Marantz 2230B - seltsames Stereobild

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MLvc
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 18. Jan 2014, 15:34

Hallo zusammen,

ich habe einen alten Marantz 2230B abgestaubt. Nach Reinigung (hauptsächlich von Staub befreit) und Einsetzen neuer Lampen läuft der erst einmal.
Allerdings: Beim Vergleich mit meinem normalen Verstärker, fällt das Stereobild des Marantz sehr linkslastig aus. Kurioserweise habe ich den Eindruck, dass es keinen Unterschied macht, ob ich die Lautsprecher bzw. deren Kabel untereinander Tausche, d.h. auch den linken Lautsprecher nach rechts stelle und umgekehrt. Ist das evtl. irgendein Phasenproblem? Das Verpolen eines Lautsprechers bringt keine Besserung.
Weitere Kabel und Lautsprecher habe ich auch getestet.

Edit: Da das Signal unverfälscht an der Tape Out Buchse anliegt, muss das Problem irgendwo ausgangsseitig liegen.

Zu meinem Vergleichsaufbau:
An beiden Verstärkern hängen jeweils zwei JBL Control1. Die JBLs von dem Marantz stehten da, wo auch die anderen stehen (jeweils oben drauf).

Falls es hilft, hier ein Bild aus dem Inneren:

Habt ihr spontan eine Idee woran das liegen könnte, evtl. ein Bauteil?

[Beitrag von MLvc am 18. Jan 2014, 16:31 bearbeitet]

bukongahelas
Inventar

#2 erstellt: 19. Jan 2014, 03:19

Ist es ein links rechts Pegelunterschied oder fehlen einkanalig Bässe bzw Höhen ?
Was passiert wenn man mono schaltet ?
Hat der 2230B einen auftrennbaren Pre-Main Anschluß , dh kann man die Endstufen
und PreAmp separat betreiben/testen ?
bukongahelas

MLvc
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 20. Jan 2014, 19:40

Ich habe nun weitere Tests gemacht, was mich allerdings mittlerweile eher verwirrt als weiterbringt:
Zumindest anfangs war ich der Meinung, dass es einseitig einen leichten Pegelunterschied gab, evtl. bedingt durch weniger Bässe.
Der Marantz wirkt im Stereobild nicht so breit und etwas "entfernter" als mein normaler Verstäker (Pioneer). Kann natürlich auch am insgesamt unterschiedlichen Klangcharakter liegen.

Zum weiteren Vergleich habe ich mal den Leistungsausgang und Tape Out vom Marantz, sowie den Tape Out vom Pioneer gleichzeitig aufgenommen (Radio). Beim Anhören über den Pioneer bzw. Kopfhörer klingt untereinander eigentlich alles gleich... Außer, dass bei der Wiedergabe über den Pioneer alles im gleichen Maß eher rechtslastig wirkt... d.h. ich bin jetzt verwirrt und weiß eigentlich nicht, welcher von beiden Verstärkern nun das richtige Stereobild liefert.
Vermutlich habe ich mittlerweile zuviel getestet und jetzt fehlt mir die Referenz, wobei ich den Pioneer immer eher als richtig, da wahrscheinlich gewohnt, eingeordnet habe.

Ansonsten:
Beim Mono-Schalten wird es halt Mono, aber die Mitte ist immer noch etwas verlagert.
Es gibt keinen auftrennbaren Pre-Main Anschluss.

bukongahelas
Inventar

#4 erstellt: 20. Jan 2014, 20:47

Es gibt ein PC-Audio Testprogramm namens AUDIOTESTER ,
das über die Soundkarte Sinustöne von 20-20000 Hz erzeugt und die man in den zu testenden
Verstärker via Line In einspeist. Teststep Sweep Test (GleitSinusTest).
Am RecOut direkt oder über Spannungsteiler aus den LS-Klemmen wird das Signal
wieder zur PC-Soundkarte geführt.
Der PC stellt den Frequenzgang des Testverstärkers (allgemein des: Device Under Test / DUT) grafisch dar.
So müßte man in diesem Fall evtl Pegel und Frequenzgangfehler erkennen können.
AUDIOTESTER ist in der Testversion voll funktionsfähig , bricht aber öfter wegen Demo-TimeOut ab.
Dann einfach neu starten , vorherige Sitzung ist gespeichert und wird automatisch restauriert.
Mit diesem Test kann man auch den Rec-Play Frequenzgang von analogen Bandgeräten optimieren,
RecLevel und Bias.

bukongahelas

Bertl100
Inventar

#5 erstellt: 21. Jan 2014, 21:02

Hallo zusammen,

nur zur Anmerkung:
gerade bei höheren Frequenzen dabei nicht zu weit aufdrehen!
Erstens halten die Hochtöner nur sehr viel weniger Leistung aus, so grob ca. 1/10 der Nennbelastbarkeit der Boxen. Zweitens hört man im gehobeneren Alter oft oberhalt 15kHz nichts mehr, die Leistung kommt aber trotzdem beim Lautsprecher an.

Gruß
Bernhard

MLvc
Hat sich gelöscht

#6 erstellt: 23. Jan 2014, 11:54

Danke für den Tipp mit der Software. Ich habe gestern mal ein paar Messungen gemacht, d.h. der Vergleich von den Lautsprecherausgängen (über DI-Box aufgenommen) und den Tape Outs:

Marantz LS Out

Marantz Tape Out

Pioneer LS Out

Pioneer Tape Out

Z.T. schon etwas unterschiedlich, aber es geht ja jeweils nur um ein halbes dB. Ich glaube nicht, dass das so ins Gewicht fällt, oder?

Etwas interessanter sieht die Phasenmessung aus (jeweils einmal R und einmal L als Referenzkanal)

Marantz LS Out

Pioneer LS Out

Der Marantz hat ja einen etwas wilderen Phasengang. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob das bei dem üblich ist. Könnten evtl. die teilweise gegenläufigen Verläufe für den seltsamen Höreindruck verantwortlich sein?