Vintage DAC, was passiert wenn die Samplerate zu hoch ist?

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 21. Aug 2022, 06:19
Hallo,

ich liebäugle schon länger mit einer alten High End Wandler/Laurferk Kombi. Sony CDP-R1/DAS-R1 oder der Nachfolger, Accuphase DC81/DP80.

Es würde sich anbieten, beide DACs haben mehrere Digitaleingänge, den PC damit zu verbinden. Von dort kommen Daten mit maximal 24bit/96kHz. (Abhängig vom Musikstück) Mein Haupt-DAC kann das natürlich verarbeiten.

Ich bin mir ziemlich sicher das die 24Bit kein Problem sind, die 16 bzw. 18Bit Wandler ignorieren einfach die Bits die sie nicht verarbeiten können. (zumindest hatte ich das so über das S/PDIF Protokoll gelesen)
Diese alten Wandler können aber nur mit 48kHz Samplerate umgehen, was passiert wenn dort eine höhere ankommt als diese Geräte sehen wollen? Störgeräusche, kein Ton, S/PDIF abwärtskompatibel?

Gruß,
Jan
net-explorer
Inventar
#2 erstellt: 21. Aug 2022, 09:02
Wenn es nur um den PC als Zuspieler geht, einfach die Sample-Rate des physischen Ausgangs in den Geräteeigenschaften anpassen.

Da es um "digitale Musik" geht, lässt sich das ja kreuz und quer passend rechnen, und es gibt de fakto nicht viele, die diese mathematischen Unterschiede "als negative Hörerfahrung" wahrnehmen.

Von daher ist es auch experimentell, ob tatsächlich "vintage-DAC" ob ihrer äußeren Verarbeitung oder des Markennamens "hörbar besser" sind.

Aber natürlich soll bitte jeder nach seiner Fasson selig werden!
Viel Spaß beim Experimentieren.

P.S.
Ich hatte zwar nicht massenhaft Wandler in meiner Anlage, aber keiner von diesen, oder das gleiche digitale Stück von PC oder CD wiedergegeben, haben an der hörbaren Wiedergabeerfahrung irgend etwas verändert!
Ich gebe entlastend allerdings die Möglichkeit zu, dass zur Differenzierung meine Gegebenheiten schlicht nicht ausreichend sind.
Keksstein
Inventar
#3 erstellt: 21. Aug 2022, 09:35
Danke erstmal


Wenn es nur um den PC als Zuspieler geht, einfach die Sample-Rate des physischen Ausgangs in den Geräteeigenschaften anpassen.


Also fängt der Wandler mit Daten >48kHz Samplerate nicht an, wird sich vermutlich muten?


Da es um "digitale Musik" geht, lässt sich das ja kreuz und quer passend rechnen, und es gibt de fakto nicht viele, die diese mathematischen Unterschiede "als negative Hörerfahrung" wahrnehmen.


Ein SRC wäre eine Option, das kann der Rechner aber wie Du schreibst auch selber.
Die Dateien kommen zu 90% vom Streaming, ASIO Treiber gibt es ohne SRC weiter in meinen DAC. Dem guten Gefühl wegen, hören tu ich das nicht.
Die Dateien liegen meistens in "CD-Qualität" 16Bit/44.1kHz vor. Einige aber auch mit 96kHz, das ist momentan die Grenze. (weil Toslink Verbindung)


Von daher ist es auch experimentell, ob tatsächlich "vintage-DAC" ob ihrer äußeren Verarbeitung oder des Markennamens "hörbar besser" sind.


Davon gehe ich nicht aus. Geht mehr darum das ich eine Begeisterung für alte High End CD-Player der Anfangszeit habe. Da ist auch Faszination dabei wie beim "diskreten" Wandler im DC-81 oder den 2 parallelen Wandlern pro Kanal im DAS-R1.

Gruß,
Jan
srabu
Stammgast
#4 erstellt: 22. Aug 2022, 07:58

Keksstein (Beitrag #1) schrieb:
… kein Ton …

Genau das.
Wenn die Sample-Rate nicht verarbeitet werden kann, dann kommt kein Clock-Sync zustande und der Analogausgang des DAC bleibt still.
So ist das bei Profi-DACs. Kann natürlich sein, dass exotische Hifi-Komponenten da komische Sachen machen, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.


Keksstein (Beitrag #3) schrieb:
… Die Dateien liegen meistens in "CD-Qualität" 16Bit/44.1kHz vor. …

Dann lass sie doch in genau diesem Format. SRC ist ein tolles Tool. Wenn man sich mit Dithering, Noise Shaping, Harmonic Suppression und der Vermeidung von Inter-Sample Peaks auseinandergesetzt hat. Sonst würde ich genau das empfehlen, was wir im Studio auch machen: Format-Wandlung meiden, wenn möglich. Oder sie dem DAC deiner Wahl überlassen.

Angesichts des technologischen Fortschrittes bei genau dieser Komponente DAC in den letzten 25 Jahren stellt sich natürlich die Frage, ob ein Vintage-Gerät eine ziehführende Idee ist.
Wenn mir jemand so etwas schenken würde, dann würde ich vermutlich das schicke Gehäuse ausschlachten und ein Raspi nebst DAC einbauen. Bestimmt kann man das Netzteil und die Anschlussbuchsen noch verwenden
Keksstein
Inventar
#5 erstellt: 22. Aug 2022, 08:34

Genau das.
Wenn die Sample-Rate nicht verarbeitet werden kann, dann kommt kein Clock-Sync zustande und der Analogausgang des DAC bleibt still.
So ist das bei Profi-DACs. Kann natürlich sein, dass exotische Hifi-Komponenten da komische Sachen machen, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.


OK, gut. Werde ich dann ausprobieren. Wenn das so ist wäre es ja auch kein Problem, wenns unbedingt sein muss kann der PC ja auch auf 48kHz runterrechnen wenn ich den ASIO Treiber deaktiviere.


Angesichts des technologischen Fortschrittes bei genau dieser Komponente DAC in den letzten 25 Jahren stellt sich natürlich die Frage, ob ein Vintage-Gerät eine ziehführende Idee ist.
Wenn mir jemand so etwas schenken würde, dann würde ich vermutlich das schicke Gehäuse ausschlachten und ein Raspi nebst DAC einbauen. Bestimmt kann man das Netzteil und die Anschlussbuchsen noch verwenden


Wäre aber schade um so ein Gerät. Die DACs reizen ihre 16Bit voll aus, der Accuphase ist ein R2R DAC, der Sony nutzt 2 DAC parallel pro Kanal dafür. Ich stehe auf die Lösungen weil das ein Kanone auf Spatzen schießen Problem der Digitalen Steinzeit ist.
Für alles in 16Bit reicht so ein Vintage DAC komplett, da kann auch ein neues Gerät nichts besser. Hören wird man das schon 3x nicht.

Gruß,
Jan
srabu
Stammgast
#6 erstellt: 22. Aug 2022, 09:01

Keksstein (Beitrag #5) schrieb:
… Für alles in 16Bit reicht so ein Vintage DAC komplett, da kann auch ein neues Gerät nichts besser. …

*räusper* Doch.
Schau mal in die Tech Specs: Rauschabstand (SNR), THD, THD+N, Übersprechdämpfung.
Vergleicht man den analogen XLR Out des Accuphase-Brockens mit nem modernen RME DAC, dann schaut der Accuphase DAC in jeder Hinsicht sehr alt aus.


Keksstein (Beitrag #5) schrieb:
… Hören wird man das schon 3x nicht. …

Da bin ich bei dir, das wird wahrscheinlich eher schwierig

Abgesehen davon ist natürlich der Accuphase-Kasten ungleich schicker als ein RME DAC.
Daher würde ich das Gehäuse auch erhalten
Keksstein
Inventar
#7 erstellt: 22. Aug 2022, 09:14

*räusper* Doch.
Schau mal in die Tech Specs: Rauschabstand (SNR), THD, THD+N, Übersprechdämpfung.
Vergleicht man den analogen XLR Out des Accuphase-Brockens mit nem modernen RME DAC, dann schaut der Accuphase DAC in jeder Hinsicht sehr alt aus.


Das sind aber keine 16 Bit DACs
16Bit = 96dB Dynamik. Fütterst Du einen modernen RME mit 16Bit Daten kommen auch nur 96dB Dynamik raus.
Wenn man 20 oder 24Bit Dateien zuspielt.. Zeigt sich das der Accuphase Vintage ist.
srabu
Stammgast
#8 erstellt: 22. Aug 2022, 09:34
Das stimmt, ändert aber nichts an den anderen Tech Specs.
Ist am Ende ja egal:
Du hast Spaß an Vintage, und ich kann das gut verstehen.
Mein Plattenspieler im Wohnzimmer ist Baujahr 1978
AusdemOff
Inventar
#9 erstellt: 22. Aug 2022, 10:00

srabu (Beitrag #6) schrieb:
*räusper* Doch.
Schau mal in die Tech Specs: Rauschabstand (SNR), THD, THD+N, Übersprechdämpfung.
Vergleicht man den analogen XLR Out des Accuphase-Brockens mit nem modernen RME DAC, dann schaut der Accuphase DAC in jeder Hinsicht sehr alt aus.

Welche techn. Specs meinst du, die vom DAC oder die Werte am Analogausgang wie z.B. Cinch oder XLR?
Zweiteres ist eher dem DAC nachgeschaltete Analogtechnik geschuldet.

Bei den Vintage DACs wurde marketingtechnisch viel geschwurbelt bis hin zur Verdeckung der Tatsache das
einige Geräte gar keine 16-bit Wandler hatten. Da wurden dann eben zwei Wandler parallel verwendet die dann
rechnerisch eine Dynamik von 18-bit hatten (...)
Seinerzeit war viel spannender wie das Tiefpassfilter realisiert wurde. Wenn überhaupt lagen hier möglich
hörbare Unterschiede. Heute alles kein Thema mehr.

A propos Dynamik: Es wird schwerfallen Musik zu finden die mehr als 60 dB Dynamik aufweist.
Die eine oder andere Tonspur eines Blockbusters hat da eher das Zeug dazu.

Was aber durchaus an Vintage Geräten fasziniert ist die Verarbeitungsqualität. Alleine die Haptik der Bedienelemente oder,
bei CD-Playern, die nicht aus Plastik bestehende Disklade, ... oftmals ein Gedicht.
srabu
Stammgast
#10 erstellt: 22. Aug 2022, 10:25
Genau diese Specs meine ich, hab ich ja geschrieben in Beitrag #6.
Ich war eher verwundert, wie viel sich bei den kleinen OpAmps im Analogteil getan hat.

Dynamikumfang ist egal. Mehr als 16/44.1 braucht kein Mensch zum Abhören. Im Studio ist das anders, aber warum das Produkt dann neuerdings höher aufgelöst nachgefragt wird erschliesst sich mir nicht. Ok, 48 kHz beim Film lasse ich gerne gelten, ist halt dort Standard.
Keksstein
Inventar
#11 erstellt: 22. Aug 2022, 14:17
SNR ist bestimmt durch die 16 Bit. THD meiner Meinung nach auch, Übersprechdämpfung ist bei den alten Geräten super weil sie Dual Mono aufgebaut sind.


Ich war eher verwundert, wie viel sich bei den kleinen OpAmps im Analogteil getan hat.


Ja, die sind in den 40 Jahren ein Stück besser geworden in Bezug auf Klirr und Rauschen. Und billiger. Mein Accuphase DP70 hat einen Riesen Haufen NE5532 verbaut, heute ein Chip der auch in preiswerten Geräten steckt. Damals hat der 20DM gekostet, pro Stück.


Im Studio ist das anders, aber warum das Produkt dann neuerdings höher aufgelöst nachgefragt wird erschliesst sich mir nicht.


HighRes Lässt sich halt besser verkaufen als die 40 Jahre alte CD. Ist halt in den Köpfen der Leute drin, das Format ist über 40 Jahre alt.
srabu
Stammgast
#12 erstellt: 22. Aug 2022, 21:31

Keksstein (Beitrag #11) schrieb:
Übersprechdämpfung ist bei den alten Geräten super weil sie Dual Mono aufgebaut sind.

Ja schon. 100dB ist ne Ansage. >120dB natürlich noch besser.
https://www.hifi-wik...P-80-DC-81-Daten.jpg
https://www.rme-audio.de/de_adi-2-dac.html

Allerdings Ausgangsimpedanz 50 Ohm vs. 200 Ohm.

„HiRes“ ist Unfug, aber wenn das Volk das so möchte… wir ticken da glaube ich recht synchron
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