Das RMS-Paradoxon ಠ_ಠ

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Kekskopf
Stammgast
#1 erstellt: 12. Sep 2011, 13:15
Ist euch mal aufgefallen, dass die RMS-Leistungsangaben von einigen Endstufen, bezogen auf den Absicherungswert völlig unrealistisch sind???

Ist mir letzlich wieder in den Sinn gekommen, als ich meine Audiobahn A2X600HQ ausgepackt habe.

Leistungsangabe Hersteller: 2400 Watt RMS (4800 max *lach*) an 1 Ohm Impedanz.
Absicherungswert: 4 Flachstecksicherungen a 40 Ampere (Also 160 insgesamt)

Hierbei handelt es sich um eine analoge Endstufe, die einen realistischen Wirkungsgrad von etwa 60% haben wird. (sind ja nicht umsonst 2 Lüfter drin)

Klartext: damit da 2400W rauskommen, müsste die Endstufe ja erstmal eine Leistung von 4000W aufnehmen.

I=P/U macht für mich so etwa genau 277 A (wenn ich gütig bin und von einer Spannung von 14,4V ausgehe!)

Und was sagt uns das jetz? Audiobahn verar**** seine Kunden?

Wenn die Max Leistung etwas über dem Absicherungswert liegt wäre das theoretisch sogar möglich, da die Netzteilelkos etwas Reserven schaffen...

Wie seht ihr das? Kann mir das Jemand erklären?


[Beitrag von Kekskopf am 12. Sep 2011, 13:15 bearbeitet]
B.Peakwutz
Inventar
#2 erstellt: 12. Sep 2011, 14:04
Hi,

bei solchen Leistungen kann man die Kapazität der NT-Elkos vergessen, die puffern nur geringste Unterschiede in der Spannung weg. Die haben damit nichts zu tun und halten die Endstufe auch kurzzeitig nicht alleine am Laufen, wenn viel Strom gebraucht wird.

Der Grund ist einfach, dass die Sicherungen träge sind. Der Hersteller sagt sich halt "Ich sichere die Endstufe lieber so ab, dass nicht viel passieren kann, da die RMS-Leistung sowieso seltenst gefordert wird." Musik ist ja laut und leise und ändert sich ständig. Wenn du einen Sinuston hörst, dann könnte es Probleme geben. Aber bei normaler Musik liegt die durchschnittliche Stomaufnahme nicht die ganze Zeit am Maximum.

Übrigens macht Audison sowas auch. Die sichern ihre Endstufen sensationell niedrig ab.

z.B. http://amp-performance.de/261-Audison-SRX3.html Diese ist mit 30A abgesichert.

Viele Grüße, Christian
Kekskopf
Stammgast
#3 erstellt: 12. Sep 2011, 17:58
Ok, dann vergessen wir das mit den NT-Elkos

Ich habe bis jetz noch keine Kennlinien von Flachstecksicherungen gesehen, aber die gehören wohl eher zu den trägeren Kandidaten.
Aber findest du nicht auch, dass das etwas extrem ist?

zu meinem Beispiel:
Wenn bei RMS-Betrieb 277 A fließen macht das pro Sicherung fast 70A (Sicherungswert 40A) und ich glaub 175% des Sicherungswertes halten die keine 5 Sekunden aus....

Eine Endstufe, die nichtmal 5 Sekunden die RMS Leistung schafft
'Alex'
Moderator
#4 erstellt: 12. Sep 2011, 18:09
Wofür brauchst du 5 Sekunden die RMS Leistung?

Und du Unterschätzt die Sicherungen.

Ich habe meine GZPA 6500 mit 2x 150A abgesichert, bei 0,5 Ohm Anschluss und einer Draganwendung, sprich der wohl größten Beanspruchung der Endstufe was diesen Bereich angeht!

Einmal ist mir die Sicherung geflogen, allerdings nur, weil das 12V Kabel auf die Karosse fiel. Hat einen netten Schweißpunkt hinterlassen.

Gruß Alex
B.Peakwutz
Inventar
#5 erstellt: 12. Sep 2011, 18:18
Ok, dann beleuchten wir es nochmal anders.

Wenn du an die Endstufe einen Woofer anschließt, der mit 1 Ohm angegeben ist, dann ist 1Ohm die Impendanz, die er MINIMAL erreichen kann, während er spielt. Der Impendanzverlauf ändert sich auch mit dem Gehäuse.



Und erst wenn das Frequenzsignal an genau dem niedrigsten Punkt vorbeikommt, dann wirft der Verstärker die maximale Leistung aus.
akem
Inventar
#6 erstellt: 15. Sep 2011, 12:47
Täuscht Euch bei den Sicherungen mal nicht. Ich hab mir mal sagen lassen, daß eine träge Sicherung den doppelten Strom (bezogen auf den Sicherungswert) über mehrere Stunden dauerhaft verträgt. Sie soll ja nicht bei jedem Lastwechsel fliegen sondern nur, wenn's wirklich ernst wird.
Und der Begriff Dauerleistung bei einem Verstärker ist ja auch relativ. Wer läßt das Ding schon über mehrere Stunden mit Maximallast braten?

Gruß
Andreas
'Alex'
Moderator
#7 erstellt: 15. Sep 2011, 18:47
Genau das haben wir doch geschrieben

Gruß Alex
dtgr
Stammgast
#8 erstellt: 22. Sep 2011, 23:42
hiho

ich weiß z.b. das die "meisten" kfz sicherrungen (ato )

bei ca 1.35x nennstrom ca nen halbe stunde durchhalten also bei 40 amp kann die auch ca 54 amp ne zeitlang aushalten ..

wenn ich mich recht erinnere kann so eine 40 amp sicherrung kurzzeitig sogar bis 80 amp ab ( ich meine ca 1minute oder so )


Gruss Dirk
`Jens`
Stammgast
#9 erstellt: 23. Sep 2011, 01:32
Wenn eine Schmelzsicherung als "träge" gekennzeichnet ist, dann gibt es beispielsweise den Kennwert bei der 10fachen Stromaufnahme des Nennstroms. Dieser muss dann zwischen 100 und 250ms Auslösezeit liegen.
Habe das Diagramm gerade leider nicht zur Hand, wo die kennlinien abgebildet sind, aber mehrere Stunden bei doppeltem Nennstrom ist nach dem was ich gelernt hab nicht richtig.
Nachzulesen in der DIN EN 60269-1 bzw. VDE0636
Counterfeiter
Inventar
#10 erstellt: 23. Sep 2011, 03:07
Hatte ne 100A ANL Sicherung recht lange vorn verbaut...
Hab ab und zu gedrückt, bei Strömen bis 330A... nix passiert mit der Sicherung... wie schon erwähnt... sehr träge die ganze Geschichte...

Das Problem ist nur, dass kleine Sicherungen einen höheren Widerstand besitzen... so hat meine 100A Sicherung etwas weniger Spannung an der Stufe zu verfügung als bei einer 250A Sicherung... Das macht sich manchmal schon bemerkbar... :-/
'Alex'
Moderator
#11 erstellt: 23. Sep 2011, 04:36
Hast du das konkret in einer Messung verglichen?
Wenn sich hier wirklich messbare, relevante Unterschiede erkennen lassen fände ich das recht wichtig!

Gruß Alex
Counterfeiter
Inventar
#12 erstellt: 23. Sep 2011, 11:52
Wir hatten hier damals darüber gefachsimpelt....

-> http://www.hifi-foru...1503&back=&sort=&z=1

Direkte Vergleichsmessung habe ich noch nicht gemacht...
da die Plasteverkleidung sich um meinen Sicherungshalter so langsam zu Staub auflöst, schraube ich da auch nicht gern dran rum...

Hab das ganze danne mal simuliert... aber anhand der gemessenen Widerstandswerte der Sicherungen, kann man sich ja zu jedem Strom den Spannungsabfall über die Sicherung ausrechnen...

MfG

Basti
Kekskopf
Stammgast
#13 erstellt: 24. Sep 2011, 11:05

dtgr schrieb:
hiho

ich weiß z.b. das die "meisten" kfz sicherrungen (ato )

bei ca 1.35x nennstrom ca nen halbe stunde durchhalten also bei 40 amp kann die auch ca 54 amp ne zeitlang aushalten ..

wenn ich mich recht erinnere kann so eine 40 amp sicherrung kurzzeitig sogar bis 80 amp ab ( ich meine ca 1minute oder so )


Gruss Dirk


diese Werte halte ich auch für realistisch.

Danke für die Info
Audiklang
Inventar
#14 erstellt: 24. Sep 2011, 11:34
hallo

abgesichert ist mit der sicherung auch nicht die eigendliche verstärkersektion in der endstufen

die sicherung steckt nach dem stromanschluss direkt, von da geht`s dann direkt in die primärseite trafo von dort zu den mosfets und dann gehts auch schon wieder als masse raus

wenn die sicherung kommt hats in der regel die netzteilfets zerlegt

das sieht und riecht man dann in der regel auch

Mfg Kai
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