HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Grundig V5000 - ein Kanal dumpf | |
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Grundig V5000 - ein Kanal dumpf+A -A |
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Autor |
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Feuerflieger
Neuling |
#1 erstellt: 21. Jan 2014, 20:08 | |
Hallo, leider ist mir heute aufgefallen, dass einer der beiden Kanäle dumpf klingt, d.h. die Höhen sind nicht ausreichend verstärkt. Dadurch wirkt der Kanal auch leiser. Kratzen oder Verzerren konnte ich aber nicht feststellen Der Ruhestrom ist es nicht, der ist bei beiden genau auf 22 mV eingestellt. Es wurden auch (schon vor längerem) alle Elkos und Endstufen-Transistoren wurden getauscht, bis dato lief er danach ohne Problem. Wie kann ich mich am besten auf die Fehlersuche machen? Habt ihr ne Idee, was es sein kann? Danke Stephan |
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1oll2
Stammgast |
#2 erstellt: 21. Jan 2014, 22:26 | |
Hatte ich auch gerade an meinem SV2000, war eine kalte Lötstellen. Am besten im laufenden Betrieb, Systematisch an den Leiterplatten vorsichtig klopfen und wackeln und den Fehler versuchen einzugrenzen. Mit Strom und seiner Gefährlichkeit, kennst du dich ja aus? Olli |
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Bertl100
Inventar |
#3 erstellt: 22. Jan 2014, 11:10 | |
Hallo zusammen, reagieren denn alle Regler und Schalter normal? Also Klangregelung, Lineartaste, Balance usw. Gruß Bernhard |
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Feuerflieger
Neuling |
#4 erstellt: 22. Jan 2014, 14:23 | |
Hallo, ich hab den Fehler ziemlich schnell gefunden, war auch logisch: Vor ein paar Monaten habe ich die Klangreglerpotis mal wieder gereinigt. Zum ersten mal habe ich dabei die Potis für 40 Hz und 16 kHz ausgelötet, da ja die Öffnung auf der Unterseite ist (Dafür könnte ich den Alfi-Ing noch heute batschen ). Bei aller Vorsicht habe ich wohl beim wieder Einlöten eine kalte Lötstelle produziert, die jetzt aufgetreten ist. Die Qualität der Leiterplatine ist ja bekannter maßen net so dolle.... Leider schalten nun die LS-Relais beim einschalten sofort durch. Ich denke es ist nur ne Kleinigkeit, habe ich sicherlich heute Abend gleich gefunden. Man muss den V5000 schon ein wenig lieben, dafür belohnt er einen auch immer noch mit hervorragenden Sound. Danke für die Tipps MfG |
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Feuerflieger
Neuling |
#5 erstellt: 22. Jan 2014, 19:08 | |
Leider doch nicht so einfach, c907 war es schnomal nicht. Irgendwie seh ich gerade nur Bäume, aber den Wald nicht. Der C907 verzögert den Spannungsaufbau am Punkt S0. Liegt dort die Schwellenspannung an, werden die LS-Relais durch Strom vom kleinen Netzteil neben der Endstufe geschaltet. Richtig? Danke |
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Feuerflieger
Neuling |
#6 erstellt: 22. Jan 2014, 21:22 | |
Ich habs, es lag an C952. Als ich gestern nach dem ursprünglichen Fehler gesucht habe, bin ich wohl beim Messen an S0 an den Elko gekommen, so dass eine kalte Lötstelle entstanden ist. Ende gut alles gut |
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Bertl100
Inventar |
#7 erstellt: 22. Jan 2014, 21:52 | |
Hallo zusammen, C907 ist ein Tiefpaß für das Einschalten mit dem Netzschalter. Dadurch schaltet das Gerät kaum merklich verzögert ein, aber es werden auch Störungen (Pulse, HF) kurzgeschlossen, nicht dass das Gerät durch solche Störungen von selbst einschaltet. C951 filtert die Sense-Leitungen von den Endstufenausgängen von AC-Anteilen, sodass die Schutzschaltung nur auf DC reagiert. Er liegt (zumindest beim A5000) nahe an diesem Abschirmblech. Dadurch wird er bei der Montage/Demontage gerne bewegt, sodass die Lötstellen abreißen. C952 wird über R957 langsam aufgeladen nach dem Einschalten -> Einschaltverzögerung für das Anziehen der Relais. Gruß Bernhard |
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Feuerflieger
Neuling |
#8 erstellt: 23. Jan 2014, 00:12 | |
Danke Bernhard für die Info, wieder verstehe ich den V5000 ein wenig besser. Ich bin Ing aus einem anderem Fachbereich und erkenne (leider) nicht alle Schaltungsbestandteile und ihren Zweck. Bin da in großen Teilen Autodidakt Aus lauter Neugier, warum verlängert sich die Einschaltverzögerung, wenn man den R901 verkleinert (um dem selbständigen Einschalten wegen Kriechströmen im Powerschalter Herr zu werden)? G8 |
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Bertl100
Inventar |
#9 erstellt: 23. Jan 2014, 06:29 | |
Hallo zusammen,
Auch hierfür gibts eine Erklärung :-) Die Schaltung ist an der Stelle etwas unübersichtlich gezeichnet. C952 wird über R957 geladen - wie oben erwähnt. Die Spannung am linken Ende von R957 im Schaltplan kommt vom Standbynetzteil. Im Gegensatz zur Betriebsspannung an der restlichen Schaltung "Schutzschaltung", die kommt vom Pin 2E-2 (Leitung 50) aus dem Hauptnetzteil. Wenn der Netzschalter eingeschaltet wird, haben wir ein Netzwerk aus Widertständen. R903, R901, R902 und R957 wirksam. Dabei stellen sich im Originalzustand grob (geschätzt) folgende Spannungen ein (angenommen die Standby Spannung beträgt 12V, was ich grade auswendig nicht sicher weiß): Linkes Ende R903: 12V Basis T901: 0.6V Oberes Ende von R902: ca. 9.4V. R901 kann man hier vernachlässigen, weil er viel hochohmiger als R902 ist. Er wirkt erst signifikant, wenn das Gerät ausgeschaltet ist, und die Basis-Emitter-Strecke von T901 nicht mehr leitend ist, und damit auch R902 quasi abgekoppelt ist. Von diesen 9.4V wird jetzt auch C952 geladen. Die Zeitkonstante des Ladevorgangs ist Tau = R*C = R957*C952. Von diesem Tau läuft jedoch nur ein kleiner Teil ab, weil nicht auf 63% der Endspannung aufgeladen wird sondern nur auf 0,6V (Basis Emitter Spannung von T954), das sind nur ca. 6% (statt 63%). Die wirksame Zeitverzögerung ist also erheblich geringer als die Zeitkonstante RC. Wird jetzt R901 verkleinert, z.b. auf 10k, dann sinken diese 9.4V ab, R901 ist jetzt auch im Betrieb nicht mehr vernachlässigbar. Die 9.4V würden in diesem Beispiel auf knapp 6V absinken. Die oben erwähnte Zeitkonstante bleibt weiterhin gleich, aber jetzt muß nicht mehr auf 6% der Endspannung (6V statt 9.4V) sondern auf ca. 10% aufgeladen werden (0.6V an der Basis von T954 sind ja gleich geblieben). Das dauert naturgemäß länger. Gruß Bernhard |
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Feuerflieger
Neuling |
#10 erstellt: 24. Jan 2014, 02:59 | |
Hallo Bernard, jetzt war ich richtig neugierig und wollte es genau wissen. Wenn ich es ich es richtig verstanden habe, dann entspricht die Einschaltverzögerung der Ladung von C952 über R957, bis C952 zu 0,6V geladen ist? Mit der Formel für die Spannung von Kondensatoren u(t)= Umax ( 1- e^-(t/tau)) und den Variablen u(t) 0,6V Umax=9,4V tau= 1MOhm * 68µF = 68s berechnet sich t t= -tau ln (-u(t)/Umax+1) = 4,5s gefühlt dauert es etwas kürzer, aber die Größenordnung stimmt. |
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Bertl100
Inventar |
#11 erstellt: 24. Jan 2014, 11:29 | |
Hallo zusammen, ja genau. Die genaue Schaltschwelle hängt halt auch davon ab, wann R954 "durchschaltet". In einer hochohmigen Anordnung leitet der auch bei 0.5V schon recht gut. Ich sehe gerade, dass es ja noch R963 gibt! Das ändert das ganze nochmal! Der R für Zeitkonstante ist dann nämlich R957||R963, also deutlich weniger. Zum anderen wird die Umax aber auch heruntergeteilt auf das ca. 0.13fache. Gruß Bernhard |
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