B&O Beomaster 3000-2 driftet

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dcmaster
Inventar
#1 erstellt: 08. Mai 2019, 14:19
Hallo zusammen,

auf diesem Wege suche ich nach erfahrenen Radiotechnikern, die mir (hoffentlich) helfen können. Folgende Situation liegt hier vor:

Ich habe einen schönen alten Beomaster 3000-2, den ich sehr lieb gewonnen habe. An sich läuft der ja prima und für meinen Geschmack klingt der auch richtig gut. Nun gibt es damit aber folgendes Problem. Er hält seinen eingestellten Sender / Frequenz nicht mehr so richtig. Soll heißen, er empfängt zwar seinen Sender, aber meistens nach etwa einer halben Stunde fängt er dezent an zu rauschen um dann plötzlich auf einen anderen Sender "um zu springen".

Das macht er sowohl mit eingeschalteter AFC, als auch ohne diese. Was für mich dabei etwas merkwürdig erscheint ist die Tatsache, das ich zum Glück recht nahe an einem Sendemast (ca. 7 km Luftlinie) wohne. Da würde ich im Grunde erwarten, dass der starke Sender vom Beomaster supergut gehalten wird. Tut er aber leide rnicht. Es ist auch nicht so, dass der Sender auf den der Beo umspringt deutlich stärker ist.

Als Gegenkontrolle habe ich hier etliche ebenfalls schon alte, aber ganz "billige" Radios und Kofferradios auf die selbe Frequenz gestellt. Bei allen anderen Empfängern hätte ich aufgrund des primitiven Empfangsteils erwartet, dass diese "Billigheimer" den Sender mal verlieren, aber dem ist absolut nicht so. Nicht mal im Keller. Der Sendemast liegt wohl so nahe und ist so kräftig, dass hier alle Tuner und Radios mit einem Stück Draht sehr ordentlich empfangen und selbst bei billigen Kofferradios kein Rauschen zu hören ist, auch nicht bei Stereo.

Nun muss ich wohl nicht sagen, dass der Beo schon recht betagt ist und evt. erste Schwächen zeigt. Ich hatte früher auch schon Tuner und Receiver von B&O. Bei allen gab es schon immer gewisse Empfangsschwächen. Das habe ich früher aber immer auf eine ungünstige Empfangsposition geschoben. Aber jetzt mit dem denkbar guten Empfang sollte das nicht mehr so sein. Die anderen Billighheimer zeigen mir das ja auch deutlich.

Jetzt mein Frage(n). Was kann ich selbst machen, wenn es um (vermeintlich) Einstellungen im Gerät geht. Könnten es auch inzwischen deutlich gealterte Bauteile wie Kondis im Empfangsteil sein? Ein SM habe ich wohl nicht, aber B&O war damals noch so nett und hat beinahe zu jedem Gerät eine Schaltung samt Layout mit geliefert. Diese habe ich inzwischen eingescannt und könnte sie hier nach Bedarf zeigen, wenn es denn hilft.

Ich bin zwar selbst Elektroniker, aber mit dem Schwerpunkt auf Leistung und NF. Hier geht es aber um HF und das ist nicht mehr meine Welt. Deshalb suche ich hier um Hilfe bei Fachleuten, die mir evt. sagen können wo ich ansetzen kann, um das gute Stück wieder (oder endlich) zum zuverlässigen Empfang zu bewegen.

Klausi
dcmaster
Inventar
#2 erstellt: 08. Mai 2019, 14:29
Ach ja. Für den Fall, dass nicht jeder diesen B&O kennt, hier mal ein Bild von ihm:

Beomaster-3000-2-frttop

Und hier noch ein wenig Beschreibung zu dieser "Schönheit": http://www.klaus-poh.../beomaster3000-2.htm.

Hier wird genau das Gerät gezeigt, worum hier auch mit meinen Problemen geht.

Klausi
holli05
Stammgast
#3 erstellt: 09. Mai 2019, 18:19

aber meistens nach etwa einer halben Stunde fängt er dezent an zu rauschen um dann plötzlich auf einen anderen Sender "um zu springen".
Das macht er sowohl mit eingeschalteter AFC, als auch ohne diese.

Habe mit dem Gerät keine Erfahrungen, deshalb nur meine 2c, was ich bei solchem Schaltungskonzept in dieser Reihenfolge prüfen würde: Die AFC scheidet als Ursache aus, da der Fehler auch ohne sie auftritt.. Wenn die stabilisierte Spannung von 22V(zwei verdächtige z-Dioden) und die eingestellte Abstimmspannung beim Weglaufen der Empfangsfrequenz konstant bleiben, hat der local oscillator im frontend ein Temperaturproblem. Wenn Kältespray vorhanden ist, einfach ein BE nach dem anderen bei vorhandener Frequenzdrift kühlen und schauen. Sonst würde ich bei letzterem zuerst die Betriebspannung von 15V im FE checken und dann mal den 10uF/10V Elko prüfen. Solch kleine Elkos mit geringer Spannungsfestigkeit neigen zu alterbedingten Problemen. Dann vielleicht noch die Gleichspannungen am Tr3 beim Weglaufen der Frequenz prüfen und den Paralleltrimmer 9p. Solch kleine Kapazitäten kann nicht jedes Messgerät messen, ggfs. nen bekannten Kerko parallel schalten und dann messen oder den Trimmer mal verstellen und rückstellenoder gleich wechseln und bei nem abgestimmten bekanntem Sender, wenn kein Abgleichsender vorhanden. Wenn die Gleichspannungen nicht konstant bleiben, ists ein Widerstand, der seinen Wert ändert. Dann wäre noch die BB103 Pos.43.


Unterlagen finden sich auch da.


[Beitrag von holli05 am 09. Mai 2019, 18:22 bearbeitet]
dcmaster
Inventar
#4 erstellt: 10. Mai 2019, 12:30

holli05 (Beitrag #3) schrieb:

Habe mit dem Gerät keine Erfahrungen, deshalb nur meine 2c, was ich bei solchem Schaltungskonzept in dieser Reihenfolge prüfen würde: Die AFC scheidet als Ursache aus, da der Fehler auch ohne sie auftritt.. Wenn die stabilisierte Spannung von 22V(zwei verdächtige z-Dioden) und die eingestellte Abstimmspannung beim Weglaufen der Empfangsfrequenz konstant bleiben, hat der local oscillator im frontend ein Temperaturproblem. Wenn Kältespray vorhanden ist, einfach ein BE nach dem anderen bei vorhandener Frequenzdrift kühlen und schauen. Sonst würde ich bei letzterem zuerst die Betriebspannung von 15V im FE checken und dann mal den 10uF/10V Elko prüfen. Solch kleine Elkos mit geringer Spannungsfestigkeit neigen zu alterbedingten Problemen. Dann vielleicht noch die Gleichspannungen am Tr3 beim Weglaufen der Frequenz prüfen und den Paralleltrimmer 9p. Solch kleine Kapazitäten kann nicht jedes Messgerät messen, ggfs. nen bekannten Kerko parallel schalten und dann messen oder den Trimmer mal verstellen und rückstellenoder gleich wechseln und bei nem abgestimmten bekanntem Sender, wenn kein Abgleichsender vorhanden. Wenn die Gleichspannungen nicht konstant bleiben, ists ein Widerstand, der seinen Wert ändert. Dann wäre noch die BB103 Pos.43.


Sorry, aber Du sprichst in einem für mich mehr verständlichen "Fach-Kauderwelch", dass ich ganz einfach nicht mehr nachvollziehen kann, was Du meinst. Ich sagte schon, dass HF nicht so mein Ding ist und deswegen damit nicht zurecht komme. Wenn mir jemand anhand der Originalschaltung sagen kann, an welchem Teil und Anschluss (z.B. T13 - Emitter - fiktive Bezeichnung) ich was messen muss oder kann, dann denke ich komme ich damit klar.

Z.B. die Beschereibung im letzten Satz (FETT)sagt mir überhaupt nichts . Was ist FE ? Ist Tr3 ein Transistor, ein Trimmer oder ein Trafo Alle könnten die Bezeichnung "Tr" tragen. .... ein "bekannter "Kerko" mit welchem Wert


holli05 (Beitrag #3) schrieb:
Unterlagen finden sich auch da.


Das ist scheinbar ein Link auf eine anderes Modell. Dieses und auch das von mir angegebene tragen den gleichen Namen (Beomaster 3000), sind aber sowohl baujahrseitig als technisch komplett verschiedene Teile. Deshalb hatte ich auch extra ein Bild vom betroffenen Modell Beomaster 3000-2gezeigt. Vielleicht sollte ich noch den Type 2400 dazu geben. Das ist dann mein Gerät. Sorry, dass ich das nicht sofort gesagt habe.

Klausi
eckibear
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Mai 2019, 14:14
Driftprobleme können bei diesem Tuner enstehen durch

1) driftende Versorgungsspannungen, speziell der Abstimmeinheit (22V). Dort sitzt ein Transitor TR10, der eine 22V Zenerdiode ZF22 versorgt. An dessen Kollektor bzw. an der ZF22 sollte man die Spannung messen und auf Driften untersuchen. Im weiteren Verlauf der Tunerabstimmspannungserzeugung liegen die Einstelltrimmer P1 bis P6 , der Abstimmregler und jeweils ein Elektrolytkondensator. Dort lauern korrodierte Kontaktschleifer bzw. vertrocknete Elkos. Weiter geht's mit dem ganzen Umschaltersatz, ein wahres Schaltergrab. Alle diese Teile können zu driftenden Abstimmspannungen beitragen.

2) Generell alle Spannungsversorgungen im UKW Teil auf Spannungsdrift untersuchen, insbesondere 15V an Punkt (50)

3) den Oszillator um Transistor TR3. Auch dort sind Veränderungen möglich durch zu hohe Temperatureinflüsse oder lokale Spannungsschwankunken. Der Oszillator wird über einen 3k3 Widerstand (20) und einen weiteren 10uF Elko (29) lokal mit gepufferter Spannung versorgt. An dem Elko sollte man auch die Spamnnung messen und verfolgen. Evtl. ist der Elko defekt und zieht höhere leckströme, je nach Temperatur. Auch der Trimmkondensator (38) kann bei Korrosion der Kontakte zu Verstimmung führen.


Du darfst auch, wie zuvor vorgeschlagen, Kältespray und Föndüsen einsetzen, um den Fehler ungefähr einzugrenzen. Alles zwischen -10°C und 100°C ist erlaubt .

Bevor du an den Trimmern etc. drehst sei dir bewusst, dass man ohne geeignete Messgeräte und Fachkenntnisse so ein Teil besser in Ruhe lässt. Ab einem gewissen Fummelfaktor wird es fast unmöglich, eine verkurbelte Einstellung wieder zu retten.

Eigentlich sollte die AFC noch einen gewissen Einfluss haben, denn sie sollte der Drift zumindest eine Weile entgegenwirken. Nur dafür ist sie vorgesehen, denn außer Piratensendern haben alle Sendeanstalten definitv keine Schwankungen.
Möglicherweise ist aber der Schaltkontakt am AFC vergammelt und du glaubst nur die AFC wäre abgeschaltet. Falls dies zutrifft, müsste man mindestens den Kontakt reinigen und auch in der AFC Regelung weitersuchen.

Es gibt viel zu tun ...


[Beitrag von eckibear am 10. Mai 2019, 14:15 bearbeitet]
dcmaster
Inventar
#6 erstellt: 10. Mai 2019, 16:41
Hallo eckibear,

das sind mal (für mich) Aussagen, die Mut machen und mich motivieren, die Sache mal an zu gehen. Den Ausführungen kann selbst ich folgen. Ich werde mich morgen mal daran geben, wenn ich nicht wieder gestört werde (was hier schon ein gewisser Standard ist ).

Vorerst mal Danke für diese brauchbaren Hinweise. Ich werde über die Ergebnisse berichten.

Klausi
oldiefan1
Inventar
#7 erstellt: 11. Mai 2019, 00:31
Was auch noch sein kann:

Wenn die Abstimmspannung geprüft und stabil ist, also nicht wandert, der Sender aber trotzdem wegdriftet: Eine Kapazitätsdiode im HF-Empfangsteil ist defekt.


Gruß
Reinhard
holli05
Stammgast
#8 erstellt: 11. Mai 2019, 09:27

holli05 (Beitrag #3) schrieb:
Unterlagen finden sich auch da.



Das ist scheinbar ein Link auf eine anderes Modell. Dieses und auch das von mir angegebene tragen den gleichen Namen (Beomaster 3000), sind aber sowohl baujahrseitig als technisch komplett verschiedene Teile. Deshalb hatte ich auch extra ein Bild vom betroffenen Modell Beomaster 3000-2gezeigt. Vielleicht sollte ich noch den Type 2400 dazu geben. Das ist dann mein Gerät. Sorry, dass ich das nicht sofort gesagt habe.


Die verlinkte Seite zeigt Informationen zu den Versionen 2402 und 2931 des Beomaster 3000.
Auf Deiner Webseite schreibst Du

Bang&Olufsen Beomaster 3000-2 Type 2402-2

Im Netz finden sich keine Hinweise auf Typen 2400. oder 2402-2.
Deshalb bezogen sich meine Hinweise auf den Schaltplan des 2402 auf der verlinkten Seite, wo auch die Abbildung eines Gerätes identisch zu Deiner hier gezeigten ist.


Ist Tr3 ein Transistor, ein Trimmer oder ein Trafo Alle könnten die Bezeichnung "Tr" tragen.


Könnten, nur Trimmer und Trafos besitzen in diesem Schaltplan keine Bezeichnungen und ein Blick auf die Schaltung hätte Unklarheiten beseitigen können. Mittlerweile sollten alle Hinweise auf zu prüfende Spannungen und vakante Bauelemente mundgerecht wiederholt sein.
Entschuldige, daß ich Frontend (Empfangereingangsteil, früher auch als Tuner bezeichnet) einmal mit FE abgekürzt habe, diese Baugruppe hängt an der Antennbuchse und beinhaltet den Oszillatortransistor Tr.3, ging es doch um Frequenzdrift.



PS

Was auch noch sein kann:
... Eine Kapazitätsdiode im HF-Empfangsteil ist defekt.

nur diese schon erwähnte

Dann wäre noch die BB103 Pos.43.


edit hf500: Zitate korrigiert


[Beitrag von hf500 am 11. Mai 2019, 16:00 bearbeitet]
holli05
Stammgast
#9 erstellt: 11. Mai 2019, 16:40
Danke für die jetzt dargestellten Zitate.
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