Tascam DR-07 Mk II - Line-In übersteuert bei Vinyl Digitalisierung - Was Tun?

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jma
Stammgast
#1 erstellt: 21. Apr 2012, 08:18
Hallo,

meinen gerade erworbenen Tascam Dr-07 Mk II möchte ich in erster Linie zum digitalisieren von Vinyl verwenden.
Anschluss an die Anlage erfolgt mit einem Cinch (an Tape-Out der Stereoanlage) --> 3,5 mm Klinke (an Mic/Ext-In des Tascam) Kabel.

Leider übersteuern die Aufnahmen selbst bei maximaler Absenkung des Eingangspegels am Tascam.

Das Tascam Handbuch sagt dazu nur lapidar:

"Wenn das Eingangssignal verzerrt, selbst wenn Sie den Eingangspegel an diesem Rekorder abgesenkt haben, müssen Sie den Ausgangspegel am anderen Audiogerät absenken. Sollte der Ausgangspegel am anderen Audiogerät unveränderlich sein, gibt es nur folgenden Ausweg: Verwenden Sie in solchen Fällen den Kopfhörerausgang oder einen anderen Ausgang, dessen Pegel einstellbar ist"

An dem "anderen Audiogerät" kann es meines Erachtens aber nicht liegen, denn das Problem tritt bei zwei komplett unterschiedlichen Stereoanlagen auf:

Thorens 146 Mk VI mit MM System --> Denon 4308 (mit MM Phono Eingang) --> Tascam DR-07 Mk II

Rega Dreher mit MC System --> Vintage Sony Stereo Amp mit MC Phono Eingang --> Tascam DR-07 Mk II

Ich könnte es jetzt noch mit

Thorens 146 Mk VI mit MM System --> Rotel RC 990 BX --> Tascam DR-07 Mk II

versuchen, fürchte aber, dass das Problem die zu hohe Eingangsempfindlichkeit des Tascam ist.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen, Tipps, oder ist möglicherweise mein Tascam defekt?

Vielen Dank und Gruß
Jens
light-Green_Apple
Inventar
#2 erstellt: 21. Apr 2012, 10:43
Hast du am Tascam minimalen Gain ausgewählt?

Hast du zufällig eine DI Box mit PAD Schalter rumfliegen?

Ansonsten: Mischpult dazwischen...
Burkie
Inventar
#3 erstellt: 21. Apr 2012, 10:48
Es ist logisch, dass Line-Pegel Mikrofoneingänge übersteuert.
Kannst Du im Menu des Tascam den Eingang auf Line umstellen?

MfG
light-Green_Apple
Inventar
#4 erstellt: 21. Apr 2012, 10:54

Stereo-Mikrofon-/Lineeingang für andere Aufnahmequellen oder Mikrofone


Sollte daher schon möglich sein...
jma
Stammgast
#5 erstellt: 21. Apr 2012, 11:14
Vielen Dank für die schnellen Antworten:


Hast du am Tascam minimalen Gain ausgewählt?

Ich weiss nicht genau, was Du meinst, aber ich habe die automatische Pegelanpassung NICHT angestellt, und den Eingangspegel am Tascam maximal heruntergedreht.


Hast du zufällig eine DI Box mit PAD Schalter rumfliegen?

Ähm, ich weiss nicht einmal, was das ist, also nein.


Ansonsten: Mischpult dazwischen...

Habe ich leider nicht.


Es ist logisch, dass Line-Pegel Mikrofoneingänge übersteuert.
Kannst Du im Menu des Tascam den Eingang auf Line umstellen?

Logisch ist das leider nicht, da der 3,5 Klinkeneingang am Tascam sowohl für externe Mikros als auch als Line In für Aufnahmen von Audiogeräten funktionieren soll.
Das Handbuch des Tascam sagt soweit ich sehe nichts von einer Umstellmöglichkeit

Leider immer noch etwas ratlos...
Jens
eBill
Inventar
#6 erstellt: 21. Apr 2012, 11:16
Laut technischer Spezifikation Tascam DR-07 Mk II ist der Pegelbereich des Line-Eingangs -20 bis -4dBV - Umrechnung 0,1V bis 0,631V. Die Frage ist, welche Pegel üblicherweise Tapeout-Ausgänge liefern? Ich kann es nicht sagen, Fakt ist aber, daß bei digitaler Aufnahme schon geringste Übersteuerungen zu starken Verzerrungen führen.

Spricht denn die Peak-Anzeige (dauerhaft) an? Laut Spezifikation soll die Peak-Anzeige bei -12dB (dBV?) ansprechen, das wären ca. 0,2V - das ist schon sehr wenig und ich könnte mir vorstellen, daß die Tape-Outs (deutlich) mehr liefern.

Warum willst Du mit diesem Tascam-Teil die Überspielungen vornehmen? Ich würde es eher mit dem Line-Eingang "normaler" PCs/Notebooks probieren, eventuell eine gescheite Soundkarte/ein taugliches Audiointerface besorgen. Der Überspielaufwand lohnt ohnehin nur, wenn die gesamte Überspielkette einen Mindestqualitätsstandard bereitstellt.

Freilich gibt es Möglichkeiten, den Pegel bei der Aufnahme mit dem mit einem Spannungsteiler zu reduzieren ... ich würde es mit R1/R2=22kOhm probieren, reduziert den Pegel auf die Hälfte, den Spannungsteile kann man mit Geschick sogar im Cinchstecker unterbringen.


eBill
Burkie
Inventar
#7 erstellt: 21. Apr 2012, 11:23
Ich habe im Handbuch nachgeschaut.

Ist vielleicht die Mikrophon-Versorgungsspannung (Mic Power) noch eingeschaltet?

Ansonsten ist auch denkbar, dass das Gerät für Line-In-Aufnahmen nicht wirklich gut geeignet ist.
jma
Stammgast
#8 erstellt: 21. Apr 2012, 11:40
@ eBill

vielen Dank!



Laut technischer Spezifikation Tascam DR-07 Mk II ist der Pegelbereich des Line-Eingangs -20 bis -4dBV - Umrechnung 0,1V bis 0,631V. Die Frage ist, welche Pegel üblicherweise Tapeout-Ausgänge liefern? Ich kann es nicht sagen, Fakt ist aber, daß bei digitaler Aufnahme schon geringste Übersteuerungen zu starken Verzerrungen führen.

Spricht denn die Peak-Anzeige (dauerhaft) an? Laut Spezifikation soll die Peak-Anzeige bei -12dB (dBV?) ansprechen, das wären ca. 0,2V - das ist schon sehr wenig und ich könnte mir vorstellen, daß die Tape-Outs (deutlich) mehr liefern.


Die Übersteuerungen sind sowohl bei der Peak Anzeige des Tascam zu sehen als auch - was wichtiger ist - anschließend deutlich zu hören.


Warum willst Du mit diesem Tascam-Teil die Überspielungen vornehmen? Ich würde es eher mit dem Line-Eingang "normaler" PCs/Notebooks probieren, eventuell eine gescheite Soundkarte/ein taugliches Audiointerface besorgen. Der Überspielaufwand lohnt ohnehin nur, wenn die gesamte Überspielkette einen Mindestqualitätsstandard bereitstellt.


Weil ich - wie in guten alten Tapedeck Zeiten (habe noch ein Nakamichi RX 505) - die Platten an meiner Stereoanlage hören und aufnehmen möchte. Der Tascam ist also lediglich ein Tapedeck Ersatz mit dem Vorteil das ich die digitalen Aufnahmen anschließend nach Transfer per USB direkt mit Audacity oder anderer Software am PC (bei mir Mac) bearbeiten kann.

Zur Qualität der Kette: Die reicht mir: Thorens 146 Mk IV mit neuem MM TA --> Denon 4308 A (mit Phono MM Eingang) --> Tascam DR-07 Mk II Aufnahme mit 44,1/16 bzw 44,1/24 bit--> Bearbeitung am Mac mit Vinylstudio


Freilich gibt es Möglichkeiten, den Pegel bei der Aufnahme mit dem mit einem Spannungsteiler zu reduzieren ... ich würde es mit R1/R2=22kOhm probieren, reduziert den Pegel auf die Hälfte, den Spannungsteile kann man mit Geschick sogar im Cinchstecker unterbringen.


Solch eine Lösung wollte ich möglichst vermeiden.


Was mich wundert:
Mit dem Vorgängermodell Tascam DR-07 (Mk I) funktioniert die Digitalisierung von Vinyl offensichtlich problemlos, wie Hier in diesem Forum sehr gut beschrieben wird.

Liegt mein Problem tatsächlich an der Eingangsempfindlichkeit des neuen Modells?

Die technischen Daten sind wie folgt:

Tascam DR-07 MK I (Vorgängermodell)

Line In Eingang:
Eingangsimpedanz 23 kOhm
nomineller Eingangspegel: -10 dBV
maximaler Eingangspegel: + 6 dBV

und

Tascam DR-07 MK II (mein Gerät)

Line In Eingang:
Eingangsimpedanz 25 kOhm
nomineller Eingangspegel: -20 dBV
maximaler Eingangspegel: -4 dBV

Ich fürchte, dass ich mich auf die Suche nach einem anderen Aufnahmegerät machen muss...

Gruß
Jens
jma
Stammgast
#9 erstellt: 21. Apr 2012, 11:41

Burkie schrieb:
Ich habe im Handbuch nachgeschaut.

Ist vielleicht die Mikrophon-Versorgungsspannung (Mic Power) noch eingeschaltet?

Ansonsten ist auch denkbar, dass das Gerät für Line-In-Aufnahmen nicht wirklich gut geeignet ist. :(


Burkie,

Nö, Mic Power ist ausgeschaltet, aber ich fürchte, dass Du mit deiner Vermutung recht hast (siehe meinen Vergleich der Eingangsempfindlichkeiten im Beitrag vorher)


Gruß
Jens


[Beitrag von jma am 21. Apr 2012, 11:43 bearbeitet]
light-Green_Apple
Inventar
#10 erstellt: 21. Apr 2012, 11:52
Weitere Möglichkeiten:

Du nutzt den Kopfhörerausgang am Denon, evtl. klappt es dann...

Oder: Du nutzt den Limiter im Tascam... Könnte auch funktionieren...
Burkie
Inventar
#11 erstellt: 21. Apr 2012, 12:27
Dann wäre wohl der Limiter dauernd am arbeiten... das macht auch keinen Spaß.

Am besten ist es, ohne dieses Gerät aus zu kommen.
Ich benutze einfach einen Phono-Vorverstärker mit eingebauter USB-Soundkarte. Das Ding braucht nicht mal einen Treiber; es meldet sich unter Windows als "Generische Soundkarte" oder so ähnlich an.

Der ganze Spaß kostet nur kleine Münze und funktioniert ohne Übersteuern usw.

Sowas bekommt man beim Elektronikversand oder Amazon.

Alternativ würde ich den Line-Out eines Phono-Preamps mit dem Line-In eines Audiointerfaces (semi-professionelle Soundkarte) verbinden. Manche, etwa von Terratec/Musonic haben bereits einen Phono-Preamp eingebaut.

Sowas bekommt man im Musikalien-Handel, Elektronikversand oder Amazon.

MfG
eBill
Inventar
#12 erstellt: 21. Apr 2012, 13:07

light-Green_Apple schrieb:
Du nutzt den Kopfhörerausgang am Denon ...

Die Benutzung von KH-Ausgängen für Überspielzwecke ist technischer Blödsinn! 1. kommt das gesamte Störspektrum (Rauschen, Brummen usw.) des Verstärkers einschließlich aller Klangbeeinflussungen zum eigentlichen Nutzsignal hinzu. 2. muß der Lautstärkeregler fast auf Linksanschlag stehen - im Bereich der Potentiometerendlagen haben Stereopotentiometer starke Kanalabweichungen, so daß es fast immer zu einer (sehr) unangenehmen Balanceverschiebung kommt - Balanceverschiebung auch stark von der jeweiligen Potistellung abhängig (es soll ja zur Einpegelung verwendet werden!). Angaben über Kanalgleichlauf von Stereopotis (übliche Werte +/-2 oder +/-3dB) gelten nicht in der Nähe der Endlagen!

Daß die Benutzung des KH-Ausgangs im Handbuch vorgeschlagen wird, heißt nicht, daß dies in irgendeiner Weise sinnvoll ist!

@jma:
Ich sehe absolut keinen Grund, "wie in alten Zeiten" bzw. mit Ersatzlösungen "wie in alten Zeiten" Überspielungen vorzunehmen! Wenn Du ohnehin auf dem Mac nachbearbeiten willst, ist der einzige vernünftige Weg Aufnahme und Weiterbearbeitung auf dem Computer! Billige USB-Teile (wie vermutlich oben gemeint) würde ich allerdings nicht empfehlen. Ich würde es einfach mit dem Line-Eingang beim Computer probieren, erforderlichenfalls über ein höherwertiges Audiointerface nachdenken.

Noch zu diesem Tascam-Teil ... das ist definitiv nicht für eine solche Überspielkette geeignet! Und da ich die beabsichtigte Vorgehensweise nicht für zielführend halte, würde ich an Deiner Stelle keinen einzigen Gedanken mehr daran verschwenden!


eBill
Burkie
Inventar
#13 erstellt: 21. Apr 2012, 14:34
Hallo,

bezüglich der Klangqualität stehen sich die von Dir so bezeichneten "Billigteile" in nichts den teueren "HiEnd"-Geräten nach. Schlechter als der Line-Eingang vom PC werden sie auch kaum sein.

Allerdings schadet es auch nichts, so man schon Line-Eingang am PC sowie Line-Out am Verstärker hat, so vorzugehen.

Da mein Verstärker aber keinen Phono-Eingang hat, nehme ich halt den Weg über einen Phono-Preamp mit eingebauter USB-Soundkarte.


[Beitrag von Burkie am 21. Apr 2012, 16:30 bearbeitet]
jma
Stammgast
#14 erstellt: 21. Apr 2012, 16:27

@jma:
Ich sehe absolut keinen Grund, "wie in alten Zeiten" bzw. mit Ersatzlösungen "wie in alten Zeiten" Überspielungen vorzunehmen! Wenn Du ohnehin auf dem Mac nachbearbeiten willst, ist der einzige vernünftige Weg Aufnahme und Weiterbearbeitung auf dem Computer! Billige USB-Teile (wie vermutlich oben gemeint) würde ich allerdings nicht empfehlen. Ich würde es einfach mit dem Line-Eingang beim Computer probieren, erforderlichenfalls über ein höherwertiges Audiointerface nachdenken.

Noch zu diesem Tascam-Teil ... das ist definitiv nicht für eine solche Überspielkette geeignet! Und da ich die beabsichtigte Vorgehensweise nicht für zielführend halte, würde ich an Deiner Stelle keinen einzigen Gedanken mehr daran verschwenden!


eBill,

Danke für die klare Ansage.
Ich spreche natürlich wie der Blinde über die Farbe, aber sooo schlecht wie Du die Tascam Mobilrecorder siehst, sind sie wohl nicht.
Meine "Überspielkett" mit Thorens 146 und wahlweise der Phonovorstufe des Denon 4308 oder alternativ meiner Rotel RC 990BX Vorstufe
ist sicherlich gut.
Sofern ich mit dem Tascam übersteuerungsfrei aufgenommen habe (ist mir bei einer "leisen" Platte auch gelungen) ist die Weiterverarbeitung am Mac sehr simpel:
- Übertragung der wav Files von der Micro SD Karte des Tascam auf den Mac
- Am Mac Bearbeitung mit "Vinylstudio", d.h. Aufteilung in die einzelnen Tracks, ID Tags vergeben, und Apple Lossles in iTunes speichern. Kostet mich mit dieser Software nur wenige Minuten. Ein weitergehendes "Tuning" der Klangqualität findet bei mir normalerweise nicht statt.
Ich bin eben kein "friggler", der stundenlang die letzten Knackser von der Aufnahme löschen will.
Ich möcht "nur" meine Platten in guter Qualität auf iPod etc hören können.

Warum ich nicht direkt mit dem Mac aufnehme?
Weil iMac und Stereoanlage in verschiedenen Zimmern stehen und ich Vinyl während der Aufnahme gerne auf meiner ANlage hören möchte.

Da ich mit dem Tascam momentan aber nicht weiterkomme, werde ich wohl trotzdem demnächst die Kette Thorens-->Rotel BC 990 --> iMac versuchen.


Jens
eBill
Inventar
#15 erstellt: 21. Apr 2012, 16:59

Burkie schrieb:
... bezüglich der Klangqualität stehen sich die von Dir so bezeichneten "Billigteile" in nichts den teueren "HiEnd"-Geräten nach.

Von welchem Teil konkret redest Du in Deinem Fall?

Irgendwie kann man Qualität in dieser Gerätekategorie meist schon am Preis festmachen ... ich sag mal, bei Neuware (Audiointerfaces allgemein, Standalone-Phonovorverstärker, USB-Phono) ab etwa 150,-€ - noch oben hin offen - würde ich mir ein Teil genauer anschauen. Ein Phonovorverstärker (allein oder als Baugruppe) ist schaltungstechnisch schon sehr anspruchsvoll, der Analog-/Digitalwandler sollte auch was taugen!

Burkie schrieb:
Schlechter als der Line-Eingang vom PC werden sie auch kaum sein.

Ich persönlich würde auch nicht den Line-Eingang eines PCs verwenden, ich habe Besseres ...


eBill
Burkie
Inventar
#16 erstellt: 21. Apr 2012, 18:05
Hallo,

ich bin etwas im Homerecording aktiv und habe daher einen kleinen Überblick über verschiedene Interfaces usw.

Irgendwelche Klangunterschiede zwischen den Line-Eingängen verschiedener Interfaces habe ich nie feststellen können. Die Messwerte mögen was anderes sagen, aber bei Rauschabständen besser als 90dB ist es eh egal.

Unterschiede gibt es bei den Mikrophon-Preamps, wo ich es gar nicht erwartet hatte. Ein Interface, welches wegen seiner Preamps gelobt wurde, rauschte bei mir. Es mag ein Montagsgerät gewesen sein, jedenfalls war das Rauschen deutlich hörbar. Bei einem anderen Interface gleicher Preisklasse war das Mikrophonrauschen deutlich unauffälliger.

Das ist aber hier nicht relevant, für die Digitatlisierung von Vinyl. Die Rille selber rauscht mit ca. -60dB. Alles, was um die 80dB Signal-Rauschabstand hat, ist da schon überdimensioniert. Die Zeiten, wo Onboard-Soundkarten zirppten und zwitscherten, sollten heutzutage ja auch vorbei sein.

Ich habe Platten über so ein "Billigteil", ein Phono-Preamp mit eingebauter USB-Soundkarte digitalisiert, und dieselbe Platte über ein Interface. Hörbare Unterschiede gibt es da nicht.

Von daher kann man mit wenig Geld viel Sound bekommen. Es schadet dem Sound aber auch nicht, mit teuren Interfaces zu hantieren.

Verschiedene Toningenieure hatten verschiedene Interfaces unterschiedlicher Preisklassen getestet mit Aufnahmen verschiedener Bit-Auflösungen und Samplingraten, sogar MP3-komprimiert. Im Ergebnis klangen alle mehr oder weniger gleich; die Unterschiede waren sehr gering. Einer hatte sogar MP3 als unkomprimiert Wave erkannt, und die unkomprimierte Original-Wave als MP3.
Soviel also zu den eindeutig wahrnehmbaren Unterschieden der Klangqualität. Selbst Experten, deren tägliche Arbeit darauf beruht, guten Sound zu machen, können praktisch nicht oder nur kaum Unterschiede zwischen verschieden Interfaces verschiedener Preisklassen heraushören.
Die ganze Story findet man hier: Muso-Talk.

Phono-Preamps sind einfache Schaltungen der Nachrichtentechnik. Es handelt sich ja nur um Frequenzen bis max. ca. 20kHz, keine Hochfrequenz. Für Nachrichtentechniker ist sowas praktisch noch Gleichstrom.

AD-Wandler-Chips kosten billig und sind allesamt sehr gut für Vinyl-Digitalisierungen. Rauschabstände um die 80dB genügen völlig, und meist bekommt man ja mehr.
Höhere Bitauflösungen oder Abstastraten als 44.1kHz schaden zwar nicht, digitalisieren dann aber bloß das Rillenrauschen feiner aufgelöst. Die Musik klingt dadurch aber keinesfalls besser.

Hochwertige Audiointerfaces, also (externe) (semi)professionelle Soundkarten für Studiozwecke zeichnen sich durch niedrige Latenzen und stabile Treiber, hochwertige Mikrophone-Preamps sowie durch intelligente Routingmöglichkeiten für verschiedene Monitormixe usw. aus. Stabile Gehäuse, hochwertige Anschlussbuchsen, langlebige Schalter usw. mögen auch zum Preis beitragen, aber nicht unbedingt zum Sound.
Das sind aber Details in der Studioarbeit, die Ärger und Frust vermeiden helfen. Da gibt man gerne ein paar Euros mehr aus, wenn es bei der Session dann eben keine Probleme mit zu großen Latenzen o.ä. gibt.

Für zuhause sind solche Qualitätsmerkmale aber irrelevant. Es schadet nicht, solchen Luxus zuhause zu haben; rein notwendig ist es aber nicht.

MfG
jma
Stammgast
#17 erstellt: 21. Apr 2012, 19:35

Irgendwie kann man Qualität in dieser Gerätekategorie meist schon am Preis festmachen ... ich sag mal, bei Neuware (Audiointerfaces allgemein, Standalone-Phonovorverstärker, USB-Phono) ab etwa 150,-€ - noch oben hin offen - würde ich mir ein Teil genauer anschauen. Ein Phonovorverstärker (allein oder als Baugruppe) ist schaltungstechnisch schon sehr anspruchsvoll, der Analog-/Digitalwandler sollte auch was taugen!


eBill,

ich spare weder am Plattendreher noch am Tonabnehmer oder Phonovorverstärker.
Da gibt es kein USB-Teil.

Die kleinen Digitalrekorder von Tascam und Anderen bieten allerdings schon für "kleines Geld" eine wirklich gute Aufnahmequalität. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein solches Gerät nicht der qualitative Flaschenhals beim Digitalisieren von Vinyl ist.

Gruß
Jens


[Beitrag von jma am 22. Apr 2012, 10:23 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#18 erstellt: 21. Apr 2012, 21:42
Sind sie ja auch nicht.
cr
Inventar
#19 erstellt: 29. Apr 2012, 15:06
Wie wärs, einfach einen Spannungsteiler dazwischenzuschalten. Zwei Widerstände pro Kanal und das wars.

Ich habe selber was Ähnliches von Zoom. Damit Schallplatten zu digitalisieren, würde ich aber nicht wollen. Weil ein Mikrofoneingang eben kein richtiger Line-Eingang ist.
Auch mit Spannungsteiler wird das keine richtig tolle Sache.


[Beitrag von cr am 29. Apr 2012, 15:10 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#20 erstellt: 29. Apr 2012, 17:49
Hallo,

diese Mobilrekorder von Tascam oder Zoom sollen schon erstaunlich gut sein.
Deren Hauptzweck ist aber hauptsächlich die Live-Aufnahme über Mikrophone.
Manche haben noch eine Zusatzausstattung, um Instrumente wie E-Gitarre oder Bass aufzunehmen.
Manche haben auch zusätzlich "echte" Line-Eingänge, etwa für Synthesizer oder Keyboards. Solche wären dann qualitativ auch für die Vinylüberspielung geeignet.

Ob man das so machen will, hängt von der Bedienung und den eigenen Vorlieben ab.

Wenn Du eine Soundkarte mit Line-In hast, ist eine einfache Möglichkeit, den Line-Out vom Verstärker mit dem Line-In der Soundkarte zu nutzen.

Ist der Line-Eingang vom PC "zu schlecht", sind Musiker-Audio-interfaces keine schlechte Wahl. Die sind extra für qualitativ hochwertige Aufnahmen gemacht.
Gut soll Behringer UCA202 sein Behringer UCA202 Review.

Persönlich kenne ich Tascam US-144, Terratec Phase 26USB und Terratec Phase X24 FW. Die ersten beiden laufen per USB, das letztere per FireWire. Ich finde, dass alle ihren Job gut machen (Treiber, Klangqualität per Line-In).

MfG


[Beitrag von Burkie am 29. Apr 2012, 17:49 bearbeitet]
Wischundweg
Neuling
#21 erstellt: 21. Aug 2013, 19:00
Hallo,
Der Thema ist ja schon was alt. Aber da ich gerade das selbe Problem mit dem DR-05 hatte. Zwei 22k/22k Spannungsteiler haben das Problem billig gelöst und ich habe nun genau das was ich wollte: Einen guten digitalen Recorder. Autark und einfach in der Bedienung!

Gruß
Wolfgang
juergen1
Inventar
#22 erstellt: 03. Okt 2013, 12:47
Hallo, hier ist eine Zeichnung für diese Anpassung (allerdings für den "ZOOM"):Eingangspegel anpassen
Hab gerade auch über den Tascam DR-05 nachgedacht, den man ja auch noch als soliden MP3-Player verwenden könnte.
Allmählich krieg ich aber doch Zweifel.
Irgendwie gehts mir gegen den Strich, einen Eingangspegel absichtlich runter zu reduzieren . ...
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 03. Okt 2013, 12:49 bearbeitet]
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