EV ELX 115 passiv, Trennung

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Lull
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 17. Jun 2020, 14:54
Ich habe mir ein paar EV ELX 115 gekauft die an einem DCX getrennt werden.
Für den Topteil betrieb mit Subwoofer habe ich ein Setup was mir gefällt.

Frage 1: Muss ich die Topteile nach oben hin trennen? Nach Datenblatt spielen die Lautsprecher im Frequenzbereich: 50 - 20.000 Hz. Muss ich nach oben hin also um die 19.000 - 20.000 hz eine Trennung mit Filter vornehmen, oder ist das irrelevant wenn ich die Boxen voll aussteuern will? Die Trennung zum Subwoofer passt soweit.

Frage 2: Hat jemand von euch ein Setup für den Fullragebetrieb (HP + LP mit Filtereinstellung)?


Hier die Daten lt. Datenblatt:
15" Woofer / 1,5" Treiber
Frequenzbereich: 50 - 20.000 Hz
8 Ohm
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2020, 15:01
Nach oben musst du nicht extra filtern. Die Response der meisten PA-Amps geht sowieso nicht wirklich über 20 kHz hinaus. Und im üblichen Musiksignal ist der Superhochton ebenfalls schon rausgezogen, bzw. geht der Frequenzumfang des Audioformats nicht wirklich darüber hinaus.
Lull
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 17. Jun 2020, 15:11
Danke für die Antwort. Jetzt bin ich schlauer Also trenne ich künftig nicht mehr nach oben hin.

Meine Frage Nr. 2 steht noch offen. Kann mir dazu jemand was sagen?
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 17. Jun 2020, 22:00
Fullrange ist Fullrange, da gibt's genau genommen keine Filter die man setzen muss da es mit Filterung eben nicht mehr Fullrange ist.

Nun mal etwas ernsthafter: i.d.R. steht bei vielen Tops sie seien Fullrangetauglich, was man aber nicht verallgemeinern sollte. Gerade nach unten hin sind die meisten physikalisch begrenzt was sich mit steigendem Pegel noch verschlimmert. Das heißt im Klartext dass Du den jeweils für dich passenden Kompromiss aus Pegel und Tiefgang finden musst. Im Extremfall kann das Top untenrum stark entzerrt werden (ob das auch auf dein Top zutrifft, vermag ich nicht zu sagen) wodurch Du guten, recht tiefreichenden und satten Bass hast. Dafür liegt die Maximallautstärke knapp über Sprachniveau. Will man nun mehr Pegel dann wird

1.: Untenrum nicht mehr gepusht.
2.: Ein HP je nach Anforderung gesetzt. Dieser muss um so höher liegen, je mehr Pegel gefordert wird. Üblicherweise bewegt man sich da im Bereich 80 - 120 Hz @ 24 dB, je nach Situation können es auch mal 150 Hz HP sein.
P@Freak
Inventar
#5 erstellt: 17. Jun 2020, 23:48
Hallo,

bei Fullrange Topteilen für sinnigen Betrieb dimensioniert man den Low-Cut genau so wie bei Subwoofern und sollte sich an der Abstimmfrequenz / Tuningfrequenz des Gehäuses orientieren ! Alles andere sind eher praxisfremde Sonderabstimmungen ...

Zu '1.ns' ... blos nicht !! Jegliche zusätzliche Bandbegrenzung im Hochtonbereich schränkt die Hochtonauflösung noch weiter ein und geht auch auf das Detailreichtum im HT-Bereich. Zudem machen viele DSP Systemcontroller beim setzen solchen hoch gesetzten Tiefpass-Filter zusätzlich eigenen Missklang im Klangbild !!!

@ stoneeh :

Wie kommst du da drauf das >> " Die Response der meisten PA-Amps geht sowieso nicht wirklich über 20 kHz hinaus " geht ?? Das ist wohl ein "Gerücht" so lange man von normalen hier relevanten Musik Signalen redet ...

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 17. Jun 2020, 23:49 bearbeitet]
bierman
Inventar
#6 erstellt: 18. Jun 2020, 10:14

stoneeh (Beitrag #2) schrieb:
Nach oben musst du nicht extra filtern. Die Response der meisten PA-Amps geht sowieso nicht wirklich über 20 kHz hinaus. Und im üblichen Musiksignal ist der Superhochton ebenfalls schon rausgezogen, bzw. geht der Frequenzumfang des Audioformats nicht wirklich darüber hinaus.


Das habe ich bisher bei meinen Amps so nicht feststellen können.

Analoge Verstärker haben meist ein "Zobel-Glied" am Ausgang. Das ist die (L-) R-C-Kombination am Ausgang. Normalerweise beginnt die aber erst deutlich über 20kHz zu arbeiten. Wenn man versucht einen Hifi-Verstärker im Ultraschallbereich zu betreiben (oder dieser wegen Defekt schwingt) kann man das Zobel-Glied grillen. been there...

Class-D hat durch die Ausgangsfilter, in Abhängigkeit von der Lautsprecherimpedanz, immer einen Abfall oberhalb oder auch schon knapp unter 25kHz. Je höher die Impedanz desto höher der Cutoff.

Dafür ist bei CD immer zwischen 20 und 22kHz Schluss, bei Youtube (wenn nicht die Qualität vor dem Upload schon schrottig war) etwa bei 16kHz. MP3 je nach Bitrate 16-22kHz. Einfache Wandler können Obertöne erzeugen, bei Übersteuerung erst recht.
Bei Vinyl kommt zwar einiges oberhalb 20kHz an aber gerade am Ende der Platte ist das mehr Klirr als Musik. Bei Tapes wird mit höherer Frequenz der Signal-Rauschabstand bzw. die Aussteuerfähigkeit immer geringer...
Dynamische Mikrofone können durch die Trägheit und das Gewicht der Membran nicht beliebig hohe Töne sauber aufnehmen, viele Kleinmembran-Kondensator-Mics können 40kHz und mehr. Da kann es theoretisch zu unhörbaren Feedbacks kommen (wenn der Hochton-Lautsprecher dazu in der Lage ist...)

Tatsächlich kenne ich PA-Menschen die grundsätzlich einen High-Cut setzen. Für meine Ohren ist das eine Beleidigung. Klingt teilweise so wie bei einer 3weg-Box wo der (recht hoch getrennte) Hochtöner defekt ist.


Also, um auf die Frage des TE zurückzukommen: nein, bei Fullrange und Tops setzt man keinen High-Cut. Das ist kontraproduktiv.
Beim Low-Cut kann man um den Bereich der Tuning-Frequenz experimentieren. Ein bisschen laut machen, sodass sich die Membran sichtbar bewegt, dann "von unten kommend" bei 30Hz angefangen mal die Bässe abschnüren bis man hört dass was fehlt, und dann wieder etwas zurück. Dann sollte sich die Membran sichtbar weniger bewegen bei gehört gleichem Ergebnis. Anschließend kann man den Bass noch ein bisschen boosten, je nach Anwendung ist das sinnvoll.

Die Tuning-Frequenz steht entweder im Datenblatt oder ist aus dem Frequenzgang-Schrieb erkennbar.
Lull
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 19. Jun 2020, 07:52
Vielen Dank für die tollen Antworten.

Eine abschließende Frage hätte ich noch:

Angenommen ein Topteil kann nur bis 16 oder 18 kHz im Hochton spielen. Sollte hier eine Trennung noch oben hin vorgenommen werden? Wenn ich die Posts richtig verstehe, ist eine Trennung nicht erforderlich, da die Bereiche über der genannten Frequenz eh nicht vom Topteil wiedergegeben werden können. Ist das korrekt?


[Beitrag von Lull am 19. Jun 2020, 07:53 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#8 erstellt: 19. Jun 2020, 08:44
Das Topteil kann nicht bis irgendwo hin spielen in dem Sinne, dass es darüber "gefährlich" wird.
Nach oben hin nimmt dann einfach der Pegel ab.
Es wird einfach immer leiser.
Mehr nicht. Keine Trennung notwendig.

Anders ist es unten rum.
Denn um tiefere Töne wiederzugeben wird immer mehr Verschiebevolumen benötigt.
Das kann der TMT irgendwann nicht mehr leisten.
Dann schlägt die Spule an der hinteren Polplatte an.
Dann ist der TMT im Eimer.
Daher sollte, sofern ohne Sub-Unterstützung brutalst aufgedreht werden soll, ein LowCut bzw. Subsonic gesetzt werden.
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