marantz 5220 Tapedeck macht Probleme

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delastar
Neuling
#1 erstellt: 21. Mai 2013, 18:54
Hallo,

ich bin neu hier und auf der Suche nach Unterstützung, da ich inzwischen allein nicht weiter komme und Hilfe und Perspektivwechsel benötige.

Ich habe folgendes Problem mit meinem marantz 5220 Tapedeck und hoffe, jemand von Euch kann mir weiterhelfen und/oder einen Hinweis geben.

Aus irgendeinem Grund frisst das Deck manche Tapes beim Start, d.h. am Anfang der Kassette. Das betrifft aber auch nicht jeden Typ/jede Kassette. Besonders mit Kassetten, die leider schon einen leichten Bandschaden haben, kommt das Deck gar nicht mehr klar. Ein anderes baugleiches Deck hat diese Probleme überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Abstimmung zwischen Capstan-Geschwindigkeit und der des Aufwickeldoms nicht ganz stimmt. Wie kann das sein? Das Band gerät aus der Bahn und schiebt sich zwischen Capstanwelle und Andruckrolle nach oben und wird zerknittert aufgewickelt . Die Andruckrolle hab ich schon getauscht. Das Problem tritt weniger deutlich auf, wenn ich die Geschwindigkeit des Aufwickeltellers auf der Rückseite leicht mit dem Finger reduziere.

Meine letzte Option ist ein Antriebs-Riemenwechsel. Obwohl sich ein ausgeleierter Riemen sonst eher in Leiern und plötzlichem Abschalten geäußert hat.

Vielleicht hat jemand von Euch einen Rat und/oder Hinweis zur Problematik. Kann ein alter Riemen der Grund sein? Oder was käme in Frage. Ich hoffe das Problem mit Eurer Hilfe lösen zu können, denn wegschmeißen möchte ich das schmucke Stück nicht, aber wenns nicht perfekt funktioniert, bin ich auch nicht glücklich.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Tialuna
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 21. Mai 2013, 20:04
Ich hätte 2 Tipps zur Fehlersuche:

1.Tipp:

Capstan zu glatt, das heißt im Endeffekt wenn der Aufwickeldorn zu sehr zieht fängt das Band an zu "gleiten" wenn der Capstan zu Glatt ist (habe das Problem bei meiner Akai GCX D-709 behoben). Das Band wird zwischen Capstan und Andruckrolle nach oben herausgequetscht.

2. Tipp:

Die Riemen sind veraltet und machen Probleme. Damit meine ich zwar auch die Antriebsriemen, aber vielmehr diese Idler-Riemen.

Leider habe ich kein Marantz Tapedeck da um zu sehen, welche der Riemen das Problem verursachen könnte.

Ich hoffe die Fehlerquelle etwas eingrenzen zu können mit den beiden Tipps.

Tialuna
delastar
Neuling
#3 erstellt: 22. Mai 2013, 08:49
Hallo und danke für deine Antwort!

Dass, was du beschreibst, ist genau das, was passiert! Warum passiert das aber gerade am Anfang einer Kassette und eher selten mittendrin?

Was kann ich denn tun, wenn der capstan zu glatt ist? was hast du bei deinem akai dagegen unternommen? Ich dachte bislang, es ist super, wenn die Welle so glatt als möglich und poliert ist. Gereinigt hatte ich hier mir Isoprop...... Bin hier für jeden Rat dankbar.

Dass es auch die Idler-Riemen und eine nicht perfekt funktionierende Rutschkupplung sein könnten, die Probleme verursachen, ist eine gute Idee, die ich bislang nicht im Auge hatte! Wenngleich ich hier aber eher denken würde, dass das Aufwickeln doch dann eher verzögert und sprunghaft, wegen Durchrutschen und zu wenig Grip, als zu schnell passieren würde? Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Woher ich da neue Idler-Riemen bekommen soll, weiß ich leider nicht und außerdem müsste ich dann doch mehr und mehr das Laufwerk auseinander nehmen. Viiiiiiiiele Teile und Schrauben und nochmals kleine Teile und Schräubchen. Da graut mir etwas vor. Bei youtube gibts ein verkürztes Reparatur-Video, dass aber mein Problem gerade nicht zeigt, aber vielleicht einen kleinen Einblick in die Mechanik gibt.

Meinst du, dass die Idlerriemen, hier sind es zwei an zwei Rädern je Dom (Abspul- und Aufwickel-) gelegt, durch passende, im Durchmesser richtig bemessene einfache Gummiriemen, z.B. vom großen C, ersetzbar sind?

Dankeschön, Grüße,
delastar
Tialuna
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Mai 2013, 10:04
Bezüglich des Capstans habe ich dir ne PM geschickt. Der Text ist aus einem Forum entnommen was ich gefunden hatte, nachdem das Capstan-Problem bei meiner Akai auftrat.

Bezüglich der Idler-Riemen ist es möglich das es sprunghaft läuft, zu langsam aufwickelt oder stehen bleibt. Anfangs der Kassette wo auf dem hinteren Bandwickel noch allerhand Bandmaterial aufgewickelt ist ist meist der Kontrollzug geringer als wie wenn die Kassette in der Mitte oder nahe dem Ende ist.
Meist sind unter den Wickeldornen federn die diesen Kontrollzug auslösen. Wenn jetzt der vordere Wickeldorn zu stark zieht unter Beachtung des Capstan-Problems dann rutscht das Band ungleich durch und verursacht Probleme, wie du sie beschrieben hast.

Idler Riemen gibts bei Ebay, meist so um die 1-5 Euro je nach Größe und Zugfestigkeit.

P.S.: http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-1910.html hier wurde ebenfalls was zum Capstan geschrieben.
delastar
Neuling
#5 erstellt: 22. Mai 2013, 12:16
Hallo,

danke! Das sind ja eine Menge Infos.
Das es tatsächglich zu glatte Capstans geben kann, hätte ich nie gedacht. Da man ja immer was von polieren und so weiter hört. Das bedeutet aber auch, dass die Bänder unterschiedlich sein müssen, da das Rutschen ja nicht bei allen Kassetten auftritt.

Aber eine echt interessante Methode. Bevor ich mich aber da ran mache, arbeite ich aber erstmal die anderen möglichen Ursachen ab.

In dem Tread, den du mir gelinkt hast, stand auch etwas davon, dass man die Federn an den Wickeltellern einstellen könnte? Geht das? Vielleicht kann ich ja hier schon die Zugkraft/Geschwindigkeit beim Aufwickeln regulieren, d.h. etwas abbremsen? Hm, keine Ahnung. Werd ich mir zuhaus mal ansehen, ob da bei mir was einzustellen ist.

Ich werde alles nach un nach mal testen und dann beschreiben, ob und das es hoffentlich geklappt hat.

Vielen Dank für deine vielen Tipps!

Gruß,
dela
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 23. Mai 2013, 11:29
Hallo zusammen,


Das es tatsächglich "zu glatte" Capstans geben kann, hätte ich nie gedacht.

Leider hab ich hierzu noch keine halbwegs wissenschaftlich fundierten Unterlagen gefunden.
Es scheint aber einen sog. Adhäsions- und einen Hystereseanteil zu geben.
Und der Adhäsionsanteil der Reibung SINKT, wenn die Metalloberfläche rauer wird!

Es könnte also sein, dass die Capstanwelle in Wirklichkeit gar nicht zu glatt ist, sondern zu viele Mikro-Rauigkeiten aufweist, durch die die Reibung absinkt.

Gruß
Bernhard
delastar
Neuling
#7 erstellt: 23. Mai 2013, 15:29
hm, ok, das leuchtet physikalisch durchaus ein. ...nur weiß ich leider nicht, wie ich nun herausbekomme, ob zu glatt, zu rau oder wie und was auch immer.

Hätte nicht gedacht, daß das doch so komplex werden kann mit der Reparatur.

Ich bleibe erst einmal dabei, die möglichen Ursachen nacheinander durchzugehen.
Zurzeit warte ich auf einen Satz Ersatzriemen, vielleicht kann ich hiermit das Problem schon beseitigen. Die Idler zu ersetzen wird da schon schwieriger, da es für das marantz-Deck keinen Ersatz gibt, da müsste ich suchen, welche passen könnten.
Wenn das alles nicht hilft, wüsste ich dann ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Dann bliebe noch die Möglichkeit es für sicherlich teures Geld zu jemand fachkundigen zum Reparieren einzuschicken. Aber ob sich das wirklich lohnt? Hängt natürlich davon ab, was es mir wert ist...

Gruß,
delastar
delastar
Neuling
#8 erstellt: 23. Mai 2013, 17:48
Nun gut. Die Riemen sind heute gewechselt, aber das hat leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht....

Ich will nicht aufgeben, aber es scheint nun doch ein Fall für den Experten zu sein, der vielleicht auch passende Teile zur Hand hat zum Austausch und Testen, woran es denn nun liegen mag.
Hm, irgendwie enttäuschend, wenn sich abzeichnet, dass man nicht weiter weiß und vielleicht keinen Erfolg mit der Selbstreparatur hat....das kann doch nicht sein.
Vielen Dank an alle!
Ein vorerst frustierten Gruß,

delastar
Tialuna
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Mai 2013, 21:17
Nur mal so als Nebenfrage: Hat das Marantz mehrere Motoren? Einen für Capstan und einen für die Wickler? Wenn ja kannst du versuchen die Geschwindigkeit des Wicklermotors etwas herabzusetzen. Dazu ist meist in dem Motor drin ein Poti zum regeln. So als letzten Versuch bei dem man ja nicht wirklich was kaputt machen kann.
delastar
Neuling
#10 erstellt: 24. Mai 2013, 15:23
Hi,

ich würde jetzt gern mit fünf Motoren protzen, aber nein, das marantz war nie ein wirklich gutes Tapedeck und hat nur einen einzigen Motor! D.h. alles andere wird durch ne Menge an Riemen und Rutschkupplungen gemacht. Da kann man sich schon fragen, ob der Aufwand für ein solches Deck dann lohnt. Aber wie immer bei alten Sachen gehts darum ja nicht wirklich...

Wenn ich wieder mehr Zeit habe, werde ich als letztes mal versuchen die Capstanwelle und/oder die Idlerscheiben zu tauschen aus dem baugleichen anderen marantz-Laufwerk. Wenns dann geht oder auch nicht, weiß ich zumindest/wahrscheinlich worans gelegen hat. Das zweite Laufwerk hat nicht mal Probleme mit dem inwzischen arg mitgenommenen und zerknitterten Testband aus dem Problemkind. So ein großer Unterschied lässt mich wirklich rätseln. Dafür sind ja aber Probleme da.

Ich halt Euch auf Laufenden. Wenns aber zwischendrin noch den einen oder anderen Tipp gibt, auch wenns abwegig erscheint, dann sehr gern!

Gruß,
dela
delastar
Neuling
#11 erstellt: 26. Mai 2013, 15:30
Hallo,

ich höre schon das gemeinschaftliche "och nö, nicht wirklich".
Ich hatte nämlich noch einmal, mangels Lösungsalternativen und bevor ich mich an den Capstanwellenwechsel machen wollte, die Andruckrolle untern die Lupe genommen und während des Bandtransports mal etwas fester gegen die Capstanwelle gedrückt und gemerkt, dass dann der Transport doch wesentlich besser funktionierte. Also einfach nochmal gegen eine andere getauscht (obwohl die verbaute im anderen Deck ja problemlos funktionierte...) und die Andruckfeder etwas stärker eingestellt. Und, tata, es hat geholfen. Selbst das Knitterband schiebt sich nicht mehr zwischen Capstan und Rolle und nach oben raus, sondern wird brav aufgewickelt.
Also werde ich mich nun nach einer passenden neuwertigen Andruckrolle (im Original sicher nicht mehr zu bekommen) umschauen.Hier liegt allem Anschein nach also das Problem. Und etwas in der Mechanik zu verbiegen kann ja letztlich nicht die Dauerlösung sein.
Da gibt es von baugleichem Deck zum anderen wohl u.a. mechanische Unterschiede hinsichtlich der Sensibilität gegenüber dem Weichheits- und/oder Härtegrad der Andruckrolle. Hier geht die alte Rolle, dort nicht. Habt Ihr auch bei anderen Decks mal soche Erfahrungen gemacht? Besteht die Gefahr, dass die Rolle irgendwie zu fest andrückt und dann eher schadet?

Wenn jemand von Euch einen Tipp hat, wo ich Ersatzrollen bekommen könnte, dann nehme ich den sehr gern entgegen!

Vielen Dank für alle Hilfen und Grüße!
delastar
Tialuna
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 27. Mai 2013, 20:34
Einen Direktlink kann ich dir nicht anbieten aber dafür diese Infos:

Die Andruckrolle sollte gleiche Maße im Außendurchmesser, Breite, Gummistärke und Achsenmaß besitzen. Es gibt verschiedene Ausführungen wie mit oder ohne Zapfen an der Seite, breite Rollen und schmale Rollen. Bei Ebay bieten sie viele "Pinch Roller" (Andruckrollen) an - meist um die 12-20 Euro. Vielleicht findest du da eine passende.

Nunja das Problem mit dem Andruck der Rolle an den Capstan gibt es und ist auch nicht neu. Ich bin allerdings davon ausgegegangen das der Anpressdruck soweit in Ordnung war.

Viel Glück.

Tialuna
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