DVB-T Antenne und 4-fach Verteiler

Ein Verteiler wie der von Dir verlinkte sperrt die Fernspeisespannung des Receivers, so dass die Antenne nicht mehr vom Receiver mit Strom versorgt wird. Alternativ kann man zu einem primär für Sat-TV konzipierten Verteiler mit Gleichspannungsdurchlass über Dioden wie z.B. den SVE 4-01 greifen.

Das macht aber nur dann Sinn, wenn alle DVB-T Empfänger in der Lage sind, die Antenne über das Antennenkabel fernzuspeisen. Viele TVs mit integr. Tuner können das nicht. Sollen auch die funktionieren, ohne dass ein DVB-T-Receiver mit Fernspeisespannung eingeschaltet ist, braucht man für eine Antenne ohne separaten Stromanschluss eine Gleichspannungseinspeiseweiche (mit angeschlossenem Netzteil) zwischen Verteiler und Aktivantenne.

Streng genommen darf man die Empfänger nicht direkt an einen Verteiler anschließen, da sich so die Endgeräte gegenseitig stören können. Andererseits reicht für vier Durchgangs-Antennendosen mit 10 db Anschlussdämpfung der Verstärker in der Antenne von Philips nicht aus, um die Verteilverluste komplett auszugleichen. Ich würde es daher zunächst mit Direktanschluss versuchen.

Ich muss zugeben, ich bin ein kleines bisschen verwirrt. Normalerweise verstehe ich sowas, aber ich kanns gerade nicht eindeutig zuordnen.

Was meinst du mit "Direktanschluss" ? Keinen Verteiler verwenden und direkt anschließen? Das würde ja mein eigentliches Problem nicht lösen? Mehere DVB-T Receiver an meiner Philips Antenne.

Aktuell wären nur 2 TVs aktiv die externe Receiver haben. Es würde also genügen den von dir genannten Verteiler mit DC-Durchlass zu nehmen und die Spannungsversorgung an einem der Receiver einzuschalten?! Das kann, muss aber nicht funktionieren?! (wegen Dämpfung auf Leitungslänge, etc?!) Die gesamte Leitungslänge wäre übrigens bei beiden TVs nur ca. 4 bzw. 10 Meter.

Eigentlich gehört nach so einem Verteiler eine Durchgangsdose mit Abschlusswiderstand im Ausgang.
Solche Dosen haben üblicherweise aber 10dB Dämpfung (ab und an findet man auch 7dB-Dosen) was zusammen mit den 8dB Verteildämpung zu viel sein könnte.
Direktanschluss bedeutet nun einfach das Weglassen der Dosen, was zu einer unzureichenden Entkopplung und Reflektionen in den Leitungen führt. Bei den wenigen DVB-T-Frequenzen geht das aber meistens (nicht immer!) trotzdem gut.

squipx schrieb:

Was meinst du mit "Direktanschluss" Keinen Verteiler verwenden und direkt anschließen? ?

Nein, Verteiler ist an sich schon o.K.. Ich hatte oben ja "direkt an einen Verteiler anschließen" geschrieben.

Auch ein Receiver reflektiert einen Teil des Eingangssignals, bzw. es entstehen im Tuner neue Frequenzanteile. Dadurch kann der Empfang der anderen an einem Verteiler angeschlossenen Receiver gestört werden. Um solche Störungen zuverlässig zu verhindern, muss die Dämpfung des Signals vom einen zum anderen Receiver (= Entkopplung) höher sein als das beim direkten Anschluss an die Ausgänge eines Verteilers der Fall ist.

Die saubere Variante wäre, an die Verteilerausgänge Durchgangs-Antennendosen mit Gleichspannungsdurchlass vom TV-Anschluss der Dose anzuschließen (mit DC-getrenntem Abschlusswiderstand am Stammausgang), wie etwa die BSD 20-11. Nur: Die Anschlussdämpfung einer solchen Dose von 10 db sorgt zwar für eine ausreichende Entkopplung, aber zusammen mit der Dämpfung eines 4-fach-Verteilers von rund 9 db (die Angaben von Axing scheinen etwas optimistisch) und der des Leitungswegs reichen die 18 db Verstärkung der Antenne von Philips nicht mehr ganz aus, um alle Verteilverluste zu kompensieren.

Ob das dennoch so funktionieren würde, kann ich unmöglich vorhersagen , da das von den Empfangsverhältnissen vor Ort und auch etwas von der Empfindlichkeit der Receiver abhängt. Ebenso kann es sein, dass es auch mit dem direkten Anschluss der Receiver an die Verteilerausgänge funktioniert, obwohl die Entkopplung viel geringer als vorgeschrieben ist.

Für vier Teilnehmer wäre ich das ganz anders angegangen: Passive Antenne, kleiner netzgepeister Verstärker, BK-Endabzweiger, Stichleitungsdosen. Das verursacht zwar Betriebskosten (Verstärker), aber auch Fernseher mit integr. Tuner ohne Fernspeisefunktion könnten so versorgt werden. Jetzt hast Du aber schon eine Aktivantenne im Einsatz. Daher bietet es sich an, es mit einem Verteiler wie dem SVE 4-01 zu versuchen. Kompromiss und Alternative zur Installation von Antennendosen könnte sein, den Verteilerausgängen ~6db Dämpfungsglieder wie z.B dieses (auf die Angabe "Gleichspannungsdurchlass" achten!) nachzuschalten. Damit erreicht man immer noch keine normgerechte Entkopplung, sie kosten aber weniger Signalstärke als eine 10er Antennendose (und sind leichter zu installieren).

Aktuell wären nur 2 TVs aktiv die externe Receiver haben. Es würde also genügen den von dir genannten Verteiler mit DC-Durchlass zu nehmen und die Spannungsversorgung an einem der Receiver einzuschalten?! Das kann, muss aber nicht funktionieren?!

Ein Verteiler wie der SVE 4-01 bietet Gleichspannungsdurchlass von allen Ausgängen zum Eingang (also zur Antenne). Dieser Gleichspannungsdurchlass erfolgt über Dioden, so dass man die Spannungsversorgung an jedem Receiver einschalten kann. Das hat den Vorteil, dass kein Receiver dauernd eingeschaltet sein muss, damit ein Receiver ohne Spannungsversorgung Empfang hat.

Vielen Dank für eure Hilfe! Ich werde es mal mit einem 2-fach Verteiler und Direktanschluss versuchen.