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Kenwood L-1000T Tuner überarbeiten+A -A |
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Autor |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 24. Aug 2015, 14:39 | |||
Hallo, ich "vergehe" mich gerade an meinem L-1000T Tuner und bin fleißig am modifizieren. Jetzt habe ich irgendwo gelesen, daß Kenwood zu diesem Tuner mal selbst eine Überarbeitungsanleitung veröffentlicht hatte, weil man offenbar ein paar Fehler da eingebaut hatte. Daß die 25 Volt für den C71 an real knapp 40 Volt im Netzteil keine gute Idee sind, habe ich schon selbst heraus gefunden. Der hatte in meinem Tuner auch schon eine deutlich dicke Backe :-/ . Weiß hier evtl. jemand mehr über diese Überarbeitungsliste von Kenwood? Danke und Gruß, Dirk |
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Lennart777
Inventar |
#2 erstellt: 24. Aug 2015, 15:08 | |||
Wir haben mal in den Unterlagen nachgeschaut, es gab ein "Service Technical Report" (E12-91-001) vom Februar 1991, welcher sich jedoch nur auf Gleichlaufungenauigkeiten des Motorpotentiometers bezog und als Abhilfe das Durchtrennen zweier Leiterbahnen und sechs neue Verbindungen em- pfahl. Am Elko C71 (220µF 25V) liegen rund 10V an, er ist also richtig dimensioniert. An Plus liegen zwar rund 40V, der Minus-Anschluss geht aber über 10kOhm nach Masse, und am Minuspol liegen 30 V. Grüße Lennart (wir waren Kenwood-Vertragsservice von 1978 bis 2005) |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 24. Aug 2015, 15:33 | |||
Hallo Lennart, danke für den Hinweis, der sich mir aber noch nicht so recht erschließt. Der Minuspol des Elkos ist zwar über eine Diode an +30V verbunden, aber die Diode liegt in Sperrrichtung! Ich bin daher der Meinung, daß der Elko im normalen Betrieb unten an Masse liegt und nicht auf +30V. Ich vermute mal, daß dieser Elko beim Einschalten nur sicherstellen soll, daß der Spannungsregler um Q7 anläuft. Danach sinkt die Spannung über den 10k Widerstand aber auf 0 Volt sobald die Basisspannung an Q7 hoch kommt und D56 sperrt. Daß der Elko das so lange überlebt hat, ist wohl auch dem 10k Widerstand zu verdanken. Viele Grüße, Dirk |
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Lennart777
Inventar |
#4 erstellt: 24. Aug 2015, 16:02 | |||
Also ganz so schlimm kann es nicht sein, immerghin hat er ja (wenn auch mit Beule) rund 25 Jahre überlebt. Es kann ja nicht schaden, einen 220µF in höherer Spannung einzusetzen, die sind ja heute um etliches kleiner - machen wir auch so. Grüße Lennart |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 24. Aug 2015, 19:54 | |||
Ich habe eben noch mal nach dem Hinweis bezüglich der Kenwood Modifikationen gesucht. Da findet sich auf der Webseite von etus-landgraf.com die Bemerkung "...auch das Netzteil nach Herstellerangaben modifiziert". Das hatte mich veranlasst nach der zugehörigen Dokumentation zu fragen. Davon mal abgesehen, kann ich selbst inzwischen auch schon einiges bezüglich Modifikation beitragen, falls sich hier noch andere L-1000T Fans tummeln, die es interessiert ... Der Tuner ist auch nicht ganz frei von - sagen wir mal feundlich - Merkwürdigkeiten ;-). Ich tausche natürlich auch gerne erst mal Elkos aus. Das Netzteil des L-1000T scheint aber ein bischen auf Kante gebaut zu sein. Die low ESR Elkos hat es nach zehn Minuten Aufwärmzeit mit einem deutlichen Pfeifen quittiert. Die Hauptspannungsregler fingen an zu schwingen, weil die offenbar ein bischen sehr nah am Stabilitätskriterium gebaut waren. Das liegt wohl auch etwas an der gewählten Schaltungslösung mit dem sogenannten Kollektorfolger. Dieser Schaltungstyp ist gerne etwas schwingfreudig. Btw. enthält der Schaltplan ein erkleckliches Maß an Zeichen- und Bezeichnungsfehlern ;-). Ich habe mir übrigens ein völlig neues Netzteil für den Tuner entwickelt ... eine Modifikation der Low Noise Regler von Jan Didden, die der Spannungsreglerschaltung im Tuner-Frontend sehr ähnlich ist. Da ich zu dem Tuner keine Fernbedienung mitbekommen hatte, musste ich mir die auch selbst bauen. Bei der Entwicklung macht man dann ja immer mal was falsch. Meine ersten Sendeversuche haben den Tuner grade mal komplett ins Delirium befördert. Der hat außer auf den Powerbutton auf nichts mehr reagiert :-o . Da half nur Strom ab und den internen Speicherkondensator komplett entladen. Dann ging wieder alles. Offenbar ist die Firmware nicht bastlerkonform ausgelegt ;-). Ich habe natürlich auch Opamps ausgetauscht. Im Signalpfad liegen jetzt LME49720. An weniger wichtigen Stellen machen's jetzt einige OPA1662. Die Komparatoren habe ich gegen OPA2277 ausgetauscht. Allerdings nur, weil die unter 1mA verbrauchen und ich den erhöhten Stromverbrauch durch die LME49720 etwas kompensieren wollte. Einzig IC36 (5V Spannungsregler für den Stereodecoder) hat jetzt noch einen originalen NJM4565, weil dort alle anderen Opamps schwingen. Das liegt wohl daran, daß Kenwood an dieser Stelle keine Kompensationsmöglichkeit vorgesehen hat. Die NJMs sind in dieser Hinsicht extrem robust und gutmütig, was auch erklärt, wie es Kenwood sich leisten konnte, derart sparsam bei der Speisespannungssiebung zu sein. In dem Tuner gibte es kaum Abblockkondesnatoren und schon erst recht keine aus Keramik. Da habe ich also einiges an Kondesatoren nachgerüstet, damiit die neuen Opamps nicht am Rad drehen. Mein Versuch den 3SK122 im Frontend mal gegen einen rauschärmeren BF981 auszu- tauschen, ging völlig in die Hose. Im HF-Bereich sind bei mir offenbar die Naivität immer noch stärker ausgeprät, als das Wissen ;-). Mit dem BF981 war grad noch ein verrauschter Sender zu hören. Dafür hat aber der Austausch der Transistoren im ZF-Pfad einiges gebracht. Dort habe ich die 2SC1923 gegen ausgemessene 2SC2999 ersetzt. Das war, wie ich meine, der bislang erfolgreichste Eingriff ... zumindest hörmäßig. Einige schwächere Sender kommen jetzt wahrnehmbar rauschfreier. Wer an Schaltplänen von meinem Netzteil oder an den IR Codes der Fernbedienung interessiert ist, kann sich gerne bei mir melden. Gruß, Dirk [Beitrag von elfenthau am 24. Aug 2015, 20:00 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#6 erstellt: 25. Aug 2015, 11:13 | |||
Hallo zusammen,
Leistungsstufe in Emitterschaltung/Sourceschaltung bei Spannungsreglern wird normalerweise immer verwendet, wenn man einen LDO braucht. Der Regelkreis muß natürlich auf die zusätzliche Spannungs-Verstärkung der Leistungsstufe ausgelegt sein. Der OP im Regelkreis (IC12) wird ja hier für niedrigere Frequenzen wie ein Komparator verwendet. Verstärkerung > unendlich, was normalerweise erst bei DC der Fall sein sollte .... Ein PI-Regler wäre wohl hier die richtige Wahl. Gruß Bernhard |
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pelowski
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 25. Aug 2015, 12:58 | |||
Wieso natürlich? Aber ich weiß, in der KÜTIBA-Szene ist das eine beliebte Spielerei.
Das gilt (wenn ich deinen Beitrag als Grundlage nehme) nicht nur für den HF-Bereich. Nebenbei: Ja, es gibt zuweilen Möglichkeiten, ein Gerät zu verbessern. Dazu sind aber Wissen, Erfahrung und vor allem entsprechende Messmöglichkeiten erforderlich!
Durch solche Glücksfälle - wenn es denn nachprüfbar sein sollte - werden die Kütibas dann in ihrem sinnlosen Tun, und damit meine ich nicht eine mit gewissen Grundkenntnissen durchgeführte Reparatur - darin bestätigt, dass die Entwickler alles mögliche falsch gemacht haben. Wahlweise auch, dass sie mit dem Cent sparen mussten, so dass mur ein mittelmäßiges Gerät herauskommen konnte - was man dann "dramatisch" (http://www.enzyklo.de/Begriff/Dramatisch) verbessern konnte. Grüße - Manfred |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 25. Aug 2015, 14:11 | |||
Oh Manfred, ich danke dir, daß du mich erleuchtet hast. Ich hoffe, ich habe dich nicht allzu sehr in deinem Hifiparadies gestört. Falls das mit dem "KÜTIBA" irgendwie wichtig war, könntest du mir aber noch mal erklären was das ist. (Ich bin Neuling hier) Gruß, Dirk |
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Lennart777
Inventar |
#9 erstellt: 25. Aug 2015, 14:20 | |||
Mit Kütiba ist die Küchentisch-Bastler Fraktion gemeint! Ob das sinn- und zweckmäßig ist, sei mal dahin gestellt. Hier bewegen sich einige Leute, die glauben, dass Ihr Lebensbereich der Mittelpunkt des Universums sei (oder so ähnlich). Wer all diese Dinge nicht ausprobiert hat, weiß auch nicht, ob es etwas gebracht hat. Ob die erreichte Verbesserung, sofern es denn eine ist, tatsächlich etwas bringt, das darf dann diskutiert werden. Ich habe bis heute nicht verstanden, wozu es gut sein soll, ein Gerät verbessern zu müssen. Wenn es einem nicht gut genug ist, kann man doch einfach ein anderes verwenden, oder? Grüße Lennart |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 25. Aug 2015, 14:33 | |||
Hi Lennart, ja, ich MUSS das auch nicht verbessern ;-). Aber ich habe SPASS am Basteln. Soviel Spass, dass es mir sogar zweitrangig ist, ob ich die "Verbesserungen" letztlich wirklich höre. Ich bin nämlich nicht nur naiv, sondern hab auch keine goldene Ohren. Ich hör das nicht mal, was für Opamps ich da verbaut habe und das stört mich auch nicht und das obwohl die Dinger nicht grad billig sind. Wenn ich mich dann in meinen Sessel setze und Musik höre, ist das alles sowieso nicht mehr relevant. Die Rapper kriegen von ihren Plastikgettoblastern auch keine Depressionen. Irgendwer sagte mal, Musik ist eh nur Einbildung ;-). Gruß, Dirk |
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Rabia_sorda
Inventar |
#11 erstellt: 25. Aug 2015, 16:23 | |||
Schöne Antwort... |
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hf500
Moderator |
#12 erstellt: 25. Aug 2015, 16:23 | |||
Moin, rauschaermer ist ein gegebener HF-Vorstufentransistor gegenueber einem anderen in einer gegebenen Schaltung nur, wenn die Schaltung auch darauf abgestimmt ist. d.h. die eingestellten Arbeitspunkte, Last und Quellimpedanzen/-widerstaende muessen auf den jeweils verwendeten Transistor abgestimmt sein. Diese Erkenntnis hat dazu gefuehrt, dass der CF300, den ich mal fuer meinen UKW-Empfaenger gekauft habe, immer noch nicht fuer den dort eingesetzten BF900 eingebaut habe. Mir fehlen die Messmittel, den optimieren zu koennen. Abgesehen, dass UKW-Radio fuer mich zunehmend uninteressant geworden ist. Bei einem UKW-Radio die OPV im Signalweg tauschen zu wollen, halte ich fuer wenig sinnvoll, denn so schlecht koennen die vorhandenen kaum sein. Das Signal ist stark bandbreitenbegrenzt (40-15000Hz), der Klirrfaktor relativ hoch (unter 0,5% ist wenig), ausserdem weiss man nicht, bis zu welchem Klirr heutzutage die Sender ausgesteuert werden, der Signal-Rauschabstand ist auch nicht ueberragend (Verstaerker mit dem Rauschabstand sind ziemlich mies ;-) OK, man hat etwas Loeten geuebt, es funktioniert hinterher immer noch, aber einen echten Erfolg kann ich unter diesen Voraussetzungen nicht erkennen. 73 Peter |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 25. Aug 2015, 17:45 | |||
Hallo Peter, so ganz rational gesehen hast du wohl recht. Aber ich will es eben ganau wissen. Wenn ich mich am Schluss hinsetze und sage, "hm, eigentlich war*s für die Katz", dann hab ich immer noch was gelernt. Und den Spass am Basteln, den nimmt mir dann auch keiner mehr. Manchmal ist einfach nur der Weg das Ziel. Was das Frontendexperiment angeht, war mir schon vorher klar, daß das wenig Chance auf Erfolg hat. Aber jetzt glaube ich nicht mehr, daß es nicht geht, sondern ich weiß es. Zuviel Aufwand für nix? Für mich nicht. Jetzt isses abgehakt. Kosten: halbe Stunde max. Im Übrigen sind die Klirrwerte des L-1000T ja gar nicht so schlecht. Ob ich da aber wirklich noch was verbessern kann? Keine Ahnung. Ich werd's heraus finden. Und irgendwann geht die Kiste vielleicht mal an unseren Spektrumanalyser und dann werd ich sehen, was ich da verbrochen habe. Gruß, Dirk |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 25. Aug 2015, 18:05 | |||
Broesel02
Inventar |
#15 erstellt: 26. Aug 2015, 10:54 | |||
Hallo Dirk, ich gehöre ja auch in die Liga der Hobby- Bastler. Obwohl meine Geräte dabei nicht auf dem Küchentisch liegen. Bei meinem KT7020 habe ich auch die OPAs im NF- Ausgang gegen 2604 getauscht,- und die dort verbauten 10 uF Elkos gleich gegen die roten Wimas 10 uF im 5mm Raster mit gewechselt. Bei einigen Stücken, insbesondere Klassik bei einigen ganz wenigen Sendern glaube ich schon das es besser klingt. Morgens am Frühstückstisch bei den Stau- und Wettervorhersagen ist es wohl ziemlich egal. Aber es macht mir eben auch Saß solche Dinge zu probieren. Wenn es nichts bringt dann bin ich immer noch um eine Erfahrung reicher und habe dafür 3 oder 4 Euro spendiert. Die von dir erwähnte "Gutmütigkeit" der NJM OPAs habe ich auch schon häufiger festgestellt. Man trifft die Kollegen ja auch mal in Phono- Entzerrern oder Line Stufen an. Auch dort lasssen sie sich nach meinen Erfahrungen nicht immer einfach problemfrei tauschen. Also, viel Spaß mit deinem gepimpten Tuner Wenn ich mal einen L-1000 vor mir haben sollte spreche ich dich sicher an Richard |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 26. Aug 2015, 14:14 | |||
Hallo Richard, klar, wenn ich helfen kann, gerne! Elkos im Signalpfad sind mir ja auch ein Greul, aber die Polyesterteile von Wima sind auch noch nicht das Gelbe vom Ei. Wenn's nur irgend möglich ist, versuche ich Polypropylen einzusetzen. Das sind dann aber immer ziemlich fette Klopper. In meinem selbst gebauten Vorverstärker habe ich eingangs- und auch ausgangsseitig die DC-Link 10+15uF von Wima verbaut. Die haben von der Höhe grad noch so gepasst und ich kann die mit Relais brücken. Ich hör da absolut keinen Unterschied, ob das Signal über die DC-Links oder die Relais geht. Leider sind im L-1000T auch einige Elkos im Signalpfad verbaut, die wegen der benötigten höheren Werte (47uF) nicht so leicht zu ersetzen sind. Ich hab jetzt von Nichicon ein paar 100uF Muse (die Grünen) verbaut. Aber eigentlich halte ich von diesen "Audio" Elkos auch nicht viel. Da klebt mir zuviel Esoterik dran und 1000 Betriebsstunden bei 85° finde ich lächerlich, wennn das "High-End" sein soll. Den OPA2604 habe ich übrigens früher auch gerne verbaut, wenn die Kohle für die OPA627 nicht mehr gereicht hat ;-). Mittlerweile gefällt mir der OPA140/2140 aber noch besser, als der 604/2604. Viele Grüße, Dirk |
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Poetry2me
Inventar |
#17 erstellt: 05. Sep 2015, 10:27 | |||
Hallo Dirk, interessanter Thread! Freut mich, dass Du hier so frisch und unkompliziert rangehst. Die Erfahrung mit unterschiedlichen Bauteilen habe ich mit ähnlichen Ergebnissen gemacht. Was ich spannend finde: Du verwendest DC-Link Kondensatoren. Ich habe schon öfter überlegt, diese mal für Audio einzusetzen. Laut Datenblatt sind sie für Zwischenkreis-Anwendungen gemacht, aber sie haben nominell auch gute Eigenschaften für Audio. Unter anderem Polypropylen als Dielektrikum udn einen hervorragenden Formfaktor. Ich nehme also mal für mich mit, dass man DC-Link Kondensatoren durchaus für Audio einsetzen kann. Weiterhin gutes Gelingen! - Johannes |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#18 erstellt: 07. Sep 2015, 08:54 | |||
@ Johannes Danke und ebenso viel Erfolg beim Modden! Die DC-Links kauft man übrigens am besten bei Conrad. Da sind sie nicht nur bezahlbar, sondern haben auch vier Anschlüsse statt zweier (wie die von Mouser). Die Vierpinner sitzen nicht nur stabiler auf der Paltine sonder haben auch nur die halbe Anschlussinduktivität, wenn man denn beide Pins auch benutzt. Gruß, Dirk |
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Rabia_sorda
Inventar |
#19 erstellt: 07. Sep 2015, 15:28 | |||
Anschlussinduktivität Erkläre mal...bitte! |
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elfenthau
Ist häufiger hier |
#20 erstellt: 07. Sep 2015, 15:53 | |||
Jedes Bauteil hat eine Induktivität, die durch den Aufbau des Bauteils und seiner Anschlüsse gegeben ist. Sogar SMD Kondensatoren haben so etwas. Dazu kommen dann noch die Leiterbahninduktivitäten, die an den Anschluss gehen. Ob man das nun für Audiosignale berücksichtigen muss/soll ? Ich glaube das eigentlich nicht. Im HF-Teil eines Tuners können diese Induktivitäten aber sehr wohl relevant werden. Die zwei Pins an den DC-Links sind allerdings wohl aus einem anderen Grund dort. Diese Kondensatoren sind auch für Hochstromanwendungen entwickelt worden und da bieten zwei Pins pro Seite schlicht eine bessere Stromleitfähigkeit. Außerdem kann man diese Kondensatoren dann effektiver für Filter verwenden, indem an dem einen Anschluss das Signal hinein geht und an dem anderen wieder heraus. Im Übrigen halbieren sich Induktivitäten, wenn man zwei gleiche parallel schaltet, so wie sich bei Kondensatoren die Kapazitäten verdoppeln, wenn man zwei parallel schaltet. Bei Kondensatoren bewirkt diese sogenannte parasitäre Induktivität, daß er ab einer bestimmten Frequenz induktiv wird. Die Frequenz bei der der Übergang statt findet, ist die Resonanzfrequenz des Kondensators. Diese ist in der Regel auch als Frequenz- gangplot in den Datenblättern zu finden. Bei Spulen gibt es übrigens statt dessen eine parasitäre Kapazität, die eine Spule ab einer bestimmten Frequenz dann kapazitiv werden lässt. Auch jede Spule hat also eine Eigenresonanzfrequenz. Gruß, Dirk |
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Rabia_sorda
Inventar |
#21 erstellt: 07. Sep 2015, 16:06 | |||
Danke! Und wieder kein verschenkter Tag |
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Bertl100
Inventar |
#22 erstellt: 08. Sep 2015, 08:19 | |||
... wobei diese Induktivität in einem Bereich liegt, dass die entstehende Resonanzfrequenz (C+L in Reihe) i.a. weit über dem Hörbereich liegt, vor allem bei Koppel-Cs. Ein kleineres L schadet aber zumindest nicht :-) Gruß Bernhard |
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Poetry2me
Inventar |
#23 erstellt: 08. Sep 2015, 15:34 | |||
Hallo Bernhard, das stimmt. Allerdings kommt es noch auf den genauen Einsatzort des Kondensators an, ob eine hohe Resonanzfrequenz bzw. Begrenzung etwas ausmacht. Für reine Koppelkondensatoren ist es denke ich nicht so kritisch. In rückgekoppelten Systemen muss aber die "Schnelligkeit" der Vorwärts- und Rückwärtspfade deutlich höher sein, als das transporttierte Nutzsignal, damit keine Artefakte, Oberwellen oder Totzeiten durch Übersteuerung entstehen. Verstärker oder Spannungsregler sind ja rückgekoppelte Systeme. Bei Verstärkern ja so, dass ein hohes Verstärkung-Bandbreite-Produkt auch geringe Verzerrungen zur Folge hat. Da reden wir über mehrere Megahertz Bandbreite, damit sich insgesamt geringe Verzerrungen ergeben. - Johannes |
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