DVB-T2 habe ich noch nicht getestet.

Grüße Bernd

Servus,
ein grober Anhaltspunkt ist diese Seite
https://www.satindex.de/sat/astra-all/
Mit einem Klick auf den jeweiligen Sender werden unter anderem auch die Bitraten angezeigt.

Wie aber @BerndFfm2 schon richtiger Weise erwähnt hat, werden entweder bei Aufnahmen, oder im entsprechenden Receiver die Bitraten getrennt von Video und Audio angezeigt.

AdamFFM (Beitrag #1) schrieb:

..., wie die Bitraten der Fernsehsender untereinander sind. Wenn zum Beispiel eine Live-Schalte gemacht wird, habe ich mal gehört, dass sie mit mindestens 10 Mbit/s gemacht wird. Teilweise machen die das dann ja auch mit mobilen H264-Encodern.

Für SD mag das stimmen. Prinzipiell verwenden die Rundfunks zum Austausch Videocodecs mit geringem Delay.
Deswegen sind die Datenraten auch nicht vergleichbar.

AdamFFM (Beitrag #1) schrieb:

(...) Für Streams in 4K empfiehlt YouTube 30 bis 51 Mbit/s und ich fände es interessant wie viel Megabit mindestens braucht um ein Bild in H264 auch bei Schwenks störungsfrei zu übertragen.

Wie schon angemerkt, 4k wird im H.265 Standard übertragen. Was ist bitte störungsfrei? Alle Videocodecs, bis auf wenige,
sogenannten visual lossless codecs, sind verlustbehaftet. Die Kunst der Technik ist es, Fehler zu verdecken.
Die Sache mit den Schwenks wird solange im TV sichtbar bleiben, solange nicht die Temporärauflösung erhöht wird.
Im heutigen 4k@50p wird sich immer automatisch ein signifikanter Auflösungsverlust bei Kameraschwenks oder sich
schnell bewegenden Objekten einstellen. Dieses sogenannte motion blur verschwindet erst bei einer Temporärauflösung
von ca 300 Bildern pro Sekunde. Die final von der NHK gewählten 120p als Produktionsformat für die Olympischen Spiele
in Tokyo im Jahr 2020 minimiert das motion blur um ca. 70-80%.
Eine minimal notwendige Datenrate ist schwer definierbar, da es keine allgemeingültigen Definitionen in Sachen Bildqualität
gibt. Hier wird i.d.R. mit Erfsahrungswerten gehandelt. Die ganze Thematik hängt von vielen Faktoren ab, so z.B. der
Videoauflösung, der Bildrate, der Bittiefe, des verwendeten Codecs und auch vom Bildinhalt ab.

AdamFFM (Beitrag #1) schrieb:

Konkrete Bitraten von Fernsehsendern untereinander habe ich bisher nicht gefunden und auch nicht so richtig wo man nachschauen kann, was dann bei Astra usw versendet wird.

Schau' mal hier nach: Hybnet.
Signalverarbeitungskette ARD
Nichtsdestotrotz haben die Codecs und Datenraten innerhalb der Sender i.d.R. nichts mit den Datenraten und Codecs auf der Sendestrecke gemeinsam.

Ein paar Beispiele:
Produktionsdatenrate SD: bis zu 50Mb/s (Megabit pro Sekunde)
Produktionsdatenrate HD: bis zu 100Mb/s
Produktionsdatenrate UHD: bis zu 1Gb/s

Beim Schwenk ist der Inhalt im Bild das Entscheidende !

Derzeit wird uns ja das tolle HD-TV Bild verkauft, was bei jedem Schwenk durch den Wald nur noch Matsch zeigt !
Da kommt jede noch so clevere Datenreduzierung ganz fix an ihre Grenzen.

Ein Schwenk durch eine Landschaft mit möglichst wenig sich ändernden Bildinhalten kann brauchbar in den Daten reduziert werden.

Die professionellen Kameras können das ordentlich aufzeichnen, die Datenmengen sind allerdings entsprechend hoch !
mfg
Roland

Dieser Effekt ist nicht primär durch die Kompression bedingt.

Was man hier sieht ist die Limitation der Temporärauflösung des 50Hz Systems.
25 Vollbilder, respektive 50 Halbbilder und auch die verkappte 50p Variangte über DVB-T2,
reichen schlicht nicht aus um das sogenannte Motion blur in den Griff zu bekommen.

Um dieses Problem zu lösen, bedarf es mindestens 300p. Mit 100p(120p) ist diese Thematik
schon zu 80% beseitigt.

Professionelle Kameras können das nur beseitigen, wenn sie in der Lage sind höhere Frameraten
aufzuzeichnen.

Höhere Datenrate ist kein Garant für bessere Qualität. Kann so sein, muß aber eben nicht.
Gerade im professionellen Bereich zeigt sich dies ganz deutlich. Wo der Encoder von Firma A
eine Datenrate x benötigt um eine gewisse Bildqualität zu erreichen, benötigt Firma B, sogar
bei gleichem Encodertyp, 30% mehr Datenrate um die gleiche Bildqualität zu liefern.