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Marantz SR14Mk2 kein Ton mehr+A -A |
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Autor |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#1 erstellt: 05. Aug 2018, 15:20 | |
Hallo, mein geliebter Marantz SR14 gibt leider keinen Ton mehr aus. Als ich das Gerät heute eingeschaltet habe, habe ich kurz den Raum verlassen und bei der Rückkehr kurz gedacht, dass es nach Elektronikschrott riecht. Das Display zeigt eigentlich alles wie immer an, bei Zuspielung von Digitalmaterial wechselt auch der Tonmodust (Stereo, DTS usw.) nur Ton kommt keiner. Auch nicht aus den PreOuts. Hat jemand einen Tip was das sein könnte? Was könnte ich noch prüfen? Wäre wirklich schade, wenn ich den nicht mehr in Laufen kriege. [Beitrag von Autoschrauberix am 05. Aug 2018, 15:20 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#2 erstellt: 05. Aug 2018, 19:33 | |
Hallo, hier: https://www.electron...ervice-manual-31460/ kann man das Service Manual herunterladen. Wenn das, was Du da siehst, für Dich böhmische Dörfer sind, bringst Du das Gerät am besten in die Werkstatt. Wenn Du Dich rantraust, kannst Du die Kiste ja aufschrauben (vorher Stecker rausziehen!) und schauen / schnuppern, wo es gebruzelt hat. Dann könnte man weiter überlegen. MfG DB [Beitrag von DB am 05. Aug 2018, 19:34 bearbeitet] |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#3 erstellt: 11. Aug 2018, 14:16 | |
Danke für das Service Manual, hatte ich auch schon gezogen. So, jetzt hab ich das gute Stück so nach und nach zerlegt. Ich hatte eigentlich angenommen, dass ich irgendwann auf einer Platine ein verkokeltes Bauteil o.ä. finde. Aber nix. Kann das sein, dass es nach Elektronikschrott riecht und optisch keine Spuren hinterläßt oder muss ich versuchen das Ding noch weiter zu zerlegen weil ich das Problem noch nicht freigelegt habe (derzeit fehlt mir eigentlich nur noch die Frontplatine) Aus dem Serviemanual werde ich bei der Fehleranalyse auf Seite 74 nicht ganz schlau. - Ich habe keinen Ton - PreOut ebenfalls - Analog direkt S habe ich leider nicht geprüft aber falls ebenfalls kein Ton wäre zu prüfen: Volume, HDMA, QC04, PreOut Relais Wie würdet Ihr weiter vorgehen? Wenn ich das Teil wieder zusammenbaue kann ich eigentlich nichts mehr messen da alles sehr verbaut. Steckt man das außerhalb vom Gehäuse zusammen und testet so ? |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#4 erstellt: 11. Sep 2018, 09:48 | |
Nach einer Pause nun neue Erkenntnisse. Wie bereits festgestellt finde ich keine Spuren eine Überhitzung. Die Umschaltung durch die Kopfhörerbuchse ist es auch nicht, die funktioniert und wird im Display auch angezeigt. Nur Ton kommt auch aus dieser keiner. Ich habe jetzt versucht die vorhandenen Spannungen zu prüfen und hab hier festgestellt dass in P804 (Servicemanual Seite 13) an J802 statt der +24V und -24V jeweils nur 21V vorhanden sind. Die 12V und 15V sind OK. Alles mit Multimeter gemessen. Ich bin leider nicht so firm in der Sache, kann mir jemand sagen ob das das Problem sein könnte oder ob das eher mein Multimeter ist. Bin für jeden Vorschlag dankbar. Ich will das gute Stück nicht entsorgen aber eine prof. Reparatur scheint mir wirtschaftlich nicht sinnvoll |
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Kennylover
Stammgast |
#5 erstellt: 11. Sep 2018, 12:17 | |
Die beiden Spannungen +24V/-24V heißen anscheinend nur so, die Spannungsangaben direkt am Gleichrichter (+19,8V/-20,2V) decken sich eher mit deinen Messungen. Diese Spannungen sind unstabilisiert und schwanken mit der Netzspannung, deine gemessenen ca. +-21V sind also ok. Bein flüchtigen betrachten des Schaltbildes habe mehr als ein rundes Dutzend Betriebsspannungen gesehen, die solltest du als erstes überprüfen. Viel mehr kannst du ohne weitere Kenntnisse und nur mit einem Multimeter bewaffnet eigentlich nicht tun. Das Gerät ist kaum geeignet für einen Anfänger als Einstiegsprojekt zum lernen, viel zu komplex. Sollte also bei der Überprüfung der Betriebsspannungen nichts herauskommen würde ich dem Rat des Kollegen weiter nördlich folgen und das Gerät in eine Werkstatt geben. Trotzdem - viel Erfolg! |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#6 erstellt: 18. Okt 2018, 21:20 | |
So, nach etwas Abstand hab ich mich wieder dran gewagt. Leider scheinen alle Betriebsspannungen so zu sein wie sie sollen. Jetzt hab ich das Pferd mal von hinten aufgezäumt und hab mir gedacht warum schalten die Lautsprecher Relais nicht. Vermutung, Gleichspannung auf einem Ausgang. Ich habe an JN51 an Pin 6+7 gegen FLG eine Spannung von 61,2V Die anderen Endstufenkanäle haben gegen die jeweilige Masse in etwa 0V Nun die Frage an die Spezialisten. Bin ich auf der richtigen Fährte? Heißt das FrontLeft Kanal hat einen Kurzschluß zur Stromversorgung ? Wie würdet Ihr jetzt weitermachen ? Die Endstufentransistoren schauen optisch alle normal aus. Ich bin für alle Anregungen dankbar. [Beitrag von Autoschrauberix am 18. Okt 2018, 21:31 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 18. Okt 2018, 21:47 | |
Da sind mit hoher Sicherheit die Endstufentransistoren durch. Zum SM: Auf S. 13 der PDF-Datei (= Seiten 19/20 des Dokuments) finsdest Du den vermutlich betroffenen Bereich: Bei gezogenem Netztstecker würde ich zunächst alle Halbleiter des Ausschnitts (insbesondere Q715, Q725; Q727 auf den Kühlkörpern) mit dem Durchgangsprüfer bzw. Diodentester prüfen. Vermutlich ist sind auch Widerstände defekt. Den Doppelwiderstand R773 (Keramik) prüfen, ob er hochohmig geworden ist. Von der Mitte aus gemessen zu einem der äußeren Kontakte ist der Widerstand vermutlich zu groß. Das Ergebnis der Messungen stellst Du hier ein. Dann sehen wir weiter. [Beitrag von CarlM. am 18. Okt 2018, 21:59 bearbeitet] |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#8 erstellt: 19. Okt 2018, 15:52 | |
Hi, vielen Dank für die Anregungen Gemessen habe ich jetzt Q727 (2SA1216) mit dem Diodentest zeigt der short jeweils zum mittleren Pin. Eine Vergleichsmessung in zwei anderen Endstufen zeigt beides mal good ist also vermutlich hin Q725 (2SC2922) das gleiche Bild auch hin die habe ich jetzt beide schon mal ausgelötet, damit die die weiteren Messungen nicht beeinflussen. War das O.K. ? Q715 (2SC3419) kann ich nicht richtig einschätzen, ist nicht short hat aber andere Werte wie inden Vergleichsendstufen zwischen B und C messe ich je nach Polung des Messgeräts einmal 1870mV und 650mV die Vergleichskanäle haben beide 1707mV und 650mV zwischen C und E messe ich je nach Polung des Messgeräts einmal 661mV und 968mV die Vergleichskanäle haben beide in etwa 1505mV und 968mV falls ich weitere Messungen durchführen soll bitte anmerken Den Doppelwiderstand habe ich gemessen, der hat von der Mitte aus gemessen ca. 0,1 Ohm, sollte also i.O. sein Ich habe mir die anderen Widerstände genauer angeschaut, die scheinen teilweise etwas dunkler zu sein als in den Vergleichskanälen. Muß man die auslöten zum messen oder kann man die so vergleichen? Weitere Frage, könnte ich den Verstärker so in Betrieb nehmen (ohne die beiden Transistoren der Endstufe) ? Jetzt sollte die Schutzschaltung ja nicht mehr ansprechen oder mach ich damit noch mehr kaputt ? Hintergrund der Frage ist, ich verwende nur zwei Kanäle und könnte damit leben wenn ein Kanal defekt bleibt (bis die Ersatzteile da sind. Bin schon total auf Musikentzug) [Beitrag von Autoschrauberix am 19. Okt 2018, 15:56 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#9 erstellt: 19. Okt 2018, 16:23 | |
Die Messungen sind so okay. Den zweifelhaften Transistor würde ich noch auslöten und dann messen. Bei den Widerständen kannst Du mit dem anderen Kanal vergleichen. Gleichzeitig guckst Du Dir den Wert an und guckst, ob das Messgerät einen Wert in der Größenordnung zeigt. Diese Methode ist aber eigentlich nur für erfahrene Elektroniker geeignet, weil es zu Fehlinterpretationen kommen kann, z.B. wenn ein Großer Elko oder eine Induktivität parallel zum Widerstand liegt. Im Zweifel also auslöten. Ein Pin reicht aber (und dann vorsichtig hochbiegen. Am besten Entlötlitze benutzen. Zur Inbetriebnahme eines "halbreparierten Geräts": Ich würde das nicht tun, weil ja auch die vorgeschalteten Verstärkerstufen des Kanals und die BIAS-Ansteuerung nun "ins Leere" gehen. Was dann passiert, ist schlecht vorhersagbar. Habe also Geduld! Und auch wenn die neuen Teile eingebaut sind, sollte die erste Inbetriebnahme über eine in Reihe geschaltete Glühlampe alter Art (100W) erfolgen. Wenn doch noch ein Schaden bzw. Kurzschluss vorliegt, begrenzt die Glühlampe den Strom. Noch eine Anmerkung: Wenn unter den defekten Transistoren Glimmerplättchen waren und eventuell noch Isolierbuchsen für die Schraublöcher, dann solltest Du diese sorgsam aufbewahren und auf Beschädigungen prüfen. Der Kollektor der Leistungstransistoren liegt am Gehäuse. Man muss also gucken, ob der Kontakt zwischen Transistor und Kühlkörper einen Kurzschluss bedeutet oder ob der Kontakt für die Funkltion notwendig ist. Beides ist möglich. |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#10 erstellt: 19. Okt 2018, 16:35 | |
Vielen Dank für die Tipps dann werde ich der Versuchung wiederstehen müssen. Wo würdes Du die Ersatzteile kaufen ? Habe die Befürchung irgendwelche Fake's zu kriegen original sind Sanken verbaut. Für den 2SC3419 hab ich noch keine Quelle. Die beiden anderen würd ich diy-audio4you kaufen. Wäre es sinnvoll im rechten Kanal die Bauteile ebenfalls zu tauschen ? |
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CarlM.
Inventar |
#11 erstellt: 19. Okt 2018, 18:26 | |
Deine Sorge ist nicht unbegründet. Hier im Forum besteht weitgehend Konsens, dass Mouser und Digikey zu den besten Quellen gehören. Falls wegen der kleinen Mengen die Lieferkosten zu hoch sind, kannst Du die Bestellung ja noch abbrechen. Ich empfehle auch immer, bei preiswerten Bauteilen lieber ein paar mehr zu ordern. Wenn ich in letzter Zeit nicht bei den beiden genannten gekauft habe, habe ich bei Völkner und bei Distrelec bestellt. In beiden Fällen war die Ware okay, was heisst, dass es nach dem Einbau funktioniert hat. Bei einem der größten Händler bin ich hingegen auf die Schauze geflogen: eingebaut und gleich wieder beim Einschalten durchgebrannt. Zurück zum Thema: Die 2SC3419 finde ich auch nicht bei seriösen Händlern. Dann hilft es nichts und man muss nach Ersatztypen suchen - z.B. hier: https://www.el-component.com/bipolar-transistors/2sc3419 Aber Achtung: Complementary types sind nicht Ersatztypen, sondern bei Halbleiterpaaren das paasende PNP-Gegenstück. |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#12 erstellt: 20. Okt 2018, 07:52 | |
So gestern ist es spät geworden, aber ich hab doch einige defekte Bauteile gefunden. Hätte ich nicht gedacht, dass ein Widerstand hochohmig sein kein und er fast normals ausschaut. Fast deshalb weil er minimal dunkler ist, als einer der funktioniert. Da hab ich bei der ersten Durchsicht nicht gut genug hingeschaut. Da hab ich jetzt was gelernt. Der Doppelwiderstand ist auf einer Seite doch hochohmig, keine Ahnung wie ich den gut messen konnte, vermutlich irgendwas berührt. Wie sind die Erfahrungen mit den Kondensatoren und anderen Bauteilen, sind die auch betroffen. Schaut man sich nur die an in deren Zweig auch ein defekter Widerstand ist. Wie macht Ihr das? |
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CarlM.
Inventar |
#13 erstellt: 20. Okt 2018, 08:46 | |
Wenn ich weiss wie ein Schaden entstanden ist, kann ich in etwa auch mit Hilfe des Schaltplans abschätzen, welche Teile kaputt sein können. In Deinem Fall hatte ich ja auch auf den Doppelwiderstand getippt, weil die auf 5W ausgelegt sind und nicht auf eine dauerhaft angelegte Spannung von 60V. Es würde also helfen, wenn Du die Schadensursache kennst und es würde auch helfen, wenn Du bereits als defekt erkannte Bauteile im Schaltplanausschnitt kennzeichnen würdest. Im Regelfall teste ich jedes einzelne Bauteil im betreffenden Bereich. |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#14 erstellt: 21. Okt 2018, 08:33 | |
Tja, wie der Schaden entstanden ist weiss ich leider auch nicht. Der Verstärker ist schon seit Jahren an den gleichen Lausprechern angeschlossen (ACR Isostatic 300). Ich hab eingeschaltet (von Standby per Fernbedienung) und bin kurz raus. Als ich zurückkam dachte ich kurz hier riechts ganz leicht nach Elektronikschrott und das wars. Find ich auch mehr als seltsam. Ich hab die defekten Widerstände in Schaltplan gekennzeichnet. Die Transistoren haben teilweise für mich beim Diodentest ein seltsames verhalten. Ich dachte immer in eine Richtung sollte ein Widerstand messbar sein (good) in die andere nicht. Ich hab aber welche da kommt beides mal good. Kennt jemand eine Quelle für den Doppelwiderstand, oder suche ich mit der falschen Bezeichnung ? [Beitrag von Autoschrauberix am 21. Okt 2018, 08:41 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#15 erstellt: 21. Okt 2018, 09:12 | |
In dem Ausmaß hatte ich keine Schäden erwartet. Wenn die Widerstände tatsächlich defekt sind, kannst Du sie ja auch ganz auslöten und nochmals testen. Zu den Dioden: In einer Richtung müssen die Dioden sehr hochohmig sein und in der anderen Richtung sind es mesitens einige 100 Ohm. Je nach Type zeigt mein Testgerät dann Werte von z.B. 600 oder 700 an. Im Zweifelsfall ebenfalls auslöten. Der Defekt einer der (Zener-)dioden könnte im Übrigen auch die eigentliche Ursache des Schadens sein. Zum Emitterwiderstand: Diese Doppelwiderstände gibt es kaum zu kaufen. Ich bastele sie mir selbst aus zwei passenden Einzelwiderständen. Der hier sollte geeignet sein. https://www.voelkner...PC75-5W-10-1St..html 2 Stück nebeneinanderlegen. Eines der mittleren Beine um das andere drehen/wickeln und verlöten. Die beiden äußeren Beine mit Hilfe von zwei kleinen Flachzangen so nach innen biegen, dass die Abstände auf der Platine wieder passen. Zwei Zangen, damit kein Pin aus der Keramik gebrochen wird. Mindestabstand zur Platine (wg. Wärme) 10mm. So in etwa (kann man auch noch besser machen): [Beitrag von CarlM. am 21. Okt 2018, 09:22 bearbeitet] |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#16 erstellt: 21. Okt 2018, 10:33 | |
Hallo, ich bin auch überrascht wieviel kaputt ist. Ich habe die Widerstände bereits ausgelötet und mit zwei verschiedenen Meßgeräte überprüft. Die sind alle hochohmig geworden, liegen im Bereich von 500kOhm bis mehrere MegOhm. Ich bin jetzt unsicher welche Bauteile ich noch überprüfen soll Wie überprüft man ZenerDioden ? Ich hab folgendes zur Verfügung, Multimeter, Oszi (ganz neu, kann noch nicht damit umgehen), Komponententester (so ein Chinateil). Letzterer funktioniert bei Bauteilen die noch in der Schaltung eingebaut sind eher schlecht, da er vermutlich von der restlichen Schaltung irritiert wird. Ausgelötet hab ich z.B. beim 2SC3419 die Angabe dass es sich um einen PNP Transistor hFE 216 Ube 651mV und IC6,3mA handelt, ich denke der ist noch i.O. Wenn's nicht anders geht würd ich zum Vergleich aus einem anderen Endstufenkanal die Bauteil zum Vergleich auslöten [Beitrag von Autoschrauberix am 21. Okt 2018, 12:22 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#17 erstellt: 21. Okt 2018, 12:48 | |
Eigentlich sollte Dein Komponententester auch Zenerdioden erkennen können. Aber auch der Diodentester des Multimeters sollte funktionieren. Ob die Zener-Diode allerdings den exaten Spannungswert einhält, müsste man in der Schaltung später prüfen. Ich habe mir für diese Fälle eine (variable) Platine mit Sockeln für einen Spannungsregler und die zu prüfenden Teile zusammengelötet. Das funktioniert ganz gut. Aber wie gesat Komponententester (zwei beliebige Anschlüsse) und/oder Diodentester sollten ausreichen. Für Spannungsregler (im unteren U-Segment), Mosfets und Transistoren funktioniert das Gerät eigentlich ganz gut. Aber wie Du selbst sagst: Natürlich muss man die Teile auslöten. |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#18 erstellt: 28. Okt 2018, 11:00 | |
So jetzt bin ich etwas weiter, aber leider nicht so wie ich wollte Zunächst mal danke für die Anregung zu den Zener Dioden. Bei genauerem hinsehen sind da aber gar keine drin, sondern Shottkey Dioden und somit kein Problem. Nachdem ich alle Teile besorgt hatte und nach bestem Wissen alles überprüft hatte hab ich alles zusammengebaut. Wie vorgeschlagen habe ich eine 100W Glühbirne in die Zuleitung eingeschleift. Leider hat der Verstärker dann wie wild mit den Relais geklackert und die Glühbirne ist an und aus gegangen. Anstatt hier nochmal nachzufragen (war schon nach 23:00 Uhr) , dachte ich vermutlich bricht die Spannung ein und dadurch schaltet das Ding dauernd ein/aus. Also Glühbirne raus, eingeschaltet und PENG ich saß im Dunkeln mit deutlich angekratzem Selbstbewusstsein Zugegen im nachhinein eindeutig keine inteligente Aktion, aber jetzt ist es so. Heute morgen Schadensanalyse: Es sind wieder die beiden Leistungstransistoren durch. Aber diesmal mit richtigen Brandspuren, das erste Mal war denen nichts anzusehen. Der Leistungswiderstand 0,1Ohm sind beide noch O.K. und auch sonst finde ich keine defekten Bauteile. Was kann das sein, ich fürchte wenn ich jetzt die Transistoren tausche passiert genau das gleiche wieder. Die Isolation Transistor zu Kühlkörper hatte ich übrigens überprüft (waren neue Glimmerscheiben drunter) Bin ratlos, heißt das jetzt ich habe hinter den Transistoren noch einen fetten Kurzschluss o.ä. ? Da kommt eigentlich nur noch die Relaisplatine. |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#19 erstellt: 30. Okt 2018, 17:49 | |
So, nach weiterer Analyse glaube ich nicht dass das Problem nach den Transistoren besteht. Der Endstufenkanal funktioniert gegen Masse und das Relais schaltet nur durch, d.h. so lange nichts angeschlossen ist weit und breit keine Möglichkeit für so einen Kurzschluss. Also neue Vermutung, die beiden Transistoren schalten im Wechsel die positive bzw. negative Versorgungsspannung . Stimmt da was mit der Ansteuerung nicht und einer bleibt offen ? Leider finde ich mit meinen Möglichkeiten keine defekten Bauteile. Kann es sein ein Transistor verhält sich beim Diodentest normal aber in der Schaltung nicht ? Wäre für weitere Vorschläge wirklich dankbar. |
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CarlM.
Inventar |
#20 erstellt: 30. Okt 2018, 18:38 | |
Natürlich kann es schon sein, dass Halbleiter sich in der Schaltung anders verhalten als beim Test im ausgelöteten Zustand. Zenerdioden gibt es aber schon: 2 Stk. à 5.1V. Welche Widerstände hast Du eingelötet: So einen Metallschicht-Keramik-Widerstand wie in meiner Abbildung? Mir hat letztens hier auch ein anderer Forenkollege den Hinweis gegeben, dass an dieser Stelle Drahtwiderstände herkömmlicher Art Schwingungen bis hin zur Zerstörung der Halbleiter hervorrufen können. Ansonsten fällt mir auch nicht viel ein, wenn Du den Stromweg bis zu den Relais und den LS-Buchsen schon überprüft hast. Ich gucke ggf. morgen noch einmal intensiver auf den Schaltplan. Jetzt ist erst einmal Feierabend: |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#21 erstellt: 30. Okt 2018, 20:45 | |
Den 0,1Ohm Widerstand hab ich wie von Dir vorgeschlagen gemacht, bei voelkner wollte ich sowieso noch ein paar Sachen bestellen und so war das noch das kleinere Problem. Sieht bis auf die Teilung auch original aus. Zenerdioden muss ich nochmal anschauen. Danke für den Hinweis. Edit: da hat mich Wikipedia auf die falsche Fährte geschickt, dort sind Zener Dioden nur mit einem Haken gekennzeichne und Shottkey mit zwei (zumindes hatte ich es so verstanden). Sucht man weiter findet man verschiedene weitere Varianten. Ich denke der hinweis 5.1V im Schaltplan ist dazu aber eindeutig. Hättest Du beim Versuch mit der 100W Glühlampe, nachdem der Verstärker dauern ein und ausgeschaltet hat abgebrochen? Und nochmal genauer nachgeschaut ? Ich glaub ich versuch beim nächsten Mal den Strom zu messen. Schöner wäre natürlich ein Trennstelltrafo, der steht noch auf der Wunschliste [Beitrag von Autoschrauberix am 31. Okt 2018, 12:46 bearbeitet] |
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Autoschrauberix
Stammgast |
#22 erstellt: 06. Nov 2018, 22:36 | |
So, nach etwas Abstand hab ich mich nochmals weiter vertieft. Nun habe ich viele Bauteile doch ausgelötet und gemessen, teilweise auch Vergleichsbauteile aus dem Nachbarkanal ausgebaut und gemessen. Nun sind die markierten Bauteile dazugekommen, Wirklich defekt schein Q713 (2SC3423) und Q729 (2SC2240) zu sein, der erste wird vom Komponententester als unbekanntes Bauteil angezeigt, der zweite als 2 Dioden. Bei den restlichen sind die angezeigten Werte deutlich anders als die gemessenen Werte der Nachbarstufe, z.B. Q709 hFE 60mV statt 151mV bei anderen 2SC2705 oder bei Q723 hFE 132mV gegenüber 163mV . Seh ich das richtig, dass das nicht mehr i.O. ist ? Gibt es Vorschläge was noch zu Prüfen wäre. Sollte man die Kondensatoren auch ausbauen und prüfen ? Was ist da so Eure Erfahrung ? |
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CarlM.
Inventar |
#23 erstellt: 06. Nov 2018, 22:53 | |
Der Hfe-Wert ist dimensionslos und gibt die Stromverstärkung als Faktor an. Für viele Transistoren ist der Bereich akzeptabler Hfe-Werte relativ groß. In welchem Bereich ein konkreter Halbleiter liegen sollte kannst Du auf alltransistors.com bzw. in den andernorts auffindbaren Datenblättern nachsehen. Z.B. für den 2SC2705: https://alltransistors.com/transistor.php?transistor=13568 Demnach sollte der minimale Wert 80 betragen. Die gemessenen 60 sind also zu niedrig. Typische Werte sollten um 120 (80 <Hfe < 240) liegen. Die 132 und 163 sind also auch okay. Nur den "60er" würde ich ersetzen. [Beitrag von CarlM. am 06. Nov 2018, 22:58 bearbeitet] |
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Uwe_1965
Inventar |
#24 erstellt: 07. Nov 2018, 07:58 | |
Moin, so abundzu lese ich ja mit und vielleicht zu den hfE Werten, meist steht auf dem Transistor oder auch im Schaltplan noch ein zusätzlicher Buchstabe, hier im Beispiel A,B oder C, bei anderen ist es ein F oder G , das gibt den Bereich der Stromverstärkung an, so wie es CarlM. auch zutreffenderwese schon beschrieben hat. @Autoschrauberix, wenn ich mir so Dein Plan anschaue und die defekten roten Kreise sehe, da würde ich doch mal überlegen, gleich alles zutauschen, auch wenn vermeintlich ok, weil da scheint es mächtig eingeschlagen zu haben, gerade was die Halbleiter so angeht, also Diode und Transistor und wenn man schon am löten ist auch gleich die Kondensatoren. da brauchst Du nur am Ende ein Teil vergessen zuhaben und beim nächsten Einschaltversuch haut es Dir die ganze Sache wieder um die Ohren. Und da Q701 auch defekt ist, nur mal so nebenbei, wäre es nicht gut sich auch mal die Vorstufe anzuschauen, weil so ohne Grund geht der ja auch nicht kaputt? Gruß Uwe [Beitrag von Uwe_1965 am 07. Nov 2018, 08:02 bearbeitet] |
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