Fragen zur Technik Palladium

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Tondreher
Neuling
#1 erstellt: 27. Jun 2018, 05:49
Hallo zusammen,
seit geraumer Zeit lese ich mit großem Interesse hier im Forum, wie selbst Laien geholfen wird ihre geliebten Geräte wieder zum Laufen zu bringen.
Ob ich hier richtig bin, weil es um PA-Enstufen geht, weis ich nicht so recht, aber es geht um technische Details die mich hierher brachten.
Ich bin zwar als Elektrotechniker kein wirklicher Laie, hab aber dennoch Fragen. Vor 12 Jahren habe ich mir für meine KME BS1151 und PA1122 jeweils eine Palladium P1600 und P900 angeschaft. Die beiden machen keine Probleme und konnte bis 80 Leute immer gut beschallen. Nun hab ich beim reinigen festgestellt, dass die Versorgung der OP-Amps (+/-15V) von Widerständen und Z-Diode gemacht werden. Da werden tatsächlich 50-80V verbraten. Das sieht man schon sehr deutlich auf den Platinen und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit bis da was abraucht.
Desweiteren kenne ich das so, dass die Emitterwiderstände tatsächlich an den Emittern auf den gem. Lautsprecherpunkt laufen. Hier aber sitzen diese Widerstände in den Kollektorleitungen der Endtransistoren. Wo ist der Unterschied?
Nun denn, ich werde die beiden ausmustern und mir für meine BS1151 eine YAMYHA PX5 und für die PA1121 eine PX3 zulegen. Ist meine Endscheidung da richtig?
Bitte nicht gleich steinigen für meine Fragen. Ich bedanke mich schonmal im voraus.

Andreas
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2018, 11:43
Hallo Andreas,

nun ja, Klassiker sind es vielleicht, aber nicht unbedingt im Sinne dieses Unterforums - so jedenfalls würde ich das sehen. Das Elektronik Unterforum wäre vielleicht besser geeignet.

Zum Thema selbst: die Versorgungsspannungen via Z-Diode und Bratling sind ja durchaus üblich und halten (beinahe) ewig, sofern die Komponenten genügend gekühlt werden. Entscheidend ist m.E. neben der Leistung des Vorwiderstands dessen Abstand zur Platine. Im Zweifelsfall lieber etwas höher einlöten, dann sollte das eigentlich problemlos funktionieren. Natürlich ist auch die Verlustwärme der umliegenden Bauteile zu berücksichtigen. Sollten die Endstufen in einem Case verbaut sein, muss unbedingt auf ausreichend Kühlung auch im Case geachtet werden - Stichwort: Stauwärme!

Bei den Emitter-Widerständen ist es völlig egal, ob sie konstruktionsbedingt auf der Railsspannungsseite oder der Lautsprecherseite sitzen. Für die Funktion ist das jedenfalls unerheblich.

Wegen dieser beiden Punkte würde ich die Endstufen nicht ersetzen.

Gruß
PBienlein
Tondreher
Neuling
#3 erstellt: 27. Jun 2018, 12:40
Hallo PBienlein,
wegen dem Forum hast du sicherlich recht, ich werd mich dran halten und vielen dank für die schnelle Antwort. Der Austausch der beiden ist nicht nur das was ich gesagt habe sondern auch des Gewichtes wegen. Die Neuen wiegen nur noch knapp 7 Kg. Ist für mich sehr wichtig und dann noch ein Case weniger.
Danke nochmal

Andreas
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 27. Jun 2018, 13:40
Nur noch knapp 7 kg? Dann ist da mit Sicherheit jeweils ein Schaltnetzteil drin und kein herkömmlicher Trafo mehr. Schaltnetzteile sind energietechnisch sicher eine gute Idee, weil sie wesentlich effizienter als ein Trafo arbeiten aber letztlich gehen sie auch gerne mal kaputt wie wir immer wieder in den Reparaturforen sehen. Das sei nur nebenbei erwähnt Für den Rücken sind sie zweifelsfrei eine Entlastung.

Gruß
PBienlein
hf500
Moderator
#5 erstellt: 27. Jun 2018, 14:52

PBienlein (Beitrag #2) schrieb:

Bei den Emitter-Widerständen ist es völlig egal, ob sie konstruktionsbedingt auf der Railsspannungsseite oder der Lautsprecherseite sitzen. Für die Funktion ist das jedenfalls unerheblich.


Moin,
da moechte ich aber widersprechen.
Widerstaende in der Emitterleitung ezeugen immer eine Gegenkopplung, weil die am Widerstand abfallende Spannung den Basisstrom reduziert. Ein Widerstand in der Kollektorleitung reduziert nur die Kollektorspannung und damit die Aussteuerbarkeit, weil der Kollektor irgendwann "verhungert" (bei den niederohmigen Widerstaenden an dieser Stelle wohl weniger eine Gefahr).
Aber, sind diese Widerstaende wirklich in der Kollektorleitung? Es gibt auch Endstufen, die den Ausgang an den Kollektoren haben. Die Stufe laeuft dann zwar nicht mehr als Emitterfolger, ist aber hoeher aussteuerbar, man gewinnt bei gegebener Versorgungsspannung ein paar Watt.

Bei den Vorwiderstaenden der Z-Dioden stimme ich zu. Tauschen gegen Belastbarere (werden wegen groesserer Oberflaeche nicht so warm) und diese mit Abstand zur Platine einloeten, damit weniger Waerme direkt und ueber die Anschlussdraehte in die Platine gelangt.

73
Peter
Tondreher
Neuling
#6 erstellt: 27. Jun 2018, 16:23
Hallo hf500,
ich muss mich korrigieren, die Widerstände (0,22) liegen doch in der Emitterleitung, aber die PNPs mit dem Emitter auf + und natürlich die NPN nach - d.h. alle Kollektoren zusammen bilden den LS-Ausgang. Auch der Abgriff an den 0,22 Ohm zwecks Schutzschaltung, ich denke Überstrom (Kurzschluss) ist auch nicht da. So kenne ich das jedenfalls, weil bei Kurzschluss am LS doch schon erhebliche Ströme fließen könnten. Mir war auch noch aufgefallen das die P900 mit +/-92V und die P1600 mit +/-62V arbeitet. Ob die Endstufen die versprochene Leistung hat weis ich nicht, meine KME BS1151 haben 500 RMS auf dem Schild und überlastet habe ich sie nie. Die Bratlinge sind 2x 4,2K parallel und haben 3 Watt mit 1cm Abstand zur Platine.
Das waren ja nur Randfragen, war mir nur aufgefallen das da anders gebaut wurde. Habe mir die Yamaha PX3 und PX5 bestellt. Eine DCX2496 sorgt nach wie vor für saubere Trennung bei 150Hz (von KME empfohlen)

@PBienlein
natürlich hat ein Schaltnetzteil mehr Teile die kaputt gehen könnten aber ich denke Yamaha ist keine Garagenfirma. Da Yamaha diese Endstufen wohl weltweit verkauft ist die Betriebssicherheit wohl in die Entwicklung eingeflossen, was auch der Bühneneinsatz erfordert. Ich denke das der Aufwand da etwas anders ist als die nur allernötigsten zur Funktion gehörenden Teile verbaut sind, also nicht wie in Billigsteckernetzteilen oder sonstige Kleingeräte. Ist nur eine Annahme von mir.

Andreas
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